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Nachhaltige Halluzinationen beim Chef der Bundesnetzagentur

Ja, Herr Müller, die Energieversorger brennen darauf, 60 Milliarden Euro in Gaskraftwerke zu investieren, die sich nicht rechnen können, da sie nur bei Flaute und Dunkelheit produzieren dürfen. Was erzeugt so nachhaltige Halluzinationen?
von Manfred Haferburg
Klaus Müller ist von Beruf Diplom-Volkswirt. Im Unterschied zu vielen seiner Politikerkollegen hat er eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung und schon mal in seinem Leben gearbeitet. 1990, also im zarten Alter von 19 Jahren, trat er in die Grüne Partei ein. Im Februar 2022 wurde er von Robert Habeck in die Funktion des Chefs der Bundesnetzagentur gehievt. Seither treibt er dort sein Unwesen.
In einem Interview mit der Zeitungen der Funke Mediengruppe zeigte sich Müller mehr als optimistisch und außergewöhnlich gönnerhaft: „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals über 50 Prozent Strom aus Erneuerbaren produziert. Das ist ein guter Ansporn, die Anstrengungen fortzusetzen… Auch 100 Prozent halte ich für möglich… Wir brauchen mehr Tempo in den Genehmigungsbehörden der Länder. Es geht um mehr Personal und weniger Bürokratie – auch bei Windparks in Wäldern und anderen geschützten Gebieten.“
Einschränkend fügte Müller hinzu, dass es in Deutschland immer Dunkelflauten ohne Wind und Sonne geben werde. Das mache neue Gaskraftwerke erforderlich. Offenbar fiel ihm der Widerspruch zu seiner obigen Aussage der 100 Prozent möglichen Vollversorgung gar nicht auf. Ist das schon Orwellsches „Doppeldenk“ oder schlicht Unbedarftheit?
Müller rief die Bundesregierung dazu auf, zeitnah die geplante Kraftwerksstrategie vorzulegen. „Die Energieversorger warten dringend darauf, um die Gaskraftwerke, die langfristig dann auf Wasserstoff umgestellt werden sollen, bis 2030 fertigstellen zu können“. Ja, Herr Müller, die Energieversorger brennen darauf, 60 Milliarden Euro in Gaskraftwerke zu investieren, die sich nicht rechnen können, da sie nur bei Flaute und Dunkelheit produzieren dürfen. Was gab es denn bei der Silvesterfeier der Bundesnetzagentur Feines, das so nachhaltige Halluzinationen erzeugt?
Halluzinierte 50 neue Groß-Gaskraftwerke bis 2030
In weniger als sechs (6) Jahren sollen also 50 neue große Gaskraftwerke gebaut werden? Wasserstoff-Ready-Gasturbinen der 300 bis 500 MW-Klasse. Bisher gibt es eine (in Zahl 1) Wasserstoff-Ready-Gasturbine mit einer Leistung von 123 MW in Leipzig, die aber in Ermangelung von Wasserstoff mit schnödem Erdgas betrieben werden muss. Bis zur Umsetzung der Halluzinationen des Chefs der Bundesnetzagentur, die ja dem Habeckschen Halluzinations-Ministerium untersteht, fehlen allerdings noch ein paar winzige Kleinigkeiten.
Erst mal fehlen 60 Milliarden Euro für die Investition, denn kein Energieversorger wird Geld in ein Kraftwerk stecken, dass sich unmöglich rechnen kann, da es nur weniger als die Hälfte seiner Zeit produzieren darf, aber volle Invest- und Unterhaltskosten verursacht. Also muss sich Herr Habeck einen neuen Notstand ausdenken, der ihm erlaubt, sich die 60 Milliarden irgendwo als Schulden, genannt Sondervermögen, zu pumpen.
Dann fehlen die Ausschreibungen für die 50 Gaskraftwerke, es fehlen die Standorte mit wasserstofffähigen Gasleitungsanschlüssen und Stromnetzanbindungen, es fehlen die Planfeststellungsverfahren, es fehlen die Anfragen und Angebote der Hersteller für die 50 Großturbinen, von denen es weltweit nur wenige gibt und deren Auftragsbücher ja nicht leer sind, es fehlt an Personal für die gleichzeitige Errichtung der Kraftwerke und es fehlt vor allem an Gas oder Wasserstoff.
Die Rechenkünste des Chefs der Bundesnetzagentur
Nur der Vollständigkeit halber. Herr Müller hat in seinem Überschwang ganz vergessen, dass ja nicht nur der Stromsektor dekarbonisiert werden soll, sondern der ganze Primärenergieverbrauch durch die Erneuerbaren gestemmt werden muss. Der Stromsektor macht ganze 25 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus. Und die Müllerschen „schon erreichten 50 Prozent“ beziehen sich ausschließlich darauf. Schon deshalb ist seine Aussage grober Unfug.
Die derzeitige Kapazität der drei Gasterminals reicht etwa für 5 Gigawatt, ungefähr so viel, wie die letzten drei Kernkraftwerke hatten. Die Bundesregierung plant aber 21 Gigawatt Gaskraftwerksleistung bis 2030. Ist es erlaubt zu fragen, von wo das fehlende Gas für die verbleibende Leistung von 16 Gigawatt kommen soll? Ich frage für einen Freund. Von grünem Wasserstoff kann bis 2030 noch nicht einmal ein Gedanke sein. Mit viel Glück könnte dann vielleicht die Leipziger Gasturbine mit Wasserstoff laufen, der aber aus Gas produziert wird.
Warmduschen ausdrücklich erlaubt
Welt-Online berichtet dann über die für die Bürger gönnerhaften Sprüche des Herrn Müller: „Verbraucher in Deutschland müssen aus Sicht der Bundesnetzagentur keine besonderen Anstrengungen mehr zum Einsparen von Gas unternehmen. Wir haben die Hälfte des Winters hinter uns, und wir sind sehr optimistisch … Die Gasspeicher sind mit über 90 Prozent sehr gut gefüllt.“
Zwar seien sechs Prozent mehr Gas verbraucht worden als im vergangenen Winter – bei den Privathaushalten fast drei und bei der Industrie knapp neun Prozent. Wir verbrauchen in diesem Winter aber immer noch gut 16 Prozent weniger Gas als vor der Krise“. Daher rufe die Bundesnetzagentur nicht dazu auf, „kälter zu duschen oder die Heizung runterzudrehen“, betonte Müller. Das könne jede Person für sich selbst entscheiden“.
Danke für die huldvolle Erlaubnis, möchte doch da der überglückliche Bürger rufen und im Gegenzug gnädig darüber hinwegsehen, das bei Müllers drei plus neun gleich sechs ist.
Doch ein Grüner Müller wäre kein Grüner, wenn er nicht gleich mit einer Drohung um die Ecke käme. Welt-Online: „Der Behördenleiter verwies allerdings darauf, dass es teurer werde, eine Gasheizung zu nutzen. Deshalb schone ein achtsamer Umgang mit Gas auch das eigene Portemonnaie. Müllers Resümee: „Man muss nicht jeden Raum im Haus genauso heizen wie das Wohnzimmer. Aber man gefährdet nicht die Gasversorgung, wenn man es tut.“
Wenn man die ganze Inkonsistenz und Größenwahnsinnigkeit der Interviewfakten rekapituliert, fragt man sich unwillkürlich: Weiß der Chef der Bundesnetzagentur es nicht besser oder erzählt er einfach propagandistische Unwahrheit? Im ersten Fall ist er ein Scharlatan und im zweiten Fall ein Lügner. Auf jeden Fall ist er auf dem Posten des Leiters der Bundesnetzagentur hochgefährlich, da ja seine Behörde für die Sicherheit und Stabilität des Rückgrats des ganzen Landes zuständig ist.
„Love Priest“ Tim Kellner liest die Messe im Deutschland-Kurier: Bravo, Ihr Bauern!
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Jeden Donnerstag um 18 Uhr: „Love Priest“ Tim Kellner liest exklusiv die Messe im Deutschland-Kurier! Im Mittelpunkt des vierten satirischen „Hochamtes“ stehen die bundesweiten Bauernproteste in dieser Woche. Der „Love Priest“ hat ein Déjà-vu: Wie bei Corona fantasieren System-Politiker und die ihnen hörigen Mainstream-Medien über angeblich von Rechtsextremen „gekaperte“ Demonstrationen. Weitere Themen: Habecks neu entdeckter (geheuchelter) „Patriotismus“, die explodierende Masseneinwanderung, die uns Steuerzahler teuer zu stehen kommende Eitelkeit von deutschen Spitzenpolitikern, u.a. auch CSU-Söder und CDU-Wüst.
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Europa treibt Pläne für „bargeldlose Gesellschaften“ voran
Ungewählte Bürokraten in der Europäischen Union treiben Pläne voran, physisches Geld durch einen „digitalen Euro“ zu ersetzen, um eine „bargeldlose Gesellschaft“ zu schaffen.
Wie Slay News berichtet, drängen Globalisten schon seit einiger Zeit auf die Einführung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs).
Der Vorstoß wird vom Weltwirtschaftsforum (WEF) mit Unterstützung der Vereinten Nationen (UN), der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und globalistischen Weltführern, einschließlich des demokratischen Präsidenten Joe Biden, vorangetrieben.
Während die WEF-Mitglieder den Vorstoß in Richtung einer „bargeldlosen Gesellschaft“ feiern, gibt es jedoch große Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der bürgerlichen Freiheiten der Allgemeinheit.
Das WEF, das oft als exklusiver Club der wirtschaftlichen Eliten der Welt bezeichnet wird, hat sich stark für die CBDCs eingesetzt.
Die Organisation von Klaus Schwab hat digitales Bargeld als die nächste finanzielle Evolution dargestellt.
Wie Slay News berichtete, prahlten Mitglieder des WEF offen damit, dass die Abschaffung des Bargeldes den Machteliten durch die Verwendung von digitalem Geld die „absolute Kontrolle“ über die Weltbevölkerung geben würde.
Mit solchen Plänen sind Privatsphäre, Sicherheit und Freiheiten in Gefahr.
CBDCs sind im Wesentlichen digitale Versionen nationaler Währungen, die angeblich ein effizientes, sicheres und zugängliches Geldsystem schaffen sollen.
Besorgniserregend ist jedoch die fast Orwellsche Kontrolle, die sie Zentralbanken und Regierungen verleihen könnten.
Digitale Währungen ermöglichen es den Behörden, Ihre Finanztransaktionen mit mikroskopischer Genauigkeit zu überwachen.
Mit CBDCs werden Regierungen und Finanzinstitute in der Lage sein, Käufe weltweit zu verfolgen und genau zu sehen, wer was kauft.
Regierungsvertreter werden theoretisch über jeden Artikel Bescheid wissen, den Menschen auf der ganzen Welt kaufen.
Neben der Überwachung wächst auch die Sorge, wie viel Kontrolle über die Finanzen einer Person ein solches System ermöglichen könnte.
So wie große Technologieunternehmen die Konten von Nutzern sperren, die gegen ihre Richtlinien verstoßen, könnte man theoretisch den Zugang zu seinem eigenen Geld aufgrund seiner politischen Ansichten verlieren.
Vielleicht würden es sich die Menschen zweimal überlegen, ob sie den Klimawandel oder Impfvorschriften infrage stellen, wenn sie dadurch keine Lebensmittel mehr für ihre Familien kaufen können.
