Kategorie: Nachrichten
Bildungsmisere durch Digitalisierung: Nordische Illusionen

Eine der vorhersehbarsten (Re-) Aktionen von Politikern aller Coloeur zum Thema “Bildung” bzw. “Schulen” ist – der Ruf nach immer mehr “Digitalisierung”. Vielfach wird dabei mehr oder minder vage über “mehr” gesprochen: Geräte, Software, Bildschirmzeit etc., aber über die Konsequenzen davon hört man kaum. Im Herbst 2023 war kurz etwas über Schwedens Abgehen von umfassender […]
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Phantom „Long Covid“ – doch nur Depression und Angststörungen?
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Phantom „Long Covid“ – doch nur Depression und Angststörungen?
Long Covid lässt sich in vielen Fällen mit Antidepressiva und Psychotherapie behandeln. Medizinisch aufgeklärt ist das Phänomen bis heute nicht. Ein großer politischer Etikettenschwindel.
von Pauline Schwarz
tatistisch genesen, aber chronisch krank“ lautet die Überschrift des Netzwerkes „Long Covid Deutschland“ zu der Frage, was die unerklärliche Krankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst worden sein soll, überhaupt ist. Trotz der großzügigen Verwendung von Steuergeldern und der damit verbundenen Forschung, weiß es bis heute niemand. Laut RKI berichten Betroffene über „sehr unterschiedliche körperliche und psychische Symptome“, darunter Erschöpfung, eingeschränkte Belastbarkeit, kognitive Probleme und anhaltende, die Atmung betreffende Beschwerden.
Sieht man sich aktuelle Studien an, gehören diese sogenannten respiratorischen Beschwerden, wie Husten, jedoch zu den seltensten Erscheinungen – viel häufiger sind genau die Symptome, die auch im Verbindung mit einer üblichen Depression oder Angststörung auftreten. Kein Wunder also, dass gegen „Long Covid“ nicht nur Antidepressiva wirken, sondern auch Psychotherapie. Man fragt sich mehr und mehr: Gibt es die mysteriöse Krankheit so überhaupt?
Auffällige Symptomüberschneidung mit Depressionen
Laut den Untersuchungen eines Teams von Psychiatern, Psychotherapeuten und Infektiologen der Uniklinik München ist das mit Abstand häufigste Symptom der Patienten in der Post-Covid-Ambulanz der bayrischen Landeshauptstadt die Fatigue – also ein Erschöpfungssyndrom. Danach folgen Konzentrationsstörungen, ein verminderter Allgemeinzustand, Luftnot, Herzrasen, Schlafstörungen, Kraftminderung, Angst oder Belastung und noch immer bei über 50 Prozent der Patienten Kopfschmerzen.
Schaut man sich nun die Symptome einer depressiven Episode nach dem internationalen Klassifikationswerk ICD-10 an, sind auffällige Ähnlichkeiten vorhanden: Der Patient leidet unter „einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität“. Das bedeutet, dass depressive Menschen sich häufig sehr schwach, kraftlos, müde, traurig und lustlos fühlen – sie können sich kaum zu Aktivitäten, wie schlichtem Einkaufen oder aus dem Haus gehen, aufraffen.
Weiter sind die „Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die Konzentration“ vermindert – was dazu führt, dass schwer depressive Menschen zum Teil kaum noch dazu in der Lage sind, leichte kognitive Aufgaben zu bewältigen. Viele Patienten leiden zudem unter Schlafstörungen und sogenannten „somatischen Symptomen“ – darunter „psychomotorische Hemmung, Agitiertheit, Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust“.
Körperliche Symptome durch psychische Belastung
Weitere psychosomatischen Reaktionen – also körperliche Symptome, die durch die psychische Belastung ausgelöst werden – können zum Beispiel Kopf- oder Bauschmerzen sein. Bei starken Ängsten bzw. Angststörungen – die häufig komorbid, also gleichzeitig, bei depressiven Patienten vorliegen – kann es (im Extremfall zum Beispiel bei einer Panikattacke) auch zu Herzrasen, Atemnot, Schwindel und Schweißausbrüchen (beides ebenfalls „Long Covid“-Symptome) kommen.
