Horst D. Deckert

Meine Kunden kommen fast alle aus Deutschland, obwohl ich mich schon vor 48 Jahren auf eine lange Abenteuerreise begeben habe.

So hat alles angefangen:

Am 1.8.1966 begann ich meine Ausbildung, 1969 mein berufsbegleitendes Studium im Öffentlichen Recht und Steuerrecht.

Seit dem 1.8.1971 bin ich selbständig und als Spezialist für vermeintlich unlösbare Probleme von Unternehmern tätig.

Im Oktober 1977 bin ich nach Griechenland umgezogen und habe von dort aus mit einer Reiseschreibmaschine und einem Bakelit-Telefon gearbeitet. Alle paar Monate fuhr oder flog ich zu meinen Mandanten nach Deutschland. Griechenland interessierte sich damals nicht für Steuern.

Bis 2008 habe ich mit Unterbrechungen die meiste Zeit in Griechenland verbracht. Von 1995 bis 2000 hatte ich meinen steuerlichen Wohnsitz in Belgien und seit 2001 in Paraguay.

Von 2000 bis 2011 hatte ich einen weiteren steuerfreien Wohnsitz auf Mallorca. Seit 2011 lebe ich das ganze Jahr über nur noch in Paraguay.

Mein eigenes Haus habe ich erst mit 62 Jahren gebaut, als ich es bar bezahlen konnte. Hätte ich es früher gebaut, wäre das nur mit einer Bankfinanzierung möglich gewesen. Dann wäre ich an einen Ort gebunden gewesen und hätte mich einschränken müssen. Das wollte ich nicht.

Mein Leben lang habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Seit 2014 war ich nicht mehr in Europa. Viele meiner Kunden kommen nach Paraguay, um sich von mir unter vier Augen beraten zu lassen, etwa 200 Investoren und Unternehmer pro Jahr.

Mit den meisten Kunden funktioniert das aber auch wunderbar online oder per Telefon.

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Kategorie: Nachrichten

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Der „liebe Friedrich“ will Bürgervermögen mobilisieren

Der „liebe Friedrich“ will Bürgervermögen mobilisieren

Der „liebe Friedrich“ will Bürgervermögen mobilisieren

Herr #Merz will an die 2,8 Billionen Euro auf den Konten der Deutschen. Eine Billion #Steuereinnahmen pro Jahr reichen einfach nicht, ne!? Unfassbar: pic.twitter.com/kNEJaK7gAQ — Dr. David Lütke (@DrLuetke) October 12, 2024 Von WOLFGANG PRABEL* | Auf dem CSU-Parteitag hat der von Dr. M. titulierte „liebe Friedrich“ Merz angeregt, von den 2,8 Billionen Spareinlagen der […]

„Bis zum letzten Ukrainer“ neu gedacht – die „ukrainische Legion“ in Polen

Es gab ja die Idee, nach Polen geflüchtete Ukrainer der Wehrpflicht zuzuführen. Stattdessen einigte man sich auf eine freiwillige „ukrainische Legion“. Wie steht es um sie? Wird sie dem Kiewer Regime den Sieg noch bescheren?

Elem Chintsky

m Juli 2024 wurde die Absicht über die Schaffung einer sogenannten „ukrainischen Legion“ in Polen ausgerufen. Damit sollte ein militärisch-bürokratischer Rahmen geschaffen werden, damit in Polen ansässige Ukrainer eine Militärausbildung absolvieren können.

Wie es zu erwarten war, gab es seither widersprüchliche Berichte über die Erfolge dieses sich entwickelnden bilateralen Projekts zwischen Kiew und Warschau.

Das systemische Problem, das diesem Unterfangen den Boden unter den Füßen wegzuziehen erscheint? Die Freiwilligkeit. Von den Ukrainern wurde und wird erwartet, sich freiwillig dieser Ausbildung und de facto der kurz- bis mittelfristigen „Rückführung“ in den noch laufenden kriegerischen Konflikt mit Russland im eigenen Land hinzugeben.

Relativ früh begann man, die ukrainische Öffentlichkeit in Polen darauf vorzubereiten, dass es vorerst keine obligatorische Musterung oder Einberufung geben werde, obwohl diese in der politischen Debatte stets erwogen und diskutiert wurde.

Nach langen Spekulationen eröffnete nun am 3. Oktober 2024 offiziell das erste Rekrutierungszentrum im polnischen Lublin. Laut dem Kyiv Independent soll das Basistraining 35 Tage dauern. In den ersten Tagen seien 138 Online-Bewerbungen und 58 persönliche Ersuche von Ukrainern bei den relevanten Konsulatsbüros Lublins eingereicht worden.

Aber noch Mitte Juli – ganz frisch nach der ersten Ankündigung – behauptete der polnische Außenminister Radosław Sikorski, dass sich bereits „Tausende von Ukrainern in Polen“ bereit erklärten, der neuen Legion beizutreten. Dazu sagte dann am 2. Oktober der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz, dass die tatsächliche Anzahl an Ukrainern für die effektive Schaffung einer solchen Legion „zu niedrig“ ist. Wenige Tage später glich er seine Aussage öffentlichkeitswirksam etwas an und meinte, dass „die Ukraine nun in Hinblick auf die Information, das Rekrutieren und das Werben, die relevanten Handlungen unternommen hat“, damit man mit dem Prozess beginnen könne.

Derselbe Minister konstatiert jedoch auch, dass Polen selbst seit September bereit gewesen sei, mit der militärischen Ausbildung im Rahmen der neuen Legion zu beginnen. Ebenso habe der polnische Staat seit Februar 2022 allgemein um die 20.000 ukrainische Militärangehörige ausgebildet.

Dieser Geistesblitz für eine ukrainische Legion in Polen geht zurück auf das bilaterale Sicherheitsabkommen, das der Ministerpräsident Polens Donald Tusk mit dem weiter als Staatsoberhaupt fungierenden Wladimir Selenskij Anfang Juli unterschrieben hat.

Auch Myśl Polska griff neuerdings das Rätsel um die Verfassung dieser ukrainischen Legion in Polen in einem Kommentar auf. Dort werden durchaus viele westliche Medienstimmen genannt, die sich mit den offiziellen Narrativen des Kiewer Regimes und anderer westlicher Plattformen – über die bisherigen knapp 200 Ukrainer als enthusiastische Freiwillige – stark beißen.

Im polnischen Radio soll zu hören sein, dass „dies ist ein unbestreitbarer Erfolg für die ukrainische Legion“ ist. Der Myśl- Polska-Autor fasst den Bericht über diese 200 Ukrainer, die sich seit Anfang Oktober vermeintlich freiwillig gemeldet haben, folgendermaßen zusammen:

„Erfolg? Jeden Tag sehen wir alle Ukrainer im wehrpflichtigen Alter auf den Straßen der polnischen Städte. Es sind wirklich ziemlich viele, wenn auch wahrscheinlich weniger als noch vor einem Jahr. Daher habe ich große Zweifel, dass 200 Personen ein so spektakulärer Erfolg sind. Meiner Meinung nach zeigt die Zahl 200, wie vernünftig die in Polen verweilenden Ukrainer sind.“ 

Das Kiewer Regime besteht auf seiner Behauptung, die Legion platze aus allen Nähten vor täglich einströmenden ukrainischen Freiwilligen in Polen. Mit der im Westen immer schärfer vernommenen Torschlusspanik an der ukrainisch-russischen Front, die sich zugunsten der Russen entwickelt, sind alle Mittel recht, gute Schlagzeilen zu kreieren. Auch mit den unzähligen Bildern in den sozialen Medien aus der Ukraine selbst – wo junge Männer offensichtlich gegen ihren Willen, oft unter leidenschaftlichem Protest ihrer Familien, für den zermürbenden Einsatz an der Front gegen Moskau direkt von der Straße gezogen, gekidnappt und verschleppt werden – fällt es ungemein schwer, Selenskij und seinen Medienstrategen Glauben zu schenken. Es wäre äußerst naiv zu glauben, dass die geflüchteten Ukrainer im westlichen Ausland nicht über diese Zustände in der eigenen Heimat im Bilde sind, selbst wenn sie vielleicht in ihrer Makroanalyse trotzdem Russland insgesamt als alleinigen Aggressor verstehen.

Die Schaffung einer „ukrainischen Legion“ in Polen ist eine Strategie, all die vor dem Krieg geflüchteten Ukrainer erneut dem trojanischen Pferd namens „Bis zum letzten Ukrainer“ unterzuordnen. Tschechien ist auch interessiert – andere Nationen der NATO-Ostflanke sicherlich auch. Nach der Medien-Nebelwand der „ukrainischen Freiwilligkeit“ – sofern zu dem Zeitpunkt der Krieg nicht zumindest eingefroren ist – werden wohl doch noch, als nächste Stufe, Methoden des bilateralen Zwangs hinzugezogen werden.

Denn wer soll als Nächstes gegen die Russen in den Krieg ziehen, wenn das Kontingent der „freiwilligen“ Ukrainer schlussendlich aufgebraucht ist?

*

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.

Kann Amerika seine globale Vormachtstellung zurückgewinnen?

Kann Amerika seine globale Vormachtstellung zurückgewinnen?

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Kann Amerika seine globale Vormachtstellung zurückgewinnen?

Kann Amerika seine globale Vormachtstellung zurückgewinnen?

Die einflussreiche Denkfabrik “Foreign Affairs” hat eine Blaupause veröffentlicht, die sich am Wunschdenken amerikanischer Größe orientiert. Die Verfasserin der Studie zeigt dabei den typischen Realitätsverlust des US-außenpolitischen Establishments, das einfache Lösungen propagiert.

von Rainer Rupp

Die US-amerikanischen Imperialisten haben in den letzten Jahren schwere geostrategische Rückschläge einstecken müssen, aber sie fühlen sich immer noch als die Herren des Universums. Was dabei besonders gefährlich ist – sowohl für sie selbst als auch für den Rest der Welt – ist die Tatsache, dass sie sich auch weiterhin so benehmen, als könnten die ganze Welt ihrem Diktat unterwerfen, nach Lust und Laune sanktionieren, und wenn das nicht hilft, mit Krieg drohen und Konflikte anzetteln.

Angesichts der Hybris und des Allmächtigkeitswahns der Kriegstreiber in Washington kann es daher schnell zu unkontrollierbaren Eskalationen in den vielen aktuellen Konfliktherden führen, die allesamt von Washington geschürt werden. Man fühlt sich dabei an den großdeutschen Chauvinismus erinnert, der zum Ersten Weltkrieg führte und das Motto hatte: “Viel Feind, viel Ehr”.

Die hiernach diskutierte Wunschdenk-Studie ist von Frau Nadia Schadlow angefertigt und am 9. Oktober von Foreign Affairs prominent auf dessen Webseite veröffentlicht worden. Frau Schadlow ist keine Anfängerin in US-Sicherheitspolitik, denn in der Trump-Administration war sie im Weißen Haus stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin für Strategie und bekleidet aktuell die Position als “Senior Fellow” am berühmten Hudson Institute, wo sie sich nach den Wahlen bereits auf einen erneuten Anruf aus dem Weißen Ruf vorbereitet. Offensichtlich rechnet man bei Foreign Affairs mit einem Sieg Trumps und hat dafür jemanden aus seinem früheren Team eingeladen, um darzulegen, wie Amerika unter Präsident Trump seine globale Vormachtstellung zurückgewinnen kann.

In ihrem Artikel räumt Frau Schadlow ein, dass sich die geopolitische Lage im Umfeld der USA in den vergangenen Jahren dramatisch verändert hat. Der Wettbewerb zwischen den Großmächten, der lange Zeit durch die globale Vorherrschaft der Vereinigten Staaten geprägt war, habe sich intensiviert, insbesondere durch den Aufstieg Chinas, Russlands, Irans und Nordkoreas. Diese Länder verfolgten zunehmend aggressive Strategien und suchten nach Wegen, die internationale Ordnung zu beeinflussen, während sich die USA auf neue Herausforderungen einstellen müssten.