Das Weltwirtschaftsforum hat auch in der Vergangenheit Pläne vorangetrieben, die Ausgaben von Einzelpersonen auf ihre „Klimaauswirkungen“ hin zu überwachen und dann diejenigen zu bestrafen, die einen größeren „Kohlenstoff-Fußabdruck“ haben, als die Regierung erlaubt.
Die Europäische Union (EU) ist nun dabei, ihr eigenes CBDC für alle Mitgliedsstaaten einzuführen.
Die EU hat gerade 1,3 Milliarden Euro für die Entwicklung bereitgestellt, um die Pläne für eine öffentliche Einführung voranzutreiben.
In der Zwischenzeit treibt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Pläne voran, und zwar viel schneller, als Beobachter erwartet hatten.
Der Plan schreitet so schnell voran, dass die Ankündigung von einigen als Überraschung empfunden wurde.
Insgesamt fünf Partner aus dem privaten Sektor werden jetzt große Aufträge zur Unterstützung der CBDCs erhalten.
In der Vergangenheit war die Beteiligung von Amazon am E-Commerce-Zahlungsprototyp umstritten.
Die Art und Weise, wie ein Unternehmen, das die Datenschutzbestimmungen der EU missachtet hat und erst 2021 zu einer Strafe von 887 Millionen Dollar verurteilt wurde, zum „Partner“ der EU für Projekte dieser Größenordnung werden konnte, hat einige Mitglieder des Europäischen Parlaments verärgert.
Dennoch wird Amazon wahrscheinlich auch dieses Mal den Zuschlag erhalten.
Der EZB-Erklärung zufolge sollen die Empfänger des Geldes nicht nur einen Prototyp für das CBDC erstellen, sondern auch eine entsprechende App, Offline-Zahlungssysteme und ein „Risiko- und Betrugsmanagement“ entwickeln.
Für die letztgenannte „Initiative“ stehen 237 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Großteil der Mittel, nämlich 662 Millionen Euro, wird in die Entwicklung von Offline-Zahlungssystemen fließen.
Trotz erheblicher Bedenken scheinen die Befürworter davon überzeugt zu sein, dass der digitale Euro die Finanzinfrastruktur der EU verbessern würde.
Außerdem scheint die EU von der Einführung der „bargeldlosen Gesellschaft“ profitieren zu wollen.
Jonas Gross, COO von Etonec und Präsident der Digital Euro Association, hält es für sehr wahrscheinlich, dass „etablierte CBDC-Technologieanbieter mit Offline-Kapazitäten“, Big Tech, globale Finanzberatungsunternehmen und „kleine“ (aber auch „große“) Softwarefirmen den Zuschlag erhalten werden.
In der Zwischenzeit scheinen Bedenken hinsichtlich der Machtübernahme durch die globale Elite und der Beeinträchtigung der Sicherheit und Freiheit der Öffentlichkeit in der Debatte unterzugehen.
Der Fernseher, der Sie überwacht: Enthüllung der wachsenden Überwachungsrisiken, die in Ihrem Smart-TV lauern
Beobachten und belauschen.
Im Wohnzimmer der Moderne lauert ein Eindringling in die Privatsphäre, unauffällig und oft unbemerkt von den Annehmlichkeiten des modernen Lebens. Dieser heimliche Wächter ist der Smart-TV, ein technologisches Wunderwerk, das die Unterhaltung revolutioniert hat, gleichzeitig aber auch erhebliche Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre aufwirft.
Das Hauptproblem bei Smart-TVs ist ihre Fähigkeit, Nutzerdaten zu sammeln und zu übertragen. Anders als herkömmliche Fernsehgeräte sind Smart-TVs mit dem Internet verbunden und mit hoch entwickelten Funktionen wie Spracherkennung, Bewegungsverfolgung und personalisierten Inhaltsempfehlungen ausgestattet. Diese Funktionen erfordern das Sammeln großer Datenmengen, darunter Sehgewohnheiten, Suchverläufe und sogar persönliche Gespräche, wenn die Sprachsteuerung aktiviert ist. Die Folgen liegen auf der Hand: Was man in den eigenen vier Wänden sieht, sagt und tut, kann überwacht und gespeichert werden.
Einerseits ermöglicht das Sammeln von Daten ein besseres Nutzererlebnis. Maßgeschneiderte Inhaltsempfehlungen und gezielte Werbung werden durch die Analyse der Vorlieben und Gewohnheiten der Nutzer möglich. Die andere Seite wirft jedoch kritische Fragen zum Datenschutz auf. Der Umfang der gesammelten Daten, die Zwecke, für die sie verwendet werden, und die Stellen, an die sie weitergegeben werden, bleiben für den durchschnittlichen Verbraucher undurchsichtig. Dieser Mangel an Transparenz schürt ein wachsendes Unbehagen darüber, wer zu welchen Zwecken Zugriff auf persönliche Daten haben könnte.
Smart-TVs sind auch anfällig für Bedrohungen der Cybersicherheit. Aufgrund ihrer Internetkonnektivität sind sie den gleichen Risiken ausgesetzt wie jedes andere internetfähige Gerät. Es hat Fälle gegeben, in denen Smart-TVs gehackt wurden, was zu unbefugtem Zugriff auf personenbezogene Daten und in einigen Fällen zur Kontrolle der Kamera und des Mikrofons des Fernsehgeräts führte. Die Vorstellung, ohne Zustimmung beobachtet oder abgehört zu werden, ist beunruhigend und verstärkt die Sorge um die Privatsphäre.
Die Situation wird jedoch noch schlimmer, da viele Unternehmen sich beeilen, neue Technologien einzuführen, die noch mehr Daten sammeln.
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Ihr intelligenter Fernseher nicht nur weiß, was Sie gerne sehen, sondern auch Ihr Gesicht erkennt, wenn Sie den Raum betreten, und Inhalte auf der Grundlage Ihrer bisherigen Sehgewohnheiten und sogar Ihrer aktuellen Stimmung anpasst. Die fortgeschrittene biometrische Erkennung, eine wahrscheinliche Funktion künftiger Smart-TVs, könnte dies Wirklichkeit werden lassen. Das klingt nach dem Paradies des personalisierten Fernsehens, wirft aber auch erhebliche Datenschutzbedenken auf. Die Vorstellung eines Geräts, das Gesichtszüge oder andere biometrische Daten erkennen, analysieren und speichern kann, ist beunruhigend, da sie zur Erstellung detaillierter persönlicher Profile führen könnte.
Die Integration von Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Funktionen könnte die Datenerfassung auf eine neue Ebene heben. Durch die Beobachtung der Interaktion des Nutzers in einer virtuellen Umgebung könnten diese Fernsehgeräte Daten über körperliche Reaktionen und Bewegungen sammeln und so einen noch tieferen Einblick in persönliche Vorlieben und Verhaltensweisen geben.
Eine weitere potenzielle Entwicklung ist eine Funktion, die permanentes Hören und Sehen ermöglicht. Solche Fernsehgeräte, die schneller auf Befehle des Nutzers reagieren, wären ständig in Alarmbereitschaft, was die Gefahr birgt, dass private Gespräche oder Aktivitäten in den eigenen vier Wänden versehentlich aufgezeichnet werden.
Ein weiteres Datenschutzproblem stellt die Analyse von Emotionen für gezielte Werbung dar. Zukünftige Smart-TVs könnten die emotionale Reaktion eines Zuschauers auf Inhalte analysieren und diese Informationen nutzen, um Werbung oder Inhalte anzupassen. Dies wirft nicht nur Fragen zum Datenschutz auf, sondern auch zu den ethischen Implikationen der Manipulation von Inhalten aufgrund emotionaler Reaktionen.
Im Zentrum der Datensammlung steht die zunehmend dunkle Welt der Werbung. Der Werbemarkt ist riesig und wird immer größer, da die Einnahmen aus bezahlten Streaming-Diensten ins Wanken geraten und immer mehr Plattformen neue Möglichkeiten einführen, Werbeeinnahmen abzuschöpfen.
Und wenn diese erst einmal vorhanden sind, müssen die Werbetreibenden diese zielgerichteten Anzeigen schalten, womit wir wieder bei den Diensten und Geräten wären, aber dieser Teufelskreis beginnt und endet nicht mit dem Telefon.
Zu den vielen anderen Geräten, die für diesen Zweck hergestellt oder „optimiert“ wurden, gehören auch Fernsehgeräte – nur dass sie nicht mehr so aussehen und funktionieren, wie sie es taten, als die Werbung vor vielen Jahrzehnten auf die Bildschirme kam.
Glaubt man den Ankündigungen des Start-up-Unternehmens Displace, ist die TV-Hardware-Industrie noch lange nicht zufrieden mit dem, was die derzeit am weitesten verbreiteten „intelligenten“ Geräte können, und erforscht aktiv einige neue und geheimnisvolle Möglichkeiten.
So kann unter anderem eine Einkaufsfunktion aktiviert werden, sobald der Fernseher eingeschaltet wird, und man kann über das Gerät alles kaufen, was in einem Werbespot gezeigt wird – oder sogar, so die Firma, wenn man nur einen Artikel sieht, der von einem Schauspieler getragen wird.
Displace hat noch kein Produkt auf dem Markt, nimmt aber Vorbestellungen für das erste Modell, Displace TV, entgegen und verspricht, dass die Käufer ihre Geräte bis Mitte nächsten Jahres erhalten werden.
Dabei handelt es sich einerseits um eine Form der drahtlosen Überwachung, die vom Hersteller als verbesserte Möglichkeit des Einkaufens während des Fernsehens beworben wird. In diesem Fall bedeutet es, dass man nicht mehr die Möglichkeit hat, eine Fernbedienung zu benutzen, sondern stattdessen den Bildschirm mit Handgesten steuern muss (angetrieben durch eine geschlossene, proprietäre Technologie).
Diese Gesten werden von hochauflösenden 4K-Kameras überwacht, die in die Fernsehgeräte integriert sind. Auf der Softwareseite ist ebenfalls eine Technologie integriert (eine „Ecke“ der KI, bekannt als Computer Vision), die den Bildschirm analysiert, um Produkte zu finden. Einige der angekündigten Modelle verfügen auch über integrierte Wärmebildkameras.
Unter den wachsamen Augen der 4K-Kameras werden die beiden neu angekündigten Ergänzungen des Displace-Portfolios – Displace Flex und Displace Mini – in der Lage sein, zu erkennen, ob ein Benutzer seine Hand hebt, um das Geschehen auf dem Bildschirm zu unterbrechen, es auf Produkte zu analysieren und dann den Kauf dieser Produkte zu ermöglichen.
Auch Sprach- und Berührungssteuerung werden nach Angaben des Unternehmens möglich sein. Und natürlich landen die Produkte in einem Einkaufswagen – einem sogenannten „Displace Shopping Cart“, in den die Artikel per Drag and Drop gezogen werden.

Aber das ist bis jetzt nicht alles, denn als Nächstes kommt natürlich die Kasse, und Displace sagt, dass sie ihren eigenen Service, Displace Payments, haben, der dank einer anderen Sache funktioniert, die diese Fernseher eingebaut haben – NFC-Lesegeräte.
Diese kontaktlosen Zahlungsmittel werden in Verbindung mit dem Telefon oder der Smartwatch des Fernsehzuschauers/Einkäufers verwendet. Ein weiteres Zahlungsmittel wird die App sein, die Displace zusammen mit den Fernsehgeräten anbieten wird.