Ein Schelm, wer nun böses denkt. Doch die Symptomüberschneidungen dürfte selbst ein Corona-Hardliner nur schwer leugnen können. Ein weiterer Fakt, der dafür spricht, dass zumindest ein Teil der „Long Covid“-Patienten in Wirklichkeit womöglich unter einer durch die Lockdowns und Kontaktbeschränkungen, also durch soziale Isolation und Druck, bedingten Depression oder der Verstärkung bereits vorhandener Problematiken leiden, ist der Erfolg bei der Behandlung mit Antidepressiva.
Zwar werden die Ergebnisse der Studien, die eine Symptomreduktion unter Gabe dieses Medikaments zeigen, in wissenschaftlichen Kreisen noch rege diskutiert, doch die Erfolgsrate ist recht eindrücklich. So gibt es zum Beispiel eine niederländische Studie aus November 2023, die bei 90 Prozent der untersuchten Long Covid Patienten eine Verbesserung des Beschwerdebildes durch Antidepressiva feststellen konnte.
Klassische Therapiemethoden zeigen ebenfalls Wirkung
Und die Medikamente sind nicht der einzige erfolgreiche Ansatz „Long Covid“-Patienten zu behandeln: Es gibt auch klassische Therapiekonzepte, wie sie von der neuen, klinisch geprüften, App „Vimida“ genutzt werden. Solche Online-Interventionen, auch „E-Mental-Health“ genannt, sind noch ein recht neuer Bereich in der psychotherapeutischen Behandlung und wurden vor allem während der Corona-Zeit vorangetrieben. Bei solchen Apps gibt es zumeist keine klassischen (Präsenz-)Sitzungen mit einem Therapeuten, die „Interventionen“ beruhen aber auf den gleichen Therapie-Prinzipien.
Vimida nutzt das Konzept der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) und „Methoden der Akzeptanz- und Commitment-Therapie“. Diese Art von Therapie wird häufig zur Behandlung von Depressionen oder Angststörungen eingesetzt und verfolgt den Ansatz, Vermeidungsverhalten, das die Probleme laut diesem psychotherapeutischen Paradigma bedingt, kognitiv aufzuarbeiten und so abzubauen – also Akzeptanz zu schaffen. Im Gegensatz zu tiefenpsychologischen Therapien geht es weniger darum, die grundlegenden Ursachen der psychischen Probleme, die in der Regel in der Kindheit liegen, aufzuarbeiten, sondern das Verhalten im Hier und Jetzt durch „Lösungsstrategien“ zu verändern.
Unbekannte Krankheit oder politisches Framing?
Neben verschiedenen Motivationstechniken ist eine ganz typische Intervention aus dem Bereich der KVT, die zum Beispiel bei Angststörungen eingesetzt wird, die Exposition (auch Konfrontationstherapie). Dabei werden die Patienten absichtlich ihren Ängsten ausgesetzt (zum Beispiel in einer vollen U-Bahn zu sitzen) und sollen dabei versuchen, keine Vermeidungsstrategien anzuwenden – sich also abzulenken oder aus der Situation zu flüchten. Dadurch soll das (Aha-)Erlebnis erreicht werden, dass sich ihre Ängste sich nicht bewahrheiten.
Die große Frage ist nun: Warum sollten solche Therapiemethoden mit Erfolg angewandt werden, wenn es sich nur um eine rein körperliche Erkrankung handelt? Um so mehr man über Long Covid und seine Behandlung erfährt, desto mehr drängt sich der Verdacht auf, dass die mysteriöse Krankheit vielleicht doch gar nicht so unerklärlich ist – dass sie womöglich sogar politisch aufgebauscht wird. Den enormen Anstieg an psychischen Erkrankungen, der sich ganz unabhängig von „Long Covid“ feststellen lässt, kann man nämlich eindeutig auf die politischen Maßnahmen zurückführen.