Ein zweites Präsidentenamt von Donald Trump, der den Großmachtwettbewerb schon während seiner ersten Amtszeit in den Vordergrund gestellt habe, könnte eine tiefgreifende Neuausrichtung der amerikanischen Außen- und Verteidigungspolitik bedeuten, so Frau Schadlow, die dafür bereits ein Konzept entwickelt hat:

Die Notwendigkeit einer neuen Strategie: “Overmatch”

Ein entscheidendes Konzept in der neuen geopolitischen Ära sei die Idee des “Overmatch” (auf Deutsch: “das Übertreffen”). Diese Strategie basiert darauf, dass die USA über überlegene militärische Fähigkeiten verfügen müssten, um asymmetrische Siege über ihre Gegner zu erzielen. Es gehe darum, nicht nur auf einzelne Konflikte vorbereitet zu sein, sondern in der Lage zu sein, mehrere langwierige militärische Konflikte gleichzeitig zu führen. Dies erfordere eine grundlegende Stärkung der militärischen Kapazitäten der USA und eine größere Unabhängigkeit von ausländischen Lieferketten, vor allen Dingen in der Verteidigungsindustrie.

Allerdings würde die militärische Vormachtstellung der USA zunehmend von der schnellen Entwicklung der chinesischen Volksbefreiungsarmee bedroht, die sich auf Augenhöhe mit den amerikanischen Streitkräften bewege und in einigen Bereichen möglicherweise sogar schon überlegen sei. Um die Abschreckung wiederherzustellen, müssten die USA ihre militärischen Fähigkeiten erheblich ausbauen und ihre Reaktionsfähigkeit gegenüber Bedrohungen aller Art erhöhen.

Wirtschaftliche Stärke als Grundpfeiler der Macht

Neben militärischer Überlegenheit ist wirtschaftliche Souveränität laut der Autorin ein zentraler Bestandteil der “Overmatch-Strategie”. Die USA müssen sich von ihrer Abhängigkeit von kritischen Importen, vornehmlich aus Ländern wie China, lösen. Der amerikanische Verteidigungssektor ist beispielsweise stark von seltenen Erden abhängig, die größtenteils aus China importiert werden. Dies stelle eine Schwachstelle dar, die im Falle eines Konflikts die Versorgung der Streitkräfte gefährden könnte.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen die USA ihre industrielle Basis stärken und Anreize für die heimische Produktion schaffen. Investitionen in die heimische Produktion, vor allem in kritischen Sektoren wie der Batterietechnologie, seien von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig sei es notwendig, Zollbarrieren einzuführen, um amerikanische Unternehmen vor (angeblichen) chinesischen Dumpingpraktiken zu schützen. Dies würde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der USA im internationalen Handel stärken, sondern auch ihre strategische Autonomie sicherstellen.

Energiepolitik als geopolitischer Hebel

Eine weitere zentrale Säule der neuen Strategie wäre die Energiepolitik. Trump könnte bei einer zweiten Amtszeit auf eine Wiederbelebung der “Energiedominanz” setzen, eine Politik, die fossile Brennstoffe wie Öl und Gas in den Mittelpunkt stellt. Während die Biden-Regierung versucht hat, den Fokus auf erneuerbare Energien zu lenken, könnte eine Trump-Administration auf fossile Energien setzen, um die Abhängigkeit der USA von ausländischen Energiequellen zu reduzieren und gleichzeitig ihre geopolitische Position zu stärken.

In diesem Zusammenhang spielt auch die Energieunabhängigkeit eine Rolle. Die USA sind seit 2018 der weltweit größte Ölproduzent, was ihnen nicht nur wirtschaftliche Vorteile verschafft, sondern auch geopolitische Flexibilität. Die Nutzung der eigenen Energieressourcen würde den Handlungsspielraum der USA erweitern und sie in die Lage versetzen, ihre Allianzen zu stärken, indem sie beispielsweise Europa mit Energieressourcen versorgen.

Stärkung der Allianzen und globale Führungsrolle

Ein wichtiger Bestandteil der amerikanischen Außenpolitik unter Trump sei die Konsolidierung der Allianzen gewesen. Dies würde in einer zweiten Amtszeit wahrscheinlich fortgesetzt, mit einem verstärkten Fokus darauf, dass die Verbündeten ihre militärischen Kapazitäten ausbauen und ihre Abhängigkeit von Gegnern wie China und Russland reduzieren. Insbesondere Europa zögert oft, sich vollständig an die Seite der USA zu stellen, aber eine neue Trump-Regierung könnte auf eine entschlossenere Zusammenarbeit drängen.

Ein weiteres Element der Außenpolitik wäre die Stärkung bilateraler Handelsbeziehungen anstelle multilateraler Abkommen. Dies könnte den Vorteil bieten, spezifische Partnerschaften mit ressourcenreichen Ländern einzugehen und die Abhängigkeit dieser Länder von China zu verringern. Durch solche Abkommen könnten die USA ihre geopolitische Position stärken und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Basis erweitern.

Militärische Überlegenheit durch Technologie und Innovation

Die militärische Überlegenheit der USA wird in Zukunft nicht mehr allein auf der Menge der Ausrüstung oder der Anzahl der Soldaten basieren, sondern zunehmend von technologischen Innovationen abhängen. Der Einsatz von Drohnen im Ukraine-Konflikt hat gezeigt, wie effektiv fortschrittliche Technologien herkömmliche militärische Strukturen aushebeln können. Ähnlich könnten in einem Konflikt mit China beispielsweise Langstreckenraketen und innovative Waffensysteme die geografischen und quantitativen Vorteile der chinesischen Streitkräfte neutralisieren.

Um in einem möglichen Konflikt zu bestehen, müssen die USA sicherstellen, dass sie über die technologischen Mittel verfügen, um ihren Gegnern einen Schritt voraus zu sein. Dies erfordert nicht nur Investitionen in neue Technologien, sondern auch eine tiefgreifende Veränderung der militärischen Planungs- und Ausbildungsprozesse, um sich auf die Kriegsführung der Zukunft vorzubereiten.

Realismus in der Klimapolitik

Ein weiteres potenzielles Merkmal einer neuen Trump-Administration könnte ein pragmatischerer Ansatz in der Klimapolitik sein. Während die Biden-Regierung auf eine schnelle Dekarbonisierung setzt, könnte Trump einen Mittelweg einschlagen, der die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels auf weniger entwickelte Länder berücksichtigt. Dies könnte auch neue Allianzen mit diesen Ländern fördern, die versuchen, ihre Wirtschaften zu diversifizieren, ohne sich vollständig von fossilen Brennstoffen zu trennen.

Fazit

Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus könnte in der Tat eine bedeutende Umgestaltung der amerikanischen Außenpolitik bedeuten. In seiner ersten Amtszeit hatte er die geopolitische Ausrichtung der USA bereits zum Schrecken der EU-Eliten neu definiert, indem er den Großmachtwettbewerb, auch mit der EU, in den Mittelpunkt seiner Politik stellte.

Sollte Trump erneut Präsident werden, wäre in der Tat zu erwarten, dass er auf eine Kombination aus militärischer Überlegenheit, wirtschaftlicher Unabhängigkeit und einer energiedominierten Politik setzen wird, um die Vormachtstellung der USA auf Kosten seiner Vasallen in Europa und im Rest des Kollektiven Westens abzusichern. Allerdings wird es seiner Regierung nur ansatzweise gelingen, derart großartige Taten zu vollbringen, die sich Frau Schadlow in ihrem oben dargestellten Wunschtraum ausgemalt hat.

Leicht in den Sphären treffen sich die Gedanken, aber hart im Raum stoßen sich die realen Dinge.

Allein um die US-Rüstungsindustrie auf einen Stand zu bringen, dass sie ein “Overmatch” gegenüber Russland und China produziert, bräuchte es nicht nur gewaltige Summen für den Wiederausbau und die Ausweitung der Industrie ‒ von den Zulieferindustriebranchen angefangen bis zum Endprodukt ‒, sondern zugleich müssten enorme Summen an Zeit und Geld in die Bildung investiert werden, um die aktuell fehlenden Generationen von Ingenieuren, Mathematikern und Technikern ‒ in vielleicht zehn Jahren – für die Industrie bereitzustellen. Denn der einst funktionierende “Brain-Drain”, die Abschöpfung von fähigen Wissenschaftlern und Technikern aus dem Ausland, ist längst ins Stocken geraten. Und was den Stand von technischem Wissen in der US-Bevölkerung betrifft, so liegen die US-Amerikaner – wenn sie auf sich selbst gestellt sind ‒ gegenüber China und Russland um Generationen zurück.

Diese und viele andere Probleme im Hinblick auf die Handelspolitik, US-Finanzen und Überschuldung, die wackelige Position des Dollars als Reservewährung, die Reaktionen der US-Verbündeten auf die von Frau Schadlow vorgezeichnete Untergrabung der Welthandelsorganisation und vieles mehr werden dafür sorgen, dass ihr Tagtraum von der Zurückgewinnung der globalen US-Vormachtstellung lediglich ein Traum bleibt.


Nach Ansicht vieler haben die USA den stärksten destabilisierenden Einfluss auf das Weltgeschehen und stellen somit die größte Bedrohung für den Weltfrieden dar. Diese traurige Spitzenstellung hat sich die Weltmacht Nr. 1 nicht von ungefähr erworben. Keine andere Nation hat seit 1945 so viele andere Länder bombardiert und so viele Regierungen gestürzt wie die USA. Sie unterhalten die meisten Militärstützpunkte, exportieren die meisten Waffen und haben den höchsten Rüstungsetat der Welt.

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Koalition der Verlierer gegen den Wählerwillen? Statement und Appell von FPÖ-Chef Herbert Kickl

Koalition der Verlierer gegen den Wählerwillen? Statement und Appell von FPÖ-Chef Herbert Kickl

Koalition der Verlierer gegen den Wählerwillen? Statement und Appell von FPÖ-Chef Herbert Kickl

Während die Erfolgswelle der FPÖ auch in Vorarlberg fortgeführt werden konnte, stellt man sich bei den übrigen Parteien weiter stur: In einem umfassenden Statement zur Regierungsbildung prangerte FPÖ-Chef Herbert Kickl nun an, dass man offenkundig „das Machtwort der Wähler“ vom Tisch wischen wolle, obwohl der Sieg der FPÖ bei der Nationalratswahl glasklar gewesen sei. Er spart dabei nicht mit Kritik an Noch-Kanzler Karl Nehammer und Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Kickls Ansicht nach sind nun die „vernünftigen Kräfte in der ÖVP“ gefordert: Es ginge um die Glaubwürdigkeit der ÖVP – und vor allem um die Zukunft Österreichs.

Presseaussendung der FPÖ / Statement von Herbert Kickl (Hervorhebungen und Zwischentitel durch Redaktion):

Geschätzte Vertreterinnen und Vertreter der Medien, vor allem aber liebe Österreicherinnen und Österreicher!

Es ist einige Zeit ins Land gezogen, seit wir uns das letzte Mal in ungefähr dieser Konstellation, jedenfalls aber hier, getroffen haben. Es waren durchaus ereignisreiche Tage, wenn man zurückblickt. Gerade gestern zum Beispiel die Landtagswahl in Vorarlberg mit einem fulminanten Plus für die Freiheitliche Partei von 14 % und damit das nächste historische Ergebnis für uns in einer ganzen Reihe von historischen Ergebnissen. Was mich natürlich sehr, sehr freut und ich möchte heute die Gelegenheit hier auch nutzen, mich ganz herzlich bei den Wählerinnen und Wählern in Vorarlberg zu bedanken für dieses große Vertrauen. Ich kann Ihnen versprechen, Sie werden Ihre Wahl nicht bereuen. Und ich möchte natürlich auch meinen Dank aussprechen. An Christoph Bitschi und sein gesamtes Team. Er hat einen hervorragenden Wahlkampf hingelegt, fehlerfrei aus meiner Sicht. Herzliche Gratulation auch von dieser Stelle aus.

Demokratisierungsprojekt für Österreich

Es ist so gekommen, meine Damen und Herren, wie ich es angekündigt habe. Die blaue Erfolgswelle rollt weiter und es ist bei dieser Wahl ein Aspekt sehr interessant. Ich weiß nicht, ob sie den am Radar haben oder ob es Ihrer Aufmerksamkeit vielleicht doch entgangen ist. Ich freue mich nämlich ganz besonders darüber, dass die Freiheitliche Partei in der Zwischenzeit so was Ähnliches ist, wie das größte Demokratisierungsprojekt dieses Landes ist. Wenn Sie sich nämlich die Wahlergebnisse und die Wählerströme im Detail ansehen, dann werden Sie bemerken, dass ein ganz, ganz großer Teil der freiheitlichen Wählerschaft aus dem Segment der Nichtwähler kommt. Und das ist eine sehr, sehr erfreuliche Entwicklung, weil das zeigt, dass es uns gelungen ist, Menschen, die eigentlich schon mit der Politik in gewisser Weise abgeschlossen haben, Menschen, die kein Vertrauen mehr zu Politikern gehabt haben, dann noch einmal dazu zu bewegen, bei der Wahl ihre Stimme abzugeben und in die Freiheitliche Partei zu investieren. Das ist also sehr, sehr erfreulich. Wir sind uns unserer Verantwortung vollkommen klar und wir sind uns auch unserer Rolle bewusst, die uns die Wählerinnen und Wähler in Vorarlberg bei dieser Wahl geschenkt haben. 