Die Nutzer werden zum Kauf ermutigt, da der Prozess von der Auswahl der Artikel bis zur Bezahlung so einfach wie möglich gestaltet werden soll; sie müssen jedoch nicht lange nachdenken, denn wenn etwas, das sie haben möchten, nicht verfügbar ist, sucht Displace nach ähnlichen Produkten, ohne dass der Nutzer dazu aufgefordert wird.
Diese etwas extreme „Bequemlichkeit“ soll das ganze System für die Verbraucher attraktiv machen, während die Werbetreibenden laut Ankündigung auf die Daten der Cost-per-Click- und Cost-per-Acquisition-Metriken zurückgreifen können, um ihre Werbung besser zu steuern.
Aber wie will das Unternehmen selbst mit all dem Geld verdienen? Ars Technica berichtet, dass sie mit CEO und Gründer Balaji Krishnan gesprochen haben, der nicht sehr klar antwortete. Er sagte Dinge wie „wir erforschen verschiedene Geschäftsmodelle“ (wobei er nur eines nannte – „Transaktionsgebühren“) und erwähnte, dass „weitere Details“ zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben würden.
Und obwohl diese versprochenen Geräte bisher nicht ganz ausgereift sind, da das Geschäftsmodell offensichtlich nicht gut durchdacht ist, gibt es kaum Zweifel daran, dass die Industrie diesen Weg einschlagen will, sei es auf diese Weise oder mit einer anderen Art von Technologien und Funktionen, die tief in die Privatsphäre der Menschen eingreifen.
Hat jemand den Datenschutz erwähnt? Der CEO von Displace versicherte allen zukünftigen Nutzern der Fernseher seines Unternehmens, dass die Einkaufsfunktion „ohne Gestensteuerung und damit ohne Kamera“ auskomme.
„Wenn sie Privatsphäre brauchen“, so Krishnan, „gibt es eine mechanische Sperre, sodass der Benutzer die Kameraeinheit in das Innere des Fernsehers schieben kann.
Zeitnah könnten wir das Aufkommen direkter neuronaler Schnittstellen in Smart-TVs erleben, die durch die direkte Verbindung mit dem neurologischen System des Nutzers ein noch intensiveres Erlebnis bieten. Dies mag wie Science Fiction klingen, aber ein solcher Fortschritt hätte weitreichende Auswirkungen auf den Datenschutz, da auf neurologische Daten zugegriffen und diese interpretiert werden könnten.
Je mehr Nutzerdaten in der Cloud gespeichert werden, desto größer werden die Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit. Das Risiko von Datenschutzverletzungen und unbefugtem Zugriff steigt, zumal diese Daten auch sensible Informationen enthalten können, die durch die Integration von Smart-TVs mit anderen Geräten und Diensten gewonnen werden.
Der Krieg im israelischen Kriegskabinett
Das israelische Kabinett ist von politischen und sicherheitspolitischen Differenzen geplagt, die durch die tödlichen Kosten des Gaza-Krieges noch verschärft wurden. Jetzt streiten sie sich darüber, ob sie die Reihe von Fehlschlägen untersuchen sollen – bevor oder nachdem sie einen weiteren Krieg mit dem Libanon begonnen haben.
Drei Monate nach Beginn des längsten und kostspieligsten unkonventionellen Krieges Israels haben sich die Streitkräfte des Landes zu einer bedeutenden indirekten Quelle des Drucks auf die extremistische Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu entwickelt.
Diese Entwicklung kommt für Tel Aviv sowohl politisch als auch sicherheitspolitisch zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Neben den anhaltenden internen Differenzen über die Strategien für die Zeit nach dem Gaza-Krieg und die vorgeschlagenen Resolutionen zu den Forderungen der Hamas nach einem Gefangenenaustausch hat die negative Veränderung der internationalen und regionalen öffentlichen Meinung über Israels 13-wöchigen Angriff auf den Gaza-Streifen zu weiteren Belastungen geführt.
Gleichzeitig hat die eskalierende Situation an der Nordfront mit der Hisbollah die israelische Armee gezwungen, einen Ausschuss zur Untersuchung der politischen, sicherheitspolitischen und militärischen Unzulänglichkeiten einzusetzen, die zur Flutung der Al-Aqsa am 7. Oktober geführt haben.
Diese Entscheidung der israelischen Armee hat einen politischen Aufruhr ausgelöst, insbesondere bei einer Fraktion, die sich unsicher ist, wie sie mit den zunehmenden palästinensischen Widerstandsaktivitäten umgehen soll, die durch die Bildung der Netanjahu-Koalitionsregierung ausgelöst wurden, die selbst für israelische Verhältnisse von Extremismus und kontroversen Entscheidungen geprägt ist.
Während einer kürzlichen Kabinettssitzung kritisierten rechtsextreme und nationalistische zionistische Minister die Entscheidung von Armeechef Herzi Halevi, nachrichtendienstliche und operative Versäumnisse im Vorfeld der Widerstandsoperation vom 7. Oktober zu untersuchen, und behaupteten, die Einsetzung einer Untersuchungskommission während des laufenden Gaza-Krieges schade der Moral von Armee und Soldaten.
Einige Kabinettsmitglieder wehrten sich gegen die Auswahl des ehemaligen Verteidigungsministers Shaul Mofaz als Leiter der Untersuchungskommission, vor allem wegen seiner Rolle bei Israels einseitigem Gaza-Rückzugsplan im Jahr 2005.
Risse in der Koalition
Der Zeitpunkt der Einsetzung des Untersuchungsausschusses wird dadurch unterstrichen, dass Verteidigungsminister Yoav Galant und Benny Gantz, Mitglied des Notkabinetts, Halevis Entscheidung energisch verteidigen. Sie betonen, wie wichtig es ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, Sicherheitslücken zu schließen und sich auf mögliche größere Konflikte, insbesondere mit der Hisbollah im Libanon, vorzubereiten.
Weniger klar ist jedoch Netanjahus Haltung in dieser Angelegenheit, obwohl er die Sitzung anberaumt hatte, in der es ursprünglich um Nachkriegspläne gehen sollte – ein Thema, das der Premierminister angesichts der potenziellen Risiken für seine politische und persönliche Zukunft offenbar nur ungern anspricht.
Netanjahus rechte Kabinettsmitglieder betrachten die Untersuchung als ein Instrument, um eine bereits prekäre Regierung weiter zu untergraben. Sie sind sich bewusst, dass die Ergebnisse der Kommission für ihre Regierungskoalition, die seit ihrer Gründung eine Agenda verfolgt, die sich auf die Unterdrückung der unter der Besatzung lebenden Palästinenser und die Strangulierung ihrer nationalen Bestrebungen konzentriert, besonders belastend sein könnten.
Es handelt sich um eine Agenda, vor der Sicherheits- und Militärexperten in Israel immer wieder gewarnt haben, dass sie das Ausmaß der Vergeltungsgewalt gegen Siedler erheblich verschärfen und die Sicherheitslage sowohl im Gazastreifen als auch im besetzten Westjordanland und in Jerusalem anheizen könnte.
Diese Elemente versuchen daher auf Veranlassung Netanjahus, alle Diskussionen und Untersuchungen über die Versäumnisse und Ursachen, die zur Flutung der Al-Aqsa und ihren Folgen geführt haben, zu verschieben, da sie sich von den Untersuchungen erhebliche politische Kosten versprechen.
Ihre Gegner in diesen Fragen sind von Washington favorisierte Persönlichkeiten wie Halevi, Gallant und Gantz. Letzterer beispielsweise, der zweifellos von den USA unterstützt wird, strebt die Führung in Israels nächstem politischen Zyklus an, begünstigt durch günstige Meinungsumfragen und persönliche Beliebtheit gegenüber seinem Hauptrivalen Netanjahu.
Auch zwischen zwei israelischen Schlüsselfiguren – Netanjahu und Gallant – bestehen seit vor dem 7. Oktober Spannungen, die durch Streitigkeiten über politische Differenzen und ihre sehr unterschiedlichen Beziehungen zu den USA verschärft wurden.
Nach der Bildung von Netanjahus extremistischer Koalition hat das Weiße Haus ihn gemieden wie die Pest, während Gallant in Washington willkommen war. Der israelische Premierminister war über diese Kränkung verärgert und versuchte, seinen damaligen Verteidigungsminister daran zu hindern, die USA zu Sicherheitsgesprächen zu besuchen. Der Streit wurde kürzlich wiederbelebt, als Netanjahu Gallant angeblich daran hinderte, persönliche Treffen mit den Leitern von Mossad und Shin Bet abzuhalten. Der israelische Verteidigungsminister beschuldigte den Ministerpräsidenten, “der Sicherheit des Staates zu schaden”, und machte diese Entscheidung öffentlich.
Der Generalstabschef der Armee, Halevi, steht in ständiger enger Abstimmung mit der US-Regierung und versucht zu vermeiden, dass er zum Sündenbock für das politische Versagen gemacht wird, das zu einem massiven Aufflammen in den palästinensischen Gebieten geführt hat: Massaker in Nablus und Huwara im vergangenen Februar, provokative israelische Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee, gewalttätige Angriffe von Siedlern – die Schrecken, die im Wesentlichen zu der Al-Aqsa-Flut-Operation des palästinensischen Widerstands führten.
Blick auf den Norden
Ebenso wichtig wie die politische Dimension der bevorstehenden Untersuchung ist Israels Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt mit der Hisbollah entlang der Nordgrenze des besetzten Palästina. Trotz der diplomatischen Bemühungen der Regierung Biden, die Krise der “vertriebenen” israelischen Siedler zu lösen, die ihre Häuser verlassen haben, um vor den Zusammenstößen an der Grenze zu fliehen, ist eine Rückführung der Siedler zum jetzigen Zeitpunkt des sich verschärfenden Konflikts unmöglich. Doch der politische Druck der vielen Zehntausend heimatlosen Israelis hält unvermindert an – und wie ihre südlichen Kollegen, die durch die Ereignisse vom 7. Oktober vertrieben wurden, stellen sie alle Aspekte der Kompetenz ihres Militärs in Frage.
Der Vertrauensverlust in die israelische Abschreckungsfähigkeit stellt daher eine Herausforderung dar, der die Armee mit der Förderung neuer Verteidigungspläne und erheblichen Kosten für die Befestigung der Siedlungen begegnet.
Gleichzeitig bemühen sich die USA unter der Leitung des Sondergesandten Amos Hochstein über französische Kanäle darum, die Hisbollah zu einem Rückzug einige Kilometer von der Grenze zu bewegen. Dieser Vorschlag ist Teil eines umfassenderen Lösungskonzepts, das auch die Beilegung des Streits zwischen dem Libanon und Israel über 13 Grenzpunkte vorsieht.
Untergraben werden diese Bemühungen bei jedem Schritt durch einen wachsenden israelischen Chor, der die Wiederbesetzung des Südlibanon bis zur Litani-Grenze als einzige Lösung befürwortet, die die Sicherheit der israelischen Siedlungen gewährleisten würde. Kürzlich schlug der Vorsitzende von Yisrael Beiteinu, Avigdor Lieberman, vor, den Südlibanon zu besetzen und das Gebiet zwischen dem Litani-Fluss und der Grenze zum besetzten Palästina unter israelische Kontrolle und UN-Aufsicht zu stellen.
Angesichts der potenziell katastrophalen Folgen einer umfassenden Konfrontation mit der Hisbollah, die über gewaltige – und unbekannte – Offensiv-, Waffen- und Geheimdienstkapazitäten verfügt, ist das israelische Militär bestrebt, die Ursachen für seine jüngsten Misserfolge zu beseitigen, bevor es sich auf weitere Kämpfe einlässt.
