Horst D. Deckert

Kategorie: Nachrichten

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Der Gesinnungs-Totalitarismus der Political Correctness

Von Elmar Forster

Der postmodernde Totalitarismus trägt einen irreführenden Namen: Political Correctness. Er beherrscht den öffentlich-politischen Diskurs und zensuriert das Private. Er schreckt auch vor KGB-Desavouierungs-Methoden nicht zurück. Indem er Angst verbreitet. Als multi-pluralistischer „Toleranz“-Totalitarismus ist er heimtückischer als vorhergehende. PC zerstört und missbraucht das Instrument der Sprache, um so die objektive Wirklichkeit (im Orwell’schen Sinne eines „Neu-Sprechs” und „Neu-Denks”) zu pervertieren. Und er liquidiert heimtückisch die Aufklärung, indem er vorlügt, diese im Alleinvertretungsanspruch zu beherrschen.

Knapp 250 Jahre nach Kant stehen wir wieder am Anfang der Aufklärung.

Die zu Totalitaristen verkommenen Alt-Linken fürchten um ihre politische Vorherrschaft. Das angestrebte Ziel: „Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.“ (Orwell)

Unter Requirierung von Faschismus-Ängsten soll jeder kritisch-demokratische Diskurs erstickt, soll eine Krypto-Diktatur installiert werden. Geschichte darf sich aber auch unter umgekehrten Vorzeichen niemals wiederholen. „Wehret den Anfängen!

Bestrafe einen. Erziehe hundert.“ (Mao-Tse-Tung)

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke.“ (George Orwell)

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. … Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum (die) Menschen … unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen.“ (Immanuel Kant: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ )

Das wirklich Beängstigende am Totalitarismus ist nicht, dass er Massaker begeht, sondern dass er das Konzept der objektiven Wahrheit angreift: Er gibt vor, die Vergangenheit wie die Zukunft zu kontrollieren.“ (G. Orwell, 1984)

Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht.“ (Thomas Jefferson)

Wem das Verbrechen nützt, der hat es begangen.“ (Seneca)

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“ (Martin Niemöller, evangelischer Theologe und ehemaliger KZ-Häftling)

Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ (Kafka: „Der Prozess“ )

Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (Kant)

Es geht um die Aufklärung seit Kant

Verhindern wir (so wie damals), dass erneut kritisch-pluralistisch-demokratische Denker ausgegrenzt, mundtot gemacht und mittels Gerichtsverfahren finanziell ruiniert werden sollen.

„Sanktionen und Krise als große Chance für russische Wirtschaft“ – Interview mit deutscher Unternehmensberaterin in Moskau

„Sanktionen und Krise als große Chance für russische Wirtschaft“ – Interview mit deutscher Unternehmensberaterin in Moskau

Die westlichen Sanktionen gegen Russland bedeuten nicht nur einen Gewinn-Ausfall für deutsche Unternehmen, sie wirken sich auch negativ für die russische Wirtschaft und den Lebensstandard der Russen aus, denn Russland kann nicht über Nacht neue Lieferwege aufbauen und Ersatzprodukte beschaffen. Vor allem im Maschinenbau, in der Konsumgüterindustrie und der Elektronik ist Russland noch stark von Importen abhängig. Ulrich Heyden hat mit der deutschen Unternehmensberaterin Constance Kachcharova, die seit 2006 in Moskau in ihre eigene Beratungsfirma investiert, über die Stimmung in der russischen Geschäftswelt gesprochen. Diese scheint, entgegen der westlichen Berichterstattung, erstaunlich optimistisch zu sein.

Herrscht in der russischen Wirtschaft eine Art Katastrophenstimmung?

“Katastrophenstimmung” ist sicherlich übertrieben. Natürlich stellen sich den von Sanktionen direkt oder mittelbar betroffenen russischen Unternehmen immense Probleme. Auch der angekündigte und teils tatsächlich vollzogene Marktrückzug internationaler Firmen wirft bedrohlich wirkende Schatten. Zumal dies alles noch auf die aktuellen globalen Verwerfungen wie den brüchigen Lieferketten und die vor sich hin schwelenden hausgemachten Probleme wie der schlechten Führungsqualität draufkommt.

Doch wie abgedroschen es auch klingen mag: Diese Krise kann Russlands große Chance sein. Denn erst derart an die Wand gedrängt, entfaltet der russländische Nationalcharakter ungeahnte Kräfte. Russlands Wirtschaft offenbarte immer dann die größten Schwachstellen, wenn sich ihre Hauptakteure in einer träge machenden Komfortzone wähnten. Möglicherweise werden Russlands Wirtschaftslenker nun aufgerüttelt, um das entwicklungshemmende Muster des “Ressourcenfluchs” zu durchbrechen und das enorme, bisher größtenteils schlummernde Potenzial des Riesenreichs zu heben.

Ist ein Silberstreifen am Horizont zu sehen? Wie sieht der aus?

Einen Silberstreifen sehe ich auf jeden Fall. In diesem Sanktionstsunami erweist sich Russlands Wirtschaft bisher als erstaunlich robust. Seit 2014 ist das Land aus dem einschränkenden Sanktionsmodus ja auch nie herausgekommen und zeigt sich daher selbst auf diese exorbitanten Strafmaßnahmen weitgehend vorbereitet. Auch ist fraglich, ob das territorial größte Land der Erde, die größte Atommacht, mit einem hohem Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln sowie energetischer Unabhängigkeit und Ressourcenreichtum ausgestattet, mit Sanktionen und Embargos kleinzukriegen ist, ohne die gesamte Weltwirtschaft – und allen voran die energieabhängige EU – in den Abgrund zu reißen.

Wie Russland mit den schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen der aktuellen Ereignisse klarkommt, vor allem, wenn diese stärker die Bevölkerung erfassen, liegt weitgehend in dessen eigener Hand: in seiner grundsätzlichen Transformations-Fähigkeit. Ob diese Aussicht beruhigend oder alarmierend ist, wird sich bald zeigen.

Was würde passieren, wenn die russische Zentralbank den Leitzins massiv senkt? Würde das die Wirtschaft ankurbeln, da dann auch kleine und mittlere Unternehmen leichter an Kredite rankommen?

Zweifellos nimmt eine Hochzinspolitik der russischen Zentralbank die Wirtschaft des Landes in den Würgegriff. Die Kreditklemme wirkt als konjunktureller Bremsklotz. Dass aber auch in relativen Niedrigzins-Phasen die russische Wirtschaft allenfalls moderat wuchs und der Unternehmenssektor zurückhaltend investierte, legt das prinzipielle Problem einer Überbewertung des Leitzinses in seiner Funktion als Wachstumskatalysator offen: Geldpolitik kann Kapitalmärkte und Konjunktur flicken, ohne unterstützende Faktoren jedoch nicht herbeizaubern.

Letztlich ist entscheidend, in welchem Ausmaß die Banken ihre Kapitalausstattung den Unternehmen zukommen lassen. Und in Russland eben besonders den mit günstigen Krediten chronisch unterversorgten Klein- und Mittelunternehmen (KMU). Selbst die Nachwehen der Coronakrise stemmten russische KMU nach Angaben von Beauftragten für Unternehmensrechte hauptsächlich mit Zuwendungen aus dem Verwandten- und Freundeskreis.