Meine Damen und Herren, ich habe gesagt, es geht so weiter, wie wir es angekündigt haben. Das betrifft jetzt die Freiheitliche Partei. Das betrifft aber auch die anderen Parteien, weil die Serienverlierer und da spreche ich jetzt von Schwarz, Rot und Grün, die verlieren auch weiter, da hat sich also in Vorarlberg auch nichts geändert. Und sie freuen sich auch jetzt wieder über diese Wahlniederlagen und jeder findet irgendwo einen Dreh in der Interpretation, um sich selbst trotz dieser Verluste in Prozenten dann noch zum Wahlsieger zu machen. Ja, und die rosaroten Energiebündel, die selbsternannten, die stagnieren auch in Vorarlberg und kommen nicht vom Fleck und machen sich trotzdem zum Sieger. In gewisser Weise eine Fortsetzung des Realitätsverlusts, von dem ich schon einmal gesprochen habe. 

Koalition der Verlierer gegen den Wählerwillen

Sie haben also jetzt etwas länger warten müssen, ein paar Tage bis zu dieser Stellungnahme. Aber ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen. Einfach deshalb, weil wir vor einer sehr, sehr spannenden innenpolitischen Woche stehen. Und ich denke, dass es notwendig ist, dass ich ihnen und vor allem auch der österreichischen Bevölkerung jetzt etwas detaillierter und etwas genauer meine Positionen auch zum ganzen Thema der Regierungsbildung näherbringe. Wissen Sie, ich habe in den letzten Tagen und Wochen sehr Nationalratswahlen folgenden Eindruck gewonnen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass bei der Spitze der Österreichischen Volkspartei und auch an der Spitze der Sozialdemokratie die Sicht auf das Ergebnis der letzten Nationalratswahl immer noch in gewisser Weise vernebelt oder getrübt ist, wenn man es so formulieren will. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass beide irgendwie versuchen, das Machtwort der Wählerinnen und Wähler am liebsten vom Tisch zu wischen. Einfach so zu tun, als ob da gar nichts passiert wäre. Zwei Verlierer, die sich selber retten wollen, die sich irgendwie zusammenhängen wollen – husch pfusch möchte man fast sagen, in einer Verliererkoalition, um sich selber zu retten, nicht um Österreich zu retten. Das ist ein ganz, ganz wesentlicher Unterschied.

Ich habe den Eindruck, ich habe das Gefühl, dass Dinge wie Offenheit und Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein, also lauter Sachen, von denen sich die Menschen eher die von Vertretern der Politik, insbesondere von Spitzenpolitikern erwarten, dass die gar nicht so wichtig sind für manche Handelnden jetzt in diesen letzten Tagen und Wochen, sondern dass es um ganz andere Sachen geht. Da geht es um Parteitaktik, da geht es um Spielchen, da geht es um Tricksereien im Dienste des Machterhalts, im Dienste des Machtstrebens. So nach dem Motto: Was müssen wir denn unternehmen und was können wir anstellen, damit wir die FPÖ als klaren Wahlsieger und damit als Anwalt von mehr als 1,4 Millionen Wählerinnen und Wählern ausrutschen lassen. Wie können wir das am besten hinbekommen und was müssen wir tun, um gleichzeitig nichts mit dieser Aktion zu tun zu haben und die Spuren quasi zu verwischen?

Und ich habe den Eindruck, dass Tatsachen und manchmal sogar auch das logische Denken in gewisser Weise auf den Kopf gestellt werden, um auch nach der Wahl so weiterzumachen wie bisher, nämlich die Wähler zu täuschen. Täuschen. Und ich sage das ganz bewusst. Und denken Sie nur an das Verschweigen dieser katastrophalen Schuldenentwicklung und der wirtschaftlichen Talfahrt, die unserem Land ja bevorsteht. Alles das ist ja vor der Wahl verschwiegen worden. Und das, obwohl alle Verantwortlichen ganz genau gewusst haben, was da auf uns zukommt und dass von einem Aufschwung keine Rede sein kann und dass das Budgetdefizit noch desaströser sein wird, als es noch vor der Wahl verlautbart wurde. Aus meiner Sicht ist das im Übrigen auch eine Form der Wahlmanipulation. Aber das gehört jetzt nicht hierher. Da werde ich mich an anderer Stelle noch einmal dazu äußern.

Alles das, was ich jetzt gesagt habe, ist, glaube ich, gar nicht gut für das Land und das empfinde nicht nur ich so, das ist kein positives Fundament, das ist kein tragfähiges Fundament für eine gute Zukunft. Das ist für mich viel mehr Ausdruck von Verantwortungslosigkeit und von politischer – und das meine ich jetzt nicht parteipolitischer – sondern staatspolitischer Unreife. Das ist das, was jetzt das Geschehen beherrscht. Und ich möchte daher ganz bewusst einen anderen Weg einschlagen. Mein Weg ist der Weg der Ehrlichkeit. Es ist der Weg des offenen Visiers, der Weg der Klarheit, der Weg der Logik und des Hausverstands und der Weg der ausgestreckten Hand im Interesse unserer Heimat. Weil für uns Freiheitliche zählt eines: Wir wollen den Wählerauftrag umsetzen. Und das heißt für uns, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Und das von der Spitze der Regierung aus mit dem klaren Ziel, der Bevölkerung fünf gute Jahre zu bringen. Und das nenne ich die Demokratie ernst nehmen und das nenne ich staatspolitische Verantwortung übernehmen in schwierigen Zeiten. 

Van der Bellen hätte für Klarheit sorgen sollen

Meine Damen und Herren, Sie wissen, der Bundespräsident hat sich zum Thema Regierungsbildung zu Wort gemeldet. Es war am letzten Mittwoch, und er hat in seiner Erklärung nach den Gesprächen mit den Parteiobleuten von Klarheit gesprochen. Klarheit war ein zentraler Begriff. Klarheit ist das, was es jetzt braucht. Klarheit. Das war seine Forderung, und ich kann dem zustimmen. Aber jetzt kommt’s. Weil genau das wäre ja seine Aufgabe gewesen. Genau das wäre die Aufgabe des Bundespräsidenten gewesen. Die Klarheit, die schon jetzt in Wahrheit am Tisch liegt, letzte Woche schon festzumachen. Das wäre seine Aufgabe gewesen, indem er nämlich die Fakten anerkennt. Aber leider hat er selber keinen Beitrag in diese Richtung geleistet. Ich bedaure das sehr. Er hat etwas ganz anderes gemacht. Er hat die am Tisch liegende Wahrheit selber vernebelt und er hat damit die Unklarheit produziert, die er jetzt selber beklagt. 

Meine Damen und Herren, ich werde Ihnen sagen, warum ich das so sehe. Ganz einfach: Das Wahlergebnis ist klar, und klar ist vielleicht sogar noch untertrieben. Es ist glasklar. Die FPÖ hat die Nationalratswahl gewonnen. Es gibt nur einen einzigen Gewinner. Und ich bin schon seit vielen, vielen Jahren in der Politik tätig. Aber ein Wahlergebnis, das so wenig Interpretationsspielraum im Zusammenhang mit Gewinnern und Verlierern offen lässt wie dieses, hat es in diesen ganzen zwanzig Jahren noch nicht gegeben. Das ist also nicht nur klar, sondern das ist glasklar. Die ÖVP hat haushoch verloren und hat den zweiten Platz eingenommen. Und die SPÖ ist erstmals in ihrer Geschichte auf den dritten Platz durchgereicht worden als Ergebnis einer fulminanten Aufholjagd.

Bei den Vorzugsstimmen, meine sehr geehrten Damen und Herren, liege ich ganz klar vor Karl Nehammer und vor Andreas Babler. Auch das ist eindeutig. Da gibt es nichts zu interpretieren, und das kann man nicht einfach vom Tisch wischen. Auch wenn ich in den letzten Tagen ein bisserl den Eindruck gewonnen habe, dass diese Information, wie die Vorzugsstimmen ausgegangen sind, die Medien nicht sonderlich interessiert. Für Klarheit hätte der Bundespräsident also ganz einfach gesorgt, wenn er den Regierungsbildungsauftrag an die Freiheitliche Partei als stimmenstärkste Partei, den einzigen Wahlgewinner und den Anwalt von mehr als 1,4 Millionen Wählerinnen und Wählern vergeben hätte. Und genau das habe ich in unserem letzten persönlichen Gespräch auch zum Ausdruck gebracht.

Und jetzt muss ich ein bisserl aus dem Nähkästchen plaudern. Interessant war für mich im Zuge dieser Unterredung ein Aspekt. Der Bundespräsident hat im Zuge dieses Gesprächs dann schon gegen Ende dieses Gesprächs ein wenig herumgedruckst. Herumgedruckst insofern, weil er mir gegenüber gesagt hat, dass er eigentlich das überhaupt nicht versteht. Er versteht das gar nicht so richtig, warum denn er für die Regierungsbildung zuständig sein soll? Er hat es irgendwie von sich weggeschoben und ich habe den Eindruck gehabt, da will er überhaupt gar nicht eingreifen. Finger weg! Und das ist deswegen interessant, weil er das zu einem Zeitpunkt gemacht hat, wo er erst mit mir gesprochen hat und er noch keine Meinungsbildung oder ein Ergebnis gehabt hat von Gesprächen mit Vertretern anderer Parteien. Die waren ja alle erst nach mir an der Reihe. Zumindest war das offiziell so.

Ich habe dem Bundespräsidenten damals geantwortet: „Also nicht bös´ sein, aber dass sie jetzt mit der Regierungsbildung in Verbindung gebracht werden und dass das ihre Aufgabe ist, das haben sie sich auch selbst zuzuschreiben. Erstens haben sie es in der Vergangenheit selbst gesagt und zweitens haben sie es in der Vergangenheit selber so gemacht. Deshalb ist das so. Sie haben es 2017 so gemacht und sie haben es 2019 so gemacht.“ Immer hat der Bundespräsident den Regierungsbildungsauftrag auf Basis des Wahlergebnisses an die stimmenstärkste Partei vergeben. Keine Diskussion vorher. Alles klar. Aber Sie können das ja alles auch in ihren Archiven entsprechend finden. Und damals hat auch keiner gewusst oder eine Garantie abgeben können, was dann am Ende herauskommt und ob diese Verhandlungen dann von Erfolg gekrönt sein werden oder eben auch nicht. Und ich weiß, wovon ich spreche, weil ich war ja 2017 selber Teil eines Verhandlungsteams. Ja, und dann kommt noch etwas dazu. Auch die Bundespräsidenten vor Van der Bellen haben es genauso gemacht. Ganz genau so, keine Diskussion. Wie gesagt, keiner hat gewusst, keiner hat eine Garantie abgeben können, was bei einem solchen Regierungsbildungsauftrag dann am Ende herauskommt. 

Regierungsbildungsauftrag an stimmenstärkste Partei ist demokratische Praxis

Meine Damen und Herren, ich will damit sagen: Ein Regierungsbildungsauftrag an die stimmenstärkste Partei, und zwar aufgrund dieser Stimmenstärke und aufgrund von nichts anderem, das ist in Österreich eine seit Jahrzehnten geübte, ja demokratische Praxis, eine demokratische Tradition, wenn man es so formulieren will. Und das weiß der Bundespräsident natürlich auch ganz genau, und das weiß auch die Bevölkerung ganz genau. Da herrscht also auch vollkommene Klarheit. 

Und natürlich ist es so, dass ein solcher Regierungsbildungsauftrag oder ein Regierungsbildungsversuch erfolgreich sein kann oder er kann scheitern. Ja, beide Möglichkeiten liegen da drin. So ist das eben in einer Demokratie. Deswegen heißt es ja dann auch Regierungsverhandlungen und nicht Regierungsdiktat. Da wäre dann alles klar. Aber bei Verhandlungen gibt es immer eine Möglichkeit, dass es am Ende zum Erfolg führt oder dass sie scheitern. Aber, und das ist der entscheidende Punkt, das weiß man eben erst, wenn man es versucht hat und nicht vorher. Das weiß man erst, wenn man es probiert hat. Sie können, und das weiß jeder von Ihnen, sie können nicht schwimmen, ohne ins Wasser zu gehen. Und man kann keine Regierung bilden, ohne dass man versucht, eine Regierung zu bilden. Und das ist ganz logisch. Und auch da herrscht jetzt schon Klarheit. 

