Horst D. Deckert

Wie die Überschwemmungen im Rheinland einen Catch-22 für die Klimasekte freilegten

Die Grüninnen hüpfen schon wieder für das Klima, nachdem im Rheinland starke Regenfälle zu einer mittelgroßen Katastrophe geführt haben. Auch die Leitmedien und ihre Politiker sind nicht müde, den Klimawandel als Grund anzuführen, dass es nicht normal heiß war, wie es im Juli sein sollte, sondern tagelang wie aus Kübeln goss. Direkt hinter der neuerlichen Hysterie verbirgt sich jedoch ein Dilemma für Klimawandelbegeisterte, aus dem sie mit medial angemessener Beleuchtung kaum herauskommen würden.

The Spectator: Ist der Klimawandel schuld an den Überschwemmungen in Deutschland?

Greta Thunberg hat die Überschwemmungen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden zum Produkt des menschengemachten Klimawandels erklärt und fügte an: „Wir stehen gerade am Beginn eines klimatischen und ökologischen Notfalls, extreme Wetterereignisse werden immer häufiger auftreten.“

Na, dann ist ja alles klar. Weder brauchen wir in diesem Fall Angela Merkel, noch den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte, um uns diese neue Gewissheit zu bestätigen. Nicht einmal Michael Mann – alias Mr Hockey Stick – muss uns mehr mitteilen, wie die derzeitigen Überschwemmungen genau das in der Realität widerspiegeln, was uns Klimawissenschaftler schon seit Jahrzehnten mitteilen: Es war der Klimawandel, der Deutschland überschwemmt hat und das war’s – eine weitere Debatte über das Thema ist nicht notwendig; und wer auch nur andeutet, dass eine eingehende Debatte stattfinden sollte, stellt sich sofort in das Lager der bösen „Leugner“, da es ein untrügliches Zeichen dafür ist, wie man sich der Wahrheit über die tödliche Realität verweigern will und man vermutlich sowieso von einer Ölgesellschaft bezahlt wird.

Klimaprojektionen liegen völlig daneben

Das Problem daran ist, dass dies diesen zwickenden Zweifel in meinem Hinterkopf nicht beseitigen wird – und der vielleicht auch im Kopf von Greta und Bundeskanzlerin Merkel seine argumentativen Ansprüche anmelden sollte: Es geht um die vielen Klimamodelle, die für das deutsche Rheinland keineswegs mehr Sommerniederschläge vorhersagen, sondern so ziemlich das exakte Gegenteil davon in Form von trockenen, heißen Sommermonaten, denen es an regelmäßigen Regenschauern fehlt.

Wären die derzeitigen Überschwemmungen im Winter aufgetreten, dann wäre es nachvollziehbar gewesen, diese auf den Klimawandel zu schieben, da dies mit den Klimaprojektionen übereinstimmen würde. Das selbe hätte mit gutem Recht behauptet werden können, wenn derartige Überschwemmungen in Skandinavien oder den baltischen Staaten aufgetreten wären, denn auch das soll laut den Klimwandelprognosen immer häufiger geschehen. Wie sich an den Projektionskarten der Europäischen Umweltagentur entnehmen lässt, lautet die klare Vorhersage für das Rheinland im Südwesten Deutschland, wie auch für Belgien und die südlichen Niederlande, dass die Sommer immer trockener ausfallen sollen. Tatsächlich war es auch so, dass der trockene Sommer letztes Jahr in Deutschland ebenfalls auf den Klimawandel zurückgeführt wurde.

Es fragt sich: Könnte es in Deutschland generell zu trockeneren Sommern kommen, die gleichzeitig aber dennoch stärkere Starkregenfälle aufweisen? Beides muss sich nicht zwingend ausschließen – im vorliegenden Fall allerdings ist in wenigen Tagen genug Regen für zwei Monate gefallen, so dass für den Rest des Sommers nicht viel Regen übrig bleibt, um das langjährige Mittel zu erreichen.

Extremwetter wie immer mal wieder

Für die Überschwemmungen der vergangenen Woche gibt es aber noch eine andere Erklärung: Es handelt sich einfach nur um Wetter, wie es immer wieder vorkommt. Beispielsweise sorgte das Wetter von 1954 in der Region in ganz ähnlich Weise für verheerende Überschwemmungen. Damals wurden 10.000 Deutsche aufgrund der Verheerungen obdachlos.

Ganz ähnlich wie im Moment lief es auch bei den Überschwemmungen 2007 in Südengland, die zunächst von den zuständigen Ministern auf den Klimawandel zurückgeführt wurden – eine sehr bequeme Schuld, da sie vom eigenen Versagen ablenkt, das von der fehlenden Versorgung und der vernachlässigten Wartung der Hochwasserschutzmaßnahmen ablenkt, und auch die katastrophale Planungspolitik aus dem Scheinwerferlicht nimmt, was überhaupt erst den Bau neuer Häuser in Gebieten ermöglichte, in denen es in der Vergangenheit immer wieder einmal zu Überschwemmungen kam.

Als das Zentrum für Ökologie und Hydrologie die Überschwemmungen von 2007 untersuchte stellten sie dort fest, dass diese keineswegs auf den Klimawandel zurückzuführen waren. Sommerliche Niederschlagsmengen in dieser Größenordnung entsprachen einfach nicht den Modellvorhersagen für Südengland. Für Deutschland gilt in dieser Hinsicht das selbe, laut den Projektionen soll es im Sommer zukünftig merklich weniger Sommerniederschläge geben.

Catch-22 für Klimajünger

Die Erklärung der derzeitigen Überschwemmungen in Deutschland mit dem Klimawandel ist gleichbedeutend damit, man eine Sache vorherzusagen, um dann, wenn das exakte Gegenteil davon eintritt zu sagen: „Siehste, ich habs dir doch gesagt.“

Wenn die Überschwemmungen der letzten Woche dem Klimawandel zuzuschreiben will, der muss zunächst die Behauptung aufstellen, dass alle existierenden Klimamodelle alle falsch sind. Erst dann wird es möglich, im Rahmen des Narrativs der globalen Erwärmung Deutschland für die Sommermonate derartige Regenfälle zuzuschreiben. Das aber könnte die argumentative Kraft von Klimamodellen ganz generell untergraben.

Alternativ lässt sich eben argumentieren, dass die Überschwemmungen ein reines Wetterereignis sind, das trotz der Tendenz zu trockeneren Sommern in Deutschland aufgetreten ist. Mit dem Klimawandel hätten sie dann rein gar nichts mehr zu tun. Leider ist es aber so, dass sich die Klimawandelhysterie seit 2008, als das Zentrum für Ökologie und Hydrologie seinen Bericht zu den Überschwemmungen von 2007 vorgelegt hat, heute auf einem viel höheren Niveau befindet.

Alles in allem ist stark zu vermuten, dass öffentliche Stellen umso zögerlicher sein werden, als Erklärung auf das Wetter und nicht das Klima zu verweisen. Denn es ist viel zu einfach heute, im Lager der „Leugner“ zu landen und das will niemand.

Quelle Titelbild 1, 2, 3

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