Jedes vierte Business in Russland hält sich neben eigenen Mitteln mit derlei informalen Finanzspritzen über Wasser. Für kostspielige Investitionen und erst recht für Innovationen gibt es daher nur dürftigen Spielraum. Der Anteil der KMU mit wenigstens einem laufenden Bankkredit hinkt in Russland mit 22% deutlich dem Durchschnittswert von 42% in entwickelten Industriestaaten hinterher. Und selbst eine massive Leitzins-Senkung dürfte ohne eine ganzheitliche Verbesserung des Geschäfts- und Investitionsklimas nicht für eine nachhaltige Aufhellung sorgen.

Haben die westlichen Sanktionen für Russland auch eine positive Seite?

Dass Russland restriktiven Maßnahmen des Westens auch positive Seiten abgewinnen kann, hat es in den vergangenen acht Jahren unter Beweis gestellt. Sanktionen und Gegensanktionen haben das Land in einigen Bereichen aus seiner extremen Importabhängigkeit herausgebracht. Dass bestimmte Waren und Technologien mit einem Schlag nicht mehr mithilfe fast wie von selbst sprudelnder Rohstofferlöse bequem zugekauft werden konnten, hat das Land gezwungen, sich auf eigene Kräfte zu besinnen und Wertschöpfung zu lokalisieren. Dieser von russischer Seite bisher nicht vehement genug verfolgte und keineswegs immer klug gestaltete Prozess könnte nun – entgegen der linearen westlichen Sanktionslogik – an positiver Dynamik gewinnen.

Sie leben seit 2000 in Russland. In den 1990er Jahren und 2008 gab es schwere Wirtschafts- und Finanzkrisen. Was unterscheidet diese Krisen von der Krise heute?

Die Krisen, die Russland in den 1990ern durchrüttelten und 1998 fast zusammenbrechen ließen, beobachtete ich noch aus der Ferne. Mit sicherem Abstand sozusagen. In den 22 Jahren, die ich in diesem Land nun dauerhaft zubringe, habe ich immerhin schon vier Wirtschafts- und Finanzkrisen er- und durchlebt. Und jede davon fühlte sich anders an. Vor allem verkürzte sich jedes Mal die Zeit, sich auf die besondere Situation einzustellen. Ökonomisch, organisatorisch wie mental.

Kam die Krise 2008 als Ausläufer der internationalen Ereignisse noch mit Ansage, war der Vorlauf der Sanktionsspirale 2014 schon kürzer.

Wie gehen Sie persönlich mit den letzten Krisen — Pandemie und Sanktionen — um?

Für das Ausmaß der Corona-Krise gab es für die Allgemeinheit kaum sichtbare Anzeichen. Die Pandemie traf bestimmte Branchen daher mit unerwarteter Wucht. Unser Geschäft – die Beratung von Unternehmern und Managern – glücklicherweise weniger hart als befürchtet.

Die aktuelle Extremsituation nehme ich vor Ort ganz anders wahr als alle anderen Krisenzeiten zuvor. Geschäftlich wie persönlich. Einerseits war da schon ein gewaltiger Überraschungseffekt, der alle Pläne, die wir zum Jahreswechsel hatten, über’n Haufen warf.

Andererseits sind wir hier in Russland spätestens seit 2014 im Dauerkrise-Modus. Denn Sanktionen, Gegensanktionen und ihre Folgen haben ja nie aufgehört. Als Unternehmerin bleibst du da automatisch in einer Art Wachzustand, indem du für Vorzeichen und Signale viel empfänglicher bist als in Zeiten, in denen lange alles rund zu laufen scheint.

In diesem Sinne waren wir für die Eventualitäten gerüstet, die jetzt eingetreten sind.

Was bedeutet die aktuelle Krise für Ihre Firma?

Die vermeintliche Plattitüde, dass wir uns allein der Unsicherheit gewiss sein können, war im instabilen russischen Marktumfeld schon immer tägliche Praxis. In der aktuellen Krise hat sich eine solche Geisteshaltung als Firmen-DNA bei uns jedoch regelrecht eingebrannt.

Wie regelmäßiges Wechselduschen härtet auch der praktische Umgang mit ständig erwartbarer Unsicherheit ab, macht flexibler, widerstandsfähiger und – das sollten westliche Sanktions-Technokraten auf dem Schirm haben – unkalkulierbarer.

Die Qualität der Überlebensfähigkeit selbst unter widrigsten Umständen, die russische Lebensrealität abverlangt, immer schon abverlangt hat, wird meines Erachtens im noch weitgehend linear getakteten Westen unterschätzt. So zielt die westliche Sanktionslogik primär auf kausale Aktion-Reaktion-Mechanismen. Nach dem Motto “Wir drücken – Ihr knickt ein”. Dermaßen mechanistisch ticken Russen aber nicht. Und meinem Empfinden nach auch viele der lange in Russland lebenden Ausländer nicht. Dass von außen kommender Druck in Russland eher Gegendruck und dadurch Kreativität herauskitzelt, stimmt unsere Firma für die Zukunft des Landes optimistisch.

Zur Person: Constance Kachcharova. Geboren in Salzwedel, diplomierte Betriebswirtschaftlerin und Osteuropa-Expertin, berufliche Tätigkeit als Wirtschaftskorrespondentin, Markt- & Branchenanalystin, seit 2006: Unternehmensberaterin im deutsch-eurasischen Businesskontext, Lebensschwerpunkt seit über zwanzig Jahren in Moskau.

Nicht Alle verlassen Russland

Noch im Februar 2022 waren 3650 deutsche Firmen in Russland präsent. Seitdem hat sich diese Zahl verringert. Mehrere Unternehmen – wie Siemens – haben angekündigt, sich aus Russland zurückzuziehen. Deutsche Automobil-Unternehmen haben ihre Fabriken in Russland geschlossen. Doch viele deutsche Firmen bleiben. Es sind Unternehmen aus der Pharmaindustrie, der Agrarchemie und aus dem Handel mit Grundnahrungsmitteln, Konsumgütern und Landtechnik.

Titelbild: shutterstock/ C.Aphirak

Statistiken werden systematisch gefälscht: In Wahrheit doppelt so viele Deutsche arbeitslos

Statistiken werden systematisch gefälscht: In Wahrheit doppelt so viele Deutsche arbeitslos

Um Erfolge am Arbeitsmarkt vorzugaukeln, lässt die Politik offenbar systematisch die Erwerbslosenzahlen fälschen. Aus der offiziellen Statistik fallen mit kriminellen Tricks Hunderttausende arbeitsfähige Menschen heraus, die gar nicht oder auf Kosten der Allgemeinheit arbeiten. Konservativ geschätzt dürfte die Zahl in Deutschland eher zwischen 4,5 und 5 Millionen Arbeitslosen liegen.

von Julian Marius Plutz

Bundesbehörden haben unter anderem den Auftrag, Statistiken aus ihrem Haus zu veröffentlichen. Das macht das Robert-Koch-Institut, das Bundeskriminalamt, aber auch die Agentur für Arbeit. Medien hingegen haben die Aufgabe, diese Zahlen zu verifizieren und zu bewerten. Soweit die Theorie.

In der Praxis werden diese Statistiken, je nach politischer Haltung, von den Behörden instrumentalisiert. Und leider kommt es häufig vor, dass Medien dies entweder nicht bemerken, oder es schlicht hinnehmen. Das prominenteste Beispiel sind hierfür die Arbeitslosenzahlen der Agentur für Arbeit. Diese sind, man kann es nicht anders sagen: höchst fragwürdig.

