Horst D. Deckert

US-Grenzschützer nehmen Rekordzahl an Migranten an der Grenze zu Mexiko fest

Die Vereinigten Staaten sehen sich mit einer gewaltigen Migrationswelle über die Grenze zu Mexiko konfrontiert. Eine Rekordzahl an Migranten wurde dort festgenommen, als sie illegal in die USA einreisen wollten.

Nach Angaben der US-Behörden wurden in den vergangenen 12 Monaten mehr als 1,7 Millionen Migranten an der Grenze zu Mexiko aufgehalten – so viele wie nie zuvor. Mehr als eine Million von ihnen wurden nach Mexiko oder in ihre Heimatländer zurückgeschickt, so die Daten der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde. Die Beamten nahmen demnach Menschen aus mehr als 160 Ländern fest.

Die Zahl der Inhaftierungen im Haushaltsjahr 2021, das im September endete, ist die höchste seit 2000. In jenem Jahr wurden mehr als 1,6 Millionen Migranten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko festgehalten. Seit die US-Behörden in den 1960er Jahren begonnen haben, die Einreise von Migranten zu verfolgen, wurde die Zahl von 1,7 Millionen jedoch nicht mehr erreicht.

“Die große Zahl von Ausweisungen während der Pandemie hat dazu beigetragen, dass mehr Migranten als üblich versucht haben, die Grenze mehrfach zu überqueren”, so die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde. Diejenigen, die versuchten, illegal in die USA einzureisen, stammten hauptsächlich aus Mexiko, Guatemala, Honduras und El Salvador.

Auch die mexikanischen Drogenkartelle profitieren von den stärkeren Migrationsströmen, da sie auch als Schlepper fungieren und so zusätzliches Geld verdienen.

The number of drugs and humans trafficked by Mexican cartels continues to increase simultaneously with the number of undocumented immigrants attempting to enter the United States through its southern border https://t.co/dkn2YvRO0D #BorderCrisis

— El American (@ElAmerican_) October 20, 2021

Die größte Gruppe unter den Festgenommenen waren Erwachsene, die ohne Kinder reisten – mehr als 1,1 Millionen (oder 64 Prozent). Gleichzeitig gaben die US-Behörden an, dass sie mehr als 145.000 unbegleitete Kinder angetroffen haben – eine Rekordzahl. Fast 11.000 dieser Kinder befanden sich am Freitag noch in staatlichem Gewahrsam. Präsident Joe Biden versprach eine “humanere” Einwanderungspolitik als sein Vorgänger Donald Trump, doch die Grenze zwischen den USA und Mexiko war während der neunmonatigen Präsidentschaft des Demokraten zumeist von einer Krise betroffen.

Die konservativen Amerikaner beschweren sich jedenfalls bereits lautstark. Beinahe 200.000 illegale Migranten erreichten die südliche US-Grenze allein im September:

The #BidenDisaster is now the worst #BorderDisaster in the history of disasters! #Gutfeld

Worst. President. Ever. #WorstPresidentEver #BorderCrisis #ImpeachBiden https://t.co/M9nthZapur

— Dr. Scotty Rotten (@Scottsbriefs) October 22, 2021

Die Republikaner haben Bidens Versprechen, Einwanderern den Weg zur Staatsbürgerschaft zu ebnen, für den Anstieg verantwortlich gemacht, ähnlich wie Merkels “Wir schaffen das” die Migrationskrise 2015 in Europa noch weiter verschärfte. Die starke Abwehrhaltung Donald Trumps sorgte zuvor hingegen dafür, dass der Strom an illegalen Migranten nicht zu stark anstieg. Auch in den Vereinigten Staaten sorgen linksliberale Regierungen für einen Anstieg der illegalen Migration. Die Zuwanderer erhoffen sich so eine freundlichere Aufnahme im Zielland als unter migrationskritischen Administrationen.

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