Wir stehen also jetzt vor folgender Situation: Das Volk hat uns bei einer Wahl den klaren Auftrag gegeben. Alles klar? Genauso wie der Auftrag bei den letzten Wahlen durch die Bevölkerung ein klarer gewesen ist in Form der Rangordnung, die herausgekommen ist. Aber der Bundespräsident hat das, wie gesagt, bisher leider diesmal noch nicht getan. Und damit, mit diesem Verhalten, widerspricht das Staatsoberhaupt selber seiner eigenen Forderung nach Klarheit. Und ich wollte das nur noch einmal in dieser Deutlichkeit zum Ausdruck bringen, weil es, glaube ich, notwendig ist. 

Der Bundespräsident hat mich unmittelbar vor seiner öffentlichen Stellungnahme in einem Telefonat über seine geplante Vorgangsweise informiert. Er hat mir erklärt, im Gespräch mit ihm hätten alle anderen Parteichefs gesagt, sie wollen nicht mit der FPÖ regieren, und das sei jetzt eine ganz, ganz neue Situation. Und jetzt taucht dieses Wort Patt auf. Und dieses Patt hat es in dieser Form noch nie gegeben. Und deswegen muss er jetzt so handeln, dass er weiter Einzelgespräche führen lässt. Das passt also jetzt gut zusammen. Das, was am Ende nach den Gesprächen herausgekommen ist, ist zufälligerweise das, was er mir schon am Anfang so gesagt. Also Finger weg von einem Regierungsbildungsauftrag. Und ich sage Ihnen jetzt, warum das, was der Bundespräsident hier gesagt hat und der Weg, den er eingeschlagen hat, gleich aus mehreren Gründen nicht richtig und nicht logisch ist. Bitte einfach kurz mitdenken.

Freie Fahrt für „Austroverlierer-Ampel“?

Warum erteilt der Bundespräsident denn überhaupt den Auftrag zu Gesprächen, wenn er im selben Atemzug sagt, dass eh keiner verhandeln will. Das ist ja nicht logisch, das ist überhaupt nicht logisch. Das ist nur dann sinnvoll, wenn er zweitens meint, dass sich in den Gesprächen dann doch vielleicht etwas bewegen kann. Dann macht ein solcher Auftrag Sinn, dass dann doch Bewegung in die Sache hineinkommen könnte. Aber wenn der Bundespräsident der Meinung ist, dass bei Gesprächen vielleicht doch Bewegung in die Sache hineinkommen kann, ja warum vergibt er dann nicht gleich einen Regierungsbildungsauftrag? Das wäre dann der nächste logische Schritt. Noch dazu, wenn er sagt: Wir haben keine Zeit zu verlieren und es ist alles so dringend, es muss alles schnell gehen. Also wenn er davon ausgeht, dass sich was bewegt, dann muss er einen Regierungsbildungsauftrag erteilen. 

Wenn er umgekehrt der Überzeugung ist, dass sich nichts bewegt und dass die Spitze der ÖVP und SPÖ sich dann irgendwo auch einzementiert haben, ja, warum gibt er dann den Regierungsbildungsauftrag nicht an einen der Wahlverlierer? Das wäre auch eine logische Ableitung aus dieser Erkenntnis, die er gewonnen hat. Dann müsste er sagen: Eigentlich freie Fahrt für diese Austroverlierer-Ampel. Dann sollen die versuchen, eine Koalition zustande zu bringen. Das wären dann im Übrigen diejenigen, die uns diese ganze negative Suppe eingebrockt haben, unter der die Österreicher jetzt zu leiden haben und die uns noch lange beschäftigen wird?

Wer garantiert dem Bundespräsidenten eigentlich, dass Verhandlungen der Verlierer am Ende dann zu einer Einigung führen? Ich denke da nur an die innerparteilichen Grabenkämpfe vor allem in der SPÖ und an die riesengroßen Unterschiede in den Programmen der beiden Parteien. Da hat sich ja jeder davon überzeugen können in der ganzen Wahlbewegung, dass es doch kaum Schnittmengen gibt zwischen der SPÖ und ÖVP. Die beiden sind ja programmatisch unterwegs wie Tag und Nacht in einem Verhältnis zueinander. Also wer garantiert, dass das dann am Ende etwas Erfolgreiches und Stabiles herauskommt?

Bei einem Regierungsbildungsauftrag kann über Inhalte und Themen, die man gemeinsam hat, sehr viel Bewegung in eine Sache hineinkommen. Das liegt dann auch daran, dass nicht nur zwei Personen einmal miteinander reden, sondern dass mehrere Personen, nämlich Verhandlungsteams, dann über einen längeren Zeitraum miteinander reden, dass also ein Prozess in Gang gesetzt wird, dass sie miteinander sprechen, dass man beginnt, Vertrauen aufzubauen und Vertrauen zu entwickeln, eben in einem laufenden Prozess. Und in einem solchen Verfahren entsteht dann öfters trotz anfänglicher Distanz und vielleicht sogar trotz anfänglicher Gegnerschaft dann am Ende so etwas wie eine konstruktive Zusammenarbeit und ein Miteinander. Und das war auch in den Verhandlungen 2017 so, ich war ja da dabei. Deswegen weiß ich, wovon ich spreche. Schritt für Schritt ist es gegangen. Über Inhalte, eine Annäherung, auch auf der persönlichen Ebene, eine Entkrampfung, nach einem durchaus heftig und intensiv geführten Wahlkampf. Alles über Inhalte, alles über gemeinsame Themen. Und dann? Am Ende hat man sich erst über Ressourcen und andere Dinge unterhalten. 

Wenn ich vorher von diesem Patt gesprochen habe, weiß der Bundespräsident wirklich nicht, dass es auch 1999 ein Patt gegeben hat. 1999 hat die SPÖ die Wahl gewonnen. Die Freiheitliche Partei hat stark zugelegt und wurde damals Zweiter. Und die ÖVP ist Dritter geworden. Und die SPÖ hat ja damals, und da hat sich bis heute nichts geändert, eine Koalition mit der FPÖ ausgeschlossen. Die Vranitzky-Doktrin damals genauso aktuell wie heute. Und die ÖVP ihrerseits wiederum hat hoch und heilig versprochen, dass sie als Dritter in die Opposition geht. Also war aufgrund der Positionierung der Parteien im Jahr 1999 schon vor der Wahl eine Regierungsbildung de facto ausgeschlossen. Oder wie der Bundespräsident sagt: Ein Patt. Und was ist passiert? Trotz dieses Patts hat der damalige Bundespräsident der SPÖ als stimmenstärkster Partei damals den Auftrag zur Regierungsbildung gegeben. Es ist also keinesfalls das erste Mal so, dass irgendwelche Fronten verhärtet sind nach einer Wahl. Und so wie ich das beobachtet habe jetzt in den letzten Tagen und Wochen, haben das auch viele Außenstehende getan. Und manche haben zu mir gesagt: Ja, das ist doch ein abgekartetes Spiel. Das schaut so aus, wie wenn das ein abgekartetes Spiel wäre von Anfang an und in Wahrheit ist diese Verliererkoalition schon längst in trockenen Tüchern. Das steht schon alles fest und es traut sich nur niemand, Klartext zu reden, das habe ich jetzt öfters gehört, traut sich niemand Klartext zu reden, weil ja alle wissen, dass es dann schon zutiefst undemokratisch ist, weil man den einzigen Wahlgewinner ausgrenzt. Und dafür will keiner die Verantwortung übernehmen. Und deswegen gibt es jetzt dieses komische Hin und Her zwischen Bundespräsident und den anderen Parteien.

Und ich habe noch etwas gesagt, ein interessanter Aspekt. Ich nehme das sehr ernst. Ich habe gesagt, das der Bundespräsident und die ÖVP vielleicht eines ganz genau wissen, dass, wenn wir mit Verhandlungen beginnen, dass dann möglicherweise etwas dabei herauskommt. Dass, wenn wir mal in einem Verhandlungsprozess drinnen sind, genau dieser Mechanismus, von dem ich vorher gesprochen habe, in Gang gesetzt wird. Dass es dann Stück für Stück über inhaltliche Themen, über die über Schwerpunkte, die man setzt, eine wachsende Vertrauensbasis gibt und dass dann am Ende möglicherweise eine Koalition entsteht. Und diejenigen, die mir das gesagt haben, haben ergänzt: Möglicherweise ist genau das nicht gewollt. Ich weiß es nicht, meine Damen und Herren, aber deshalb auch dieses komische Hin und Her. Und das sagen mir sehr, sehr viele Menschen. Aber wir werden in ein paar Tagen dann klarer sehen. Wir werden dann sehen, ob in der Zwischenzeit Vernunft eingekehrt ist oder ob die Spitzen von ÖVP und SPÖ die Wählerbotschaft immer noch nicht verstanden haben und ob es dann bei den kommenden Wahlen, insbesondere auch in der Steiermark, noch stärkere Signale durch stärkere Botschaften seitens der Wählerinnen und Wähler braucht: Steiermark, Gemeinderatswahlen Niederösterreich, Burgenland. Da gibt es also noch einige Möglichkeiten, die Botschaft zu verstärken. 

Nehammers „Cancel Culture“

Und jetzt, meine Damen und Herren, noch ein paar Worte zur Österreichischen Volkspartei, im Speziellen zu Ihrem Parteiobmann Karl Nehammer. Der hat ja vor ein paar Tagen eine kurze Videobotschaft und ein Twitterstatement veröffentlicht und ich weiß nicht, ob er sich die Kommentare dort auch durchgelesen hat. Es wäre jedenfalls empfehlenswert, das zu tun, damit man ein bisschen auch einen Eindruck von der Stimmungslage draußen in der Bevölkerung bekommt. Er hat sich jedenfalls sowohl mit dieser Videobotschaft als auch mit dieser Stellungnahme weiter einzementiert. Man kann auch sagen, er hat sich noch tiefer eingegraben, als er schon vorher eingegraben war. Und er hat damit ausgerechnet die so genannte „Cancel Culture“ zum Maßstab seiner Zugangsweise in der Frage der Regierungszusammensetzung erhoben. Also statt Diskurs und statt Kontroversen, statt Streitkultur – und das alles auf Basis von demokratischen Spielregeln und von thematischen Überschneidungen – soll die FPÖ weggecancelt werden. 

Karl Nehammer legt bei allen seinen Aussagen einen besonderen Stellenwert auf seine Glaubwürdigkeit. Es ist ihm wichtig darauf hinzuweisen, dass sein Wort, das er vor der Wahl dann gegeben hat, auch nach der Wahl noch Gültigkeit hat. Und wie gesagt, ich habe schon einmal darauf verwiesen. Ein Blick auf die kommenden Wahlen wäre auch in diesem Zusammenhang hilfreich, wenn es um die Frage der Glaubwürdigkeit geht. Ich möchte dazu ein paar Dinge festhalten im Vorfeld des Gesprächs, von dem Sie ja wissen, dass wir beide es diese Woche miteinander führen werden. Einfach zum Nachdenken für die Österreichische Volkspartei, für ihre Führungsspitze, aber auch für Karl Nehammer. Und ich tue das der Übersichtlichkeit halber wieder in einigen Punkten. 