Über 58-Jährige werden nicht berücksichtigt

Eigentlich wäre das für kritische Wirtschaftsjournalisten ein gefundenes Fressen. Doch sie übernehmen die Zahl von der Behörde aus Nürnberg klaglos. Und das seit Jahren. Dabei wäre es ein Leichtes für Journalisten, die tatsächlichen Zahlen zumindest grob realistischer zu schätzen. Sie müssten, was im Übrigen ihre Aufgabe wäre, den Monatsbericht lesen und nicht nur die jeweilige Pressemitteilung dazu.

So sind laut dieser Pressemitteilung im Mai dieses Jahres 2.260.000 Millionen Menschen arbeitslos, was einer Quote von 4,9 Prozent entspricht. In dieser Zahl sind lediglich die Arbeitslosen abgebildet, die im Sinne SGB II („Hartz IV Empfänger“) und SGB III (Personen in Fördermaßnahmen, Behinderte etc.) nicht erwerbstätig sind. Arbeitslose, die über 58 Jahre alt sind, werden in der Arbeitslosenzahl gar nicht berücksichtigt. Ihre Zahl liegt bei rund 130.000 Personen. Diese Arbeitsunfähige, so wie Teilnehmer an Programmen zur Integration in den Arbeitsmarkt, sind laut den Statistikern der Agentur für Arbeit unterbeschäftigt. Im Klartext: Sie sind arbeitslos, werden aber anders bezeichnet.

Auch Kurzarbeit muss mit einfließen

Im engeren Sinne unterbeschäftigt sind 3.021.770 Menschen, also mehr als 760.000 Arbeitslose zusätzlich als in der Zahl, die die Medien präsentieren. Das sind mehr als 20 Prozent und durchaus üblich. So ergeben Erfahrungswerte aus den letzten Jahren immer eine Differenz der sogenannten Arbeitslosen und der Unterbeschäftigten zwischen 20 und 30 Prozent. Doch auch diese Zahl ist von der Realität weit entfernt. Ebenfalls werden im Pressebericht nicht automatisch die Menschen berücksichtigt, die Arbeitslosengeld I beziehen. Laut Statista sind dies 686.248 Personen.

Ein großes Thema in den letzten Monaten ist der Bezug von Kurzarbeitergeld (KUG). Und immerhin: Im ausführlichen Monatsbericht werden diese unter Unterbeschäftigung aufgeführt. Da die Meldung immer um zwei Monate verzögert erfolgt, sind lediglich die Zahlen von März 2022 verfügbar. Damals erhielten 553.000 Personen KUG. Um eine echte Arbeitslosenzahl zu nennen, müssen auch diese Personen einbezogen werden. Hierbei ist jedoch eine Differenzierung wichtig: In der Praxis ist KUG für viele Unternehmen auch ein Anreiz, ihren Cashflow mit Hilfe des Staates zu optimieren.

Das Ziel von staatlich finanzierter Kurzarbeit ist es, Beschäftigte in Arbeit zu halten. Und es stimmt, viele Beschäftigte, gerade in der Gastronomie oder im Einzelhandel, hätten in der Lockdown-Zeit gekündigt werden müssen, gäbe es die Ausgleichszahlung vom Staat nicht. Dennoch sind die Mitnahmeeffekte enorm, und daher spricht viel dafür, Kurzarbeiter auch in die offizielle Arbeitslosenzahl mit einfließen zu lassen.

Echte Arbeitslosenzahlen sind wohl doppelt so hoch

In den Arbeitslosenzahlen nicht berücksichtigt werden außerdem Mitarbeiter von sogenannten Zombieunternehmen. Darunter versteht man Betriebe, die sich nur aufgrund staatlicher Transferleistungen oder der unnatürlich niedrigen Zinsen noch am Leben halten. Diese Unternehmen sind nicht produktiv und kaum innovativ. Sie bilden ihre Mitarbeiter nicht weiter und zahlen schlechte Löhne.

Verschiedene Schätzungen gehen von 500.000 bis 800.000 solchen Unternehmen in Deutschland aus. Ihre Zahl dürfte durch die Corona-Pandemie noch gestiegen sein, wie eine Umfrage des Ifo-Instituts nahelegt. Wie viele davon tatsächlich in Deutschland sitzen und wie viele Mitarbeiter sie beschäftigen, ist unklar. Aufgrund der lockeren Geldpolitik existieren viele Unternehmen, die de facto unter die Definition Zombieunternehmen fallen. Die Beschäftigten sind zwar de jure nicht arbeitslos im Sinne eines Leistungsbezugs. De facto ist ihre Arbeit aber unproduktiv, weil ihr Unternehmen keine Werte schafft. Freilich kann hier keine seriöse Zahl genannt werden.

Die Zahl von 2.260.000 Arbeitslosen jedenfalls spiegelt nicht die volkswirtschaftliche Wirklichkeit wider. Konservativ geschätzt dürfte die Zahl in Deutschland eher zwischen 4,5 und 5 Millionen Arbeitslosen liegen. Die offizielle Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent dürfte also kaum die Hälfte der tatsächlichen Arbeitslosigkeit zeigen. Wie bei der Inflationsrate, die individuell oft deutlich höher liegt als die allmonatlich vom Statistischen Bundesamt verbreitete Zahl, wird auch die Zahl der Arbeitslosen künstlich kleiner gehalten, als sie ist.


Im aktuell erschienenen Buch „Abhängig beschäftigt – Wie Deutschlands führende Politiker im Interesse der wirklich Mächtigen handeln“ hat sich Thomas Röper sehr intensiv mit weiteren Themen rund um die komplexen Zusammenhänge der gesteuertern Politik im Westen und deren brisanten Verstrickungen mit einer ganzen Reihe von Organisationen beschäftigt und dabei einiges zu Tage gefördert.

Das Buch ist aktuell erschienen und aufgrund der Zensurgefahr ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar (nicht auf Amazon erhältlich).

Hier geht es zu diesem Buch

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Der dicke Ruslan und der schmale Olaf in Berlin

Der dicke Ruslan und der schmale Olaf in Berlin

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Von KEWIL | Hier sehen Sie den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, wie er vor zwei Tagen erschrocken vor seiner Berliner Unterkunft Ruslan Oleksijowytsch Stefantschuk (46), dem hohen ukrainischen Präsidenten der Werchowna Rada, untertänigst seine Aufwartung macht. Scholz hat zu diesem Zeitpunkt auf dem roten Teppich vor dem Kanzleramt bereits minutenlang auf den Polit-Boss aus der […]

Top-Mediziner erklärt: Jüngere haben höheres Impfrisiko, ich impfe keine Kinder

Top-Mediziner erklärt: Jüngere haben höheres Impfrisiko, ich impfe keine Kinder

Der Berliner Hausarzt und Sachbuchautor Dr. med. Erich Freisleben impft zwar seine Patienten, wenn diese das wünschen spricht sich aber klar für eine individuelle Impfentscheidung aus. Bei jüngeren Patienten sieht er keine Notwendigkeit. Junge Patienten zum impfen zu überreden, um Ältere zu schützen, lehnt er aus ethischen Gründen ab.

Ein Gastartikel von Christoph Brückl
Zuerst erschienen in „Die Monatliche“

Chistoph Brückl: Herr Dr. Freisleben, Sie sind Hausarzt in Berlin und impfen auch gegen Corona. Was sagen Sie Ihren Patienten, wenn diese Sorgen vor den Nebenwirkungen haben?

