Kategorie: Nachrichten
„Mein Vertrauen in Bobby ist unerschütterlich“ – Update mit Mary Holland

Mary Holland ist CEO von Children’s Health Defense. Seit Jahrzehnten kämpft sie für gesundheitliche Selbstbestimmung, seit 2019 als enge Verbündete an der Seite von Robert F. Kennedy Jr. Es ist bereits das dritte Interview, in dem Mary Holland einige Einblicke aus nächster Nähe zum Gesundheitsminister der USA gewährt. Es gibt vermutlich kaum eine Persönlichkeit, der […]
Der Beitrag „Mein Vertrauen in Bobby ist unerschütterlich“ – Update mit Mary Holland erschien zuerst unter tkp.at.
Marla Svenja Liebich: Die Flucht einer Unbeugsamen
Marla Svenja Liebich hat den Staat vor den Kopf gestoßen und ist untergetaucht, statt ihre Haftstrafe anzutreten. Als Rechtsextremistin verurteilt hat sie mit ihrer Kritik an der Politik die Heuchelei unserer selbsternannten Eliten entlarvt. Nun fahndet die Polizei nach ihr, während sie aus Russland postet und Asyl in den USA plant. Ihre Geschichte enthüllt, wie der Apparat Andersdenkende zerquetscht, und zeigt, dass es Freiheit nur noch für die „Richtigen“ geben soll.
Von Chris Veber
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Marla Svenja Liebich, die unbeugsame Kritikerin des Systems mit Schnauzbart und Lippenstift, hat sich der Haft entzogen. Eigentlich hätte sie am Freitagabend in der Justizvollzugsanstalt Chemnitz antreten sollen, um eine Strafe von einem Jahr und sechs Monaten abzusitzen – verurteilt wegen Volksverhetzung, übler Nachrede und Beleidigung. Stattdessen postete sie auf X ein Video, in dem sie die Behörden, Staatsanwaltschaft und Presse als misogyn und verlogen brandmarkt. Sie sei politisch verfolgt, nur weil sie ihre Meinung sagt.
Nun läuft die Fahndung, und Liebich deutet an, sich ins Ausland abgesetzt zu haben – konkret in die Russische Föderation, wo sie mit kremlnahen Beamten spricht und parallel Akten für ein Asylgesuch in den USA vorbereitet.
Ihr Weg dorthin war geprägt vom Kampf gegen das System. Geboren 1970 als Sven Liebich in Merseburg, wuchs sie in Halle auf und wurde früh in der rechten Szene aktiv. Sie baute ein Netzwerk auf, organisierte Demos gegen Asylpolitik, EU und Regierungsmedien, die sie als Lügenpresse bezeichnete. Während der Corona-Pandemie wurde sie zur Querdenker-Ikone und tätowierte sich einen “Ungeimpft”-Stern – eine Provokation, die Entsetzen unter den Regimetreuen auslöste.
Ihre Verurteilung im Juli 2023 durch das Amtsgericht Halle, bestätigt vom Landgericht und schließlich vom OLG Naumburg im Mai 2025, gipfelte in der Haftstrafe. Doch Liebich konterte. Ende 2024 nutzte sie das Selbstbestimmungsgesetz der deutschen Ampel des Grauens, änderte Namen und Geschlechtseintrag auf weiblich – eine Maßnahme, die ihre Kritiker als Missbrauch brandmarken, wo sie doch nur den Willen des Gesetzgebers umsetzt.
Diese Frau hat einen Einfluss, den wenige je erreichen. Sie demaskiert die perverse Logik unserer Politik. Indem sie den Staat zwingt, sie als Frau zu behandeln, enthüllt sie die Absurditäten eines Systems, das Gesetze schafft, die es selbst nicht handhaben kann. Liebich steht in der Tradition von Thelma und Louise – zwei Frauen, die dem patriarchalen Druck entfliehen, indem sie alles hinter sich lassen.
Hier jagt der übergriffige Staat ein Mädchen, das es wagte, ihm zu widersprechen. Und zeigt damit: Nicht alle Frauen sind gleich viel wert für unsere Politiker. Wo bleiben die Schreie der Linkswoken nach Freiheit für Marla? Die Solidaritätsdemos, die sie sonst für jede Minderheit organisieren? Stattdessen dröhnendes Schweigen, weil Liebich nicht in ihr Weltbild passt – eine Rechte, die Russland unterstützt und den Ukraine-Krieg als westliche Provokation sieht.