  1. Die Wählerinnen und Wähler haben bei der Nationalratswahl insgesamt eine satte Mehrheit von circa 55 % für eine Mitte-Rechts-Koalition, bestehend aus FPÖ und ÖVP, hergestellt. Und zugleich haben sie bei dieser Wahl die Reihenfolge innerhalb dieser Mitte-Rechts-Koalition oder das Kräfteverhältnis innerhalb dieser Mitte-Rechts-Koalition neu geordnet und definiert. Die Freiheitliche Partei liegt vor der Österreichischen Volkspartei. Man könnte es auch so sagen: Es ist in gewisser Weise fast die Umkehrung des Wahlergebnisses von 2017. Und ich glaube, dass die ÖVP uns damals zu Recht ausgelacht hätte, oder vielleicht hätten sie uns auch den Vogel gezeigt, jedenfalls zu Recht, wenn wir als Zweiter damals gesagt hätten: Ja, wir gehen nur in eine Koalition, wenn Sebastian Kurz nicht Kanzler wird und Gründe hätten sich dafür sofort finden lassen. Das ist nicht das Problem. Wer suchet, der findet. Das gilt auch für diesen ganzen Argumentationen. Ich glaube, man hätte sich über uns lustig gemacht und man hätte Recht damit gehabt. Wir haben das aber nicht gemacht. Wir haben einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Wir haben uns in Verhandlungen einander angenähert. Das ist das, was wir gemacht haben nach einem harten Wahlkampf. Der ist intensiv geführt worden, da ist es um viel gegangen ist. Und wir haben in diesen Verhandlungen dann Vertrauen aufgebaut. Und am Ende ist eine gute Koalition herausgekommen, eine Koalition, die etwas weitergebracht hat, und eine Koalition, die sehr, sehr beliebt gewesen ist bei der Bevölkerung bis zu ihrem abrupten Ende. Aber das ist ein anderes Kapitel. Und der erste Punkt. 
     
  2. Karl Nehammer ist der große Verlierer dieser Nationalratswahl. Das kann man jetzt drehen und wenden, wie man will. Das ist das, was am Ende immer übrig bleibt. Man darf ja nicht vergessen, dass Karl Nehammer erst nach dem Abgang von Sebastian Kurz und dann in weiterer Folge nach dem Abgang von Kurzzeitkanzler Schallenberg Bundeskanzler geworden ist, ohne sich überhaupt für diese Funktion irgendwann nachweislich einer Wahl gestellt zu haben. Also ein Kanzler ohne Wahl. Und jetzt hat es auch diese Kanzlerwahl gegeben, das war jetzt seine Kanzlerwahl. Er war Spitzenkandidat. Er hat den Kanzler-Anspruch gestellt. Er hat alle Möglichkeiten, die dieses Ressort bietet, im Hintergrund mitbenutzen können in dieser Wahlbewegung. Und er hat trotzdem historisch verloren. Es war ein Absturz, Ein Totalabsturz. Und jetzt herzugehen, als nicht gewählter Kanzler dann aus einer Abwahl abzuleiten, dass man jetzt den Anspruch auf das Kanzleramt auch weiterhin hat, ist gelinde gesagt einigermaßen absurd. Und das ist auch eine grobe Missachtung des demokratischen Wahlergebnisses. Dazu kommt noch das Ergebnis der Vorzugsstimmen. Das bringt nämlich dieselbe Reihenfolge zum Ausdruck wie das Nationalratswahlergebnis. Erster Platz: Herbert Kickl Zweiter Platz mit einem ordentlichen Respektabstand: Karl Nehammer. Es ist nicht umgekehrt, auch wenn sich manche das vielleicht wünschen. Nein, es ist schon so und auch das kann man nicht einfach wegdiskutieren.
     
  3. Karl Nehammer muss und wird jetzt mit seinem Handeln und mit seinen Entscheidungen in den kommenden Stunden und Tagen für alle erkennbar folgende zentrale Frage beantworten müssen. Was zählt für ihn wirklich? Was zählt für die ÖVP wirklich? Das ist ja ein Offenbarungseid, der jetzt zu leisten ist. Geht es ihm tatsächlich um eine gute Zukunft Österreichs? Geht es ihm und der ÖVP um die Umsetzung der Inhalte, von denen Sie im Wahlkampf gesagt haben, dass sie Ihnen so wichtig sind? Ich darf Sie nur daran erinnern: Österreichplan bis 2030. Was ist da nicht alles zu tun? Das wurde über viele Monate getrommelt. Stichwort Kampf gegen die illegale Migration, eine Wiederbelebung des Wirtschaftsstandortes, keine neuen Steuern, Entlastungen der Leistungsträger, Heimat und Werte bis hin zu einer generellen Politik der Normalität und des Hausverstands. Das sind die Punkte, die die Wählerinnen und Wähler mit breiter Mehrheit gewählt haben. Jetzt bin ich wieder bei diesen 55 %. Aber all das geht ja nur in einer Zusammenarbeit mit der Freiheitlichen Partei. Das wird nicht funktionieren mit einer marxistisch infizierten SPÖ. Das funktioniert nicht, das geht nicht zusammen. Noch dazu, wo diese SPÖ hier von einer Vorsitzdebatte in die nächste hinein taumelt. Was soll denn da die inhaltliche Schnittmenge sein, fragt man sich? Es muss ja darum gehen, so viel wie möglich zu bewegen und nicht so wenig wie möglich an Gemeinsamkeiten vorweisen zu können. Es braucht in diesem Land, in dieser schwierigen Situation, zwei Dinge: Stabilität und Stoßkraft. Und beides hat man nur in einer Zweierkonstellation, in einer Zweierkonstellation, die über möglichst viele Mandate verfügt und die zugleich möglichst viele inhaltliche Überschneidungen hat. Was bedeutet Stabilität und was bedeutet Stoßkraft? Oder geht’s ihm – und das ist die zweite Möglichkeit – und der ÖVP in Wahrheit gar nicht um diese Inhalte, sondern es geht um die eigene Macht? Es geht um die eigene Position, es geht um den Kanzler, es geht um die Verteidigung von irgendwelchen angemaßten Besitzansprüchen. Ja, aber wenn das so ist, dann hat die ÖVP-Spitze die Wähler auch hier, so wie zum Beispiel auch in der Frage des Zustands des Budgets, belogen. Dann ist vielleicht wirklich die SPÖ mit Andreas Babler der richtige Partner.
     
  4. Ich komme noch einmal auf den Bundespräsidenten zu sprechen. Der Bundespräsident hat in seiner Stellungnahme vom letzten Mittwoch die Regierungsfähigkeit der FPÖ und von mir bestätigt. Ja, das hat er getan. Er hat ja schließlich zu Gesprächen aufgefordert. Und das macht ja nur dann Sinn, wenn man diese Regierungsfähigkeit bei allen Gesprächspartnern voraussetzt. Alles andere ist unsinnig. Wäre der Bundespräsident der Meinung, dass ich oder die Freiheitliche Partei nicht in der Lage wären, die Verantwortung einer Regierung für unser Land zu schultern, ja dann hätte er das nicht nur klar aussprechen können, dann hätte er das auch klar aussprechen müssen. Das hat er aber nicht getan. Ich glaube, dass das eine ganz, ganz wesentliche Erkenntnis auch aus den letzten Tagen ist.
     
  5. Ich habe vor der Wahl gesagt: Wer Erster wird, der soll den Anspruch haben, eine Regierung zu bilden und eine Regierung im Falle einer erfolgreichen Regierungsbildung dann logischerweise auch anzuführen. Und für mich war immer klar: Wenn wir nicht Erster sind, dann werden wir auch diesen Anspruch nicht stellen. Das ist für mich als Demokrat eine Selbstverständlichkeit und die Wähler haben ihre Entscheidung getroffen. Und an nichts anderes als an dieser Wählerentscheidung haben sich die Parteien zu orientieren. Es geht jetzt um die Heimat. Es geht um den Schutz der Bevölkerung. Es geht um Sicherheit, es geht um die Kriminalitätsbekämpfung. Es geht um den Erhalt unserer Identität. Es geht um unsere Freiheit und Souveränität. Es geht um Chancen und Gerechtigkeit. Alles für die österreichische Bevölkerung. Darum geht’s. Um etwas anderes geht es nicht. Es geht nicht um persönliche Befindlichkeiten. Es geht nicht um irgendwelche Eitelkeiten. Es geht nicht um Sympathien oder Antipathien. Es geht nicht um irgendwelche Aversionen. Wer einen solchen Zugang wählt, meine Damen und Herren, handelt geradezu professionell. Für so etwas darf in einer solchen Situation kein Millimeter Platz sein. Und wer das zu seiner Entscheidungsgrundlage macht, der zeigt allein damit, dass er dem Anforderungsprofil eines Bundeskanzlers nicht gerecht wird. Ich akzeptiere das, ich akzeptiere das und ich bin bereit, sozusagen hier auch diesen Schritt entgegen zu machen. Nicht, weil es leicht ist. Es ist für mich auch nicht leicht, sondern weil es notwendig ist. Das ist der entscheidende Punkt. Und wenn die anderen Parteien, allen voran die Österreichische Volkspartei, diese Tatsache auch akzeptieren und wenn sie auch professionell und wenn sie auch demokratisch handeln, dann gibt es auch kein Patt mehr. So einfach ist das. Also ich erwarte mir eine demokratische Grundeinstellung und ein hohes Maß an Professionalität von denjenigen, die mit dem Anspruch Kanzler zu werden in diesen Wahlkampf gegangen sind.
     
  6. Karl Nehammer hat nach der Wahl als Ergebnis der Analysen, die die ÖVP angestellt hat, im Zusammenhang mit dem Wahlergebnis erst nach der Wahl gefordert, dass die Freiheitliche Partei und ich den Regierungsbildungsauftrag bekommen soll. Das hat er gefordert, das können Sie nachlesen, auch in Ihren Archiven. Das ist noch gar nicht lange her. Und diese Forderung von Karl Nehammer müssen Sie jetzt kombinieren mit seinem Anspruch darauf, glaubwürdig zu sein. Und das ist mir besonders wichtig. Und deswegen gehe ich davon aus, dass sein Wort und seine Aussage aus der ersten Woche nach der Wahl – Stichwort Regierungsfähigkeit – auch heute noch Gültigkeit hat. Ja, es muss auch jetzt noch gelten, wenn er glaubwürdig sein will. Und im Interesse dieser Glaubwürdigkeit können wir dann seinem Wunsch auf einen Regierungsbildungsauftrag für die Freiheitliche Partei gleich nachkommen und dem Bundespräsidenten diesen Vorschlag auch gemeinsam unterbreiten. Dann sind wir in einer Win-win-Situation. Und ich gehe davon aus, dass sich die ÖVP solchen Verhandlungen auch nicht verschließen würde. Sonst wäre wiederum die Forderung nach einem Regierungsbildungsauftrag an die Freiheitliche Partei sinnlos. Wir gehen davon aus, dass sich die ÖVP zu solchen Regierungsverhandlungen nicht verweigert. Ich gehe davon aus, dass sie sich mit aller Kraft und mit ihrer ganzen Erfahrung für ihre Themen in solchen Verhandlungen einsetzt und für diese Themen stark macht. Das ist das, was ich erwarte. Und wie heißt es so schön? Beim Reden kommen die Leut´ z´samm.
     
  7. Es hat sich nicht nur Karl Nehammer in diese Richtung Regierungsbildungsauftrag für die Freiheitliche Partei geäußert, sondern auch maßgebliche andere Politiker der Österreichischen Volkspartei. Eine ganze Reihe von Landespolitikern. Mikl-Leitner fällt mir da spontan ein. Sie haben alle das Gleiche gesagt. Das heißt, Karl Nehammer hat eine ganz konkrete Rückendeckung von den wesentlichen Player in der eigenen Partei. Und gerade vor kurzem hat es ja auch ein Treffen von großen Unternehmern aus Oberösterreich und aus Niederösterreich in Linz gegeben. Da waren anwesend auch die Landeshauptleute aus Oberösterreich und aus Niederösterreich, und dort hat der Chef der Oberösterreichischen Industriellenvereinigung, Stefan Pierer, ganz klar gesagt: In der Schweiz bilden die zwei stimmenstärksten Parteien eine Regierung. Dazu braucht es keinen Van der Bellen. Auch ein interessanter Ansatz, Ja, jedenfalls eine klare und eine starke Botschaft. Und mir ist nicht zu Ohren gekommen, dass irgendjemand der Anwesenden dort einen Widerspruch getätigt hätte.
     