Die Hisbollah ihrerseits macht jede Diskussion über militärische Aktionen mit Israel von der Beendigung des völkermörderischen Krieges im Gazastreifen abhängig. Der libanesische Widerstand betont, dass Nebenaktionen, mit denen die Hisbollah in den Krieg gelockt werden soll, wie etwa Anschläge auf Hamas-Führer im Libanon, nicht zur Debatte stehen.
“Die Russen kommen!” – Schweden-Minister schürt Angst vor Krieg
Schwedens Zivilverteidigungsminister Carl-Oscar Bohlin scheint sich als skandinavischer Lauterbach-Abklatsch in Sachen Panikmache profilieren zu wollen. Die Einwohner des einstmals neutralen Landes und nunmehrigen NATO-Anwärtes sollen sich seiner Ansicht nach gefälligst auf einen Krieg vorbereiten.
Carl-Oscar Bohlin, seines Zeichens Zivilverteidigungsminister Schwedens, setzt auf Panikmache und wird dabei beispielsweise vom Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Bydén, unterstützt. Das skandinavische Land könne “einem Krieg gegenüberstehen” und müsse sich auf den Ernstfall vorbereiten. Als Grund wird der Ukraine-Krieg genannt. Russland könne ja auch auf die Idee kommen, Schweden anzugreifen. Mehr noch gebe es eine ernsthafte Bedrohung, obwohl Moskau nicht einmal ansatzweise Anstalten für kriegerische Handlungen gegenüber Schweden macht.
Denn was die Lauterbach-Lehrlinge in Sachen Panikmache ganz offensichtlich vergessen, sind folgende Umstände: Schweden ist Mitglied der Europäischen Union, welche ähnlich der NATO ebenfalls einen Beistandspakt kennt. Damit wären (auch ohne NATO-Mitgliedschaft des skandinavischen Landes) bereits andere Länder der transatlantischen Militärallianz in einen solchen potenziellen Krieg involviert. Angesichts dessen, dass Russland sich bereits in der Ukraine verausgabt, wäre ein solcher Angriff auch für Moskau suizidal. Denn dass russische Militär hat nicht einmal ansatzweise genügend Kapazitäten für eine massive Ausweitung des Krieges auf den Rest Europas (und müsste dazu auf Atomwaffen zurückgreifen).
Der gesunde Menschenverstand spielt bei den transatlantisch orientierten Ideologen offensichtlich keine große Rolle. “Wir müssen erkennen, wie ernst diese Situation ist. Schaut auf die Nachrichten aus der Ukraine und stellt einfache Fragen: Wenn das hier passiert, bin ich vorbereitet? Was sollte ich tun? Je mehr Menschen nachdenken, reflektieren und sich vorbereiten, desto stärker ist unsere Gesellschaft”, so Bydén. Doch wie gesagt: Russland hat weder die Intention noch die Kapazitäten für solch einen Angriff. Die schwedische Führung ignoriert dies aber, weil Propaganda wichtiger ist als Fakten.
Dies liegt vielleicht auch daran, weil der NATO-Beitritt des einst neutralen nordeuropäischen Staates innenpolitisch nach wie vor umstritten ist. Panikmache vor dem “bösen Iwan” und Kriegsgefahr-Propaganda scheinen nun eine politische Strategie zu sein, auf welche die Transatlantiker zur Untermauerung ihrer Ziele setzen. Immerhin soll der Steuerzahler dann ja auch mehr Geld für die Aufrüstung des Militärs locker machen.
Neue Informationen über Bidens korrupte Geschäfte in der Ukraine
WHO und Überwachung: Wiener Symposium zum Nachhören

Zwei Podiumsdiskussionen rund um die digitalisierte Überwachungsgesellschaft und die WHO-Reform sind nun online abrufbar und können nachgesehen und gehört werden. Am 1. Dezember hat der Bürgerrechtsverein „Demokratie und Grundrechte“ ein weiteres Mal zu einem Symposium nach Wien geladen. Wie bereits die letzten Diskussionsveranstaltungen war auch die Veranstaltung, die sich auf WHO-Reform und digitale Überwachung fokussiert […]
Der Beitrag WHO und Überwachung: Wiener Symposium zum Nachhören erschien zuerst unter tkp.at.
Polnische Komplizenschaft bei Nord Stream-Sprengung?
anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert

Polnische Komplizenschaft bei Nord Stream-Sprengung?
Die jüngsten Medienberichte über die Spregnung der Nord Stream-Pipelines sollen von der Urheberschaft der USA ablenken, zugleich die ehemalige polnische Regierung diskreditieren und den Druck auf Wolodymyr Selenskyj erhöhen, da der Ukraine-Konflikt nun allmählich ausklingt.
von Andrew Korybko
Das Wall Street Journal (WSJ) titelte am Dienstag “Nord-Stream-Untersuchung durch polnischen Widerstand behindert”. Es beruft sich dabei auf nicht namentlich genannte europäische Ermittler, die sagten, dass ihre polnischen Kollegen nicht bereit oder nicht in der Lage waren zu kooperieren und manchmal widersprüchliche Informationen weitergaben, wenn sie es dann doch einmal taten. Den Quellen des WSJ zufolge hätten “die Bemühungen polnischer Beamter, die Ermittlungen zu behindern, sie zunehmend misstrauisch gegenüber Warschaus Rolle und Motiven gemacht”.
Das WSJ war das erste Medium, das im letzten Sommer darüber berichtete, dass eine ukrainische Sabotagecrew, die nach Ansicht westlicher Beamter für den auch ökologisch verheerenden Terroranschlag im September 2022 in der Ostsee verantwortlich war, in einem polnischen Hafen angelegt hatte. Es war hier jedoch bereits analysiert worden, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war, um von der Komplizenschaft der USA abzulenken. Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Seymour Hersh zitierte im vergangenen Februar seine ungenannten Quellen bei der US-Regierung, um diese zu beschuldigen, diesen Angriff ausgeführt zu haben. Russland stimmte dem zu, während man in Washington, D.C. dies bestritt, wie zu erwarten war.
Der jüngst veröffentlichte Bericht dieses Blattes scheint darauf ausgerichtet zu sein, erzählerisch dasselbe Ziel anzusteuern wie die frühere oben erwähnte Meldung, diesmal jedoch mit dem Hinweis auf ein größeres Maß an Vertrauen, dass polnische Beamte möglicherweise auch “ohne Wissen der politischen Führung” an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnten. Sie hoffen, dass die Rückkehr des europafreundlichen polnischen Premierministers Donald Tusk jene Beamten, die unter politischem Druck der früheren Regierung gestanden haben könnten, dazu bewegen wird, bei den weiteren Ermittlungen zu kooperieren.
Das Problem ist jedoch, dass “Tusk wenige Tage nach seinem Amtsantritt die führenden Köpfe aller Nachrichtendienste entlassen hat, einschließlich derer, die an der Nord-Stream-Untersuchung beteiligt waren”. Diese Säuberung des geheimdienstlichen Flügels der permanenten Verwaltungsstruktur seines Landes blieb von den westlichen Medien weitgehend unbeachtet, hätte aber sicherlich für Schlagzeilen gesorgt, wenn ein multipolar auf Souveränität ausgerichteter konservativer Regierungschef dasselbe getan hätte und nicht ein unipolar und liberal-globalistischer wie Tusk. In jedem Fall führt dies zu weiteren Komplikationen bei den Ermittlungen.
Nichtsdestotrotz sollten Beobachter nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass der russische Präsident Putin Ende letzten Monats seine Überzeugung bekräftigt hat, “dies wurde höchstwahrscheinlich von den Amerikanern oder jemandem auf deren Anweisung hin getan”. Der jüngste Bericht des WSJ lenkt von der Komplizenschaft des eigenen Landes wieder ab, indem die Theorie gestützt wird, eine abtrünnige ukrainische Sabotagegruppe wäre dafür verantwortlich, und darauf aufbauend wird auch Polen eine Mitschuld unterstellt. Dieser jüngste Dreh in der Geschichte dient jedoch nur dazu, in einem politisch günstigen Moment zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Erstens wird suggeriert, dass die frühere polnische Regierung, mit der Tusk derzeit wegen seiner liberal-totalitären Politik gegenüber den Medien und der illegalen Einwanderung eine heftige Fehde führt, zumindest kriminell fahrlässig gehandelt habe, als sie den größten Sabotageakt auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg nicht verhindern half. Schlimmstenfalls war sie angeblich mitschuldig an diesem Anschlag, von dem die inoffizielle westliche Erzählung des vergangenen Jahres behauptet, er sei von abtrünnigen Ukrainern ohne Selenskyj Wissen ausgeführt worden.
Das führt zu der zweiten, mit derselben Klappe erschlagenen Fliege, indem es die Öffentlichkeit daran erinnert, dass auch er möglicherweise kriminell fahrlässig gehandelt hatte. Schließlich hätte Selenskyj dann seine eigenen Truppen nicht kontrolliert oder bestraft, nachdem im vergangenen Jahr Berichte aufgetaucht waren, in denen behauptet wurde, dass bestimmte Personen in irgendeiner Weise beteiligt waren. Das Timing könnte für Selenskyj kaum schlechter sein, da sich das westliche Narrativ noch stärker gegen die Interessen seines Landes verschiebt, wie dies hier dokumentiert und hier näher erläutert wurde.
Jetzt ist also Tusk am Ball. Er kann entweder mitspielen, wenn es darum geht, seine politischen Gegner zu beschuldigen und so sein Ziel voranzutreiben, die Beziehungen zu der von Deutschland geführten EU zu verbessern. Oder er kann diese beiden Gelegenheiten aus Solidarität mit Selenskyj verstreichen lassen, wie er und der ins Amt zurückgekehrte Außenminister Radosław Sikorski es letzten Monat versprochen haben. Im ersten Fall würde Tusk die innen- und europapolitischen Ziele seiner Regierung auf Kosten der ukrainischen Ziele vorantreiben, während im zweiten Fall Letztere auf Kosten der Ersteren gehen würden.
Es bleibt unklar, was Tusk letztendlich tun wird. Aber niemand sollte vergessen, dass diese jüngste Entwicklung darauf abzielt, von der US-Komplizenschaft abzulenken und gleichzeitig die frühere polnische Regierung zu diskreditieren sowie den Druck auf Selenskyj zu erhöhen, während der Ukraine-Konflikt endgültig beginnt auszuklingen. Wenn man den Zeitpunkt des jüngsten Berichts im WSJ in den richtigen Kontext stellt, ergibt er viel mehr Sinn. Dies wird hoffentlich mehr Menschen von den eigennützigen politischen Gründen hinter dieser inoffiziellen westlichen Theorie überzeugen.
Der Beitrag Polnische Komplizenschaft bei Nord Stream-Sprengung? ist zuerst erschienen auf anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert und wurde geschrieben von Redaktion.
Analyse zeigt voreingenommene Berichterstattung gegenüber israelischen Narrativen
Von Patricia Harrity
Die Mainstream-Medien sind seit Langem für ihre voreingenommene Berichterstattung bekannt, die dazu führt, dass sie die öffentliche Meinung kontrollieren, die den parteiischen Ansichten der Eigentümer der Publikationen entspricht. Die MSM-Berichterstattung während der COVID-Ära scheint viele Menschen auf diese Tatsache aufmerksam gemacht zu haben und hat zu einem weniger passiven und misstrauischen Verbraucher geführt, der sich dann in den sozialen Medien informiert, um eine ausgewogenere Perspektive zu erhalten.
