Kategorie: Nachrichten
OPEC+ bringt die »Energie-Apokalypse«. Kürzung der Rohölproduktion, Kontrolle des Dollars!
Das Unvermeidliche ist eingetreten, und was Experten vorhergesagt haben, ist nun Teil einer immer düstereren Realität: Die OPEC+ hat beschlossen, die Rohölproduktion zu drosseln, und zwar bis zum Ende dieses Jahres! Die bisherige Kürzung der Fördermenge hat die USA gezwungen, den Markt mit Öl aus ihren eigenen Reserven zu „überschwemmen“. Wird die Regierung Biden jetzt dasselbe tun oder die Weltwirtschaft in eine weitere große Krise stürzen? Gleichzeitig scheint es, dass die Beziehungen der gesamten arabischen Welt zu den USA definitiv gefährdet sind, ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt.
Am Sonntag, dem 2. April, kündigten Saudi-Arabien und andere wichtige Ölproduzenten der OPEC+-Allianz an, dass sie ihre Produktion bis zum 31. Dezember dieses Jahres freiwillig drosseln würden.
Russland beruft das Treffen ein, Saudi-Arabien antwortet „anwesend“.
Riad hat beschlossen, die Produktion ab dem 1. Mai um 500.000 Barrel pro Tag zu kürzen. In einer Pressemitteilung des Energieministeriums heißt es, die Entscheidung zur freiwilligen Produktionskürzung sei „eine Vorsichtsmaßnahme, um die Stabilität des Ölmarktes zu unterstützen“. Saudi-Arabien ist der größte Erdölexporteur der Welt und de facto Vorsitzender der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Es ist jedoch ein zu großer Zufall, dass die Saudis ihre Kürzung der Rohölproduktion ankündigen, kurz nachdem der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak erklärt hat, Moskau werde die Kürzung der Ölproduktion um 500 000 Barrel pro Tag bis zum Jahresende verlängern.
„Als Präventivmaßnahme gegen weitere Marktvolatilität wird die Russische Föderation eine freiwillige Produktionskürzung um 500.000 Barrel pro Tag bis Ende 2023 vornehmen, verglichen mit der durchschnittlichen Produktion im Februar“, sagte Novak. Die Russische Föderation ist der zweitgrößte Rohölproduzent der Welt.
Neben Saudi-Arabien gaben am Sonntag auch die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwaits, des Irak, Omans, Algeriens und Kasachstans ähnliche Ankündigungen ab. Sie alle werden ihre Erdölproduktion ab dem 1. Mai 2023 bis zum Ende des Jahres drosseln. Der Irak hat beschlossen, seine Ölproduktion um 211.000 Barrel pro Tag zu reduzieren, die Vereinigten Arabischen Emirate um 144.000 Barrel pro Tag, Kuwait um 128.000 Barrel pro Tag, Kasachstan um 78.000 Barrel pro Tag, Algerien um 48.000 Barrel pro Tag und Oman um 40.000 Barrel pro Tag.
Weniger und teureres Öl
Der Rohölmarkt wird in diesem Sommer einen Schock erleiden. Schon jetzt versuchen die Händler, ihre Vorräte aufzustocken, und die Auswirkungen der OPEC+-Ankündigung werden sich diese Woche an den Börsen bemerkbar machen.
Infolge des OPEC+-Beschlusses werden ab Mai mehr als 1 Million Barrel weniger Öl auf den Weltmarkt geliefert! Das bedeutet weniger Öl auf dem Markt und teurer, viel teurer.
Gleichzeitig schlug die Nachricht wie ein Hammer auf das Weiße Haus ein und belastete die Beziehungen zur Saud-Dynastie weiter. Die Amerikaner sehen, dass der Nahe Osten Russland in die Hände spielt und beschließen, die Ölförderung am Vorabend der Präsidentschaftswahlen zu drosseln. Das haben sie auch beim letzten Mal getan, als sie die Produktion kurz vor den Zwischenwahlen zum Kongress um zwei Millionen Barrel pro Tag drosselten, und der Preisanstieg erwies sich als Problem für Bidens Demokraten. Der Präsident versprach damals, dass es „Konsequenzen“ geben würde, und nach der Wahl forderten die Abgeordneten der Demokratischen Partei sogar ein Einfrieren der Zusammenarbeit mit den Saudis.
