Horst D. Deckert

Zweifel an Testergebnissen von Astra-Zeneca-Impfstoff

Wenige Stunden nach der Veröffentlichung haben amerikanische Gesundheitsbehörden die Testergebnisse des Corona-Vakzins von Astra-Zeneca in Zweifel gezogen. Der Grund: Die Ergebnisse der Tests, die am Montag von dem Unternehmen veröffentlicht worden waren, beruhten möglicherweise auf veralteten Daten. Das berichtet die New York Times.

Die Daten erlaubten nur einen unvollständigen Blick auf die Wirksamkeit des Impfstoffs, kritisierten Mitarbeiter des „National Institute of Allergy and Infectious Diseases“ unter Berufung auf eine unabhängige Fachkommission, die die Tests in Amerika überwacht. Die Kommission habe den Gesundheitsbehörden und dem Unternehmen Astra-Zeneca mitgeteilt, dass sie beunruhigt über die am Montag veröffentlichten Daten sei. Das Institut fordert Astra-Zeneca in der am späten Montagabend veröffentlichten Mitteilung auf, mit der Fachkommission zusammenzuarbeiten, um die Angaben zu überprüfen und sicherzustellen, dass die exakten und aktuellsten Daten zur Wirksamkeit so schnell wie möglich veröffentlicht werden.

Ergebnisse mehrmals hinausgeschoben

Astra-Zeneca hatte am Montag unter Berufung auf die amerikanischen Tests mitgeteilt, dass das Vakzin zu 79 Prozent und damit noch besser gegen das Virus wirksam sei als bisher bekannt und schwere Verläufe von Covid-19 verhindert habe.

Die Hoffnungen in die Testergebnisse waren zuletzt enorm hoch. Nach Todesfällen im Zusammenhang mit Blutgerinnseln nach der Impfung hatten zahlreiche Staaten in der vergangenen Woche den Impfstoff von Astra-Zeneca kurzfristig ausgesetzt (Corona-Transition berichtete).

Das Unternehmen wies unterdessen Kritik zurück, die Daten seien auch nicht korrekt formatiert und unübersichtlich übermittelt worden. Die Kommission könne eine neue oder klärende Datenanalyse aus den Testreihen anfordern, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Diese würden die Belastbarkeit ihrer Analysen bestätigen.

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