Dennoch scheinen die Voreingenommenheit, die Zensur und die Kontrolle der Massenwahrnehmung vergessen worden zu sein, und wieder einmal hat die voreingenommene Berichterstattung der MSM die allgemeine Wahrnehmung beeinflusst und die Zuschauer zu einer verzerrten Sichtweise des Konflikts zwischen Israel und Gaza geführt, wie eine von The Intercept durchgeführte quantitative Analyse zeigt.
Die Analyse zeigt, dass die Medien in den ersten sechs Wochen des Angriffs auf den Gazastreifen „ihre Berichterstattung auf israelische Narrative ausgerichtet haben, die ein düsteres Bild der palästinensischen Seite zeichneten, was die Vermenschlichung der Palästinenser und damit die Erweckung von Sympathien in den USA erschwert“.
Umfragen zeigen jedoch eine Verschiebung der Sympathie für die Palästinenser und weg von Israel mit massiven Generationsunterschieden, die hauptsächlich auf unterschiedliche Nachrichtenquellen zurückzuführen sind. Junge Menschen informieren sich auf Social-Media-Plattformen, und wie wir bereits in der COVID-Ära gesehen haben, vertrauen ältere Menschen immer noch den Mainstream-Quellen und erhalten voreingenommene Berichte von Printmedien und Kabelnachrichten.
The Intercept hat ihre Ergebnisse veröffentlicht, die wir im Folgenden wiedergeben.
DIE BERICHTERSTATTUNG ÜBER DEN GAZA-KRIEG IN DER NEW YORK TIMES UND ANDEREN GROSSEN ZEITUNGEN HAT ISRAEL STARK BEGÜNSTIGT, WIE EINE ANALYSE ZEIGT.
Von den Autoren Adam Johnson, Othman Ali bei The Intercept.

Die Berichterstattung der NEW YORK Times, der Washington Post und der Los Angeles Times über Israels Krieg gegen den Gazastreifen war durchweg einseitig gegen die Palästinenser gerichtet, wie eine Analyse der Berichterstattung der wichtigsten Medien durch Intercept ergab.
Die Printmedien, die eine einflussreiche Rolle bei der Meinungsbildung in den USA über den israelisch-palästinensischen Konflikt spielen, schenkten den beispiellosen Auswirkungen der israelischen Belagerung und Bombardierung auf Kinder und Journalisten im Gazastreifen wenig Beachtung.
Die großen US-Zeitungen betonten unverhältnismäßig stark die israelischen Todesopfer in dem Konflikt, benutzten eine gefühlsbetonte Sprache, um die Tötung von Israelis, aber nicht von Palästinensern zu beschreiben, und berichteten einseitig über antisemitische Taten in den USA, während sie den antimuslimischen Rassismus nach dem 7. Oktober weitgehend ignorierten. Pro-palästinensische Aktivisten haben große Publikationen der israelfreundlichen Voreingenommenheit beschuldigt, wobei die New York Times wegen ihrer Berichterstattung über Gaza Proteste an ihrem Hauptsitz in Manhattan erlebte – ein Vorwurf, der durch unsere Analyse gestützt wird.
Die Open-Source-Analyse konzentriert sich auf die ersten sechs Wochen des Konflikts, von den von der Hamas angeführten Angriffen am 7. Oktober, bei denen 1.139 Israelis und ausländische Arbeiter getötet wurden, bis zum 24. November, dem Beginn des einwöchigen „humanitären Waffenstillstands“, dem beide Parteien zugestimmt hatten, um den Geiselaustausch zu erleichtern. In diesem Zeitraum wurden 14.800 Palästinenser, darunter mehr als 6.000 Kinder, durch die israelische Bombardierung des Gazastreifens getötet. Heute liegt die Zahl der palästinensischen Todesopfer bei über 22.000.
The Intercept hat mehr als 1.000 Artikel aus der New York Times, der Washington Post und der Los Angeles Times über Israels Krieg gegen den Gazastreifen gesammelt und die Verwendung bestimmter Schlüsselbegriffe und den Kontext, in dem sie verwendet wurden, zusammengetragen. Die Auswertungen zeigen ein krasses Ungleichgewicht in der Berichterstattung über Israelis und israelfreundliche Persönlichkeiten im Vergleich zu Palästinensern und pro-palästinensischen Stimmen – mit Verwendungen, die israelische Erzählungen gegenüber palästinensischen bevorzugen.
Diese antipalästinensische Voreingenommenheit in den Printmedien deckt sich mit einer ähnlichen Untersuchung der US-Kabelnachrichten, die die Autoren letzten Monat für The Column durchgeführt haben und die ein noch größeres Missverhältnis ergab.
Der Einsatz für diese routinemäßige Abwertung palästinensischen Lebens könnte nicht höher sein: Während die Zahl der Todesopfer in Gaza steigt, ganze Städte dem Erdboden gleichgemacht und für Jahre unbewohnbar gemacht und ganze Familienlinien ausgelöscht werden, hat die US-Regierung als Israels wichtigster Förderer und Waffenlieferant enormen Einfluss. Die Darstellung des Konflikts durch die Medien bedeutet, dass es weniger politische Schattenseiten gibt, wenn man Israel im Gleichschritt unterstützt.
Die Berichterstattung über die ersten sechs Wochen des Krieges zeichnet der Analyse zufolge ein düsteres Bild der palästinensischen Seite, was die Vermenschlichung der Palästinenser – und damit die Erweckung von Sympathien in den USA – erschwert.
Um diese Daten zu erhalten, suchten wir auf allen drei Nachrichten-Websites nach allen Artikeln, die relevante Wörter (wie „palästinensisch“, „Gaza“, „israelisch“ usw.) enthielten. Anschließend analysierten wir jeden Satz in jedem Artikel und zählten die Anzahl bestimmter Begriffe. Für diese Analyse haben wir alle redaktionellen Beiträge und Leserbriefe ausgelassen. Der Basisdatensatz ist hier verfügbar, und ein vollständiger Datensatz kann per E-Mail an ottoali99@gmail.com angefordert werden.
Unsere Untersuchung der Berichterstattung hat vier Hauptergebnisse.
Unverhältnismäßige Berichterstattung über Todesfälle
In der New York Times, der Washington Post und der Los Angeles Times erscheinen die Worte „israelisch“ oder „Israel“ häufiger als „palästinensisch“ oder Abwandlungen davon, auch wenn die Zahl der palästinensischen Todesfälle die der israelischen bei Weitem übersteigt. Für je zwei palästinensische Todesfälle werden Palästinenser einmal erwähnt. Bei jedem israelischen Todesfall werden Israelis acht Mal erwähnt – das sind 16 Mal mehr pro Todesfall als bei Palästinensern.
Grafik: The Intercept„Abschlachten“ von Israelis, nicht von Palästinensern
Hochemotionale Ausdrücke für die Tötung von Zivilisten wie „Abschlachten“, „Massaker“ und „entsetzlich“ wurden fast ausschließlich für Israelis reserviert, die von Palästinensern getötet wurden, und nicht andersherum. (Wenn die Begriffe in Anführungszeichen und nicht im redaktionellen Teil der Publikation auftauchten, wurden sie bei der Analyse nicht berücksichtigt.)
Der Begriff „Gemetzel“ wurde von Redakteuren und Reportern verwendet, um die Tötung von Israelis im Verhältnis zu Palästinensern mit 60 zu 1 zu beschreiben, und „Massaker“ wurde verwendet, um die Tötung von Israelis im Verhältnis zu Palästinensern mit 125 zu 2 zu beschreiben. „Entsetzlich“ wurde verwendet, um die Tötung von Israelis im Verhältnis zu Palästinensern mit 36 zu 4 zu beschreiben.
Grafik: The InterceptEine typische Schlagzeile der New York Times, die Mitte November über den Anschlag vom 7. Oktober berichtete, lautete: „Sie rannten in einen Luftschutzkeller, um sich in Sicherheit zu bringen. Stattdessen wurden sie abgeschlachtet„. Vergleichen Sie dies mit dem wohlwollendsten Bericht der Times über die palästinensischen Todesopfer in Gaza vom 18. November: „Der Krieg verwandelt Gaza in einen „Friedhof“ für Kinder„. Hier ist „Friedhof“ ein Zitat der Vereinten Nationen und das Töten selbst steht im Passiv. In ihrem eigenen redaktionellen Teil verwendet die Times in ihrem Bericht über die Todesfälle in Gaza keine emotionalen Begriffe, die mit denen in ihrem Bericht über den Angriff vom 7. Oktober vergleichbar wären.
Die Washington Post verwendete in ihrer Berichterstattung über den 7. Oktober mehrmals den Begriff „Massaker„. „Präsident Biden steht unter dem wachsenden Druck von Gesetzgebern beider Parteien, den Iran nach dem Massaker der Hamas zu bestrafen“, heißt es in einem Bericht der Post. In einem Bericht der Zeitung vom 13. November über die israelische Belagerung und Bombardierung, bei der 1 von 200 Palästinensern ums Leben kam, wird das Wort „Massaker“ oder „Gemetzel“ nicht ein einziges Mal verwendet. Die palästinensischen Toten wurden einfach „getötet“ oder „gestorben“ – oft im Passiv.
Kinder und Journalisten
Nur zwei von über 1.100 Nachrichtenartikeln in der Studie erwähnen das Wort „Kinder“ im Zusammenhang mit Kindern im Gazastreifen. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildete die New York Times, die Ende November auf der Titelseite über das historische Tempo der Ermordung von palästinensischen Frauen und Kindern berichtete, obwohl in der Schlagzeile keine der beiden Gruppen erwähnt wurde.
Obwohl Israels Krieg gegen den Gazastreifen der vielleicht tödlichste Krieg für Kinder – fast ausschließlich palästinensische – in der modernen Geschichte ist, werden das Wort „Kinder“ und verwandte Begriffe in den Überschriften der von The Intercept untersuchten Artikel kaum erwähnt.
Inzwischen haben die Behörden im Gazastreifen zum Zeitpunkt des Waffenstillstands mehr als 6.000 Kinder getötet, heute sind es mehr als 10.000.
Obwohl Israels Krieg gegen Gaza der vielleicht tödlichste Krieg für Kinder in der modernen Geschichte ist, wird das Wort „Kinder“ in den Schlagzeilen kaum erwähnt.
Obwohl der Krieg gegen den Gazastreifen einer der tödlichsten Kriege der modernen Geschichte für Journalisten – überwiegend Palästinenser – war, taucht das Wort „Journalisten“ und seine Abwandlungen wie „Reporter“ und „Fotojournalisten“ nur in neun von über 1.100 untersuchten Artikeln in den Schlagzeilen auf. Zur Zeit des Waffenstillstands wurden etwa 48 palästinensische Reporter durch israelische Bombardements getötet; heute liegt die Zahl der toten palästinensischen Journalisten bei über 100. Nur 4 der 9 Artikel, die die Worte Journalist/Reporter enthielten, betrafen arabische Reporter.
Auffallend ist das Fehlen von Berichten über die beispiellose Tötung von Kindern und Journalisten, Gruppen, die in der Regel die Sympathie der westlichen Medien auf sich ziehen. Zum Vergleich: In der ersten Woche der Bombardierung des Gazastreifens starben mehr palästinensische Kinder als im ersten Jahr der russischen Invasion in der Ukraine, und dennoch brachten die New York Times, die Washington Post und die Los Angeles Times in den ersten sechs Wochen des Ukraine-Kriegs mehrere persönliche, wohlwollende Berichte über die Notlage der Kinder.
