Horst D. Deckert

Von wegen Baby-Boom: Durch die Krise gab es weniger Geburten

Das war wohl nichts. Zu Beginn der Corona-Pandemie im letzten Jahr orakelten viele Medien, dass es vermutlich zu einem Baby-Boom kommen werde. Auch Frauenärzte gingen im Mai 2020 von einer steigenden Geburtenrate aus. Die sogenannte Generation „Coronials“.

Wochenblick-Leser wissen mehr. Auch wenn es nicht immer Spaß macht, richtig zu liegen – denn niemand mag Kassandra… Aber noch im ersten Lockdown – während andere noch den Baby-Boom herbei schrieben, sparte Wochenblick die Tinte und titelte am 15. April 2020: „Baby-Boom? Fehlanzeige – Warum es kommendes Jahr keinen Baby-Boom geben wird“. Diese Einschätzung wurde nun durch die Geburtenstatistik für Oberösterreich bestätigt.

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Auch Oberösterreich keine Ausnahme

Denn laut der Oberösterreichischen Gesundheitsholding gab es 2020 mehr als 200 Geburten weniger als noch 2019: Statt 15.057 nur 14.748 Geburten. Auch österreichweit ging die Zahl der Geburten 2020 zurück, im Schnitt um 1,7 Prozent, wobei Oberösterreich einen Rückgang von 2,1 Prozent zu verzeichnen hat. (Burgenland -5,9 Prozent, Wien -4,1, Vorarlberg -2,6. Salzburg und Steiermark -0,5, Tirol und NÖ -0,3, Kärnten +1,6)Laut einer Studie der Wiener Soziologin Barbara Rothmüller haben viele Paare ihre Familienplanung wegen der Krise vorerst ad acta gelegt.

Finanzielle Unsicherheit und Jobverluste

„Es ist relativ häufig herausgekommen, dass Menschen zum Beispiel Zweifel daran haben, ob sie sich das finanziell leisten können – gerade auch im Kontext mit Kurzarbeit oder Jobverlust ist natürlich Kinderwunschplanung oft nur sehr schwierig zu realisieren“, so die Soziologin.

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