Das amerikanisch-saudische Bündnis ist in den vergangenen Jahren zunehmend unter Druck geraten, insbesondere nach der Ermordung des Dissidenten Jamal Khashoggi, eines saudischen Journalisten, der in den USA Zuflucht gesucht hatte. Als Präsidentschaftskandidat versprach Joe Biden 2018, Saudi-Arabien wegen des Mordes an Khashoggi zu einem „Pariastaat“ zu machen.
„Nickel gab ich für Steine“ – Edelmetall-Betrug im großen Stil
Während der gutinformierte Anleger zwar meist noch von Möglichkeiten der Manipulation des Gold- oder Silbermarktes gehört haben dürfte, haben Privatanleger wichtige Rohstoffe wie Kupfer oder Nickel hingegen kaum auf dem Schirm. Doch ausgerechnet der Nickel-Handel erweist sich laut einem Bericht des „Manager Magazins“ nun bereits zum wiederholten Male als Tatort der Organisierten Kriminalität. Wobei sich eigentlich alles nach einem billigen Film anhört.
Schauplatz: Ein Lagerhaus der altehrwürdigen Londoner Metallbörse, kurz: LME, in Rotterdam. Hier wurde bei der Anlieferung von einem Kunden festgestellt, dass es sich bei der in Säcken verpackten Ware nicht um das wertvolle Metall, sondern lediglich um Steine handelt.
Millionenschaden wegen fehlender Kontrolle
Nachdem die LME den Lagerhausbetreiber, die Firma Access World, darüber in Kenntnis gesetzt hatte, wurden im Ganzen neun solcher Fälle aufgedeckt. Insgesamt fehlten beeindruckende 54 Tonnen Nickel im Wert von 1,3 Millionen Dollar. Während sich ein Normalsterblicher jetzt fragt, wer bzw. wie man so einfach 54 Tonnen Metall gegen Steine austauschen kann, muss man erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass es sich dabei um keinen Einzelfall handelt. So wurden beispielsweise französische und australische Banken 2017 mit gefälschten Dokumenten im Nickel-Handel um über 300 Millionen US-Dollar geprellt. Und auch die Sberbank erhielt ein Jahr darauf anstatt einer Nickel-Lieferung nur einen leeren Container.
Trafigura zum 2. Mal Opfer
Ein Hauptproblem stellt laut Behörden der Umstand dar, dass Informationen zu Versand und Lagerung bei den Metallen meist noch in Papierform weitergegeben werden. Und vor allem Branchen-Insider stehen im Verdacht, bei den Betrügereien am Rohstoffmarkt kräftig mitzumischen. Zum zweiten Mal zum Opfer eines Betrugs innerhalb weniger Wochen wurde nun übrigens Handelsgigant Trafigura. Er war erst im Februar auf eine falsche Lieferung hereingefallen. Hierbei angeblich involviert: der indische Metallmagnat Prateek Gupta. Anstelle von Nickel hatte man nur minderwertigen Kohlenstoffstahl erhalten und dabei nicht nur 500 Millionen Euro verloren, sondern auch sein Image heftig ramponiert.
Wiegen als beste Kontrolle
Ein Schatten fällt allerdings auch auf die LME, denn zurecht fragt das „Manager Magazin“: „Wo ist das Nickel noch sicher, wenn schon nicht in einem von der Börse lizenzierten Lagerhaus?“ Um weitere Betrügereien zu vermeiden, will die LME jetzt hart durchgreifen. Ganz, ganz streng ermahnt sie jetzt die Lagerhausbetreiber, die bestehenden Vorschriften einzuhalten und die angelieferte Ware vor der Einlieferung doch bitte zu wiegen. Ein altes, aber adäquates Mittel, Metall von Steinen zu unterscheiden.
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Weltwoche Daily: Politische Hexenjagd – Trump vor Gericht
„Weltwoche Daily Deutschland“ – Roger Köppels täglicher Meinungs-Espresso gegen den Mainstream-Tsunami. Von Montag bis Freitag ab 6:30 Uhr mit der Daily-Show von Köppel und pointierten Kommentaren von Top-Journalisten. Die Themen in dieser Ausgabe: Viktor Orban, Ungarns Churchill, warnt vor 3. Weltkrieg. Politische Hexenjagd: Trump vor Gericht. Habeck und Baerbock: Diktatur der Gesinnung. Polen hofiert Selenskyi. Die […]
»KINDESMISSBRAUCH« GESCHLECHTSUMWANDLUNG! – So brutal sind die VERSTÜMMELUNGEN! (VIDEO)
US-Regierung geht gegen Journalist vor, der die Twitter-Files veröffentlicht hat
Deutschland liefert zwei Drittel der fast 300 westlichen Panzern für Kiew
Diplomaten schweigen zum Terroranschlag: «Reden Sie nicht über Nord-Stream»
Die Frage, wer hinter der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines steht, beschäftigt die Bevölkerung in Europa. Doch innerhalb der höchsten Stellen der Politik und des Militärs in Europa wird das Thema Nord-Stream totgeschwiegen.