Der bereits erwähnte Bericht der New York Times auf der Titelseite und eine Kolumne der Washington Post sind seltene Ausnahmen von dem Mangel an Berichterstattung über palästinensische Kinder.
Wie bei den Kindern konzentrierten sich die New York Times, die Washington Post und die Los Angeles Times auf die Risiken für Journalisten im Ukraine-Krieg und veröffentlichten mehrere Artikel, in denen die Gefahren der Berichterstattung über den Krieg in den ersten sechs Wochen nach dem Einmarsch Russlands ausführlich beschrieben wurden. In den ersten Tagen des Ukraine-Krieges wurden sechs Journalisten getötet, während es in den ersten sechs Wochen der israelischen Bombardierung des Gazastreifens 48 Tote gab.
Die Asymmetrie in der Berichterstattung über Kinder ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Am 13. Oktober veröffentlichte die Los Angeles Times einen Bericht der Associated Press, der in einer neuen Registerkarte geöffnet wurde und in dem es hieß: „Das Gesundheitsministerium von Gaza gab am Freitag bekannt, dass 1.799 Menschen in dem Gebiet getötet wurden, darunter mehr als 580 unter 18 Jahren und 351 Frauen. Beim Angriff der Hamas am vergangenen Samstag wurden in Israel mehr als 1.300 Menschen getötet, darunter Frauen, Kinder und junge Besucher eines Musikfestivals.“ Beachten Sie, dass junge Israelis als Kinder bezeichnet werden, während junge Palästinenser als Menschen unter 18 Jahren beschrieben werden.
Während der Diskussionen über den Gefangenenaustausch wurde diese häufige Weigerung, Palästinenser als Kinder zu bezeichnen, noch deutlicher: Die New York Times sprach in einem Fall davon, dass „israelische Frauen und Kinder“ gegen „palästinensische Frauen und Minderjährige“ ausgetauscht würden. (Palästinensische Kinder werden später in dem Bericht als „Kinder“ bezeichnet, wenn die Ergebnisse einer Menschenrechtsgruppe zusammengefasst werden.)
In einem Bericht der Washington Post vom 21. November, in dem das Waffenstillstandsabkommen angekündigt wurde, wurden palästinensische Frauen und Kinder gänzlich ausgelassen: „Präsident Biden sagte in einer Erklärung am Dienstagabend, dass ein Abkommen zur Freilassung von 50 Frauen und Kindern, die von der Hamas im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden, im Austausch für 150 palästinensische Gefangene, die von Israel festgehalten werden.“ In dem Brief wurden palästinensische Frauen und Kinder überhaupt nicht erwähnt.
Berichterstattung über Hass in den USA
Auch wenn es darum geht, wie der Gaza-Konflikt in den USA zu Hass führt, schenkten die großen Zeitungen antisemitischen Angriffen mehr Aufmerksamkeit als Angriffen gegen Muslime. Insgesamt lag der Schwerpunkt überproportional auf dem Rassismus gegenüber jüdischen Menschen im Vergleich zum Rassismus gegenüber Muslimen, Arabern oder solchen, die als solche wahrgenommen werden. Während des Untersuchungszeitraums der Studie von The Intercept erwähnten die New York Times, die Washington Post und die Los Angeles Times mehr Antisemitismus als Islamophobie (549 gegenüber 79) – und das war noch vor der Metakontroverse „Campus-Antisemitismus“, die von den Republikanern im Kongress ab der Woche vom 5. Dezember inszeniert wurde.
Trotz zahlreicher öffentlichkeitswirksamer Fälle von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus während des Erhebungszeitraums bezogen sich 87 Prozent der Nennungen von Diskriminierung auf Antisemitismus gegenüber 13 Prozent Nennungen von Islamophobie, einschließlich verwandter Begriffe.
Eine Projektion erklärt die Washington Post zur „Mitschuldigen am Völkermord“ während eines Marsches für Gaza an einem weltweiten Aktionstag für Palästina, 12. Oktober 2023. Foto: Allison Bailey/NurPhoto via APWenn große Zeitungen versagen
Insgesamt wird über die israelischen Tötungen im Gazastreifen nicht in dem Maße berichtet, wie über den Tod von Israelis am 7. Oktober, weder vom Umfang noch vom emotionalen Gewicht her. Diese Tötungen werden meist als willkürlich hohe, abstrakte Zahlen dargestellt. Auch werden die Tötungen nicht mit emotionalen Begriffen wie „Massaker“, „Gemetzel“ oder „entsetzlich“ beschrieben. Die Tötungen israelischer Zivilisten durch die Hamas werden durchweg als Teil der Strategie der Gruppe dargestellt, während über die palästinensischen Tötungen von Zivilisten fast so berichtet wird, als handele es sich um eine Reihe einmaliger Fehler, die tausendfach begangen wurden, obwohl es zahlreiche Hinweise auf Beweise gibt, die auf die Absicht Israels hinweisen, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schädigen.
Das Ergebnis ist, dass die drei großen Zeitungen nur selten über die Palästinenser berichten. Trotz dieser Asymmetrie zeigen Umfragen eine Verschiebung der Sympathie für die Palästinenser und weg von Israel unter den Demokraten, mit massiven Spaltungen zwischen den Generationen, die zum Teil durch einen großen Unterschied in den Nachrichtenquellen bedingt sind. Im Großen und Ganzen werden junge Menschen durch TikTok, YouTube, Instagram und Twitter über den Konflikt informiert, während ältere Amerikaner ihre Nachrichten aus Printmedien und Kabelnachrichten beziehen.
Die voreingenommene Berichterstattung in den großen Zeitungen und den Mainstream-Fernsehnachrichten beeinflusst die allgemeine Wahrnehmung des Krieges und lenkt die Zuschauer auf eine verzerrte Sicht des Konflikts. Dies hat dazu geführt, dass pro-israelische Experten und Politiker die pro-palästinensischen Ansichten auf „Fehlinformationen“ in den sozialen Medien schieben.
Analysen von Printmedien und Kabelnachrichten machen jedoch deutlich, dass, wenn eine Gruppe von Medienkonsumenten ein verzerrtes Bild erhält, es diejenigen sind, die ihre Nachrichten von etablierten Massenmedien in den USA beziehen.
Quelle: The Intercept https://theintercept.com/2024/01/09/newspapers-israel-palestine-bias-new-york-times/
Der grundlegende Datensatz ist hier verfügbar
Der vollständige Datensatz kann per E-Mail an ottoali99@gmail.com angefordert werden.
Deutschland im „Krisenmodus“ – kein Ende in Sicht
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Begriff „Krisenmodus“ zum Wort des Jahres 2023 gewählt. Ich weiß nicht, ob es jemals einen Gewinner in Folge gegeben hat, aber „Krisenmodus“ hat gute Chancen, es 2024 zu wiederholen.
Die derzeitige Regierungskoalition hat fast jegliches Vertrauen in der Bevölkerung verloren und ist dennoch fest entschlossen, die Situation für die große Mehrheit der Deutschen weiter zu verschlechtern. Die Grünen drängen auf mehr Krieg, die Freien Demokraten wollen weitere Kürzungen bei den Sozialausgaben, und Bundeskanzler Olaf Scholz und seine SPD stehen in der Mitte, nehmen das Schlimmste von beiden Seiten und führen Deutschland in den Ruin.
Die Entscheidungsfindung des Kanzlers wird nach einem weihnachtlichen Covid-19-Anfall wahrscheinlich nicht besser werden – wenn er noch lange im Amt bleibt (mehr dazu weiter unten).
An der internationalen Front, so die Deutsche Welle, müsse Berlin in diesem Jahr „Wege finden, mit zwei Kriegen, einem zunehmend aggressiven China und einer Weltordnung im Umbruch umzugehen“.
Unter der Führung der schlecht ausgerüsteten und übermütigen Grünen Annalena Baerbock hat Deutschland eine katastrophale Außenpolitik betrieben, die sich auch innenpolitisch ausgewirkt hat. Die Abkopplung von der russischen Energieversorgung hat die Staatskassen geleert, gleichzeitig will Berlin neben den bereits in die Ukraine geschickten Geldern und Waffen die Militärausgaben erhöhen und sich stärker einmischen. Nachdem die Rechnung in diesen Bereichen aufgegangen ist, wird nun der Ruf nach neuer fiskalischer Verantwortung laut, was Kürzungen bei den Sozialausgaben im eigenen Land bedeutet.
Eine verpfuschte Energiewende unter der Führung der Grünen, die zu einem Zusammenbruch der Industrie und höheren Preisen für die Verbraucher geführt hat, sowie Militarisierung und Sparmaßnahmen haben sich als schreckliche Kombination für den Durchschnittsbürger erwiesen. Und die Daten sind düster.
Die Inflation ist nach wie vor problematisch, die Wirtschaft schrumpft, weil die Industrie schrumpft, die Exporte nach China gehen zurück und es gibt ständigen Druck von den Atlantikern, die weitere Kürzungen fordern, der Lebensstandard sinkt, es herrscht politische Lähmung in den meisten Fragen, mit Ausnahme der Sozialkürzungen und der Erhöhung der Militärausgaben, die Wohlstandsunterschiede nehmen zu und die Industrie verlässt weiterhin das Land:
Schlechte Nachrichten aus Deutschland. Einer der weltweit führenden Hersteller nahtloser Rohre, Vallourec, hat die Produktion dieser Produkte in Deutschland eingestellt. Das Werk des Unternehmens in Mülheim an der Ruhr wird zum 31. Dezember endgültig geschlossen. Die Entscheidung, die Vallourec-Werke in Düsseldorf und Mülheim zu schließen, wurde im Mai letzten Jahres aufgrund der hohen Energiepreise bekannt gegeben. Danke Scholz. Ich bin selbst ein ehemaliger Metallurg. Um ehrlich zu sein, hat mich diese „Beerdigungszeremonie“ fast zu Tränen gerührt. Erfahrenere Männer, Ernährer der Familie, die ihr Leben harter Arbeit gewidmet haben, aber von einer Gesellschaft, die nur Hipster schätzt, die nutzlosen Mist vor dem Computer machen, für „nutzlos“ erklärt werden.
Bad news from Germany.
One of the world leaders in the production of seamless pipes, Vallourec, has closed the production of these products in Germany.
The company’s plant in Mülheim an der Ruhr will close permanently on December 31.
The decision to close the Vallourec plants… pic.twitter.com/Q2HuTsvvrg
— Zlatti71 (@djuric_zlatko) December 23, 2023
Im ganzen Land gibt es derzeit Proteste der Landwirte gegen die Entscheidung der Regierung, die Steuervergünstigung für Agrardiesel abzuschaffen.
In seiner Neujahrsansprache huldigte Scholz dem „Krisenmodus“ (und beschuldigte fälschlicherweise Putin, „uns den Gashahn zuzudrehen“), indem er das Märchen verbreitete, die Krisen in Deutschland seien eine Aneinanderreihung von Pech und nicht das Ergebnis der Regierungspolitik. Er schloss mit den Worten:
Wenn wir das begreifen, wenn wir uns mit diesem Respekt begegnen, dann brauchen wir keine Angst vor der Zukunft zu haben, dann kann 2024 ein gutes Jahr für unser Land werden, auch wenn manches anders kommt, als wir es heute, am Vorabend dieses Jahreswechsels, erwarten.