Liebich lässt unsere Herrschenden nackt dastehen. Ihre Geschichte wird in die Kulturgeschichte eingehen, als junge Frau, die dem Kaiser die Maske vom Gesicht riss. In einer Zeit, da der tiefe Staat Andersdenkende mundtot macht, verkörpert sie den Widerstand gegen den Überwachungsapparat. Die Fahndung nach ihr wird zu einem Roadmovie. Liebich postet weiter, stellt Anzeigen gegen ihre Beleidiger und Verleumder – sogar aus dem Untergrund. Das zeigt die Hilflosigkeit eines Regimes, das Freiheit nur noch für Gehorsame duldet.
Am Ende ist Marlas Flucht ein Triumph des Individuums über den Kollektivzwang. Sie enttarnt die Verlogenheit: Während Europas Gesellschaften zerbrechen, die Einheimischen zur Minderheit werden, die Gesellschaft auf den großen Krieg dressiert wird, die Wirtschaft zugrunde geht – da jagen unsere Herrscher eine Kritikerin.
Die selbsternannten Eliten sind entblößt, ihre Narrative sind idiotisch, lächerlich, pervers. Liebich hat es aufgezeigt – und der Staat hasst sie dafür. Möge sie mithilfe Trumps und Putins Schutz vor dem Zugriff der woken Häscher finden, dann hätte sie auch noch zur Zusammenarbeit zwischen Großmächten und zum Frieden beigetragen. Marla Svenja Liebich, Dein Platz in der Geschichte ist Dir sicher.
Alice Weidel (AfD) erschüttert über den Gleismord von Friedland: „Eine Kehrtwende wird nur mit der AfD gelingen!“

Der Gleismord von Friedland hat viele Menschen in ganz Deutschland geschockt. Wer auf Google am Sonntagmorgen (31. August) nach Worten der Anteilnahme von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) suchte, suchte vergeblich! Dafür hat sich AfD-Bundessprecherin Alice Weidel in aller Deutlichkeit zu Wort gemeldet.
Weidel schreibt auf X: „Der Fall des getöteten Mädchens in Friedland beinhaltet alles, wofür das ‚Wir schaffen das‘ der CDU seit 10 Jahren steht: Vorbestrafter Iraker wird nicht abgewiesen, die Öffentlichkeit wird nur tröpfchenweise informiert. Eine Kehrtwende wird nur mit der AfD gelingen!“
Der mutmaßliche Zugschubser Muhammad A. (31), ein seit drei Jahren abgelehnter Asylbewerber aus dem Irak, wurde inzwischen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Über das grausame Geschehen in Friedland werden derweil weitere Einzelheiten bekannt:
Am 11. August verließ die 16-jährige Liana K. die Zahnarztpraxis, in der sie ihre Ausbildung begonnen hatte. Auf dem Heimweg wollte sie vom Bahnhof den Zug nach Hause nehmen. Während sie die letzten Meter zum Bahnsteig ging, rief sie noch ihren Großvater in der Ukraine an. Wenig später kam es zu der tödlichen Attacke.
Nach bisherigen Ermittlungen soll der zur Tatzeit stark alkoholisierte Muhammad A. (1,35 Promille) das Mädchen mit voller Wucht vor einen durchfahrenden Güterzug gestoßen haben. Spezialisten fanden später DNA-Spuren des Mannes an der Schulter der Getöteten.
Ein Augenzeuge: „Ein schlimmer Mann, völlig irre!“ Der Beschuldigte war im niedersächsischen Friedland schon öfter durch randalierendes Verhalten aufgefallen.
Großvater hört die letzten Sekunden mit
Während Liana K. mit ihrem Großvater telefonierte, kam es zu dem Gleismord. „Ihr Opa musste alles mitanhören. Er hörte Schreie, dann nur noch Zugrauschen“, berichtet Markus Janitzki, Bürgermeister der thüringischen Gleisleden, wo Lianas Familie zeitweise untergebracht war. Die Eltern hätten früh vermutet, dass es kein Unfall gewesen sein könne: „Die Empörung und die Wut ist jetzt natürlich sehr groß.“
Zur Erinnerung: Zunächst war die Polizei von einem Unfall ausgegangen. Erst 18 Tage nach der Tat wurde bekannt, dass ein 31-jähriger Iraker verdächtigt wird, die Jugendliche vor einen Güterzug gestoßen zu haben. Es seien DNA-Spuren des Mannes an der Schulter des Opfers gefunden worden, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft Göttingen. Der Mann sei per Unterbringungsbefehl in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden.