Dies erklärte ein hochrangiger europäischer Diplomat gegenüber der Washington Post. Trotz aller Intrigen im Zusammenhang mit der Frage, wer die Pipeline bombardiert hat, seien westliche Beamte nicht sehr erpicht darauf, dies herauszufinden.
Dazu die Zeitung: «Bei Versammlungen von europäischen und NATO-Entscheidungsträgern haben sich die Beamten an einen Rhythmus gewöhnt, ‹Reden Sie nicht über Nord Stream›.» Und weiter:
«Die Staats- und Regierungschefs sähen wenig Nutzen darin, zu tief zu graben und eine unbequeme Antwort zu finden, sagte der Diplomat und gab damit die Meinung mehrerer Kollegen in anderen Ländern wieder, die sagten, sie würden sich lieber nicht mit der Möglichkeit befassen, dass die Ukraine oder Verbündete involviert seien.»
Die Strategie scheint klar zu sein: Die Ukraine müsse weiterhin im Kampf gegen Russland unterstützt werden. Ein zu tiefes Graben im Zusammenhang mit dem Sabotageakt könnte diesbezüglich womöglich hinderlich sein.
«Der Angriff liegt bereits Monate zurück. Die Verbündeten haben weiterhin schwerere Waffen für den Kampf bereitgestellt, der in den nächsten Monaten vor einer entscheidenden Phase steht», so die Washington Post.
Die Beamten betonen vor diesem Hintergrund, dass sie sich scheuten, Verdachtsmomente zu äussern, die versehentlich eine befreundete Regierung verärgern könnten.
Gleichzeitig argumentieren die Beamten: «Selbst wenn es einen eindeutigen Schuldigen gäbe, würde dies wahrscheinlich weder die Waffenlieferungen an die Ukraine stoppen, noch die Wut auf Russland verringern oder die Strategie des Krieges ändern.»
In Ermangelung konkreter Anhaltspunkte herrsche eine peinliche Stille. «Es ist wie eine Leiche bei einem Familientreffen», sagte der europäische Diplomat und griff zu einer düsteren Analogie. Jeder sieht, dass da eine Leiche liegt, tut aber so, als sei alles normal. «Es ist besser, wenn man es nicht weiss.»
Zur Erinnerung: Der renommierte US-Publizist Seymour Hersh ist in einer ausführlichen Recherche im Februar zu dem Schluss gekommen, dass die USA hinter dem Terroranschlag auf die Nord-Stream-Gasleitungen stecken.
Berichte der New York Times und der Wochenzeitung Die Zeit wiederum wiesen jüngst darauf hin, dass Ukrainer möglicherweise hinter dem Anschlag stünden.
Hersh zufolge haben US-Geheimdienste die genannten Medien mit falschen Storys gefüttert, um von seiner Recherche abzulenken. Stimmt die Recherche von Hersh, ist das ein Kriegs- oder zumindest Sabotageakt gegen einen NATO-Verbündeten; ein Sabotage-Akt wohlgemerkt, der auf die deutsche Infrastruktur und Wirtschaft zielt.
«Behindertenorganisationen haben restlos versagt»
Barbara Müller machte sich während der «Pandemie» einen Namen als scharfe Kritikerin der Corona-Politik. Die SP warf die Thurgauer Kantonsrätin auch deshalb aus der Partei raus. Müller ist Geologin und leidet an einer Sehbehinderung. Am 24. März nahm sie an der ersten Behindertensession im Schweizer Parlament teil. Transition News sprach mit Müller über die Session, die mangelnde Anerkennung von Menschen mit Behinderungen, ihre juristischen Verfahren und ihre künftigen politischen Ambitionen.
Transition News: Frau Müller, unlängst machten Sie sich als Sprecherin für Menschen mit Behinderungen im Parlament stark. Wie ist es genau zur Session gekommen?
