Horst D. Deckert

Ungarn: Sorgerecht für Kinder nach der Scheidung

Nach einer Scheidung sind die Kinder die Leidtragenden in einer zerrütteten Familie. Der von der ungarischen Justizministerin Judit Varga vorgelegte Gesetzentwurf soll dazu beitragen, dass minderjährige Kinder nicht von einem Elternteil getrennt werden müssen.

Ein Gesetzesentwurf, der viele Bereiche des Kinderschutzes abdeckt, wurde dem Parlament vorgelegt, gab Justizministerin Judit Varga auf ihrer Social-Media-Seite bekannt. Da es für Kinder sehr schwierig ist, nach einer Scheidung von einem Elternteil getrennt zu sein, würde der Entwurf es dem Gericht ermöglichen, einem Elternteil auf Antrag das gemeinsame Sorgerecht zuzusprechen, d. h. beide Elternteile könnten sich bei der Betreuung des Kindes für denselben Zeitraum abwechseln.

In ihrem Beitrag verwies die Ministerin auf die bereits erzielten Fortschritte: „Wir haben das Meldesystem für den Kinderschutz verstärkt. Das System zur Erkennung und Meldung von gefährdeten Kindern ist nun auf vier Ebenen organisiert: auf lokaler, Bezirks‑, Landes- und nationaler Ebene. Für die Behandlung dringender Fälle wurden kürzere Fristen festgelegt, damit die Gerichte in Familiensachen schneller entscheiden können. Wir setzen uns weiterhin für den Schutz minderjähriger Kinder in Familienrechtsfällen ein.

§Wir haben die Möglichkeit geschaffen, dass Kinder so schnell wie möglich Unterhaltszahlungen erhalten, und damit die Wirksamkeit der Unterhaltsbeitreibung erhöht. Wir haben die Vollstreckung von Umgangsverfügungen effektiver gestaltet und die Verfahrensgarantien verbessert. Wir haben den Kindern eine echte Chance gegeben, ihre Meinung zu äußern“, so Varga.

Die Ministerin betonte auch, dass die Arbeit mit der Expertenarbeitsgruppe zum Familienrecht, der Arbeitsgruppe zum Familienrecht mit mehr als 20 NGOs und der in diesem Jahr eingerichteten operativen Arbeitsgruppe fortgesetzt wird.

Quelle: Magyar Nemzet


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