Große Solidarität nach Spendenaufrufen
Die Solidarität der Menschen im Grenzdreieck von Niedersachsen, Thüringen und Hessen ist groß. Bis zum Wochenende gingen auf einem Spendenkonto rund 14.000 Euro für Lianas Beerdigung ein. Viele ältere Menschen hätten persönlich Geld im Rathaus von Geisleden abgegeben, berichtet der Bürgermeister. Die Eltern von Liana K. seien am Boden zerstört. Ihre kleineren Brüder verstünden nicht, warum ihre große Schwester nicht mehr nach Hause kommt.
Tat kommt zur Unzeit
Für die Mainstream-Medien ist der Mord an Liana K. 10 Jahre nach Merkels Willkommensputsch offenbar kein großes Thema. Vielleicht, weil das Geschehen von Friedland die linksgrünen Migrations-Jubelfeiern stören könnte?
Wer am Sonntagmorgen auf Google die Suchbegriffe „tagesschau.de, Iraker, Friedland“ eingab, stieß auf diese Meldung vom 12. August: „Von Güterzug touchiert: 16-Jährige stirbt auf Bahnsteig. Der Unfall hat sich laut Polizei im Bahnhof von Friedland (Landkreis Göttingen) ereignet. Der genaue Hergang sei noch unklar.“
The post Alice Weidel (AfD) erschüttert über den Gleismord von Friedland: „Eine Kehrtwende wird nur mit der AfD gelingen!“ appeared first on Deutschland-Kurier.
Ukrainische Kamikazedrohne über Estland abgestürzt

Über den Drohnenangriff auf die Raffinerie im russischen Ust Luga nahe der estnischen Grenze und nicht weit von der russischen Millionenstadt St. Petersburg vom letzten Sonntag habe ich bereits berichtet. In dem Artikel habe ich auch die Frage aufgeworfen, ob die Drohnen, die den Großraum St. Petersburg angreifen, aus dem Baltikum kommen. Den Verdacht, dass […]
Warum die Physik den Solarträumen Grenzen setzt
Die Verfechter der “Solarzukunft” verkaufen den Menschen das Märchen von der unerschöpflichen Kraft der Sonne, als könnte man mit ein paar Hektar Glas und Silizium eine Industrienation betreiben. Doch die Physik kennt keine Ideologie und zeigt gnadenlos die Grenzen auf: Solarenergie benötigt große Flächen, ist unzuverlässig und von Natur aus ineffizient. Wer sie zum Fundament einer modernen Gesellschaft machen will, kämpft gegen die Realität an.
Die Gläubigen der großen Energiewende predigen unermüdlich vom “unerschöpflichen Potential” der Sonne. Ein Stern, der seit Milliarden Jahren scheint, könne doch wohl problemlos eine Industrienation mit Strom versorgen, heißt es. Nur ein Narr könne daran zweifeln. Doch leider haben die Gesetze der Physik noch niemandem ein Wunder geschenkt, auch nicht den Jüngern des Klimakults. Energie mag in der Theorie unendlich vorhanden sein, entscheidend ist, wie sie in nutzbare Form gebracht wird. Und hier endet das Märchen schneller, als es den Klimaideologen lieb ist.
Die entscheidende Größe ist die Energiedichte. Kernkraftwerke und fossile Kraftwerke konzentrieren ungeheure Energiemengen auf winzigen Flächen. Solarzellen hingegen leben von der Diffusität. Ein Quadratmeter Erdoberfläche bekommt mittags bei wolkenlosem Himmel rund 1000 Watt Sonnenstrahlung ab – theoretisch. Doch sobald man Jahreszeiten, Wetter, Bewölkung, geographische Breite und Tag-Nacht-Zyklen einrechnet, bleibt nur ein Bruchteil übrig. Selbst unter optimalen Bedingungen schaffen Solaranlagen gerade einmal ein paar Watt pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu liefert Kernkraft mehrere hundert Watt pro Quadratmeter, Kohle und Gas ebenfalls um ein Vielfaches mehr.