Barbara Müller: Federführend war der jetzige Bündner Mitte-Nationalratspräsident Martin Candinas. Er ist Mitglied der ehrenamtlichen Kantonalkommission von Pro Infirmis in Graubünden. Candinas hat das Ganze mit Mitte-Nationalrat Christian Lohr und der Mitte-Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller aufgegleist. Lohr ist der einzige Parlamentarier in Bern, der von einer Behinderung betroffen ist. Gemeinsam haben sie Menschen mit Behinderungen eingeladen – hauptsächliche Kantons- und Gemeinderäte, die daraufhin eine Kommission gebildet haben und die spätere Session organisiert haben.
Waren Sie auch Teil der Kommission?
Nein. Christian Lohr, den ich persönlich auch gut kenne, hatte mich dafür nicht eingeladen. Der Grund dürfte meine Kritik an den Corona-Massnahmen gewesen sein.
Was ist an der Session herausgekommen? War es eine reine Alibi-Übung?
Nein. In meinen Augen handelte es sich keinesfalls um eine Alibi-Übung. Alle Teilnehmer der Session waren sehr engagiert und standen voll hinter der Sache. Jeder und jede brachte seine Argumente mit in die Diskussion ein. Und die Resolution ist sehr allgemein gehalten.
Schrieben Sie auch mit an der Resolution?
Ja, ich wirkte unter anderem beim Inklusions-Paragraphen mit.
Die Inklusion steht in der Resolution im Zentrum.
Das ist so. Die Inklusion betrifft alle Lebensbereiche: Sport, alltägliches Leben, Politik und so weiter. Wir wollen als Menschen mit Behinderungen schliesslich ohne Hindernisse genauso am öffentlichen Leben teilhaben können wie alle anderen Menschen auch.
Die Resolution ist nun an den Präsidenten des National- und die Präsidentin des Ständerats gegangen. Sie klingt gut. Aber handelt es sich nicht um einen Papiertiger. Wird nun wirklich was geschehen und sich das Leben für Menschen mit Behinderungen hierzulande verbessern? Wie geht es nun weiter?
Natürlich kann die Resolution zunächst einmal als Papiertiger angesehen werden. Wichtig wäre, dass sie auch in entsprechende Gesetze und Verordnungen umgegossen würde. Es ist sicherlich noch viel zu tun. Wie es jetzt weitergeht, ist im Moment erstmal noch offen.
Wo sollte die Gesellschaft in Ihren Augen die Hebel ansetzen, sodass die Welt für Menschen mit Beeinträchtigungen eine bessere wird?
Heute werden Menschen mit Behinderungen vielfach gar nicht als Menschen wahrgenommen. Und zwar unabhängig davon, ob jemand eine sicht- oder unsichtbare Behinderung hat. Noch immer prägen Vorurteile das Bild, das wir von ihnen haben. Sie werden nicht als Menschen mit speziellen Fähigkeiten und Begabungen angesehen. Als Menschen wie Sie und ich. Dabei ist jeder Mensch einzigartig. Besonders schlimm finde ich: Sobald es offensichtlich ist, dass ein Mensch von einer Behinderung betroffen ist, wird oft behauptet: «Der kann ja sowieso nichts. Der ist zu nichts fähig.» Dabei werden auch die beruflichen Kompetenzen dieser Menschen rasch übersehen. Dies, obwohl viele von ihnen sogar einen Universitätsabschluss aufweisen. Trotzdem haben bestens ausgebildete Menschen mit Behinderungen nach wie vor grosse Probleme, einen Job zu finden.
Das Ganze hat viel mit dem Menschenbild zu tun….
Deshalb ist für mich klar: Der Fokus muss viel stärker auf die Stärken der Menschen gerichtet werden. Und nicht auf die Schwächen. Letzteres macht leider insbesondere die Invalidenversicherung (IV). Doch das ist ein grosser Fehler. Das ist Gift für die berufliche Integration.
Stichwort berufliche Integration: Ihre Kritik an der Invalidenversicherung (IV) halten Sie auch nicht hinter dem Berg. Was macht sie in Ihren Augen falsch?
Die IV sieht bloss immer die Defizite. Sie schaut nur auf das Negative. Das sagt schon der Begriff «invalid». Heisst, wer die IV benötigt, ist «wertlos», «minderwertig». Menschen mit Behinderungen werden so als «negativ» angesehen. Die Versicherung konzentriert sich immer nur darauf, was jemand nicht kann. Aber im Zentrum müssen die Stärken stehen. Die Frage muss lauten: Was kann der Mensch? Genau das macht die IV grundsätzlich falsch. Und dann kommt noch der Kantönligeist hinzu, der alles noch erschwert. Das bekam ich am eigenen Leibe zu spüren.