Die Diagnose „Long Covid“ bietet jedoch die Möglichkeit, psychische Probleme, die womöglich durch die soziale Isolation ausgelöst oder verstärkt wurden, einer Krankheit in die Schuhe zu schieben. Dadurch können Politiker wie unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht nur auf die „gravierenden Folgen“ einer Corona-Erkrankung verweisen und so ihre drakonischen Maßnahmen legitimieren, sondern auch ihre eigenen Hände in Unschuld waschen.
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Kiribati muss von zwei getrennten Meeren umgeben sein
Eines, an deren Strand die Tidenpegel-Messstation liegt, von der die Australische Regierung regelmäßig die Pegeldaten veröffentlicht und eines, welche die Daten ausspuckt die benötigt werden, um vom Klima-Reparationsfonds Geld fordern zu können.
Helmut Kuntz
Die Klimawallfahrt mit gemeldeten, 100.000 Teilnehmern geht zu Ende, die erschütternden Berichte, warum diese jedes Jahr bitter nötig ist, leider nicht
[1] Spiegel, 12.12.2023: … Auf den paradiesischen Kiribati-Inseln, rund 14.000 Kilometer von Deutschland entfernt, steigt der Meeresspiegel so rasant, dass der Platz zum Leben schrumpft …
Als „Belege“ dieser Aussage sind angegeben:
[1] … Cindy steht am Strand, blickt aufs Meer und singt. Sie singt von ihrer Zukunft, von ihrem Land, das ihr durch die Klimakrise immer weiter genommen wird. Auf den paradiesischen Kiribati-Inseln, rund 14.000 Kilometer von Deutschland entfernt, steigt der Meeresspiegel so rasant, dass der Platz zum Leben schrumpft …
Im Artikel dann noch ein Video, in welchem einheimische Klimaaktivisten einem unbedarften „Recherchejournalisten“ – Luca Schmitt-Walz – einstudierten Klimafabeln erzählen durften, mit allen Inhalten die so etwas zum Publizieren beim Spiegel „benötigt“:
Dem „Recherchejournalisten“ fiel dabei weder auf, dass schon das Startbild und weitere in seinem Video die darin getätigten Aussagen absurd macht. Oder ist er der Ansicht, dass die alten Hütten im Hintergrund nur zufällig damals auf solch hohen Stelzen gebaut wurden?
Und vor allem wollte diese „Recherchejournalist“ natürlich auch keine Pegeldaten sehen. Denn alleine – und vor allem – diese hätten seine Pseudoreportage als solche entlarvt. Dass diese Atolle sogar an Fläche zunehmen [2], würde sein voreingenommenes Weltbild dann sicher endgültig zusammenbrechen lassen und klimapsychologischer Betreuung bedürfen.
Die Pegeldaten von Kiribati
Betrachte man diese, sieht man sofort, dass seine und vor allem die Aussage im Spiegel: … steigt der Meeresspiegel so rasant, dass der Platz zum Leben schrumpft …
reine Erzählungen geschulter Aktivisten sind, mit der Wirklichkeit vor Ort aber wenig zu tun haben.