  8. Karl Nehammer muss als Wahlverlierer jetzt entscheiden. Lebt er staatspolitische Verantwortung und handelt er als einsichtiger demokratischer Verlierer? Dann gibt er jetzt seine Blockade auf. Dann macht er jetzt den Weg frei für Verhandlungen mit mir, mit der Freiheitlichen Partei. Das ist ja eigentlich ganz einfach. Wann denn, wenn nicht nach einer wirklichen Wahlschlappe, nach einer katastrophalen Wahlniederlage muss man umdenken. Wann, wenn nicht jetzt, muss man sagen: Das ist jetzt der richtige Zeitpunkt, eine falsche Position aufzugeben. Und er sagt ja immer, dass ihm der Wählerwille so wichtig ist. Genau das hat der Wähler zum Ausdruck gebracht. Einsicht statt Sturheit müsste eigentlich die Devise sein und sich nicht weiter verrennen in einer solchen Strategie, wie man es schon bei Corona durchgezogen hat bis zum Exzess, möchte ich fast sagen. Oder die andere Möglichkeit ist, er verweigert die Anerkennung des Wahlergebnisses. Aber damit verleugnet er natürlich auch die eigenen Inhalte. Und damit setzt er sein Machtstreben und den Kanzlerposten an die erste Stelle. Und dann bastelt er an dieser Verliererkoalition. Ja, das ist dann der nächste Akt, möchte ich fast sagen, von experimentellem Regieren. Experimentelles Regieren ist das, was wir jetzt haben, in Form einer Zusammenarbeit von zwei Parteien, die inhaltlich überhaupt nicht zusammenpassen, nämlich schwarz mit Grün. Und da hat man dann auch gesehen, was herauskommt: das größte Desaster der Zweiten Republik. Offenbar will man jetzt weiter experimentell regieren, indem man zwei Parteien, die auch nicht zusammenpassen, miteinander verbindet. Und auch eine dritte Partei, die auch nicht dazu passt, in dieses Projekt mit einbezieht. 

Appell an „vernünftige Kräfte“ in ÖVP

Meine Damen und Herren! Das ist alles andere als stabil, was man da offensichtlich plant. Ich denke, dass in den nächsten Tagen, in den nächsten Stunden die vernünftigen Kräfte in der ÖVP gefordert sind. Ich möchte es mal so sagen: Sie dürfen Karl Nehammer jetzt nicht alleine lassen mit seinem emotionalen Ausnahmezustand, sondern sie müssen ihn jetzt stützen. Es geht um die Zukunft Österreichs und es geht – ich sag das jetzt so, obwohl es mich nicht wirklich etwas angeht – aber es geht natürlich auch um die Zukunft der österreichischen Volkspartei. Stichwort Glaubwürdigkeit. Und ich weiß natürlich, dass es diese vernünftigen Kräfte in der ÖVP gibt. Ich weiß, dass ihnen eine tragfähige Regierung, dass ihnen etwas Stabiles wichtig ist im Interesse Österreichs, im Interesse seiner Wirtschaft, seiner Arbeitsplätze und der Sicherheit der Bevölkerung, ihres Schutzes vor Asylmissbrauch und Völkerwanderung und einer Politik der Normalität und des Hausverstandes. Aber wenn das so ist, dann kann es keine experimentelle Verliererkoalition geben. Die beiden Dinge widersprechen einander, sondern dann kann es nur den Weg mit der Freiheitlichen Partei auf Basis eines breiten gemeinsamen Fundaments geben, auf Basis eines fairen Miteinanders auf Augenhöhe. Das ist staatspolitisch verantwortungsvoll, das ist professionell und das ist demokratisch. Und dazu bekennen wir uns auch. 

Meine Damen und Herren, Boxer sind zwei Kämpfer. Karl Nehammer ist ein Boxer. Und ein guter Boxer, der muss auch verlieren können. Und was beim Boxen die Punkterichter sind, das sind die der Demokratie die Wähler. Und das Urteil des Kampfes vom 29. September ist klar. Der blaue Herausforderer hat gewonnen. Der schwarze Titelverteidiger hat verloren und muss seinen Gürtel abgeben. Das ist das Ergebnis vom 29. September. Die einzige Chance, sich von dieser Niederlage irgendwie zu rehabilitieren, das ist nicht, indem man die Realität verweigert. Das ist der falsche Weg. Sondern es heißt vielmehr, sich einzuordnen. Oder es gibt dann eben ein Rematch. Das kennt man aus den Boxerfilmen. Aber ich denke, dass Neuwahlen jetzt dasjenige sind, was wir alle vermeiden wollen. Und in diesem Sinne werde ich meine Gespräche diese Woche auch angehen, werde sie weiter am Laufenden halten. Und ich bitte um Verständnis dafür, dass ich mich jetzt nicht weiter vertiefe und es mir auch diesmal noch nicht ins Frage- und Antwortspiel übergehen. Ich habe ohnehin viel zu viel und mehr gesagt als alle Vertreter dieser Parteien oder der Bundespräsident zusammen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. 

Könnte Palästina der Katalysator für eine islamische Renaissance sein?

Pepe Escobar

Es ist unmöglich, auf korrupte arabische Regime – das schwache Glied – zu zählen, um den Völkermord in Gaza zu stoppen, schreibt Pepe Escobar.

ISTANBUL – Unter den zahllosen Analysen, die in allen islamischen Ländern über die tiefgreifende Bedeutung des schicksalhaften Al-Toofan (Al-Aqsa-Flut) am 7. Oktober 2023 angestellt werden, sticht diese hervor: eine Reihe von Konferenzen, die Anfang dieser Woche in Istanbul stattfanden, darunter auch die am 7. Oktober unter dem Titel „Palästina: Dreh- und Angelpunkt der zivilisatorischen Renaissance“ in Verbindung mit dem Kuala Lumpur-Forum für Denken und Zivilisation.

Nennen wir es eine Partnerschaft Malaysia-Türkei: Südostasien trifft Westasien, ein anschauliches Beispiel für die multinodale Welt, die sich in weniger als zwei Wochen in Kasan, der Hauptstadt des muslimischen Russlands, zum lang erwarteten BRICS-Gipfel unter russischem Vorsitz versammeln wird. Es ist bezeichnend, dass die zentrale Bedeutung des Gazastreifens in Doha, Riad oder Abu Dhabi, die alle über unbegrenzte Ressourcen für solche Diskussionen verfügen, nicht diskutiert wurde.

Istanbul bot die einmalige Gelegenheit, die Erkenntnisse von Osama Hamdan, dem Repräsentanten des gesamten palästinensischen Widerstands, Numan Kurtulmus, dem Sprecher des türkischen Parlaments, und dem Hamas-Spitzendiplomaten Khaled Meshaal, der von Doha aus vom „strategischen Sieg“ des Widerstands sprach, zu vergleichen. Hinzu kam eine eindringliche Botschaft von Dr. Mahathir Mohammad, dem ehemaligen malaysischen Premierminister und Präsidenten des Kuala Lumpur Forums.

Dr. Mahathir betonte, dass eine gute Lösung „eine UN-Friedenstruppe in Gaza zu ihrem Schutz“ wäre. Das Hauptproblem sei, dass die Umma „keine Alternative zu den UN-Vetomächten“ habe. Deshalb „müssen sich die muslimischen Länder zusammentun – denn es gibt keine Möglichkeit, Druck auf Israel auszuüben“.

Zur Veranschaulichung von Mahathirs Forderung sei angemerkt, dass die muslimisch geprägten Länder nur 6 % des weltweiten BIP und 6 % der Investitionen auf sich vereinen, aber 25 % der Weltbevölkerung stellen.

Mahathir schlug kühn vor, „dem Rest der Welt unser Öl zu verweigern“ und „die in Dollar-Anleihen investierten Gelder zurückzuziehen, um den Westen zu zwingen, in Gaza zu handeln“. Versuchen Sie nun, MbS in Riad und MbZ in Abu Dhabi davon zu überzeugen.

„Konzentrieren Sie sich auf Volksorganisationen. Vergessen Sie die Regierungen“

Der gefürchtete Sami al-Arian, ein in Kuwait geborener Palästinenser, Direktor des Zentrums für Islam und globale Angelegenheiten (CIGA) an der Sabahattin Zaim Universität in Istanbul, dessen erstaunliche Lebensgeschichte die Verfolgung und Isolationshaft in den USA als „mutmaßlicher Terrorist“ einschließt, fasste die Ohnmacht der arabischen politischen Eliten gegenüber Palästina zusammen. USA als „mutmaßlicher Terrorist“ verfolgt und isoliert wurde, brachte die Ohnmacht der arabischen politischen Eliten gegenüber Palästina auf den Punkt: Schließlich sei die arabische Welt „das schwächste Glied auf globaler Ebene“ – mit 63 Militärbasen allein in Westasien, die von CENTCOM kontrolliert werden. Und dennoch: „Welche andere Sache kann die ganze Welt aufrütteln, wenn nicht Palästina?

Al-Arian betonte, dass die Al-Aqsa-Flut „die arabische Welt bloßgestellt“ habe, da die Zerstörung Palästinas „erzwungen wurde, um Israel zum regionalen Hegemon zu machen“. Dennoch gebe es einen Hoffnungsschimmer: „Schauen wir auf all die Dinge, die uns trennen. Konzentrieren wir uns auf die Volksorganisationen. Vergessen wir die Regierungen.

Al-Arian, der in Istanbul lebt und arbeitet, griff eines der Hauptthemen der Konferenz auf: die komplexen Beziehungen zwischen der Türkei und dem Westen: „Die Türkei steht grundsätzlich auf der Seite des Westens. Es gibt keine hundertprozentige Unterstützung für die Palästinenser. Viele sind immer noch dem Orientalismus verhaftet. Er erinnerte auch daran, wie 35 spätere Nationen innerhalb der Grenzen des Osmanischen Reiches, das sich über 35 Millionen Quadratkilometer erstreckte, in Frieden lebten.

Für Palästina sieht Al-Arian drei mögliche Szenarien:

  1. Die Kontinuität des „Netanjahu-Wahns“. Es gebe „keine Beweise“, dass die USA etwas gegen sie hätten. Es gebe „keine Abschreckung außer der Achse des Widerstands“.
  2. Es ist schwer, diese Illusionen zu leugnen, denn „Israel hat die [arabischen] Regime auf seiner Seite. Aber Israel muss an allen Fronten kämpfen“. Palästina „ist das Symbol für alles, was gerecht ist“ und „nicht nur ein Symbol für die Palästinenser“. Es sei zwingend notwendig, „die zionistische Struktur zu zerschlagen, und Palästina kann das nicht alleine tun“.

Das dritte Szenario ist angesichts der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen gar nicht mehr so weit hergeholt: „Die USA könnten sich entscheiden, Netanjahu abzusetzen“, wie die Demokraten, die Angst haben, wegen der Kriegsspirale des Kabinetts Netanjahu zu verlieren.

Ein Staat Judäa außer Kontrolle

In mehreren Gesprächen mit Gelehrten und Forschern aus Ägypten, Sudan, Pakistan, Malaysia, Mauretanien und Bosnien zeichnete sich ein gewisser Konsens ab.

-Wenn Israel andere als „amalek“ oder minderwertig betrachtet, gibt es keine andere mögliche Grenze.

-Wenn Israel untergeht, ist das gut für alle in Westasien: kein Instrument mehr zum Teilen und Herrschen.

Und dann ist da noch die innere Spaltung Israels. Der in Großbritannien lebende israelische Historiker Ilan Pappé, Autor des bahnbrechenden Buches Die ethnische Säuberung Palästinas, hat eine erstaunlich präzise Analyse des Konflikts zwischen dem Staat Judäa und dem Staat Israel vorgelegt, in dem die Palästinenser als Hindernis für eine neozionistische messianische Koalition betrachtet werden, die eine koloniale Siedlerideologie auf die Spitze treibt.

Pappé argumentiert, dass der Erfolg des Staates Judäa bei den Wahlen im November 2022, der sich mit Netanjahu verbündet hat, den Mythos von Israel als „progressiver Besatzer“ und „liberaler“ ethnischer Säuberer erschüttert hat. Es ist unmöglich, all dies mit Völkermord in Einklang zu bringen.

Pappé betonte, dass „sie ihre Idee schnell umsetzen wollen, indem sie jeden Anschein von Legalität beseitigen“, einschließlich der Schaffung eines „neuen Ministeriums für die Westbank, um die ethnische Säuberung zu intensivieren“.

Und es wird noch schlimmer kommen. So erklärte der gefährliche Irre und Finanzminister Bezalel Smotrich gegenüber dem deutsch-französischen Sender ARTE: „Ich will einen jüdischen Staat, der Jordanien, den Libanon und Teile von Ägypten, Syrien, Irak und Saudi-Arabien umfasst. Unsere größten Weisen sagen, dass Jerusalem dazu bestimmt ist, sich bis nach Damaskus auszudehnen“.