Nackte Zahlen statt ideologisches Wunschdenken
Die nackten Zahlen sind eindeutig: Kernenergie kommt auf 228 bis 760 Watt pro Quadratmeter, Erdgas auf 185 bis 740 Watt, Kohle auf 26 bis 105 Watt. Solar dagegen dümpelt bei 6 bis 12 Watt herum. Mit anderen Worten: Wer eine Kilowattstunde Strom aus Sonnenlicht gewinnen will, braucht mindestens die zehnfache bis hundertfache Fläche gegenüber konventionellen Kraftwerken. Das ist einfach nur schlichte Physik.
Noch absurder wird es beim Kapazitätsfaktor, also dem Maß für die tatsächliche Auslastung. Während Kernkraftwerke mit über 90 Prozent zuverlässig laufen, kommen Gaskraftwerke (auch weil sie vor allem zu Spitzenlastzeiten zugeschaltet werden und nicht immer auf Volllast laufen) auf rund 60 Prozent, Kohle auf gut 40 Prozent. Solar? Lächerliche 23 Prozent. Das bedeutet sehr simplifiziert, dass solche Anlagen etwa drei Viertel ihres theoretischen Maximalpotentials nicht ausschöpfen können.
Strom fließt nur dann, wenn die Sonne scheint. Wer die Lücke schließen will, muss Speicher bauen, die es in den benötigten Dimensionen nicht gibt, oder fossile Kraftwerke bereithalten, die einspringen, sobald Wolken aufziehen oder die Nacht hereinbricht. Genau deshalb hat der Solarboom weltweit kaum fossile Energien verdrängt, sondern eher den Gesamtverbrauch erhöht.
Ein Verrat an der Natur
Hinzu kommt der gigantische Flächenfraß. Ein 1000-Megawatt-Solarpark verschlingt 20 bis 40 Quadratkilometer an Land. Ein Kernkraftwerk derselben Leistung begnügt sich mit einem Bruchteil: 1,2 bis 4 Quadratkilometer. Wer also von zehntausenden Solarfeldern träumt, träumt zugleich vom massenhaften Versiegeln von Landschaft, vom Zerschneiden von Ökosystemen und vom Flächenverbrauch, der alles übertrifft, was man der konventionellen Energie je vorgeworfen hat.
Das Ganze wird dann noch als “Klimaschutz” verkauft. Doch in Wahrheit ist es ineffizientes Symbolhandeln, das Ressourcen verschlingt, Natur zerstört und am Ende doch nicht liefert, was man den Menschen versprochen hat: billige, sichere, verlässliche Energie. Solarzellen können ein nützliches Werkzeug für private Dächer, Inselnetze oder Zusatzstrom sein. Doch als Fundament einer Hochtechnologiegesellschaft taugen sie nicht. Das ist die Realität.
Die Physik lässt sich einfach nicht durch Beschlüsse im Bundestag oder Sonntagsreden in Brüssel überlisten. Solange die Menschheit auf eine verlässliche Stromerzeugung angewiesen ist, wird sie nicht umhin kommen, auf Energieträger mit hoher Dichte und hoher Verfügbarkeit zu setzen: Kernkraft, Gas, Öl und Kohle. Alles andere ist eine Einladung zum Blackout.
Peter Thiel – Wie der Pate des Silicon Valley die Welt beherrscht
anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert

Peter Thiel – Wie der Pate des Silicon Valley die Welt beherrscht
Facebook, PayPal, Palantir: Für die einen ist US-Tech-Investor Peter Thiel ein gefährlicher Freak, der die globale Überwachung und Versklavung anstrebt, für die anderen das genaue Gegenteil. So janusköpfig wie er selbst ist auch seine politische Theologie.
Ungarn, 2. August: Das Mathias-Corvinus-Collegium (MCC) hat zum Festival nach Esztergom geladen. Die konservative Denkfabrik gilt als Kaderschmiede von Ministerpräsident Viktor Orban. Der Ort könnte kaum besser gewählt sein, verdichtet sich doch in der auf Deutsch Gran genannten Stadt die wechselvolle europäische Geschichte wie unter einem Brennglas: Schon ab 150 v. Chr. siedelten dort Kelten, später errichteten die Römer ein Kastell. Vom Anfang des 10. Jahrhunderts bis zum Mongolensturm 1241 hielten die magyarischen Herrscher Hof in Esztergom, zwischen 1543 und 1683 regierten dort die Türken. Im Nibelungenlied ziehen die Burgunden von Worms in die Stadt, wo sie von Etzel – also Hunnenkönig Attila – erst verraten und dann abgeschlachtet werden.