Die Sozialversicherung traute Ihnen nicht zu, im regulären Arbeitsmarkt tätig zu sein?
Ich selbst musste lange kämpfen, bis die IV mich meiner Arbeit nachgehen liess – ich bin promovierte Erdwissenschaftlerin und in der Forschung tätig. 17 Gerichtsprozesse gegen die IV Thurgau waren notwendig.
Wie ist so etwas möglich?
Das Bundesgesetz über die Invalidenversicherung (IVG) ist derart komplex und ausufernd, dass es in der Praxis immer wieder zu Problemen führt. Zwar handelt es sich bei der IV um eine eidgenössische Versicherung. Trotzdem sind der Willkür Tür und Tor geöffnet. Denn jeder Kanton handhabt die Gesetze wieder unterschiedlich. Verantwortlich für die Willkür ist meiner Meinung nach der Kantönligeist. Zu mir kommen heute noch regelmässig Menschen, die sagen: «Was mache ich bloss, ich habe mit der IV-Stelle ein Problem.»
Sie plädieren anstelle der IV für eine Integrationsversicherung. Sie sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem Kompetenzzentrum. Wie stellen Sie sich das vor?
Gegenwärtig hat jeder Kanton eine eigene IV-Stelle. Das ist gerade für kleinere Kantone ein Problem. Denn dort fehlt es häufig an Mitarbeitern, die auch das entsprechende Fachwissen mitbringen. Oftmals sind sie zu wenig kompetent, um mit den unterschiedlichsten Formen von Behinderungen adäquat umgehen zu können. Beim Grossteil der Menschen handelt es sich um psychisch behinderte Menschen. Aber es gibt auch ganz viele Menschen mit seltenen Behinderungen. Dazu zähle auch ich mit meiner Sehbehinderung. Zusätzlich kommt bei mir das Asperger-Syndrom hinzu. Gerade in kleinen Kantonen mangelt es bei der IV in diesen Bereichen oftmals an den entsprechenden Kompetenzen, die jedoch enorm wichtig sind. Die Mitarbeiter sollten über jede Form von Behinderung Bescheid wissen. Nur so kann eine berufliche Integration ermöglicht werden. Deshalb bin ich der Ansicht, dass Kompetenzzentren für unterschiedliche Arten von Behinderungen geschaffen werden müssen; Zentren, die sich auf spezifische Behinderungen spezialisieren. In diesen sollten gerade auch die Betroffenen stärker berücksichtigt werden. Sie müssen zwingend auch in die Abklärungen integriert werden. Doch das geschieht heute kaum. Dies auch aufgrund des Arguments, dass die Betroffenen dann möglichst viele Leistungen in Anspruch nehmen würden. So geht ein riesiges Know-how verloren.
Kantonsrätin Barbara Müller. Foto: zVg
Die heutige IV entscheidet also stets über die Köpfe hinweg?
Die Akten und Dossiers werden im Entscheidungsprozess viel zu stark berücksichtigt. Der einzelne Mensch wiederum viel zu wenig. Dabei sagen die Akten meist nichts aus über den Menschen. Ich kann von meinen Akten sagen: Mein Dossier hat inzwischen 5000 Seiten. Darin stehen teilweise schreckliche Aussagen drin, Aussagen, die als ehrverletzend eingestuft werden können. Das sage nicht ich, das sagen Juristen. So geht das nicht.
Ihr Fall ist sowieso ein spezieller. Heute ist nicht mehr die IV-Thurgau, sondern die IV-Zürich für Sie zuständig.
Nach 17 Prozessen in 15 Jahren musste der Kanton Thurgau mein Dossier an die IV Zürich übergeben. Das Ganze ist aufgrund des Drucks des Bundesamtes für Sozialversicherungen und des damaligen Regierungsrates im Kanton Thurgau geschehen. Seit Zürich zuständig ist, habe ich Ruhe. Im Kanton Zürich mache ich laut der IV-Stelle alles richtig, im Kanton Thurgau habe ich gemäss der dortigen IV-Stelle alles falsch gemacht.
Wie erklären Sie sich das?
In Zürich gibt es mehr kompetente und besser ausgebildete Mitarbeiter als in meinem Heimatkanton. Meine Anwälte, die mich im juristischen Streit mit der IV unterstützt hatten, sagten mir, dass es sich um eine persönliche Abrechnung mir gegenüber gehandelt habe. Das geht natürlich gar nicht. Das ist Willkür. Ich liess mich aber nie einschüchtern und machte stets von meinem Recht Gebrauch.