Dr. Erich Freisleben: Ich rate weder von einer Impfung ab, noch will ich meine Patienten zum Impfen überreden. Ich versuche aber, den Patienten so zu informieren, dass er die passende individuelle Entscheidung treffen kann. Nachdem ich den hippokratischen Eid geschworen habe, muss es mein oberstes Ziel sein, größtmöglichen Schaden von diesem fernzuhalten. Das bedeutet, es ist festzustellen, ob das Risiko eines schweren Verlaufs einer Corona-Erkrankung höher ist als das einer negativen Impffolge. Ein junger, gesunder Mann hat zum Beispiel ein relativ geringes Risiko in Bezug auf einen schweren Verlauf der Krankheit Covid19. Demgegenüber sind gerade die Impfnebenwirkungen bei jüngeren Leuten höher als bei älteren.

Warum haben Jüngere in Bezug auf Impfnebenwirkungen ein höheres Risiko?

Das ist noch nicht genau erforscht und daher Spekulation. Aber nachdem junge Menschen ein stärkeres Immunsystem haben, reagiert dieses auch stärker auf die Impfung. Und das kann nicht nur positiv sein, es begünstigt auch Autoimmunreaktionen.

Es heißt ja, dass die negativen Folgen einer Impfung in keiner Relation zum Risiko einer schweren Covid-Erkrankung stehen.

In meiner Praxis hatte ich bisher ungefähr 300 Covid-Fälle erlebt. 6 Patienten überlebten die Krankheit nicht, vier leiden bis heute an Long Covid. Die Folgen der Impfung sind aber auch auffallend: Ein 62-Jähriger Patient starb an einer Sinusvenenthrombose, es gab drei Lungenembolien, ein Guillain-Barré-Syndrom und ich registrierte 25 Fälle mit teils erheblichen, über Wochen bestehenden Nebenwirkungen. Laut offiziellen Zahlen ist das Risiko bei einer Lungenembolie nach einer Impfung 1:100.000 – ich hatte bei 1.250 Geimpften drei Lungenembolien.

Glauben Sie, dass alle Fälle von Impfschäden und Nebenwirkungen gemeldet werden?

Seit Jahren ist bei Medizinern bekannt, dass bei sämtlichen Medikamenten nur 5-10% der Nebenwirkungen gemeldet werden. Man kann also alle offiziellen Zahlen immer mal zwanzig rechnen. Bei der Corona-Impfung kommt noch der Umstand hinzu, dass Mediziner so sehr auf die Zurückdrängung von Covid-19 fokussiert sind, dass sie die negativen Folgen der Impfung gar nicht wahrhaben wollen. Ich habe das selbst bemerkt, als ich Patienten mit offensichtlichen Impfschäden ins Krankenhaus zur genaueren Nachuntersuchung geschickt habe. Dort wurde ein Zusammenhang mit der Impfung sofort ausgeschlossen.

Sie nehmen das ja ernst. Wie behandeln Sie die Impfgeschädigten?

Ich hatte zum Beispiel eine junge Frau in der Praxis, die kurz nach der Impfung über eine Beeinträchtigung des Bewusstseins und eine Nervenlähmung klagte. Im Krankenhaus vermutete man einen psychosomatischen Hintergrund und schickte die Patienten wieder nach Hause. Innerhalb weniger Tage verschlimmerte sich aber ihr Zustand und ich behandelte sie mit Kortison. Innerhalb einer Woche waren die Symptome verschwunden. Die Gabe von Kortison half auch vielen anderen Betroffenen.

Wie können Sie sich das erklären?

Bei einem Patienten trat eine Woche nach der Impfung eine Wesensveränderung auf, die nach einiger Zeit in eine völlige Immobilität mündete. Ich tippte auf eine autoimmun-entzündliche Hirnerkrankung. In einem Akt der Verzweiflung behandelte ich ihn mit hochdosiertem Kortison. Nach zwei Tagen besserte sich der Zustand des Mannes wie durch ein Wunder. Pathologen stellten fest, dass bei Verstorbenen nach einer impfinduzierten Myokarditis eine überschießende Abwehrreaktion der T-Zell-Lymphozyten zu beobachten war. Kortison kann diesen Prozess stoppen. Ich habe mittlerweile 20 Patienten so behandelt, mit sehr hohen Erfolgen.

Wie kann das durch die Impfung passieren?

Nachdem man den Impfstoff im Eiltempo zugelassen hat, weiß man darüber noch einfach zu wenig, auch ich kann nur mutmaßen. Ich habe vielen Patienten mit Problem nach der Impfung auch Blut abgenommen und die T-Zell-Immunität im Labor untersuchen lassen. Hier waren die zentralen Memory-CD8-zytotoxischen Zellen (TCCMA) und die Effektor-MemoryTc-Zellen (TCEMA) besorgniserregend vermindert. Das bedeutet, dass die Patienten teilweise ein über Monate geschwächtes Immunsystem hatten und nichts davon wussten. Bis es eben zu den ersten Symptomen gekommen ist. Durch diese Impfung produzieren ja die eigenen Zellen das Spike-Protein. Es kann sein, dass die Antikörper dieses Protein leicht mit anderen körpereigenen Proteinen verwechseln und es dadurch zu einer Autoimmunreaktion kommt.

Die Spikes wandern ja auch durch den Körper und können an den verschiedensten Stellen Schaden anrichten. Wie lange die Spikes produziert werden und im Körper verbleiben, steht noch in den Sternen. Das müsste eigentlich von Wissenschaftlern genau untersucht werden. Nicht nur die Impfgeschädigten, sondern auch die Ärzte an der Front werden mit den Problemen vollkommen alleine gelassen. Ich befürchte, dass das Vertrauen in die Medizin durch dieses Vorgehen nachhaltig geschädigt wird.

Das bedeutet, man hat Impfstoffe auf den Markt gebracht, über die man noch viel zu wenig weiß?

Richtig. Normalerweise wird ein Impfstoff über einen Zeitraum von 8 bis 10 Jahren ausgetestet. Und wir reden hier von herkömmlichen Vakzinen. Die Pharmaindustrie hat die Krise genützt, um ihre neuen Technologien schnell auf den Markt zu bringen. Nachdem die Ökonomisierung der Medizin in vielen Bereichen schon seit Langem ein generelles Problem ist, gab es hier auch wenig Gegenwehr.

Wie meinen Sie das?

Nachdem die staatlichen Förderungen der diversen Fachgesellschaften und auch universitären Forschungseinrichtungen immer weniger wurden, wurde die Pharmabranche ein immer wichtigerer Geldgeber. Und wer zahlt, schafft an. Das ist leider die Wahrheit. Selbst die Chefin der europäischen Arzneimittelbehörde EMA kommt aus der Pharmabranche. Die kritischen Regulatoren werden immer mehr ausgeschaltet. Und nachdem die Impfkampagne jetzt besonders im Fokus der Öffentlichkeit ist, wird das erst richtig sichtbar.

Aber warum spielt hier ein großer Teil der Ärzteschaft mit?

Weil die Impfung aktuell das einzig zugelassene Mittel für die breitenwirksame vorbeugende Behandlung gegen Covid19 ist. Hätte man vor der Impfung ein Medikament entwickelt, wäre die bedingte Zulassung der Vakzine auch nicht durchgegangen. Eine Voraussetzung für die bedingte Zulassung der Impfstoffe war ja, dass es sonst kein zugelassenes Medikament gegen die Krankheit gibt. Ich vermute, dass deswegen auch die Medikamentenforschung stiefmütterlich behandelt wurde. Dass dies auch seitens öffentlicher Stellen passiert ist, ist schlimm. Leider verwundert es mich aber nicht, da der Lobbyimus der Pharmabranche stark ist.

Wie hätten Sie die Pandemie gemanagt?