Seit den vielen Jahren, in denen der Autor nach den immer neu gemeldeten, wegen dem Klimawandel „versinkenden Inseln“ sucht und bisher nicht eine davon gefunden hat, ist dort keine relevante Pegelveränderung erkennbar:
Bild 2 Pegelverlauf bei Kiribati, abgerufen am 12.12.2023. Quelle: Australien, Sea Level Monitoring Projekt. Bild vom Autor ergänzt
Nun ist das nicht neu. Auch höchste Repräsentanten des woken Deutschland reisen regelmäßig in diese schöne Erdregion (natürlich nicht zur Taifunzeit mit meterhohen Wellen, welche diese Atolle dann teils vollständig überschwemmen, oder wenn eines der schlimmen Erdbeben mit Tsunami droht), weil sie vor Ort belogen die Überzeugung die sie zuhause schon hatten bestärkt bekommen wollen, wie beispielsweise unsere reise- und vor allem äußerst spendierfreudige Annalena bei ihrem Besuch von Palau:
[4] EIKE, 21.11.2022: Früher musste man seinen Namen zumindest tanzen können, heute reicht es, sich werbewirksam anzukleben,
oder handverlesene Spesenritter Fachpersonal unter sachkundiger Klima-ideologischer Führung der „Klimafachperson“ Claudia Roth:
[Link] EIKE 30. April 2019: Claudia Roth auf Forschungsreise zum Klimawandel
Erschreckend aber ist, wie lange dieses – die Bürger Milliarden- bis Billiardensummen kostende – „Hütchenspiel“ ohne jegliche Konsequenz für die Agitatoren betrieben werden kann:
[LINK] EIKE, 22. Sept. 2021: Annalena lässt den Meerespegel schnell mal um 7 m steigen – und zwei schauen nur wie bekloppt dabei zu
[3] EIKE, 9. April 1920: Wie kann Jimmy Kater die Inselgruppe Kiribati vor dem Untergang schützen? Alternativ: Auch während Corona in Klima-Agitation nicht nachlassen
Probleme über Probleme, nur nicht wegen des Klimawandels
Anschaulich und umfangreich in einem Artikel nachzulesen:
[2] Salonkolumnisten, 3. April 2019: Mythenjagd (13): Tuvalu und Kiribati versinken im Meer
Andere kommen bei den gleichen Daten allerdings immer zu anderen Schlussfolgerungen:
Oxfam: Bevölkerungswachstum in Kiribati
… In den Jahren 1960 bis 2022 stieg die Einwohnerzahl in Kiribati von 41.196,00 auf 131.232,00. Dies bedeutet einen Anstieg um 218,6 Prozent in 62 Jahren. Den höchsten Anstieg verzeichnete Kiribati im Jahr 2015 mit 6,69%. Den geringsten Anstieg im Jahr 1993 mit 1,26% …
Rund 57% der Einwohner leben in den größeren Städten des Landes. Dieser zunehmende Trend der Urbanisierung steigert sich jährlich um 3,1%.
Ständiges Wiederholen lohnt sich trotzdem
[Link] FR, 12.12.2023: Angst vor „Todesurteil“: Inselstaaten fürchten Untergang wegen Kohle-Deal beim Klimagipfel
Solche Meldungen erscheinen seit vielen, vielen Jahren. Bisher war noch nie zu lesen, dass irgendjemand auf einem der Klimagipfel bemerkt oder gar angemerkt hätte, dass dies den Messdaten eklatant widerspricht.
Es ist umgekehrt. Je unverfrorener diese Länder auftreten:
[Link] EIKE 17. Oktober 2018: SAMOAS Premier: Wir wollen Klimareparationszahlungen sehen. Wer deshalb nach Betroffenheitsbelegen fragt, gehört weggesperrt,
umso inniger verbünden sich Deutschlands Vertreter mit diesen Ländern, damit diese bitte Klimawandel-Regressansprüche an die von ihnen zu vertretenen Bürger durchsetzen mögen:
[17] EIKE 18.10.2016: Wie steht es um den Untergang der Marshall-Inseln?
Für die politischen Vertreter bringt das „internationale Ehren“ und viele, opulente Reisemöglichkeiten (so lange die erhofften Zahlungen fließen), die Bürger kostet es viel, viel Geld.
Dass man dazu aber auch noch eine Greenpeace-Chefin extra einstellt und verbeamtet, dürfte einen Gipfel dieser Unverfrorenheit gegen die eigenen Bürger darstellen.