Anderes Thema: Sie plädieren für ein Parlament für Menschen mit Behinderungen. Wie stellen Sie sich das vor?
Ähnlich wie ein Jugendparlament, wo Vertreter von Menschen mit Behinderungen regelmässig zusammentreffen und Vorschläge einbringen können hinsichtlich Inklusion. Im Vordergrund muss stets die Frage stehen: Was gibt es noch zu verbessern, wo sind die Schwachstellen?
Sie selbst benutzen stets die Bezeichnung «Menschen mit Behinderungen» und nicht «Menschen mit Beeinträchtigungen». Ist diese Wortwahl nicht auch bereits grenzwertig?
Ich verwende beide Begriffe synonym. Für mich macht es keinen grossen Unterschied. Die Begriffe bezeichnen einen Zustand. «Behinderung» ist zwar eher negativ behaftet als «beeinträchtigt». Doch man muss auch sehen: Es ist nicht jeder für alles mögliche begabt. Nicht jeder wird ein Spitzensportler, wenn man die körperlichen Voraussetzungen dazu nicht mitbringt. Es geht auch nicht jeder studieren. Die einen sind eher handwerklich begabt, die andern kognitiv. Deshalb: Für mich macht es qualitativ keinen Unterschied. Früher sagte man «Behinderte», das geht für mich wiederum gar nicht. Denn wichtig ist: Es handelt sich um Menschen mit Behinderungen. Der Begriff mag vielleicht nicht sehr aussagekräftig erscheinen, aber er ist auch nicht diskriminierend.
Sie sind während Corona einem grösseren Publikum bekannt geworden, weil Sie die Corona-Politik der Regierung schonungslos kritisiert hatten. Wie beurteilten Sie die Arbeit der Behindertenorganisationen im Allgemeinen und während der Pandemie im Speziellen?
Es gibt ganz viele Organisationen, welche Menschen mit Behinderungen unterstützen. Sei es der Blindenverband, der Blindenbund, Organisationen, die Menschen mit Asperger unterstützen und so weiter. Das ist grundsätzlich gut. Doch ein grosses Problem, das ich in diesem Zusammenhang sehe: Bei diesen Organisationen sind vielfach nicht die Menschen mit Behinderungen an den Schalthebeln. In den Vorständen und Geschäftsstellen sitzen stets nichtbehinderte Menschen. Das ist eine reine Stellvertreterpolitik. Menschen mit Behinderungen müssen viel aktiver werden. Die Dinge selbst in die Hände nehmen. Nur dann kann es funktionieren. Wenn an den Schalthebeln nur Menschen sitzen, die nicht selbst betroffen sind, dann kommen wir nicht weiter. Oft lautet die Begründung: «Wir haben zu wenig Menschen mit Behinderungen, die sich engagieren wollen.» Ich kann von mir sagen: Ich wurde aufgrund meiner Kritik an der Corona-Politik von zwei Vereinen aus dem Vorstand ausgeschlossen. Was soll das? Wir Menschen mit Behinderungen sind selbst nicht einmal fähig, zu inkludieren. Auch deshalb kritisiere ich gerade auch die Vereine und Organisationen, die vorgeben, sich für Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Viele dieser Vereine haben während der Corona-Zeit nichts gemacht für die Betroffenen.
Können Sie Beispiele nennen?
Menschen mit Maskenattesten und Impfdispensen sind während der Pandemie wiederholt angegriffen worden. Man hat sie als «Verweigerer» bezeichnet. Dies, obwohl diese Menschen Gründe für ihr Verhalten hatten. Teilweise sind diese Menschen trotz einwandfreien Attesten verurteilt worden. Von den Behindertenorganisationen wurden sie dabei nicht unterstützt. Diese haben restlos versagt. Eine Ausnahme bildet die Organisation Inclusion Handicap, die gute Arbeit gemacht hat.
Sie haben auch so einige Erfahrungen mit den Justizbehörden gemacht…
Ich habe viel erlebt. Weil ich keine Maske getragen und mich geweigert hatte, ein Attest zu zeigen, sind mehrere laufende Verfahren hängig. In einigen Fällen bin ich schon freigesprochen worden. Gegenwärtig sind aber noch nicht alle Urteile rechtskräftig. Klar ist aber: Bisher wurde ich in keinem Verfahren verurteilt. Ich weiss von anderen Menschen mit Beeinträchtigungen, die verurteilt worden sind. Das ist eine Schande. Im Rahmen der Behindertensession habe ich in meiner kurzen Rede die Forderung aufgestellt, dass die noch hängigen Gerichtsverfahren gestoppt werden. Und in Fällen, wo Menschen mit Behinderungen wegen des Nichtragens einer Maske und ähnlichem verurteilt wurden, plädiere ich dafür, dass die Urteile für nichtig erklärt werden. Das wäre das Minimum.