Solch inhaltsleere Rhetorik ist ein Zeichen dafür, dass Scholz weiß, dass der Weg, auf dem sich das Land derzeit befindet, zum Scheitern verurteilt ist, und dennoch nichts unternimmt, um ihn zu ändern. Falls jemand zugesehen hat, war dies eine weitere Erinnerung daran, warum Scholz‘ Zustimmungswerte auf miserable 26 Prozent gesunken sind und er und/oder seine Regierung bald auf ein vorzeitiges Ende zusteuern könnten.
Zerbricht die Regierung?
Nach deutschem Recht ist die derzeitige Zombie-Koalition schwer zu beenden, aber nicht unmöglich. Aus POLITICO EU:
Um eine Wiederholung der unruhigen Politik der Weimarer Zeit zu vermeiden, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus beigetragen hatte, wollten die Verfasser des deutschen Nachkriegsgrundgesetzes Stabilität durch ein politisches System sichern, in dem Konflikte schnell und möglichst störungsfrei gelöst werden sollten.
Deshalb haben sie die Hürden für schnelle Wahlen hoch gelegt. Nur der Bundeskanzler kann im Parlament die Vertrauensfrage stellen, nur der Bundespräsident Neuwahlen ausschreiben. Deshalb sind Vertrauensfragen in Deutschland selten (es gab erst fünf) und meist taktische Manöver von Kanzlern, die ihre politische Position stärken wollen.
Der einzige Fall, in dem ein Bundeskanzler unfreiwillig abgewählt wurde, war 1982, als die FDP das Bündnis mit der SPD aufkündigte und Bundeskanzler Helmut Schmidt zur Vertrauensfrage zwang, die er verlor.
Die von Scholz geführte Regierung hat gerade noch eine Hürde genommen, die zu ihrem Sturz hätte führen können. Die Mitglieder der vermeintlich fiskalkonservativen FDP stimmten kürzlich in einer parteiinternen Urabstimmung über den Verbleib in der Koalition ab. Allerdings sprachen sich nur 52 Prozent für einen Verbleib aus. Die Zeit in der Regierung war für die FDP katastrophal, ihr Rückhalt in der Bevölkerung ist von 11,5 Prozent bei der Bundestagswahl 2021 auf heute rund fünf Prozent gesunken; sollte sie bei der nächsten Wahl unter fünf Prozent fallen, würde dies das Ausscheiden aus dem Bundestag bedeuten. Die FDP ist nun entschlossen, ihre Opposition gegen Staatsausgaben wiederzuentdecken.
Dies wird zu weiteren Reibereien mit den beiden anderen Parteien in der Ampelkoalition führen. Während die Koalition vor sich hin dümpelt, könnte Scholz bereit sein, das Schiff zu verlassen, oder seine Gefolgsleute sind bereit, ihn über Bord zu werfen.
Umbruch auf breiter Front – Scholz‘ Rücktritt?
Wie es weitergeht, ist noch völlig offen. Das neue Wahlgesetz wird derzeit angefochten, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Verbotsdrohungen gegen die eine oder andere Partei wahr gemacht werden, und wer weiß, wie viel schlimmer (oder besser, wenn man optimistisch ist) die Situation sein wird, wenn die Wahlen endlich stattfinden.
Die jüngste Überraschung war die Meldung der deutschen Boulevardzeitung „Bild“, dass Scholz wegen seiner Verstrickung in Skandale aus der Zeit vor seiner Kanzlerschaft bald zurücktreten werde.
Olaf Scholz könnte das Amt des deutschen Bundeskanzlers Anfang 2024 verlassen, behauptet Bild. Scholz könnte 2024 vorzeitig in den Ruhestand gehen und durch Verteidigungsminister Boris Pistorius ersetzt werden, der kürzlich die Rangliste der beliebtesten deutschen Politiker anführte.
Olaf Scholz may leave the post of German Chancellor early in 2024, claims Bild.
Scholz may retire early in 2024, and could be replaced by Defense Minister Boris Pistorius, who recently topped the ranking of the most popular German politicians. pic.twitter.com/ilLnZLeAx5
— Clash Report (@clashreport) January 2, 2024
Damit soll den Wählern ein Wechsel vorgegaukelt werden, obwohl die bisherige Politik fortgesetzt wird. Der beliebteste Politiker Deutschlands, Verteidigungsminister Boris Pistorius, ebenfalls von der SPD, soll Scholz ersetzen. Er wird von 55 Prozent der SPD-Wähler, 58 Prozent der Grünen-Wähler und 48 Prozent der FDP-Wähler unterstützt, aber auch von 56 Prozent der konservativen Oppositionspartei CDU/CSU.
Die öffentliche Unterstützung für Pistorius ist trotz der militärischen Probleme allgegenwärtig. Die Entscheidung, eine Brigade in Litauen zu stationieren, begrüßte Pistorius als „historischen Moment“. Allerdings wurde schnell klar, dass Deutschland nicht nur zu wenig Personal hat, sondern auch Engpässe von Artilleriegranaten bis zu Zelten – ein Problem, das sich durch die Entsendung einer ausgerüsteten Brigade ins Ausland noch verschärfen würde. Man könnte dies als Versuch der Militärs abtun, ihre Haushaltszahlen aufzubessern:
Pistorius verschärft regelmäßig die Bedrohung durch Russen und Chinesen und fordert, Deutschland müsse nicht nur mehr Geld für die Aufrüstung ausgeben, sondern auch über die Wiedereinführung der Wehrpflicht nachdenken. Im Dezember sagte er der „Welt“:
Ich schaue mir Modelle an, wie das schwedische, wo alle jungen Männer und Frauen eingezogen werden und nur wenige den Grundwehrdienst leisten. Ob so etwas auch bei uns denkbar wäre, gehört zu diesen Überlegungen.
Das viele Geld und die Arbeitskräfte würden für Einsätze in „Ländern gebraucht, die nicht unbedingt unsere Werte teilen“. Das sei die einzige Möglichkeit, sagt Pistorius, denn „die Alternative wäre, keine Kontakte mehr zu diesen Ländern zu haben und sie einfach den Russen und Chinesen zu überlassen, und das wäre viel gefährlicher“.
Die zweitbeliebteste Politikerin Deutschlands denkt ähnlich wie Pistorius – mit einem kleinen Unterschied. Außenministerin Annelena Baerbock plädiert seit Langem für einen interventionistischeren Ansatz, indem sie ihre Definition von Feminismus zur Grundlage der Berliner Außenpolitik macht. Von allen beunruhigenden Äußerungen Baerbocks ist ihr Hillary-Cinton-artiges Bemühen, die Schrecken des Krieges mit feministischem Empowerment zu bemänteln, wohl die beunruhigendste. Vergangenes Jahr widmete sie diesem Thema eine ganze Rede, in der sie dieses Verkaufsargument für die Ukraine aufgriff:
Denn „wenn Frauen nicht sicher sind, dann ist niemand sicher“. Das sagte eine ukrainische Frau zu mir, als wir in der Nähe der Kontaktlinie im Osten der Ukraine standen – vor dem 24. Februar 2022.
Zweifellos fühlen sich die Frauen und alle Ukrainerinnen und Ukrainer jetzt viel sicherer, genauso wie die Frauen in Gaza:
Israel kann auf unsere standhafte Solidarität im Kampf gegen den blinden Terrorismus zählen. Raketen aus Gaza fliegen weiterhin in Richtung Israel. Die Menschen machen sich weiterhin Sorgen um das Schicksal der Geiseln – sie müssen alle sofort freigelassen werden.
#Israel can count on our staunch solidarity in the fight against blind terrorism. Rockets from Gaza continue to fly towards Israel. People continue worry about the fate of the hostages – they must all be released immediately. @ABaerbock in Israel. 1/2 pic.twitter.com/2XCXbCnS0u
— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) January 7, 2024
Die Popularität von Pistorius und Baerbock ist verwirrend, weil die Öffentlichkeit ihre Positionen ablehnt. Aus der Deutschen Welle:
Laut einer Umfrage der gemeinnützigen Körber-Stiftung vom September sprachen sich 54 Prozent der Befragten dafür aus, dass sich Deutschland bei internationalen Krisen stärker zurückhalten sollte. Nur 38 Prozent wünschten sich ein stärkeres Engagement – der niedrigste Wert seit Beginn der Umfragen im Jahr 2017, als er bei 52 Prozent lag.
Zudem lehnen 71 Prozent der Befragten eine militärische Führungsrolle Deutschlands in Europa ab. Die Deutschen wollen offenbar primär eines: Ruhe vor den Turbulenzen der Weltpolitik.
Pistorius und Baerbock versprechen das Gegenteil, ebenso wie der drittbeliebteste Politiker, Oppositionsführer Friedrich Merz, Vorsitzender der bürgerlichen CDU, die in den Umfragen weiter vorn liegt:

Etwa jeder dritte Wähler würde einer der drei Regierungsparteien seine Stimme geben. Eine CDU-geführte Regierung wäre zwar nur eine andere Seite derselben Medaille, könnte aber noch schlimmer sein als die derzeitige Koalition. Merz, ein ehemaliger Unternehmensjurist, der in zahlreichen Aufsichtsräten von Unternehmen saß, darunter BlackRock Deutschland, würde sich wahrscheinlich für eine noch schnellere Finanzialisierung des Landes entscheiden.
Die Umfragewerte für die CDU und ihr möglicher Kurs nach einer Regierungsübernahme sind allerdings mit einigen Vorbehalten zu betrachten. Wie NC-Leser Voislav:
Es gibt einige Dinge zu bedenken. Deutschland hat gerade ein neues Wahlgesetz verabschiedet, das von der CDU mit einer Verfassungsklage angefochten wird. Das Gesetz zielt darauf ab, die Sitze in den Wahlkreisen auf der Grundlage der Wählerstimmen zu verteilen, was der CSU/CDU schaden wird, da ihr Anteil an den Wahlkreissitzen in der Vergangenheit höher war als der, den sie auf der Grundlage der Wählerstimmen erhalten hätte. Auch bei der letzten Bundestagswahl lag die CSU/CDU in den Umfragen in den 30ern, erhielt aber nur 24% der Stimmen. Es ist also möglich, dass die deutschen Umfragemodelle ihren Stimmenanteil überschätzen.
Beide Faktoren könnten die Regierungsbildung für die CSU/CDU erschweren und sie zu einer Koalition mit der SDP und den Grünen (einer sogenannten Ampelkoalition) zwingen. Die letzte große Koalition hat der CSU/CDU bei der nächsten Wahl geschadet, sodass ich davon ausgehe, dass es intern großen Widerstand gegen eine solche Koalition geben würde. Eine Koalition mit der AfD wäre für die Basis angenehmer. Sie könnte auch als Deckmantel dienen, um die Energiepolitik in Bezug auf russisches Gas rückgängig zu machen, die bei ihren Hauptunterstützern, den westdeutschen Industriellen und Wirtschaftsinteressen, unpopulär ist.
Merz hat eine Zusammenarbeit mit der Alternative für Deutschland (AfD) ausgeschlossen, aber diese Position könnte sich aufweichen. Im September benötigten die Christdemokraten und die wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten Stimmen, um die Landesregierung bei einem entscheidenden Haushaltsgesetz zu schlagen. Sie wandten sich an die AfD.
Gemeinsam gelang es, eine Steuersenkung gegen den Willen der Linkskoalition durch den Thüringer Landtag zu bringen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte, seine Partei lehne eine Koalition mit der AfD weiterhin ab.
Die AfD ist eine völkisch-nationalistische Partei mit neonazistischen Zügen, die nach eigenem Bekunden eine „Deutschland zuerst“-Politik betreiben will – auch wenn ihr Deutschlandbegriff die Millionen Migranten im Land nicht unbedingt einschließt.