Quellen
[1] Spiegel, 12.12.2023: Steigender Meeresspiegel: Was uns der Inselstaat Kiribati über die Zukunft erzählt
[2] Salonkolumnisten, 3. April 2019: Mythenjagd (13): Tuvalu und Kiribati versinken im Meer
[3] EIKE, 9. April 1920: Wie kann Jimmy Kater die Inselgruppe Kiribati vor dem Untergang schützen? Alternativ: Auch während Corona in Klima-Agitation nicht nachlassen
[4] EIKE, 21.11.2022: Früher musste man seinen Namen zumindest tanzen können, heute reicht es, sich werbewirksam anzukleben
Klinischer Versuch mit mRNA-RSV Impfstoff: 66 Erkältungen verhindert bei 5337 Nebenwirkungen

Die Pharmaindustrie ist dabei sich die Menschen als Bioreaktor für ihre Impf-Präparate zu sichern. Trotz der noch nie dagewesenen massiven Zahl von Impfschäden bei der Covid-Impfung und trotz höchstens geringer aber meist negativer Wirksamkeit und klaren Störungen des Immunsystems macht man ungeniert weiter. Moderna hat nun die Ergebnisse eines klinischen Versuchs für RSV veröffentlicht, eines […]
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Hauptsache krank? Ein neuer Blick auf die Medizin in Europa

Die Geschichte der Medizin hat nicht erst im März 2020 begonnen. Um zu verstehen, wie es zu der Corona Pandemie kam und was die Maßnahmen und Interventionen möglich gemacht hat, ist es nötig die Vergangenheit zu kennen. Das ist Thema im Buch des Radiologen und Medizinautors Dr. Gerd Reuther, der sich TKP zum Interview stellte. […]
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Die Pläne der neuen polnischen Regierung von Donald Tusk
Tacheles #123 ist online

Dieses Mal kommen bei Tacheles mit Röper und Stein all jene auf ihre Kosten, die es besonders mögen, wenn wir beide uns ein wenig streiten, denn es gab durchaus Momente, bei denen wir sehr unterschiedlicher Meinung waren. Ob das daran lag, dass ich heute mal während der Sendung meine Shisha geraucht habe? Die Sendung ist […]
Weltklimakonferenz: Klimawahn mit Fakten widerlegt – Interview mit Prof. Dr. Kutschera
Wenn der Spiegel einen „Faktencheck“ über Putins Aussagen macht…
Ein Kriegsakt der EU gegen Russland
Eine stressige Woche geht vorbei
Im Wasserstoffwirtschafts-Delirium (2)

Wasserstoff wird heute als Wundermittel der Energiewende gehandelt. Mit ihm sollen angeblich die Speicher-Probleme von Wind- und Sonnenenergie gelöst werden. Im 2. Teil einer Mythenkiller-Reihe über den „Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft“ in Deutschland geht es um die Gefährlichkeit.
Von Manfred Haferburg
Was hat der Zeppelin Hindenburg in Lakehurst mit dem Raumschiff „Challenger“ und den Turbinengebäuden der Reaktorblöcke in Fukushima gemeinsam? Sie wurden durch die Explosion von Wasserstoff zerstört. Wasserstoff wird als die Wunderwaffe der Energiewende gehandelt, hat aber offensichtlich ein großes Zerstörungspotenzial. Dieses Element soll den Verkehr, das Heizen, die Stromerzeugung, aber auch die Industrie umweltfreundlicher, das heißt kohlendioxidfrei machen.
Wasserstoff ist das kleinste und häufigste Element des Universums. Es ist das chemische Element mit der geringsten Atommasse. Sein häufigstes Isotop enthält kein Neutron, sondern besteht aus nur einem Proton und einem Elektron. Anders als auf der Sonne, dem Saturn oder Jupiter kommt das farb- und geruchslose Gas auf der Erde fast ausschließlich in gebundener Form vor: Es steckt in fossilen Rohstoffen wie Erdgas und Erdöl sowie in über der Hälfte aller bekannten Mineralien. Und wie sein Name und sein chemisches Symbol „H2“ bereits sagt, ist Wasserstoff auf der Erde vor allem in H2O, also in Wasser, gebunden.