Geboren wurde Thiel 1967 in Frankfurt am Main, doch schon im Alter von einem Jahr wanderten seine Eltern mit ihm nach Amerika aus. Bevor sich die Familie 1977 in Kalifornien niederließ, war sein Vater, ein Chemiker, in Südafrika und Namibia tätig. Sohn Peter spielte als Teenager gern am Computer, verschlang Science-Fiction-Literatur, doch seine Lieblingsgeschichte ist die Tolkien-Trilogie Herr der Ringe, die er nach eigenen Angaben mehr als zehn Mal komplett durchgelesen hat.
Palantir rüstet Geheimdienste, Polizei und Militär mit Analyse-Software aus.
Wenngleich in der Schule ein Mathe-Ass, studierte Thiel ab 1989 in Stanford zunächst Philosophie mit Bachelor-Abschluss, dann Rechtswissenschaften bis zum Doktorgrad. Anschließend arbeitete er als Anwalt, wurde aber bald Derivatehändler bei der Großbank Credit Suisse. Dort verdiente er genügend Geld, um 1996 seinen ersten Anlagefonds Thiel Capital zu gründen. Einige Jahre später wird der Investor in Yale einen Vortrag vor Jurastudenten halten und ihnen empfehlen, lieber ins Silicon Valley zu gehen. Einer seiner Zuhörer war Vance, den er erst für eine seiner Kapitalgesellschaften anheuerte, um ihn später als Politiker aufzubauen. Thiel selbst hatte bereits 1998 im Tech-Eldorado Palo Alto gemeinsam mit Elon Musk und dem Informatiker Max Levchin den Online-Bezahldienst Paypal gegründet, stieg später bei Facebook ein und investierte sogar in den wachsenden amerikanischen Cannabismarkt. Doch seinen schlechten Ruf bei vielen Leuten hat Thiel vor allem wegen eines Unternehmens, das er 2003 mitgründete: Palantir Technologies.
Armageddon und Antichrist
Bereits 2017 attestierte der britische Guardian dem von der CIA mitfinanzierten und auf Datenanalyse spezialisierten Unternehmen, «genau so viel Macht in der realen Welt zu besitzen wie Google, Microsoft, Facebook, Amazon und Apple» in der digitalen. Die Kundenliste von Palantir liest sich wie das Who‘s Who der US-Sicherheitsorgane – neben CIA, FBI und NSA nutzen unter anderem das Marine Corps und die Air Force die Programme. Solche Software-Anwendungen überwachten «alles und jeden, um Prognosen darüber zu erstellen, wer, wann, wo was macht. Oder denkt. Oder schreibt», meint der alternative Journalist Tom-Oliver Regenauer.
Die NATO nutzt die Maven-AI von Palantir, eine strategische Partnerschaft gibt es auch mit den israelischen Streitkräften, und auch in Deutschland nimmt man die Dienste des von Thiel mitgegründeten und heute von Alex Karp geführten Unternehmens in Anspruch. So setzt etwa die Polizei in Hessen und Hamburg auf die sogenannte Gotham-Software, die es erlaubt, Daten aus unterschiedlichen Quellen rasch zusammenzuführen, um so Profile und Beziehungsnetzwerke von Verdächtigen und Straftätern zu erstellen. 2022 wurde bekannt, dass das von dem Konzern entwickelte Analysesystem Vera bei der bayrischen Polizei zum Einsatz kommen sollte, doch selbst Söder & Co. hatten Bedenken, beim Einsatz der Software selbst ausspioniert zu werden. Trotz solcher Vorbehalte plädierte neben NRW und Hessen auch Bayern im Rahmen einer Innenministerkonferenz 2023 für einen bundesweiten Einsatz von Palantir-Software. Ist es also so, wie Regenauer befürchtet? Er schreibt auf seinem Blog: «Palantirs zentralisierter Datenpool wird sich zum mächtigsten Unterdrückungsinstrument der Zivilisationsgeschichte auswachsen.» Oder will Thiel die Menschheit vor so einer dystopischen Zukunft bewahren?