Über die AfD habe ich bereits in früheren Beiträgen geschrieben: Die Partei hat ein faschistisches Element, aber ihr jüngstes Wachstum ist größtenteils auf die Enttäuschung über die etablierten Parteien zurückzuführen, die nicht auf die Sorgen der Wähler eingehen:
Unter den AfD-Anhängern machen Personen mit neonazistischen Einstellungen rund 13 Prozent aus. Personen mit rechtsextremistisch-autoritären Einstellungen machen weitere 43 Prozent aus, sodass 44 Prozent derjenigen, die ihre Unterstützung für die Partei bekunden, dies ohne eine generelle Identifikation mit rechtsextremer Politik tun.
Für etwa die Hälfte der potenziellen AfD-Wähler ist die Wahlentscheidung eine Frage der Überzeugung. Für einen großen Teil der AfD-Wählerschaft ist ihre Wahlentscheidung aber auch ein Signal – vermutlich an den vermeintlichen Mainstream -, dass sie mit dem Status quo unzufrieden sind und nicht glauben, dass ihre Stimme sonst gehört wird. Auf die Frage, warum sie bei der nächsten Wahl die AfD wählen würden – was 22 Prozent der Befragten angaben – antworteten 78 Prozent, dass dies ein Zeichen ihrer Unzufriedenheit mit der „aktuellen Politik“ sei, wobei 71 Prozent insbesondere die Migrationspolitik nannten…
Insgesamt scheint die Schlussfolgerung aus den Umfragen recht eindeutig zu sein. Es hat keinen generellen Rechtsruck gegeben. Neben einer rechtsextremen Basis, die 15 Prozent der Bevölkerung ausmacht, zieht die AfD eine Protestwählerschaft an, die sie auf gut 20 Prozent bringt. Dahinter stehen die Unzufriedenheit mit der Migrationspolitik und eine allgemeine Angst vor einer sozialen Krise.
Diese Umfrage stützt die Schlussfolgerungen von Manès Weisskircher, der am Institut für Politikwissenschaft der Technischen Universität Dresden über soziale Bewegungen, politische Parteien, Demokratie und die extreme Rechte forscht. Er argumentiert, dass die Unterstützung für die AfD, die in Ostdeutschland am stärksten ist, vorwiegend auf drei Faktoren zurückzuführen ist:
- Die neoliberale „große Transformation“, die die ostdeutsche Wirtschaft massiv verändert hat und nach wie vor zu Abwanderung und Angst um die eigenen wirtschaftlichen Perspektiven führt.
- Ein anhaltendes Gefühl der Marginalisierung unter den Ostdeutschen, die sich seit der Wiedervereinigung nicht vollständig integriert fühlen und vor diesem Hintergrund eine liberale Zuwanderungspolitik ablehnen.
- Eine tiefe Unzufriedenheit mit dem Funktionieren des politischen Systems und Zweifel an der politischen Partizipation.
Anstatt zu versuchen, dem Anstieg der AfD-Anhängerschaft mit konkreter Politik zu begegnen, wird die Partei spioniert, und der Staat nähert sich ihrem Ausschluss von den Wahlen an. Anfang Dezember stufte der Verfassungsschutz den sächsischen Landesverband der AfD als „Gefahr für die Demokratie“ ein.
Die Wählerinnen und Wähler wollen das nicht wahrhaben. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey und der Sächsischen Zeitung vom 18. Dezember bis zum 1. Januar konnte die AfD ihre Zustimmung mit 37 Prozent gegenüber der CDU mit 33 Prozent lediglich steigern.
Die deutschen Eliten glauben wahrscheinlich, dass ein Verbot der Partei, das effektiv ein Viertel der Bevölkerung entrechten würde, eine Stabilisierung bringen und eine Fortsetzung der aktuellen Politik ermöglichen würde, aber es ist genauso wahrscheinlich, dass es zu einem beschleunigten Zusammenbruch und einem Chaos auf Weimarer Niveau führen würde.
Und doch würde ein solcher Schritt genau zu der Standardreaktion in Deutschland (wie auch im gesamten Westen heutzutage) passen, die darin besteht, den Wähler als dumm, rassistisch oder faschistisch zu diskreditieren, und oft sogar alles drei.
Nehmen Sie die Proteste der Bauern, die derzeit in ganz Deutschland stattfinden. Anstatt auf ihre wirklichen Beschwerden einzugehen, besteht die Antwort der Regierung größtenteils darin, sie als Rassisten oder Faschisten zu beschimpfen. Der Wirtschaftsminister der Grünen, Robert Habeck, sagte dies über die Proteste: „Es kursieren Aufrufe mit Putschfantasien, es bilden sich extremistische Gruppen und es werden offen ethnisch-nationalistische Symbole gezeigt.“
Der Versuch, die Bauern zu diskreditieren, stützt sich auf die Tatsache, dass die AfD die Proteste unterstützt und auf Folgendes:
An einer Kundgebung in Berlin nahmen laut „Spiegel“ neben Mitgliedern der AfD auch Mitglieder mehrerer rechtsextremer Gruppierungen teil, darunter „Die Heimat“ und „Der Dritte Weg“. In Dresden zeigte ein Video in den sozialen Medien, wie Menschen mit Fahnen der rechtsextremen Partei Freies Sachsen mit der Polizei zusammenstießen.
Nun, okay. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern das ihre Beschwerden entkräftet, die hier zusammengefasst sind: „Bei einem Betrieb wie meinem würde ich etwa 10.000 Euro verlieren“, sagt Landwirt Ralf Huber aus Bayern. „Das ist eine Katastrophe für unsere Betriebe.“
Das Verrückte an den Bemühungen, Menschen, die mit realen wirtschaftlichen und anderen politischen Missständen zu kämpfen haben, als Faschisten abzustempeln, ist, dass es viele Beweise dafür gibt, dass diese Missstände, wenn sie ignoriert werden, die Wurzeln des Faschismus wachsen lassen können. Eine Studie aus dem Jahr 2021, die im Journal of Economic History veröffentlicht wurde, zeigte, dass Wahldaten aus tausend Landkreisen und hundert Städten für vier Wahlen zwischen 1930 und 1933 zeigten, dass die Unterstützung für die Nazipartei in Gebieten größer war, die stärker von Sparmaßnahmen betroffen waren.
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2002, die in The Political Costs of Austerity:
Haushaltskonsolidierungen führen zu einem deutlichen Anstieg des Stimmenanteils extremer Parteien, zu einem Rückgang der Wahlbeteiligung und zu einer zunehmenden politischen Fragmentierung. Wir verdeutlichen den engen Zusammenhang zwischen negativen wirtschaftlichen Entwicklungen und der Unterstützung extremer Parteien durch die Wähler, indem wir zeigen, dass Sparmaßnahmen hohe wirtschaftliche Kosten durch einen Rückgang des BIP, der Beschäftigung, der privaten Investitionen und der Löhne verursachen. Austeritätsbedingte Rezessionen erhöhen die politischen Kosten von Wirtschaftsabschwüngen erheblich, indem sie das Misstrauen in das politische Umfeld verstärken.
Hoffnung für die Linke?
Am Montag stellte Sahra Wagenknecht ihre neu gegründete Partei vor. Das „Sarah Wagenknecht Bündnis (BSW) – Vernunft und Fairness“ konzentriert sich vorwiegend auf Themen der Arbeiterklasse, darunter die Wiederherstellung der Beziehungen zu Russland und die Überprüfung der Übereinstimmung deutscher Interessen mit denen Washingtons. Eine kurze Zusammenfassung von Wagenknechts Positionen aus dem Tagesspiegel:
Wagenknecht hat sich als scharfe Kritikerin der Ukraine-Politik der Bundesregierung und der Energiesanktionen gegen Russland positioniert. Sie ist für den Import von billigem Erdgas und gegen eine zu strenge Klimaschutzpolitik. Außerdem setzt sie sich für eine Begrenzung der Zuwanderung ein. Die Grünen haben sie wiederholt als gefährlichste Partei bezeichnet. Eine Umfrage der Bild am Sonntag ergab zudem, dass 27 Prozent der Deutschen die Partei unter Wagenknecht wählen würden.
Andere Umfragen zeigen, dass Wagenknechts Partei bereits beliebter ist als die kriegslüsternen Grünen. Sollte sich die BSW als populär erweisen, muss Wagenknecht damit rechnen, in den Medien noch stärker an den Pranger gestellt zu werden, als sie es ohnehin schon ist. Schon jetzt steht die Partei in der Kritik, weil von den rund 1,1 Millionen Euro Spenden 75 Euro aus Russland kamen (gegenüber 7.086 Euro aus den USA).
Auch innerhalb der Linken hat Wagenknecht seine Kritiker. Oliver Nachtwey schreibt in der New Left Review: „Indem Wagenknechts Gegenprogramm ‚globalistischen‘ Institutionen nationale Institutionen gegenüberstellt, bietet es nichts anderes als eine unwahrscheinliche Rückkehr zum goldenen Zeitalter des Kapitalismus“. Zu den Begriffen „Souveränität“ und „industrieller Wettbewerb“ schreibt Nachtwey:
Beide Konzepte, die in den Arbeiten von Soziologen wie Wolfgang Streeck und Anthony Giddens eine wichtige Rolle spielen, sind aus marxistischer Sicht fragwürdig, weil sie Internationalismus durch Nationalkeynesianismus und Kooperation durch kapitalistische Konkurrenz ersetzen. Die Rückkehr zu einem eingebetteten nationalen Wohlfahrtsstaat in einer Welt, in der Kapitalströme und Produktionsbeziehungen transnational geworden sind, ist schwierig, und es besteht die Gefahr, dass dieses Projekt am Ende nur eine regressive Form der Politik hervorbringt. Wagenknecht ist ein Beispiel für diese Gefahr. Ihr singulärer Fokus auf Resozialisierung hat eine Politik der Klasse durch eine Politik der Nation ersetzt.
Vielleicht ist diese Resozialisierung ein notwendiger erster Schritt. Wie Michael Hudson in seinem Buch The Destiny of Civilization schreibt:
Es gibt immer noch die Tendenz, Nationalismus als Rückschritt zu betrachten. Aber für das Ausland ist der Ausbruch aus dem heutigen unipolaren globalen System der US-zentrierten Finanzialisierung die einzige Möglichkeit, eine lebensfähige Alternative zu schaffen, die dem Versuch des Neuen Kalten Krieges widerstehen kann, jedes alternative System zu zerstören und der Welt US-Klientendiktaturen aufzuzwingen.
Es wäre ein lohnendes Experiment für Deutschland, dies herauszufinden. Natürlich wäre der einfachste Weg für Deutschland, sich aus seiner gegenwärtigen Misere zu befreien, das Undenkbare zu tun: sich mit Russland zu versöhnen. Das würde zwar nicht die Zeit zurückdrehen und das deutsche Wirtschaftsmodell wiederherstellen, aber es würde den Schmerz lindern. Es würde zumindest bedeuten, dass die Sozialausgaben nicht gekürzt werden müssten, um mehr für Militarisierung und Energiesubventionen ausgeben zu können.
Die Tatsache, dass sowohl die AfD als auch Wagenknecht immer noch als Putin-Apologeten angegriffen werden, weil sie diese Denkweise vorschlagen, deutet darauf hin, dass der Krisenmodus noch schlimmer wird, bevor er besser wird.