Wasserstofferzeugung
Wasserstoff wird heute hauptsächlich mittels Dampfreformierung aus Erdgas gewonnen. Dabei wird viel CO2 freigesetzt, was ihn nicht so umweltfreundlich macht wie gemeinhin gedacht. Alternativ kann Wasserstoff auch mit Strom im Elektrolyseverfahren erzeugt werden. Dabei wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Verwendet man dabei ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen, gilt der Wasserstoff als CO2-frei und heißt „grüner Wasserstoff“.
Wasserstoff im Transportwesen
Technologisch hat sich im Wasserstoff-Fahrzeugbau der Brennstoffzellenantrieb durchgesetzt. Er funktioniert wie ein umgedrehter Elektrolyseur: Wasserstoff wird mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft in Wasser und Strom aufgespalten. Ersteres sickert aus dem Auspuff, letzterer treibt einen Elektromotor an. Brennstoffzellenautos sind also auch E-Fahrzeuge. Im Vergleich zu den reinen Batteriefahrzeugen versprechen sie aber eine größere Reichweite und lassen sich fast ebenso schnell betanken wie ein Verbrenner – so die Argumente der Wasserstoffbefürworter.
Wasserstoff soll auch Flugzeuge und Schiffe antreiben. Über lange Distanzen werden wir Menschen und Waren auch in fernerer Zukunft nicht vollelektrisch ans Ziel fliegen oder große Schiffe bewegen können. Denn dazu sind Batterien zu groß und zu schwer. Neben Biokraftstoffen setzt die Politik ihre Hoffnungen daher auf Wasserstoff.
Wasserstoff für die Industrie und Stromproduktion
Mit einem Anteil von 25 Prozent ist die Industrie der zweitgrößte CO2-Produzent in Deutschland – noch vor dem Verkehr, der 20 Prozent beisteuert. Künftig soll Wasserstoff die Produktion von Stahl, Treibstoffen und Grundchemikalien klimafreundlicher machen. Doch auch ein großer Teil des Stroms, der etwa 25 Prozent des Primärenergiebedarfs ausmacht, soll mit Wasserstoff-Gasturbinen erzeugt werden, wenn Wind und Sonne nicht zur Verfügung stehen. Die Mengen an Wasserstoff, die dafür gebraucht werden, erscheinen schier ungeheuerlich.
Die Bombe an Bord
Es hört sich so einfach an. Mit dem grünen Wasserstoffauto an die Tankstelle fahren, in drei Minuten volltanken, und auf geht’s zur Langstrecke. Doch so einfach ist das nicht. Wasserstoff muss nämlich entweder gasförmig unter hohem Druck (350 bar oder 700 bar) oder flüssig bei minus 253 Grad Celsius gespeichert werden. Die Automobilbranche setzt auf den Einsatz von Drucktanks, bei denen das Druckniveau bis zu 700 bar beträgt. In Brennstoffzellenfahrzeugen kommen kohlefaserummantelte Behälter aus Aluminium oder Kunststoff zum Einsatz.
Schon ein Behälter mit einem Innendruck von 700 bar stellt ein Sicherheitsrisiko dar. 700 bar entspricht dem Druck einer 7 km tiefen Wassersäule. Wenn ein Behälter mit 700 bar Innendruck beschädigt wird, knallt es ganz erheblich. Dazu kommt noch das Knallgasrisiko der austretenden Wasserstoffwolke. Ein Wasserstofftank stellt bei einem schweren Unfall eine Bombe an Bord dar.
Betrachten wir mal einige kritische Risikofaktoren durch die Eigenschaften des kleinsten aller Moleküle:
Explosivität: Wasserstoff kann in seiner Reinform nicht explodieren. Das Risiko entsteht jedoch, wenn Wasserstoff in Kontakt mit Luft gerät. Treffen Wasserstoff und Sauerstoff aufeinander, reagieren sie explosiv. Diese Gefahr besteht, wenn Wasserstoff in einer Konzentration zwischen 4 und 77 Volumenprozent in der Luft liegt. Das bedeutet: Wenn Wasserstoff entweicht, kann bereits ein statischer Funke an der Kleidung ausreichen, um eine Explosion auszulösen.