Wie kam Ihre Forderung an?
Als ich diese Rede gehalten hatte sind mir die Leute aus dem Weg gegangen. Eine absolute Farce. Nicht einmal wir Menschen mit Behinderung können zusammenstehen.
Wie geht mit Ihnen politisch weiter: Kandidieren Sie via Aufrecht für den Nationalrat im Herbst?
Das ist möglich, gegenwärtig aber noch offen. Was ich aber bestimmt schon sagen kann: Für Aufrecht werde ich nicht kandidieren.
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Dr. sc. nat. ETH Barbara Müller (*1963) ist Geologin und Mitglied des Thurgauer Kantonsrates.
Das «Restrict»-Gesetz ist eine Riesengefahr für die Demokratie
Die Unterstützer eines umfassenden Polizeistaats haben ein neues Schreckgespenst gefunden: TikTok. Der Tech-Gigant soll die Menschen dazu bringen, ihre Freiheit aufzugeben.
TikTok ist eine Social-Media-Plattform, auf der Nutzer ihre eigenen Videos hochladen können. Sie wird von Millionen von US-Bürgern genutzt und gilt als eine der beliebtesten Websites der Welt. (…)
Die Plattform steht seit längerem im Ruf, von der chinesischen Regierung kontrolliert zu werden. Dies, weil die Plattform ByteDance gehört – einem in Peking ansässigen Unternehmen. Es wird behauptet, die chinesische Regierung nutze TikTok, um Daten über US-Bürger zu sammeln.
Vor diesem Hintergrund hat Mark Warner, Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Senats, im vergangenen Monat den «Restricting the Emergence of Security Threats that Risk Information and Communications Technology Act» (RESTRICT-Act) verfasst.
Der Gesetzesentwurf wird als Möglichkeit betrachtet, US-Bürger vor ausländischen Regierungen zu schützen. Letztere, so glauben US-Politiker, würden über Soziale Medien US-Bürger ausspionieren. Im Gesetz werden TikTok oder ByteDance nicht und die chinesische Regierung nur einmal erwähnt (…).
Das Gesetz gibt dem Handelsminister die Möglichkeit, jedes Risiko «zu identifizieren (…), zu verhindern, zu verbieten, zu untersuchen oder anderweitig zu mindern, das sich aus einer erfassten Transaktion einer Person oder in Bezug auf ein Objekt» ergibt, von dem der Handelsminister feststellt, «dass es ein unangemessenes oder inakzeptables Risiko» darstelle.
Dazu zählen «Zwangsmassnahmen oder kriminelle Aktivitäten eines ausländischen Gegners, die darauf abzielen, demokratische Prozesse und Institutionen zu untergraben oder politische und regulatorische Entscheidungen zu Gunsten der strategischen Ziele eines ausländischen Gegners und zum Nachteil der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten zu lenken».
Die USA könnten somit also jedes beliebige US-Social-Media-Unternehmen in die Knie zwingen. Und zwar mit dem Argument, dass das Unternehmen ein inakzeptables Risiko darstelle, weil es zur Schwächung der USA beitrage – auch wenn es das in der Realität gar nicht tut.
Mit der TikTok-Kontroverse ist die Aufmerksamkeit nun von den beunruhigenden Twitter Files weggelenkt worden (…). Diese zeigten, wie sehr die US-Regierung die Entscheidungen der grossen Tech-Unternehmen hinsichtlich der Unterdrückung von Meldungen und dem Deplatforming von Nutzern «beeinflusst» hat.
Was würde nun geschehen, sollte der Restrict-Act tatsächlich zum Gesetz werden? Dadurch könnte künftig jede Website beschuldigt werden, die «strategischen Ziele eines ausländischen Gegners» zu unterstützen. Jede Social-Media-Plattform, die sich weigert, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um bestimmte Meldungen und Personen im Internet zu unterdrücken, stünde dann im Visier der Behörden.
Wer dies bezweifelt, muss bedenken: Schon heute werden Menschen, die die offizielle US-Aussenpolitik in Frage stellen, als russische Agenten verleumdet. Potenzielle Opfer des Restrict-Gesetzes sind Websites wie Rumble. Rumble ist eine zensurfreie Alternative zu YouTube.