Beten per App
«Die Nachricht wirkt zunächst harmlos: Eine katholische Gebets-App namens Hallow erobert die Download-Charts. Nutzer können sich Gebete vorsprechen lassen, spirituelle Ratschläge erhalten. Sogar während des Super Bowl läuft Werbung für die App – der teuerste Werbeslot der Welt. Doch was diese Geschichte bemerkenswert macht, sind die Investoren: US-Vizepräsident J.D. Vance und Peter Thiel, der deutschstämmige Tech-Milliardär und PayPal-Mitgründer. (…)
Was als Investment in eine Gebets-App begann, entpuppt sich als Teil eines größeren Plans: der Erschaffung einer neuen amerikanischen Identität, die sich nicht mehr an universellen Menschenrechten oder internationaler Kooperation orientiert, sondern an der Vorstellung, das letzte Bollwerk gegen den Untergang der Zivilisation zu sein.» (BR24, 16.6.2025)
Der US-Milliardär sieht die Bevölkerung dieses Planeten an einem gefährlichen Scheideweg. Nuklear- und Biowaffen sowie Künstliche Intelligenz (KI) drohen seiner Ansicht nach, die biblische Apokalypse bald eintreten zu lassen. Das war auch sein Thema in Esztergom, wo er zwei mögliche Zukunftsszenarien skizzierte: das nukleare Armageddon oder einen «Welteinheitsstaat mit echten Zähnen und echter Macht» – der Antichrist aus der Offenbarung des Johannes, der den Menschen «Frieden und Sicherheit» verspricht, um sie letztlich global zu unterwerfen. Institutionen wie EU oder UN sieht er als mögliche Vorstufen einer solchen «Wohlfahrtsdiktatur mit allmächtiger Überwachungstechnologie». Nach eigenem Bekunden will er also genau das verhindern, was viele ihm viele als Absicht unterstellen.
Katechon und Neoreaktion
Den Ausweg aus dem Zukunftsdilemma sieht Thiel, der schon 2009 Freiheit und Demokratie als miteinander unvereinbar bezeichnete, in einem Konzept aus der Theologie: dem Katechon, der laut Neuem Testament eine von Gott gesandte Macht, die sowohl Armageddon als auch den Antichristen aufhalten kann. Politisiert wurde das Konzept vom Staatsrechtler und rechten Säulenheiligen Carl Schmitt, der den Katechon als christliche Ordnungsmacht interpretierte, die notfalls auch mit autoritären Mitteln und Gewalt eingreifen darf, um die Welt und die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren.
Thiel und sein Protegé Curtis Yarvin betrachten die Demokratie mit Skepsis.
Sein ehemaliger Schützling Vance folgt ihm offenbar in dieser Ansicht: 2022 erklärte der heutige Vize von Trump in einem Livestream, es sei notwendig, «die aktuelle amerikanische Führungsschicht komplett zu ersetzen, wie einen Tumor herauszureißen» und stattdessen «ein Bewusstsein für eine amerikanische politische Religion zu schaffen». Ein anderer Protegé des deutsch-amerikanischen Investors geht sogar noch weiter: der Software-Entwickler Curtis Yarvin, in dessen Unternehmen Tlon er zeitweise investierte und mit dem ihn seit über zehn Jahren eine persönliche Freundschaft verbindet. Yarvin veröffentlichte von 2007 bis 2014 unter dem Pseudonym Mencius Moldbug auf seinem Blog Unqualified Reservations zahlreiche Theorietexte, in denen er sich etwa für die Ersetzung der liberalen Demokratie durch eine Quasi-Monarchie aussprach, die von einer Technokratenregierung mit einem CEO an der Spitze wie ein Unternehmen geführt werden solle. Am besten wäre es, so Yarvin alias Mencius Moldbug, die derzeit bestehenden Nationen in eine Vielzahl von Kleinstaaten umzuwandeln, die als private Aktiengesellschaften geführt würden. In diesen genössen dann nur die Anteilseigner Mitbestimmungsrechte. Großes Vorbild ist dabei für ihn Singapur. Tatsächlich tendieren dort die demokratischen Rechte gen null, der allgemeine Wohlstand befindet sich hingegen auf einem hohen Level, was einhergeht mit großer Zufriedenheit der Bevölkerung.