Unsichtbare Flamme: Die Wasserstoff-Flamme ist sehr blass und bei Tageslicht nicht oder kaum sichtbar. Sie gibt wenig von der Infrarotstrahlung ab, die Menschen als Wärme wahrnehmen und kann daher nicht als solche empfunden werden. Sie emittiert erhebliche ultraviolette Strahlung. Daher sind spezielle UV-Detektoren erforderlich, um auf das Vorhandensein von Wasserstoff-Flammen hinzuweisen.
Leckagen: Aufgrund seiner geringen Molekülgröße und niedrigen Viskosität kann Wasserstoff schnell aus Druckgasleitungen und -behältern austreten. Wasserstoff kann sogar durch Stahlwände kriechen. Neben der richtigen Auslegung und Konstruktion sind Instandhaltung und regelmäßige Inspektionen unbedingt notwendig, um die Sicherheit einer Anlage zu gewährleisten. Stationäre Gasmesstechnik und Frühwarnsysteme sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Materialversprödung: Wasserstoff ist das kleinste aller Moleküle und kann leicht durch Materialien dringen und diese in manchen Fällen verspröden. Die richtige Auswahl, Handhabung und Instandhaltung von Materialien sind entscheidend. Aus diesem Grund werden für Lagertanks in der Regel Edelstahl und Verbundwerkstoffe verwendet.
Gaswolken: Wie Ammoniak und Methan hat auch Wasserstoff eine geringere Dichte als Luft und bildet bei Undichtigkeiten Gaswolken an Innendecken. Diese neigen zu Explosionen. Gasmesstechnik in Garagen wird daher in der Regel oben installiert.
Geruchlos und farblos: Wasserstoff hat keinen Geruch und keine Farbe, ist also für den Menschen nicht wahrnehmbar. Bei Methan wird dieses Problem durch die Zugabe von Duftstoffen entschärft. Ob dies auch bei Wasserstoff möglich ist, wird derzeit erst erforscht. Gas- und Leckagedetektoren sind hier unerlässlich.
Wenn man sich vorstellt, dass Millionen von harmlosen Laien bezüglich des Umgangs mit einem hochexplosiven Gas auf diese Technologie bei 40 Millionen Personenkraftwagen, vier Millionen Lastkraftwagen und Millionen von Landwirtschafts- und Baumaschinen losgelassen werden, fragt man sich unwillkürlich, mit wie vielen Wasserstoff-Austritten pro Tag gerechnet werden muss. Wird es Idioten geben, die versuchen, Wasserstoff aus Tanks zu klauen? Wie viele Tanks fliegen bei den 6.000 Verkehrsunfällen pro Tag in Deutschland in die Luft? Auch an die Wartung der Tanks, Tanksäulen und Kraftstoffleitungen werden Ansprüche gestellt, die mit einem Benzin- oder Dieselkraftstoffsystem, das weitestgehend drucklos funktioniert, nicht im Geringsten vergleichbar ist. Auch sind Benzin und Diesel zwar brennbar, bilden aber mit Luft nicht gleich so ein hochexplosives Gemisch wie Wasserstoff.
Ich bin überzeugt, dass eine übers ganze Land verbreitete Wasserstoffwirtschaft um ein Vielfaches gefährlicher ist als die Stromerzeugung durch Kernenergie in den Händen lizenzierter Operateure und streng überwachter Betreiber. Aber auch hier gilt die grüne Risikophilosophie: „No pain, no gain“. Na dann: Guten Flug.
Im nächsten und letzten Beitrag dieser Reihe widmet sich der Autor den Problemen bei der Beschaffung der Unmengen des für die komplette Dekarbonisierung benötigten Wasserstoffs.