Zuerst muss man sich einmal im Klaren sein, dass man mit dem Coronavirus und seinen Mutationen leben muss. Man kann es nicht auslöschen. Das Versprechen, endemische Viren durch Impfungen ausrotten zu können, hatte bei den altgedienten Virologen auch für Kopfschütteln gesorgt. In Schweden reagierte man relativ vernünftig. Am Anfang hatte man zwar mehr Tote, dafür ist die Bevölkerung jetzt viel stärker immunisiert als bei uns. In Schweden ist die Pandemie längst zu Ende, während wir vierteljährlich weiter geimpft werden sollen. Mittlerweile hat Deutschland und Österreich die Schweden bei den Todesraten überholt.

Es ist auch bekannt, dass eine Immunität gegen ältere Versionen des Coronavirus auch gegen SARS-Cov-2 hilft. Das hat man vollkommen unter den Tisch fallen lassen. Jeder kann sich im Blutlabor auf den sogenannten „Corona IGG Plot“ untersuchen lassen. Wer hier hohe Antikörper hat, bei dem sind schwere Verläufe viel seltener. Außerdem verfügen diese und von Covid-19 Genesene im Gegensatz zu Geimpften über Schleimhautantikörper.

Viele Länder behandeln Corona seit Omikron wie eine Grippe. Warum gehen Österreich und Deutschland hier einen anderen Weg?

Im Grunde passiert bei uns auch gerade die Durchseuchung mit Omikron. Nur die Ungeimpften sperrt man ein. Ich vermute, dass man dann die positiven Folgen der natürlichen Durchseuchung als Sieg der Impfung verkaufen will. Ich verstehe mich als Heilarzt, der das Wohl des Patienten im Mittelpunkt sieht. Für mich ist dieses Vorgehen ethisch durch und durch inkorrekt.

Steht für viele Ärzte das individuelle Wohl des einzelnen Patienten nicht mehr an erster Stelle?

Es wird ja ganz offen gesagt, dass sich jüngere Menschen aus Solidarität gegenüber den Älteren impfen lassen sollten. Das bedeutet, dass Menschen die Risiken eines Medikaments in Kauf nehmen, um andere zu schützen. Nebenbei sollen Sie auch noch dazu verpflichtet werden. Ich kann das nicht mit meinem Berufsethos verbinden.

Ein spannendes Interview mit Dr. Freisleben findet sich auch in der Berliner Zeitung: „Eine Impfpflicht würde das Tor zum Missbrauch weit öffnen“

Berliner Bildungssenatorin Busse übt „Selbstkritik“ wegen Äußerungen über arabische Migranten vor zwölf (!) Jahren

BERLIN – Für ihre Äußerungen über arabischstämmige Menschen vor mehr als zwölf Jahren steht Bildungssenatorin Busse in der Kritik. Gegenüber dem Landesschulbeirat hat sie dazu ausführlich Stellung genommen, berichtet die Berliner Zeitung.

Hätte Astrid-Sabine Busse (SPD) vor mehr als zwölf (!) Jahren gewusst, dass sie einmal Bildungssenatorin in Berlin werden wird und dass der Korridor dessen, was man noch sagen darf, immer enger wird, wäre sie damals gut beraten gewesen, besser den Mund zu halten. Und das inzwischen der „Geflüchtete“ immer sakrosankter wird, war damals wohl auch nicht vorherzusehen.

Und so gab die Büßerin Busse dem Landesschulbeirat in einem dreiseitigen Schreiben reumütig Folgendes von sich:

„Meine Absicht war niemals, Menschen abzuwerten, geringzuschätzen, über einen Kamm zu scheren oder pauschal in Gruppen einzuteilen.“

Der „Sündenfall“ der Reumütigen

Busse war vor ihrem Einstieg in die Politik Ende 2021 jahrzehntelang Schulleiterin in einer Grundschule mit hohem Migrantenanteil in Neukölln. In dieser Funktion wurde sie im November 2009 von der „Süddeutschen Zeitung“ mit Äußerungen über arabischstämmige Menschen in Berlin zitiert:

„Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern. Ich sehe doch an den Bescheiden für Lernmittelzuschüsse, wie viel Geld in Wahrheit in diesen Familien ist, alles Sozialhilfe; wenn da viele Kinder sind, ergibt das 3000, 3500 Euro.“

 Und schlimmer noch:

„Man holt sich immer noch den Ehepartner aus dem früheren Heimatland. Wieder ein Elternteil, das kein Deutsch kann.“

Zuviel des „Bösen“, zu viel der Wahrheit.

„Rassistische, realitätsferne und menschenverachtende Thesen“

Obendrein hat auch der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin, der wegen seiner „antimuslimischen Thesen“ inzwischen aus der SPD ausgeschlossen wurde, Busses „SZ“-Zitate in seinem „umstrittenen“ Buch „Deutschland schafft sich ab“, aufgegriffen. Und das im freistem deutschen Staat, den es jemals gegeben hat – welch Unverfrorenheit! Die Berliner Zeitung merkt dazu noch an, dass Sarrazin sie ohne ihr Wissen erwähnte und sie „distanziere sich ausdrücklich von dessen rassistischen, realitätsfernen und menschenverachtenden Thesen“.

Die Büßerin weiter:

„Dass meine damaligen Formulierungen als Schulleiterin nicht glasklar und eindeutig waren – und deshalb von Herrn Sarrazin missbraucht werden konnten -, tut mir aufrichtig leid“, betont Busse, „Ich habe über mein konkretes Erleben an der Schule und in ihrem sozialen Einzugsgebiet gesprochen. Dies habe ich auch immer in dem Wissen getan, dass wir als Land und als Gesellschaft noch nicht die richtigen Wege und die richtig Ansprache gefunden hatten, um deutlich zu machen, dass gelingende Integration keine Einbahnstraße ist.“

In diesem Bereich habe sich seit 2009 zum Glück viel getan, meint sie. Was bitte??? Dass diese Bereicherer mittlerweile ganze Innenstädte bei „Partys von Jugendlichen“ zerlegen und bei Demos ungestraft „Juden ins Gas“ herumbrüllen können. Und sich später als „Heranwachsende“ dann in Gangs formieren, die selbst Richter einschüchtern und vor denen sogar die Polzei die Hose voll hat.

Wird man ihr verzeihen?

Busse wird noch hart an sich arbeiten müssen, um wieder in die Gemeinschaft der Guten, Bunten, Toleranten und Gerechten aufgenommen zu werden, denn in der Regel bedeuten derartige Entgleisungen trotzt erniedrigender Entschuldigungs‑, Distanzierungs- und Selbstgeißelungsrituale und „sozialistische Selbstkritik“ das Karriere-Aus, wie bei Xavier Nadoo.

Was in jedem Fall bleibt, ist der bleibende Makel, dass die scheinbar Geläutete die zu bejahende Ideologie nicht hinreichend verinnerlicht hat und insofern eine unsichere Kantonistin bleibt.

Tier aus der Offenbarung Johannes ? US-Christen und die Statue vor dem UN-Hauptgebäude

Anfang November 2021 wurde vor dem Besucherplatz der UNO die Statue eine geflügelten Jaguars aufgestellt, die bei manchen Christen in den USA Assoziationen mit dem ersten Tier aus der Offenbarung Johannes oder der Apokalyse weckte. Laut UNO handelt es sich dabei um einen Wächter für “internationalen Frieden und Sicherheit”. Haben die Christen also Unrecht und beruht ihre Deutung nur auf Einbildung und Paranoia?