Die Quintessenz sei, so Pappé weiter, dass in der israelischen Gesellschaft nach al-Aqsa „der Staat Judäa die Macht übernimmt – Armee, Sicherheitsdienste, Polizei“. Ihre Wählerbasis unterstützt einen regionalen Krieg. Pappé ist unerbittlich: „Der Staat Israel ist bereits untergegangen. Und der Staat Judäa ist ein Selbstmordstaat. Mehr als 500.000 Israelis haben das Land bereits verlassen, 700.000 könnten es werden. Völkermord und ethnische Säuberung sind jetzt erwiesene Tatsachen“.

Der „fehlende soziale Zusammenhalt“ in einer „tief gespaltenen Gesellschaft“ führe letztlich zum „gewaltsamen Zerfall“ Israels.

Konfrontation mit Grausamkeiten

Prof. Mohammad Marandi von der Universität Teheran fasste in seinem Vortrag auf der Konferenz und in mehreren Einzelgesprächen alles zusammen, was zwischen Palästina, dem Libanon und dem Iran auf dem Spiel steht. Dies sind wohl seine wichtigsten Erkenntnisse.

Vom Widerstand und der persönlichen Verantwortung:

„In gewissem Sinne sind die größten Helden die Libanesen, die sich freiwillig in Gefahr begeben haben. Dann haben wir natürlich die Ansarallah im Jemen, die dem israelischen Regime die Türen des Handels verschlossen haben, und das zu einem enormen Preis. Die Amerikaner haben dem Jemen und der Hisbollah außerordentliche Zugeständnisse angeboten, aber sie haben abgelehnt (…) Gleichzeitig bombardiert das israelische Regime regelmäßig Syrien, weil es den Widerstand unterstützt. Kann es das alles allein? Nein, natürlich nicht. Es hat die Unterstützung des gesamten Westens. Sei es in Form von Geheimdienstinformationen, technologischer Hilfe, politischem Schutz oder Waffen. Ohne den Westen würde das israelische Regime zusammenbrechen. Ich habe die Menschen ermutigt, als Einzelpersonen keine Waren mehr zu kaufen, die in westlichen Ländern hergestellt werden. Auch als Individuen tragen wir Verantwortung.

Über die strategische Geduld des Irans:

„Wir warten in Teheran darauf, dass das israelische Regime zuschlägt. Und der Iran wird noch härter zurückschlagen. Als das Regime das iranische Konsulat in Damaskus bombardierte, wussten wir, dass es ohne Syrien sehr schwierig werden würde, die Hamas, den Islamischen Dschihad und die Hisbollah zu unterstützen. Und die Folgen des 7. Oktober wären viel schlimmer gewesen als das, was wir heute sehen. Nach dem Anschlag in Damaskus hat der Iran zurückgeschlagen. Einige meinten, das sei nicht genug. Jetzt wissen wir alle, dass es den Iranern darum ging, Informationen über Flugabwehr- und Raketenabwehrfähigkeiten zu sammeln. Und das Ergebnis haben wir letzte Woche gesehen. Wenn das Regime Teheran angreift, wird es etwas viel Schlimmeres erleben. Ich blicke optimistisch in die Zukunft, auch wenn die nächsten Tage und Monate schmerzhaft sein werden.

Über die Ermordung von Sayyed Nasrallah:

„Ich ging in den Libanon, als die Bombardierungen von Shock and Awe begannen. Und ich war dort, bevor Hassan Nasrallah, der große Märtyrer des Widerstands, ermordet wurde. Ich war buchstäblich tausend Meter entfernt, als sie zuschlugen. Sie töteten Hunderte Mensch und brachten sechs Wohntürme zum Einsturz, um Sayyed Hassan zu ermorden. Das israelische Regime ist bereit, solche Taten zu begehen. Es ist brutal, es ist illegitim, wir können nicht mit einem illegitimen Regime verhandeln. Die westlichen Medien verbreiten eine Geschichte, die so unglaublich und unehrlich ist.

Einige der brisanten Themen, die auf der Konferenz diskutiert wurden, wurden im Zentrum für Islam und globale Angelegenheiten (CIGA) an der Zaim-Universität kanalisiert, als Max Blumenthal von The Grayzone seinen neuen Dokumentarfilm vorstellte.

Atrocity Inc: How Israel Sells the Destruction of Gaza, eine detaillierte Reportage, die das führende israelisch-amerikanische Narrativ der Zeit nach dem 7. Oktober entlarvt, den Schwindel mit den „geköpften Babys“, der entscheidend war, um im Westen Unterstützung für den Völkermord in Gaza zu gewinnen.

Die Konferenzreihe in Istanbul hat einige Dinge sehr deutlich gemacht. Es ist unmöglich, sich auf die korrupten arabischen Regime – das schwächste Glied in der Kette – zu verlassen, um den Völkermord in Gaza zu stoppen, der sich jetzt auf die Bombardierung des Libanon ausweitet. Es ist unmöglich, die talmudischen, psychopathologischen Extremisten in Tel Aviv dazu zu bringen, sich auf Diplomatie einzulassen – außer mit militärischer Gewalt.

Es ist jedoch möglich, dass eine Welle der öffentlichen Meinung der Mehrheit der Weltbevölkerung die Auferlegung strenger praktischer Beschränkungen für die Atrocity Inc. vorantreibt – unter anderem wirtschaftliche Strangulierung – und so letztlich dazu beiträgt, die Entstehung eines souveränen Palästina zu einem lebensfähigen Dreh- und Angelpunkt der islamischen zivilisatorischen Renaissance zu machen.

Rainer Rothfuß (AfD): „Russland ist nicht unser Feind!“

Rainer Rothfuß (AfD): „Russland ist nicht unser Feind!“

Rainer Rothfuß (AfD): „Russland ist nicht unser Feind!“

Seit 2014 hat Rainer Rothfuß (MdB | AfD) er eine klare Mission:

Den Frieden zwischen Deutschland und Russland zu bewahren, die Freundschaft zwischen dem deutschen und dem russischen Volk zu stärken.

Mit der „Druschba“-Friedensfahrt hat er ein starkes Zeichen gegen die Feindbildpropaganda gesetzt und über 260 Menschen mobilisiert, für die deutsch-russische Freundschaft einzustehen.

Rothfuß fordert ein Ende des sinnlosen Blutvergießens im Ukraine-Krieg und plädiert für Diplomatie statt endloser Waffenlieferungen.

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Darum will „BlackRock“-Merz Kanzler werden: Schwarz-„grüne“ Agenda für den Great Reset!

Darum will „BlackRock“-Merz Kanzler werden: Schwarz-„grüne“ Agenda für den Great Reset!

Darum will „BlackRock“-Merz Kanzler werden: Schwarz-„grüne“ Agenda für den Great Reset!

Wie immer lohnt sich ein Blick über die Alpen: „Der Status“ ist eine österreichische Online-Zeitung für den gesamten deutschsprachigen Raum und steht nach eigenen Angaben für Meinungsvielfalt. In einem bemerkenswerten Artikel zerpflückt das Portal den Auftritt des Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) beim CSU-Parteitag am Wochenende in Augsburg und kommt zu dem Ergebnis: Der frühere „BlackRock“-Lobbyist strebe eine schwarz-„grüne“ Koalition an für den „globalistischen Totalumbau“ ganz im Sinne des Great Reset. 

Der Beitrag entlarvt die „Agenda 2030“ des Unions-Kanzlerkandidaten als reine Blendgranate. Doch lesen Sie selbst – hier.

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mRNA-Impfungen bald allgegenwärtig? Diese Gesetzeslage muss jetzt geändert werden

mRNA-Impfungen bald allgegenwärtig? Diese Gesetzeslage muss jetzt geändert werden

mRNA-Impfungen bald allgegenwärtig? Diese Gesetzeslage muss jetzt geändert werden

In einer detaillierten Analyse der Zulassungsstudie von mResvia, Modernas mRNA-„Impfstoff“ gegen RSV, gibt Prof. Harald Walach einen beunruhigenden Ausblick auf die Zukunft des Impfens: Unsichere Gentherapeutika, die rasch auf den Markt geworfen werden können, könnten bald zum Standard werden. Prof. Walach fordert eine einfache Gesetzesänderung, die Pharmaunternehmen motivieren würde, die Sicherheit bei ihren Präparaten zu priorisieren.

Wir berichteten bereits über das zweifelhafte Schaden-Nutzen-Verhältnis des RSV-Impfstoffs, der aller Kritik zum Trotz von deutschen wie US-amerikanischen Behörden empfohlen wird: Wieder fördert man Massenimpfungen mit schwächlichem Nutzen und bedenklichem Nebenwirkungspotenzial gegen eine Erkrankung mit für die Allgemeinbevölkerung geringer Gefährlichkeit. Prof. Harald Walach, 1. Vorsitzender der MWGFD, weist in seiner Analyse darauf hin, dass die Rekrutierung für die klinische Studie bereits im November 2021 begann: kurz nach der weltweit ersten mRNA-Impfkampagne, zeitgleich zur ersten großen Booster-Kampagne. Man verlor also keine Zeit, um den nächsten mRNA-Impfstoff auf die Menschheit loszulassen, obwohl die Sicherheit dieser Technologie schon da verstärkt bezweifelt wurde. Walach schlussfolgert:

Moderna hat parallel zur Covid-19-modRNA-„Impfung“ auch gleich noch mindestens einen anderen Impfstoff entwickelt und geprüft. Wir wissen auch, dass ein Grippe-modRNA-Präventionsstoff in der Zulassung ist.

Das deutet darauf hin: Die modifizierte RNA-Plattform wird zur Basis von sehr viel mehr, höchstwahrscheinlich allen Impfstoffen werden. Das ist praktisch. Denn wenn man die Produktionspipeline erst hat, kann man sie auch für alles Mögliche andere nutzen. 

Prof. Harald Walach, „Die modifizierte RNA-Impfplattform wird der Normalfall bei Impfungen, scheint es …“

Tatsächlich haben die Hersteller der Covid-Gentherapeutika und auch andere Pharmaunternehmen etliche mRNA-Präparate in der Pipeline. Schnell drängte sich schon zu Beginn der „Pandemie“ der schlimme Verdacht auf, dass die Pharmaindustrie Covid-19 bestmöglich für die eigenen Interessen nutzen wollte. Ein Gastkommentator mit Insiderwissen erörterte im Januar 2022 auf Report24:

Obwohl an der Gentherapie schon Jahrzehnte geforscht wird, ist der Boom bisher ausgeblieben. Dies liegt daran, dass die Entwicklung einer einzigen Gentherapie viele Jahre dauert und Hunderte Millionen US-Dollar verschlingt. Aus diesem Grunde kamen Gentherapien bis heute ausschließlich gegen seltene, meist lebensbedrohliche Erkrankungen zum Einsatz. Doch selbst hier blieben die erhofften Ergebnisse leider aus, so dass sich die Kosten für solche Therapien nicht rechtfertigen ließen. Die bisher teuerste Gentherapie Glybera, die für eine schlappe Million Euro zu haben war, wurde wegen Unrentabilität wieder vom Markt genommen. Um Gentherapien billiger zu machen und dennoch viel Geld damit zu verdienen, braucht es einen riesigen Pool an Patienten. Die Gentherapie steckte also vor COVID-19 in einer echten Krise, die Aussichten auf schnelle Zulassungen und eine Anwendung im Großmaßstab schienen Lichtjahre entfernt.

Es musste also eine Strategie her, wie man die Gentherapie wieder ins Rennen bringen konnte. Wenn es gelänge, sie im Schnellverfahren sicher zu machen und bei Volkskrankheiten wie Krebs einzusetzen, ließen sich nicht nur die bisherigen Investitionen amortisieren, sondern auch Gewinne unvorstellbaren Ausmaßes erwirtschaften. Doch damit dieser Ansatz gelingen konnte, brauchte es zweierlei: Eine riesige Anzahl an Probanden und die Akzeptanz breiter Bevölkerungsschichten. Die “todbringende Pandemie”, die aus heiterem Himmel über die gesamte Welt hereinbrach, war also ein Glücksfall und eine einmalige Gelegenheit, Gentherapien endlich in einer riesigen Studienpopulation zu testen.

