Horst D. Deckert

Trotz IOC-Empfehlung: SPD-Faeser gegen Einreise russischer Sportler

Die deutsche Bundesregierung gibt sich in ihrer sklavischen Ukraine-Unterstützung unversöhnlich. Die obsessive antirussische Ausgrenzungs- und Sanktionspolitik wird auch auf den Sport ausgedehnt: Die Bundesregierung will Sportler aus Russland selbst dann nicht nach Deutschland einreisen lassen, wenn diese zu internationalen Wettkämpfen wieder zugelassen werden.

Am lautesten tut sich hierbei die zuständige SPD-Bundesinnenministerin Nancy Faeser hervor, die über Visa-Regelungen ein striktes Einreiseverbot für russische Sportler durchsetzen will. Man dürfe, so Faeser wörtlich, „Putin keine Bühne bieten”. Faeser unterstellt damit allen russischen Athleten, Propagandisten der russischen Regierung und Befürworter der Ukraine-Invasion zu sein – auch solchen, die persönlich vielleicht gar keine Anhänger Putins sind. 

Faeser lässt unkontrolliert Massen einreisen

Bemerkenswert ist aber noch eine andere Aussage Faesers: Sie erklärte, Deutschland und alle Länder, in denen sportliche Großveranstaltungen stattfinden, seien „nicht machtlos” darüber, wer bei ihnen einreise. So etwas sagt ausgerechnet die Ministerin, die jede Kontrolle über die deutschen Grenzen aufgegeben hat.

Faeser lässt tagtäglich jeden nach Deutschland einreise, der sich als sogenannter Flüchtling definiert. Darunter auch nachweislich eine riesige Zahl an Kriminellen, Messerstechern, Vergewaltigern und Islamisten. Sie alle können ungehindert dauerhaft einwandern – aber russische Sportler sollen nicht einmal für die Dauer von Wettkämpfen herkommen dürfen.

Aufhebung des internationalen Bann

Anlass für die Debatte waren entsprechende Aufforderungen des Internationalen Olympischen Komitees, den internationalen Bann für russische Sportler aufzuheben und russische Athleten bei olympischen Wettkämpfen wieder antreten zu lassen. 

IOC-Präsident Thomas Bach hatte die Wiederzulassung wenigstens sogenannter neutraler Athleten aus Russland und Belarus überraschend empfohlen. Diese müssen ohne Flaggen und Hoheitszeichen antreten; eigentlich ist auch das schon eine Diskriminierung, aber zumindest eine Anerkennung des olympischen Gedankens. 

Ausschluss widerspricht olympischem Gedanken

Ein Ausschluss von Sportlern aufgrund der Politik ihrer Regierung widerspricht diesem nämlich. Sportler sollen grundsätzlich nicht für die Politik der russischen Führung und den Krieg verantwortlich gemacht werden dürften.

Bach liegt damit übrigens auf einer Linie mit der Mehrheit internationaler Sportverbände, die ebenfalls ein Ende des Russen-Ausschlusses fordern. Eigentlich ist die IOC-Position eine völlig schlüssige und an sich selbstverständliche.

Schädliche Politik: Olympia-Boykotte schon früher

Die politische Vereinnahmung von Olympia steht seit jeher in einer unseligen Tradition. Man denke nur an die Olympia-Boykotte während des Kalten Krieges. 1980 boykottierte der Westen fast geschlossen die Sommerspiele in Moskau wegen des vorherigen sowjetischen Einmarschs in Afghanistan. Der Ostblock revanchierte sich vier Jahre später in Los Angeles seinerseits.

Schon damals war es von Kritikern als Verrat an der olympischen Idee und schändlich bezeichnet worden, die Austragung von sportlichen Wettkämpfen im Namen einer propagandistischen Symbolpolitik zu sabotieren.

Wichtige Botschaften: Völkerverständigung und Überwindung von Gräben und Grenzen

Durch Antrittsverbote und Sanktionen für Sportler werden nämlich genau die wichtigsten Botschaften des Sports und von Olympia pervertiert: Völkerverständigung, Austausch, friedlicher Wettkampf und Überwindung von Gräben und Grenzen.

Kein Ruf nach Friedensverhandlungen und Diplomatie

In Deutschland aber hat man sich seit der russischen Invasion in der Ukraine vom Gedanken der Verständigung anscheinend vollständig verabschiedet: Der Ruf nach Friedensverhandlungen und Diplomatie gilt inzwischen als Defätismus und Hochverrat. Die endgültige militärische Niederwerfung Russlands ist die einzige zulässige Lösung. Nach Sängern, Komponisten und Künstlern sollen nun auch russische Sportler dies spüren – und nicht einmal in neutraler Aufmachung antreten.

Die Bundesregierung verhält sich längst wie eine Außenstelle der Kiewer Regierung. Politik, Medien und Kulturbetrieb sind voll auf Einheitslinie und verteufeln alles Russische.

Strikt gegen die Wiederzulassung russischer Sportler

Kein Wunder, dass sich auch der nationale Deutsche Olympische Sportbund gegen das IOC stellt – und strikt gegen die Wiederzulassung russischer Sportler ist. Immerhin räumt man dort ein, dass man mit dieser Haltung einer Minderheit im internationalen Sport angehört.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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