 

Dabei wird von ihnen beim Vergleich hier nur der zweite Teil des Kapitels 13 aus dem Buch der Offenbarung (13:2) zitiert “und das Tier welches ich sah, glich einem Parder, und seine Füße waren die eines Bären, und sein Rachen wie ein Löwenrachen, und der Drache gab ihm seine Kraft, seinen Thron und große Gewalt” und der erste Teil (13:1), der bei der Beschreibung des Tieres von sieben Häuptern und zehn Hörnern spricht weggelassen. Assoziationen scheinen hier also auf den ersten Blick wenig zutreffend zu sein. Doch worum handelt es sich offiziell bei dem handwerklich gut gelungenen Kunstwerk eines geflügelten Jaguars?

“Alebrijes”, volkstümlich-mythische Kunstfiguren

 Die Statue ist ein Geschenk des mexikanischen Bundesstaates Oaxaca an die UNO, das von den außergewöhnlich talentierten Künstlern Jacobo und Maria Angeles hergestellt wurde, und soll laut UNO ein allegorischer Wächter für “internationalen Frieden und Sicherheit” sein. Die in der lokalen Tradition als Alebrijes bezeichneten mystischen Wesen knüpfen an volkstümliche vorkolumbianische Vorstellungen an. Der Name “Alebrijes” bezieht sich auf eine Vision, die der Cartonero oder Pappmache Künstler Pedro Linares López 1936 im Fieberdelirium hatte. Ein Esel mit Schmetterlingsflügeln, ein Hahn mit den Hörnern eines Stieres und ein Löwe mit Adlerkopf riefen ihm dabei immerzu das Phantasiewort Alebrijes zu. Internationale Aufmerksamkeit erlangte diese Kunstrichtung zuerst durch die beiden kommunistischen Künstler Diego Riviera und Frieda Kahlo.

Lucifer Trust

Wofür stand der Jaguar in den vorkolumbianischen Kulturen? Als Dämmerungsjäger versinnbildlichte er bei den Maya die Nacht und war zugleich als gefürchtete Raubkatze das Machtattribut der Dämonen der Unterwelt bei anderen indigenen Kulturen gab es ähnliche animistische Vorstellungen. Die Uno vertritt und fördert keine christlichen Glaubensvorstellungen. Ganz im Gegenteil: der der mehr oder weniger als Religionsabteilung der Uno fungierende Lucis Trust (vormals Lucifer Trust) orientiert sich in seinen Lehren an der Esoterikerin und Okkultistin Alice Baily. Man denke außerdem an den schwarzen Magnetidstein im Meditationsraum der UNO, der mit einem Saturnkult in Verbindung gebracht und an die Kaaba in Mekka erinnert. Vor diesen Hintergründen ist das Mißtrauen gläubiger Christen gegenüber der Weltregierungsorganisation und der von ihr gewählten Symbolik berechtigt.

www.un.org/ungifts/content/meditation-room%5B/caption%5D

Björn Höcke über Benedikt Kaisers „Die Partei und ihr Vorfeld“

Björn Höcke über Benedikt Kaisers „Die Partei und ihr Vorfeld“

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Von BJÖRN HÖCKE* | Das Studium der Geschichte lohnt sich für den Oppositionspolitiker auch mit Blick darauf, welche Methoden das jeweilige Establishment eines Staates anwandte, um eine stärker werdende Opposition einzubremsen. Offen repressive Systeme hatten bzw. haben wenig Skrupel, Oppositionelle einzukerkern oder umzubringen. Vermutlich morden auch die bekannten Geheimdienste des demokratischen Westens, aber wenn, dann […]

Der Grüne-Energie-Wahn von Deutschland sollte den USA eine Lehre sein!

Der Grüne-Energie-Wahn von Deutschland sollte den USA eine Lehre sein!

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Larry Bell

Der neue deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck, ein führendes Mitglied der Grünen Partei seines Landes, hat eine harte Lektion über die katastrophalen Folgen seiner jahrelangen naiven Opposition gegen fossile Brennstoffe erhalten.

Nachdem er seine Spitzenbeamten beauftragt hatte, die Auswirkungen der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Lieferungen auf die Energiesicherheit im Falle einer damals drohenden Invasion in der Ukraine zu bewerten, waren ihre Schlussfolgerungen hoffnungslos entmutigend.

Habeck soll einem Interviewer gesagt* haben: „Ich dachte mir: ‚Die Situation, in der wir uns befinden, ist eine Katastrophe. Ich kann unmöglich die Verantwortung dafür übernehmen, diese totale, schreckliche Hilflosigkeit aufrechtzuerhalten“.

[*Der Link verweist auf einen Artikel im Wall Street Journal hinter einer Zahlschranke. Die Habeck-Aussage ist daher eine Rückübersetzung. A. d. Übers.]

Was hatte Habeck mit Verspätung erkannt?

Eine wichtige Lektion – von der man annehmen könnte, dass sie schon sehr früh offensichtlich war – ist, dass Windenergie, von der Deutschland viel aufgebaut hat, weder zuverlässig noch billig ist.

Tatsächlich gehört Deutschland mit der höchsten installierten Windkraftkapazität in Europa zusammen mit Dänemark zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen weltweit … rund 35 USD-Cent pro Kilowattstunde im zweiten Quartal 2021, was Platz 15 der teuersten von 133 Ländern bedeutet.

In dieser Rangliste ist der derzeitige Anstieg der deutschen Energiepreise noch nicht berücksichtigt, der wahrscheinlich noch viel höher ausfallen wird.

Dennoch war dies bereits mehr als das Dreifache dessen, was wir damals in Amerika zahlten (11,8 Cent/kWh), was in diesem Jahr voraussichtlich um etwa 4 % steigen wird. Zu den ohnehin schon hohen Preisen kam hinzu, dass Deutschland im letzten Sommer ein äußerst schlechtes Windaufkommen hatte, das schwächste seit über 20 Jahren, und die Stromerzeugung an Land nur 87 % der im Jahr 2020 produzierten Menge erreichte. Dies zwang Berlin dazu, mehr der von der Grünen Partei verachteten Stein- und Braunkohlekraftwerke hochzufahren, um die Differenz auszugleichen.

Was hätten sie sonst tun können?

Deutschland, eine dominierende Wirtschaftsmacht in der EU, ist von Russland abhängig, das mehr als die Hälfte des Erdgases und ein Drittel des Erdöls liefert, das für den Betrieb von Fabriken, die Beheizung von Wohnungen und den Betrieb von Lastwagen, Bussen und Autos benötigt wird. Erschwerend kommt hinzu, dass etwa die Hälfte der deutschen Kohleimporte, die für die Stahlproduktion unerlässlich sind, ebenfalls aus Russland stammen.

Es ist also nicht so, dass Habech Probleme haben sollte, russische Kohleimporte zu vermeiden. Das weltweite Angebot ist reichlich, und Deutschland selbst verfügt über riesige Reserven, die leicht zugänglich und transportierbar sind. Was das Erdgas betrifft, so haben die EU-Mitgliedstaaten noch vor 15 Jahren mehr Gas gefördert als Russland exportiert hat.

Paradoxerweise verfügt Europa, obwohl seine Gasreserven kleiner sind als die Russlands, über ebenso viele technisch förderbare Schiefergasvorkommen wie die USA, deren Erschließung die Regierungen nicht zulassen wollen.

Was das Erdöl betrifft, so ist Deutschland seit Jahrzehnten für etwa 35 % seiner Versorgung auf russische Lieferungen über spezielle Pipelines angewiesen, da seine Häfen nur begrenzte Kapazitäten für Supertanker anderer Lieferanten haben. Deutschland verfügt auch nicht über Pipelines für den Transport von Küste zu Küste, und das Land hat die meisten Container, die für den Transport per Bahn verwendet wurden, verschrotten lassen.