Aus: „Gefährliche Impf-Mythen im Faktencheck: Warum die mRNA-Impfungen verharmlost werden„, Januar 2022

Auch Fauci propagierte 2019 die Impfrevolution

Das ist nicht aus der Luft gegriffen: Im November 2019, kurz vor dem offiziellen „Pandemieausbrauch“, erörterte Anthony Fauci mit einigen Gesinnungsgenossen die Problematik der fehlenden Akzeptanz neuer Impfstofftechnologien. Tenor: Man würde ja gern die Grippeimpfung mRNA-revolutionieren, doch die Menschen nähmen die Erkrankung zu wenig ernst und hätten zu wenig Angst, um das widerstandslos hinzunehmen. Die Wortmeldung eines Behördenchefs für fortgeschrittene biomedizinische Forschung und Entwicklung sorgte ganz besonders für Aufsehen. Er beschrieb die gewünschte Zukunft des Impfens wie folgt:

Es ist nicht sonderlich verrückt zu denken, dass irgendwo in China ein Ausbruch eines neuartigen Vogelvirus auftreten könnte, wir könnten die RNA-Sequenz daraus erhalten, sie an eine Reihe von regionalen Zentren übertragen, wenn nicht lokal, wenn nicht sogar bei Ihnen zu Hause irgendwann, und dann drucken Sie diese Impfstoffe auf ein Pflaster und verabreichen Sie sich selbst.

Rick Bright, November 2019

Rasend schnelle Entwicklung, rasend schnelle Verteilung. Man stelle sich die Gewinnmargen für Big Pharma vor! Leider spielte die Impfstoffsicherheit in der damaligen Debatte überhaupt keine Rolle. (Mehr dazu: „Fauci im November 2019: Bürger haben zu wenig Angst für Impfrevolution„)

Hersteller müssen haften

Das betrachtet auch Prof. Harald Walach als Problem. Er betont in seiner Analyse, dass auch modRNA-Pärparate, die keine Spike-Proteine erzeugen, problematisch sind. Er verortet hier eine „eine Attacke auf unsere natürliche Immunität und eine Vergewaltigung unserer Zellintegrität“. Er spricht sich klar gegen die Erhebung der modRNA-Plattform zum allgemeinen Standard aus.

Um die Vermarktung unsicherer und nebenwirkungsreicher Vakzine zu verhindern, empfiehlt er ein „einfaches politisches Rezept“: Statt den Staat für Impfschäden haften zu lassen (was dessen Interesse an der Anerkennung von Impfschäden im Keim erstickt), müssen Nebenwirkungen von Impfstoffen genauso behandelt werden wie Nebenwirkungen von Arzneimitteln. Die Hersteller müssen haften. „Denn dann haben die Firmen ein ureigenes Interesse, sichere Produkte zu erzeugen und auch sicherzustellen, dass sie langfristig sicher sind, damit sie nicht in Regress genommen werden“, so Walach.

Was naheliegend bis selbstverständlich erscheint, könnte dabei vor allem an finanziellen Interessen scheitern. Impfen ist ein gutes Geschäft: Was den Staat potenziell belastet, kann seinen Vertretern auch immense Gewinne bescheren. Wie viele Politiker investierten ihre fürstlichen Gehälter wohl in BioNTech und Moderna und unterstützten dann in den Corona-Jahren den direkten und indirekten Impfzwang? Wem wurden und werden Gelder zugeschoben, damit er für Big Pharma gefällige politische Entscheidungen trifft? Die Bürger könnten hier den einen oder anderen Verdacht hegen.

Die Strippenzieher: Wie der MI6 regelmäßig Staatskrisen plant

Das Buch von David Burke ist für alle relevant, die sich dafür interessieren, wie der MI6 in so unterschiedlichen Bereichen wie Russland, Armenien, Irak und Syrien zum Terrorismus angestiftet hat.

Da David Burkes Buch „The Puppet Masters: Wie der MI6 Irlands tiefste Staatskrise meisterte“ untersucht, wie das Agentennetzwerk des MI6 den Irischen Konflikt von 1969 bis 1998 anzettelte, ist es nicht nur für Irland-Studenten von Bedeutung, sondern auch für all jene, die sich dafür interessieren, wie der MI6 in jüngster Zeit in so unterschiedlichen Bereichen wie Russland, Armenien, dem Irak und Syrien zum Terrorismus angestiftet hat.

Wie schon in unserer früheren Besprechung von Caroline Elkins‘ „Legacy of Violence: A History of the British Empire“ finden wir hier die gleiche Truppe von Halsabschneidern auf dem Weg nach Irland, wo sie das Land über 30 Jahre lang mutwilliger Gewalt aussetzten.

Chef dieser Colonel-Blimp-Verbrecher ist der berüchtigte SAS-General Frank Kitson, dessen Klassiker Low Intensity Operations auf Seite 153 zitiert wird, um uns daran zu erinnern, dass „es im historischen Kontext interessant sein könnte, sich daran zu erinnern, dass, als die reguläre [britische] Armee im 17. Jahrhundert erstmals aufgestellt wurde , die ‚Unterdrückung der Iren‘ zusammen mit der ‚Verteidigung der protestantischen Religion‘ einen der beiden Hauptgründe für ihre Existenz darstellte“ und dass diese beiden Institutionen daher mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden müssen.

Allerdings macht der Autor deutlich, dass beide zumindest in Irland sehr tiefe Wurzeln und viele Zweige haben. Obwohl Major McDowell , der langjährige Besitzer der hibernophoben Irish Times, ein solcher MI6-Agent ist, der schon vor langer Zeit hätte neutralisiert werden müssen, gibt es mehr als genug andere in allen Bereichen der irischen Gesellschaft, um sie alle aufzuzählen.

Es genügt zu sagen, dass es sich bei diesen MI6-Agenten dem Autor und anderen informierten Quellen zufolge um IRA-Stabschef Seán MacStiofáin bis zu Detective Inspector John The Badger McCoy handelt , der dem MI6 zwischen 1974 und 1976 dabei half, in Dublin die Bomben ohne Vorwarnung zu zünden.

Obwohl der Autor in seinem Werk eine Reihe glaubwürdiger Journalisten zitiert, ist anzumerken, dass die besten von ihnen aus ihrem gewählten Beruf vertrieben wurden. Joe McAnthony war gezwungen, nach Kanada zu fliehen, um dort zu arbeiten, und Kevin Myers, ein Liebhaber sowohl der Krone als auch des zionistischen Staates, sah seine Karriere zerstört, weil er dazu neigte, die Wahrheit zu sagen und die Dinge beim Namen zu nennen.

Abgesehen davon konzentriert sich Burkes „Puppet Masters“ vor allem auf den mysteriösen Fall von Patrick Crinnion, dem Garda (irischer Polizist), der Informationen an John Wyman vom MI6 weitergab, als Crinnion das Herzstück der geheimen Geheimdienstabteilung der Gardai bildete. Obwohl Burke in diesem Interview eine gute Zusammenfassung seines Buches gibt , hebt er zwei sehr wichtige Punkte hervor, die selbst für mich neu waren. Denn nicht die IRA, sondern der ehemalige irische Premierminister Charlie Haughey war das primäre Ziel des MI6, und auch Saor Éire (Freies Irland), deren wichtigste Agenten wir bereits kennengelernt haben, nicht nur als erste die Waffen in die jüngere irische Politik brachten, sondern auch ein wichtiges Werkzeug im Werkzeugkasten des MI6 zur Spaltung und Eroberung des modernen Irlands waren.

Der MI6 versuchte nicht nur, eine Verbindung zwischen Haughey und Saor Êire herzustellen, sondern versuchte angesichts des Erfolgs des Films „Der Pate“ auch, ihn mit der Mafia in Verbindung zu bringen und ihn als eine Art Drahtzieher der politischen Gewalt in Irland darzustellen.

Das alles war nicht nur oberflächlich betrachtet lächerlich, sondern auch zutiefst zynisch. Ich erinnere mich noch gut an die Bombenanschläge des MI6 in Dublin 1972-74, da ich beinahe in mehrere davon verwickelt gewesen wäre und mehrere meiner Klassenkameraden dank dieser Terroranschläge des MI6, zu denen auch die Hinrichtung von Zeugen ihrer Verbrechen in Belfast gehörte, One-Way-Tickets ins Jenseits bekamen. Nicht nur wussten die Hunde auf der Straße, dass all dies das Werk des MI6 war, sondern dieselben Hunde wussten auch, für welches Terrorteam die Littlejohns spielten – englische Kriminelle, die vom MI6 bezahlt wurden, um irische Polizeistationen zu bombardieren – und welcher MI6-Beamte der britischen Botschaft in Dublin mit deren Führung betraut war.

Spulen wir vor in die Gegenwart: Die russische Regierung wird angegriffen, weil sie britische Diplomaten aus Moskau ausgewiesen hat, einer Stadt, die die MI6-Regierung unbedingt bombardieren will. Die Briten sind natürlich empört darüber. Wenn Paddy keine Warnbomben genügen, sollte Ivan es sich sicher auch gefallen lassen. Und dann ist da noch Basra, wo die Iraker Kitsons SAS-Todesschwadronen gefangen nahmen, als sie sektiererische Morde begingen, um die verschiedenen Einheimischen gegeneinander aufzuhetzen. Und vergessen wir nicht die tapferen Weißen Helme des MI6, die Netanjahu bei der Evakuierung aus Südsyrien half, nachdem die syrische Armee und ihre russischen und libanesischen Verbündeten ihrer sektiererischen Terrorkampagne ein Ende gesetzt hatten.

Es gab eine Zeit, damals in den frühen 1970er Jahren, als Crinnion, Garvey und der Badger ihr Land an den MI6 verkauften, und die meisten politisch aktiven Iren hätten die russischen, irakischen und syrischen MI6-Episoden auf die gleiche Weise analysiert wie ich es noch immer tue. Aber diese Tage sind vorbei, was größtenteils dem Hauptpuppenspieler zu verdanken ist, auf den Burkes Buch die Aufmerksamkeit lenkt. Dieser oberste Puppenspieler ist MI6-Chef Sir Maurice Oldfield, der zusammen mit seinem Serienpädophilen-Kollegen Sir Edward Heath auf beiden Seiten der irischen Grenze große MI6-Netzwerke aufbaute, die vom Kincora Boys‘ Bordell in Belfast bis zu ebenso schändlichen Akten südlich der irischen Grenze reichten.

Obwohl man an ein Leben nach dem Tod glauben muss, falls wir Heath und Oldfield einholen und ihnen bis in alle Ewigkeit den Schädel einschlagen könnten, lenkt Burke die Aufmerksamkeit auf andere Arten von Lebewesen, die eine ähnliche Schande verdienen.

Vor allem sind dies die Zeitungsherausgeber, Journalisten, Akademiker und Prominenten, die der MI6 laut Burke dazu einsetzt, seine Feinde mündlich zu verleumden. Obwohl es in Irland mittlerweile von derartigen Teichbewohnern wimmelt, betrachten Sie nur diesen Artikel unseres alten Freundes, des falschen Philosophen Bernard-Henri Lévy im Jewish Chronicle , in dem behauptet wird, dass „Freiheitsliebhaber überall insgeheim einem Sieg Israels die Daumen drücken“. Nein, das tun sie nicht. Zwar hoffen sie, dass die Lügner des MI6, Israels und des Jewish Chronicle eines Tages zur Rechenschaft gezogen werden, doch Burkes Buch ist Teil einer umfassenderen Zeugenaussage, die zeigt, dass der Weg, diese Gangster vor Gericht zu bringen, lang und schwierig sein wird. Nicht zuletzt in Irland, wo der MI6 seine Position seit der Zeit, als er die Verbrechen inszenierte, von denen Burkes Buch handelt, erheblich gefestigt hat.

Veranstaltungstipp: Präsentation des Sammelbands „Neue Normalität“

Veranstaltungstipp: Präsentation des Sammelbands „Neue Normalität“

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Am Dienstag wird in Wien der Sammelband „Neue Normalität“ besprochen. Ende November 2023 wurde in Berlin der jährliche Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie veranstaltet. Der Titel zur Tagung war dieses Mal „Neue Normalität“ – TKP hatte berichtet. Im Sommer wurde dann ein Sammelband mit den Beiträgen des Kongresses veröffentlicht. Der Verlag Promedia veranstaltet am […]

Der Beitrag Veranstaltungstipp: Präsentation des Sammelbands „Neue Normalität“ erschien zuerst unter tkp.at.

Vorstoß zu mRNA-Stopp in Australien

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Kommunalpolitiker in Australien verlangen den unverzüglichen Stopp von mRNA-Covid-Stoffe und könnten einen Dominoeffekt auslösen.  Es sei ein „historischer Moment in Australien“, schreibt ein Bürgerjournalist von Down Under. Dieser Moment habe das Potential, „die ganze Welt in Aufruhr“ zu versetzen. Das ist wohl sehr optimistisch, wenngleich nicht falsch. Im Stadtparlament von Port Hedland, eine Kleinstadt in […]

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