Yavuz Özoguz
Die epochalen Umwälzungen in der Welt sind kaum zu übersehen. Dennoch geht es vielen nicht schnell genug, denn sie ertragen das tägliche Unheil nicht mehr. In ihrer Ungeduld kommen manche sogar zu dem Schluss, dass alle jene Prognosen hinfällig seien, weil das US-System immer noch dominant sei, das kapitalistische Fake-Weltfinanzsystem immer noch die Märkte beherrsche und die waffentechnische Dominanz des Westens gegenüber Aufmüpfigen so übertrieben unbesiegbar sei, dass selbst ein Vergleich von David und Goliath in z.B. Palästina nicht die Wirklichkeit abbilde, sondern eher Goliath und eine Ameise passender sei-
Derartige Gedanken sind weder hilfreich, noch spiegeln sie die Realität wider. Sie basieren vielmehr auf der Ungeduld bedingt durch ein allzu kurzes menschliches Leben und dem Wunsch, die erhofften Änderungen im Rahmen des eigenen Lebens miterleben zu können. Aber so funktioniert die Welt nicht. Im Jahr 1964 schrieb Martin Luther King sein Buch „Warum wir nicht warten können“. Seine Ungeduld bezog sich nicht auf die Entwicklung, sondern auf die Untätigkeit viel zu vieler. Er wollte die Individuen motivieren, sich zu befreien.
Bereits Sokrates wusste, dass man im Herzen des Menschen Spannungen hervorrufen muss, damit der Einzelne sich aus den Fesseln der Unwahrheit befreien kann, um in die hohen Stufen der Moral und