Vergessen Sie also billige Energie für Deutschland, insbesondere Erdgas, das für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Landes unerlässlich ist. Wie das Wall Street Journal prognostiziert, könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt um bis zu 6 % sinken, wenn die russischen Lieferungen eingestellt werden.

In der Zwischenzeit hat der russische Riese Gazprom PJSC den größten Gasspeicher Europas erworben, und der von der russischen Regierung kontrollierte Ölproduzent Rosneft hat einen Mehrheitsanteil an einer der größten Ölraffinerien Europas erworben, beides in Deutschland.

Als Putins Truppen in die Ukraine einmarschierten, zahlte Deutschland bereits täglich rund 208 Millionen Dollar für Energie an Russland und dämpfte damit seine Begeisterung für die darauf folgenden westlichen Finanzsanktionen.

Die daraus resultierende Abhängigkeit und Verzweiflung ist völlig selbstverschuldet und geht auf den Kalten Krieg zurück, als Westdeutschland die Sowjetunion im Tausch gegen billiges Erdgas mit Stahl zum Bau von Pipelines belieferte.

Die 16-jährige Regierungszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel beschleunigte diese gegenseitige Abhängigkeit, indem sie den Bau von zwei Gaspipelines zwischen Deutschland und Russland – North Stream 1 und 2 – unterstützte.

Die Gaspipeline North Stream 2 war bereit, in Betrieb genommen zu werden, aber Deutschland hat sie eingemottet, als Russland die Ukraine angegriffen hat. Deutschland hat die Entwicklung der Pipelines, die zusammen rund 20 Milliarden Dollar kosten, in den vergangenen 16 Jahren entscheidend unterstützt.

Die erste dieser Pipelines wurde kurz vor der Ablösung des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder durch Merkel im Jahr 2005 vereinbart.

Nur wenige Wochen nach seinem Ausscheiden aus dem Amt erhielt Schröder, ein persönlicher Freund Putins, einen hochrangigen Posten bei North Stream, um ein einflussreicher Lobbyist für die Gasriesen Gazprom und Rosneft zu werden, mit Zugang zu führenden Politikern, einschließlich des derzeitigen Bundeskanzlers Olaf Scholz und seiner hochrangigen Mitarbeiter.

Als Merkel vor kurzem zurücktrat und Scholz sein Amt antrat, war Deutschland zum weltweit größten Abnehmer von russischem Gas und zu einem der Länder in der EU geworden, die am stärksten von russischer Energie abhängig sind.

Deutschlands grün-versessene Regierung hat sich durch frühere Entscheidungen zum Ausstieg aus der Atom- und Kohleverstromung noch abhängiger von Erdgas gemacht.

Vizekanzler Habeck ist auf der Jagd nach verflüssigtem Erdgas (LNG), das er von Lieferanten wie den USA und Katar bezieht. Das Problem ist, dass LNG per Schiff transportiert wird, bevor es in speziellen Hafenanlagen wieder vergast wird, über die Deutschland derzeit nicht verfügt.

Obwohl neue Verträge mit Norwegen und den Golfstaaten Habeck geholfen haben, die russischen Lieferungen zu reduzieren, wird eine wichtige Raffinerie in Schwedt im Osten Deutschlands, die den größten Teil des Auto-, Flugzeug- und Heizöls der Region liefert, von Rosneft kontrolliert, das kein Interesse an der Raffinierung von nicht-russischem Öl hat.

Sehr zum Ärger und zur Verärgerung seiner ehemaligen grünen Parteifreunde möchte Habeck einige der riesigen schwimmenden LNG-Terminals in Griechenland, Transpower und Transgas, leasen, die Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen werden sollen.

Zum Vergleich: Deutschland benötigt rund 95 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr, und während Nord Stream eine Kapazität von 55 Milliarden Kubikmetern pro Jahr hat, kann ein einziges schwimmendes Terminal nur etwa 5 Milliarden Kubikmeter hinzufügen. Der Rest müsste aus LNG-Importen stammen, die von Nachbarländern wie den Niederlanden geliefert werden.

Dank des Krieges von Präsident Joe Biden gegen fossile Energien, der in Amerika zu Engpässen und Rekordpreisen führt, können wir nicht viel tun, um zu helfen.

Ja, das ist auch für uns eine düstere Lektion.

This piece originally appeared at NewsMax.com and has been republished with permission from the author.

Link: https://cornwallalliance.org/2022/05/germanys-green-energy-fixation-should-teach-us-a-lesson/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

Der Krieg fiel nicht vom Himmel! (I) – „By the grace of God America won the Cold War!“

Der Krieg fiel nicht vom Himmel! (I) – „By the grace of God America won the Cold War!“

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Auch wenn Russlands Krieg gegen die Ukraine durch nichts zu rechtfertigen ist, er hat eine jahrzehntelange Vorgeschichte. An der der Westen nicht unschuldig ist. – Bereits am 28. Januar 1992 posaunte US-Präsident George H.W. Bush stolz vor dem Kongress, Amerika habe den Kalten Krieg gewonnen. In der Retrospektive erweist sich genau dieser Satz als Startschuss für den neuen Kalten Krieg. Von Leo Ensel

Die Menschen in Russland mögen für oder gegen Putin oder den gegenwärtigen Krieg gegen die Ukraine sein. Sie mögen alte Kommunisten oder neue Reiche, Sowjetnostalgiker, ‚Westler‘ oder Panslawisten sein. Facharbeiter, Professoren, Verkäuferinnen, Arbeitslose oder Rentnerinnen. Sie mögen in der Schwarzerderegion, im Wolgadelta, Transbaikalien, Udmurtien, Jakutien oder in der Republik Komi leben. Mit einem Satz bringt man sie alle auf die Palme:

Die Sowjetunion hat den Kalten Krieg verloren!“

In der Tat hat der nassforsche Hurra-Triumphalismus bestimmter westlicher Kreise erheblich dazu beigetragen, dass Russland und der Westen sich schon lange vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wieder in einem zweiten Kalten Krieg nebst äußerst gefährlichem neuen Wettrüsten befanden. Und es ist bezeichnend für das geistige und moralische Niveau der Menschen, denen dieser Satz so flott über die Lippen geht, dass sie offenbar nur in den Kategorien von Sieg und Niederlage zu denken vermögen! – Aber der Reihe nach.

Vorläufige Zurückhaltung

Als im Herbst 1989 die Mauer fiel und die friedlichen Revolutionen in Osteuropa die kommunistischen Diktaturen hinwegfegten, hielt sich die US-Administration unter George H.W. Bush noch diplomatisch zurück. Man war sich in Washington darüber im Klaren, dass jedes lauthalse westliche Hurra-Getöse dem weiteren Verlauf der Ereignisse nur geschadet hätte. Schließlich zeichneten sich bereits umwälzende Ereignisse wie eine mögliche Wiedervereinigung Deutschlands ab, die auf keinen Fall gefährdet werden sollten. So enthielt man sich zunächst aller demonstrativen Gesten, die auf die Menschen in der Sowjetunion demütigend hätten wirken können – während man bereits den ‚russischen Separatisten‘ und späteren Totengräber des Landes, Boris Jelzin, clandestin förderte[1]! Am 21. November 1990 unterzeichnete auch George Bush senior zusammen mit 31 weiteren Staats- und Regierungschefs die „Charta von Paris“, die in ihrem zentralen und epochalen Satz: „Sicherheit ist unteilbar, und die Sicherheit jedes Teilnehmerstaates ist untrennbar mit der aller anderen verbunden“ mit dem rivalisierenden Denken und Handeln, mit der potenziell weltvernichtenden Politik des Nullsummenspiels der Supermächte brach. Damit war der Kalte Krieg beendet.