Das Engagement von Rumble für die freie Meinungsäusserung ist so gross, dass das Unternehmen sogar den Zugang zu seiner Website in Frankreich bewusst gesperrt hat. Dies, weil Frankreich ein neues Gesetz implementiert hat, das Russia Today und andere russische Nachrichtenquellen in den Sozialen Medien in Frankreich verbietet; ein Gesetz, an das sich Rumble nicht halten will.
Genauso wie der Patriot-Act spielt auch der Restrict-Act mit den Ängsten der Menschen. Damit sollen die Menschen zum Schweigen gebracht werden. Gleichzeitig nimmt der Kongress ihnen weitere Freiheiten weg. Dieses Gesetz ist ein eklatanter Verstoss gegen den ersten Verfassungszusatz: Mit diesem wollten die Gründerväter der USA unser Recht auf politische Meinungsäusserung und den Austausch politischer Informationen und Meinungen mit anderen schützen.
Wir sollten den Kongress davon abhalten, weiterhin unser Recht zu verletzen. Stattdessen sollten wir auf TikTok und anderswo Ideen diskutieren und teilen, die die politische Klasse herausfordern.
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Ron Paul ist ein US-amerikanischer Politiker. Er ist Mitglied der Libertarian Party und war zwischen 1976 und 2013 als Republikaner Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Dieser Text ist zuerst auf dem Ron Paul Institute for Peace and Prosperity erschienen.
Finnland ist seit Dienstag NATO-Mitglied

Trump verhaftet (Videos)

Zum ersten Mal in der Geschichte der USA steht mit Donald Trump ein US-Präsident vor einem Strafgericht.
BREAKING: Former President Donald Trump waves to the crowd as he arrives at the Manhattan Criminal Courthouse for his arraignment. t.co/4pEJuMWIoU pic.twitter.com/pgyyatQXXy
— CBS News (@CBSNews) April 4, 2023
Dieser hatte zunächst den Trump Tower am frühen Nachmittag Ortszeit in seinem Konvoi zum Gerichtsgebäude in Manhattan verlassen. Laut lokalen Berichten nutzte der Ex-Präsident aber nicht den Haupteingang, wo Unterstützer und Demonstranten ihn erwarteten. Kurz bevor jedoch der Konvoi ankam, postete Trump auf seinem Social-Media-Account:
„Gehen Sie nach Lower Manhattan, dem Gerichtsgebäude. Es ist surreal – WOW, sie werden MICH verhaften. Ich kann nicht glauben, dass das in Amerika passiert. DICH SELBST!“
Trump wurde in dem Gebäude nach dem erwarteten Zeitplan festgenommen. Ihm wurden Fingerabdrücke abgenommen, unklar blieb, ob er auch fotografiert wird. Dann wurde er in den Gerichtssaal eskortiert, wo er angeklagt wird. Nicht erwartet wird allerdings, dass nach seiner Verhaftung in Handschellen gelegt wird, da er weiterhin unter Polizeischutz steht, berichtet CNN.
BREAKING: Donald Trump is now under arrest in New York City ahead of his arraignment in court t.co/0NxzuxZt8I pic.twitter.com/9sdFFunjcM
— CNN (@CNN) April 4, 2023
Trumps Sohn setzte ebenfalls ein Posting:
Trump fia az Instagramon posztolt.
Feje tetejére állt minden.… pic.twitter.com/XDbTA3oKXV
— Bede Zsolt (@Bede_Zsolti) April 4, 2023
Hier ein Video von Trump-Anhängern:
Trump hívei várakoznak pic.twitter.com/mMsRgkM9QX
— Bede Zsolt (@Bede_Zsolti) April 4, 2023
Hier betritt Trump den Gerichtssaal:
– Donald Trump volt elnök belép a bírósági tárgyalóterembe New Yorkban pic.twitter.com/bob8Q6gSDp
— Bede Zsolt (@Bede_Zsolti) April 4, 2023
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Unser Ungarn-Korrespondent Elmar Forster, seit 1992 Auslandsösterreicher in Ungarn, hat ein Buch geschrieben, welches Ungarn gegen die westliche Verleumdungskampagne verteidigt. Der amazon-Bestseller ist für UM-Leser zum Preis von 17,80.- (inklusive Postzustellung und persönlicher Widmung) beim Autor bestellbar unter <ungarn_buch@yahoo.com>
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