Dachte die Welt zumindest.

Das Coming out

Aber bereits einen Monat nach dem Zerfall der Sowjetunion konnte Bush – zufälligerweise in der Wahlkampfzeit – nicht mehr an sich halten und am 28. Januar 1992 brach es zu Beginn seiner jährlichen ‚State of the Union Adress‘[2] vor dem Kongress förmlich aus ihm heraus: Die Welt habe in den vergangenen zwölf Monaten Veränderungen von wahrhaft biblischen Ausmaßen erlebt. In diesem Jahr sei nichts weniger als der Kommunismus selbst gestorben. Und lange habe er, der Präsident, vor lauter Beschäftigung mit diesen Veränderungen und dem ganzen Fortschritt gar nicht die Möglichkeit gehabt, „to show the joy that was in my heart“. Aber, nun sollten alle die Ohren spitzen!, „the biggest thing“, das sich jemals in seinem und in dem Leben der Anderen ereignet habe, sei dies: „By the grace of God America won the Cold War!“ (Nebenbei: Dass er für diese dummdreiste Geschichtslüge auch noch keinen Geringeren als Gott persönlich in die Pflicht nahm, das verleiht dieser Bemerkung eine besonders peinliche Note.)

Kein Satz hat sich für das westlich-russische Verhältnis als so fatal erwiesen wie dieser! Dieser Satz enthält bereits im Keim die folgende amerikanische Politik des Unilateralismus, der „Einzigen Weltmacht“, der NATO-Osterweiterungen, der Politik der Regime-Changes, der völkerrechtswidrigen Angriffskriege, der Kündigungen fast sämtlicher Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträge. Und er beweist, dass der Mann, der ihn aussprach und alle, die ihn später mit stolzgeschwellter Brust gedankenlos nachplapperten und seiner Logik gemäß handelten, offenbar geistig zu beschränkt und moralisch zu verantwortungslos waren, das Entscheidende überhaupt zu erfassen.

Verspieltes Vertrauen

Ohne die revolutionäre Politik der damaligen Sowjetadministration, sprich: ohne die Politik des Neuen Denkens – damals wie heute seiner Zeit um Jahrzehnte voraus, weil es die Interessen der gesamten Menschenheit über das tödliche Rivalisieren der Supermächte stellt – wäre der Kalte Krieg niemals friedlich beendet worden! Michail Gorbatschow, der Architekt dieser revolutionären Wende im außen- wie rüstungspolitischen Denken und Handeln, formuliert es so:

Das Ende des Kalten Krieges war unser gemeinsamer Sieg. Er kam zustande durch Dialog und Verhandlungen über die kompliziertesten Probleme der Sicherheit und Abrüstung und indem man bilaterale Beziehungen aufnahm. Ohne all dies hätte der Kalte Krieg und das Wettrüsten noch einige Jahrzehnte andauern können. Und wer weiß, wozu dies hätte führen können!“

Aber dabei blieb es leider nicht.

Anstatt all dies anzuerkennen, erklärte der Westen sich zum Sieger. Das Ende des Kalten Krieges – das war für ihn erst vollzogen mit dem Ende der Sowjetunion. Amerikanische Staatsmänner nannten das eine Politik aus der Position der Stärke. Und schlossen daraus, es sei nun notwendig, die eigene militärische Macht weiter auszubauen, den eigenen Willen durchzusetzen, eine unipolare Welt zu schaffen, ein amerikanisches Imperium. Nun musste die Welt mitansehen, wie das Vertrauenskapital, das in den 1980er Jahren angesammelt worden war, verspielt wurde, wie statt einer neuen, sicheren Weltordnung das Gespenst eines neuen Chaos auftauchte, in dem das Recht des Stärkeren herrschte. Die Charta von Paris, die Ideen der kollektiven Sicherheit, die Schaffung eines Sicherheitsrates für Europa, die 1991 ernsthaft diskutiert wurden, gerieten dagegen in Vergessenheit.“

Vor den Trümmern dieser Entwicklung stehen wir nun heute.

Den Kalten Krieg haben die Kalten Krieger verloren

Stellen wir die Dinge ein für allemal richtig. Der erste Kalte Krieg konnte beendet werden, weil die damalige Sowjetadministration um Michail Gorbatschow zuvor im Denken und Handeln nichts weniger als die Logik des Wettrüstens selbst besiegt hatte! Und genau dadurch konnte dem zunächst widerstrebenden Westen die restlose Verschrottung der gefährlichsten Waffen im Kurz- und Mittelstreckenbereich und eine weltweite atomare Abrüstung um 80 Prozent aufgezwungen werden.

Den Russen ist dies nach wie vor sehr präsent. Kleiner Tip: Fahren Sie doch einfach mal – jaja, es ist auch jetzt möglich! – nach Russland und fragen Sie den ersten besten Russen, der Ihnen über den Weg läuft. Er wird Ihnen sagen: „Wir haben den Kalten Krieg beendet!“

Mit einem Wort: Den Kalten Krieg verloren haben damals die Kalten Krieger. Und gewonnen hat ihn die restliche Menschheit!

Hatte!

Lesen Sie morgen den zweiten Teil „Putins Rede im Bundestag nach 9/11“

Titelbild: zapomicron/shutterstock.com


Vom Ende des linken Pazifismus – ZurZeit Nr. 22–23

Wie jede Woche dürfen wir Ihnen unsere aktuelle Ausgabe des Wochenmagazin ZurZeit präsentieren. Diesmal mit folgenden Thema:

Vom Ende des linken Pazifismus

  • Werner Reichel: Linke Kriegstreiber ­Seite 30–39
  • Thor Kunkel im ZZ-Gespräch ­Seite 34–36
  • Van der Bellen und das Bundesheer ­Seite 38–39

Gastkommentare und Interviews:

Was gibt es sonst noch zu lesen?

  • Mona Lisa-Attacke: Ökoterrorismus ­Seite 4
  • Editorial: Putin darf nicht siegen ­– verlieren schon gar nicht! ­Seite 6–7
  • Staatsbürgerschaft: ­Linker „Schlingerkurs“ ­Seite 8–9
  • Affenpocken: Wieder­holung von Corona ­Seite 10–11
  • Alexander Van der Bellen zum Zweiten ­Seite 12–13
  • ÖVP: Seniorenbund wird zum Stolperstein ­Seite 14–15
  • Deutschland: Gewerkschaft auf ­strammem Linkskurs ­Seite 16–17
  • Ausland: Johnson will wieder Yards und Unzen ­Seite 20
  • Globalisten: Weltwirtschaftsforum in Davos ­Seite 21–23
  • George Soros will Putins Niederlage ­Seite 23
  • Inflation an „Marshall“-Plänen ­Seite 24–25
  • Preisregulierung: End­station Planwirtschaft ­Seite 27–29
  • Andreas Mölzer: Der Fluch der linken Heuchelei ­Seite 38–39
  • Wiener Festwochen: ­Linkes Politspektakel ­Seite 43–44
  • Geschichte: Die KP-Mär vom spon­tanen Volksaufstand ­Seite 46–47
  • USA: Das Land der Amokläufer ­Seite 52–53
  • ZDF-Gender-Serie floppt ­Seite 54
  • Top Gun: Frei von Woke-Wahn ­Seite 55

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