Mit seinen Thesen wurde Yarvin zu einem der bekanntesten Vertreter der sogenannten Neoreaktionäre, kurz NRx – einer ebenso virtuellen wie kurzlebigen Bewegung, die bald ein Revival erleben könnte. Nicht wenige Neoreaktionäre sind enttäuschte Linke, Yarvin selbst kommt aus der libertären Ecke, verbindet solche Ansätze mit dem Erfindergeist des Silicon Valley und rechten Konzepten wie der Staatstheorie Schmitts. Bei Trumps Amtseinführung im Januar saß er im Publikum – auf Einladung von Thiel-Zögling Vance. So schließt sich der Kreis.
Der Beitrag Peter Thiel – Wie der Pate des Silicon Valley die Welt beherrscht ist zuerst erschienen auf anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert und wurde geschrieben von Redaktion.
Das Pulver der Boheme: Aufstieg und Fall des Kokains
anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert

Das Pulver der Boheme: Aufstieg und Fall des Kokains
Die Entdeckung des Kokains löst eine Welle der Euphorie aus. Ärzte hoffen auf Heilungserfolge, Firmen mischen es in neue Produkte wie Coca-Cola. Doch bald gerät der beliebte Stoff in Verruf.
von Sebastian Kretz
Köstlich! Erfrischend! Berauschend! Stärkend! Mit kaum mehr als diesen vier Schlagworten bewirbt eine Zeitungsanzeige ein neuartiges “Abstinenz-Getränk”, das am 8. Mai 1886 erstmals verkauft wird. Die Annonce im “Atlanta Journal” übertreibt nicht: Monatelang hat der Apotheker John Pemberton in seinem Labor an der Rezeptur gearbeitet, hat Zucker, Zitronensäure, Vanilleextrakt, Orangen-, Muskatnuss- oder Zimtöl in immer neuen Verhältnissen gemischt und durch einen riesigen Sandfilter laufen lassen, hat experimentiert, gerührt, verkostet. Das Ergebnis: ein einzigartiger Geschmack – ganz ohne Alkohol. Ein Rezept genau zur richtigen Zeit: Denn im Sommer tritt in Atlanta ein Gesetz zur Prohibition in Kraft, das den Verkauf von Spirituosen verbietet.
Seine berauschende und stärkende Wirkung allerdings verdankt Pembertons Getränk industriell hergestelltem Koffein aus der westafrikanischen Kolanuss, zugeliefert von der Firma Merck aus Darmstadt. Vor allem aber enthält es einen mächtigen Wirkstoff aus den Blättern eines südamerikanischen Strauchs: Kokain. So zentral sind die zwei aufputschenden Zutaten des dunklen Sirups, der – wie zu dieser Zeit üblich – in speziellen Schankräumen mit Sprudel aufgeschäumt wird, dass Pemberton sein neues Produkt nach ihnen benennt: Coca-Cola. Mehr als 15 Jahre lang enthält jedes einzelne Glas des Softdrinks, der zu einer der wertvollsten Marken der Welt aufsteigen wird, eine kleine Menge eines schnell wirkenden Rauschmittels mit äußerst hohem Suchtpotenzial.
Nach den Maßstäben von 1886 aber ist John Pemberton weder Dealer noch zwielichtiger Panscher. Er bleibt ein angesehener Geschäftsmann. Und ist bei Weitem nicht der Erste, der Kokain öffentlich in den höchsten Tönen lobt und Produkte mit dieser Zutat massenweise vermarktet. Im Gegenteil: Pemberton bringt Coca-Cola in einer Zeit heraus, als auf beiden Seiten des Atlantiks weite Bevölkerungsschichten hochpotente Rauschmittel ganz offen und ohne jedes schlechte Gewissen konsumieren – und zwar völlig legal.
Denn in kaum einem westlichen Staat des 19. Jahrhunderts schreiben die Behörden vor, welche Substanzen zu welchem Zweck eingesetzt werden dürfen. Weder Ärzte noch Konsumenten machen einen Unterschied zwischen Medikamenten, die zur örtlichen Betäubung oder als Schmerzmittel dienen, und Drogen, die vor allem wegen ihrer berauschenden Wirkung konsumiert werden. Die moderne, auf Fakten beruhende Medizin steht am Anfang ihrer Entwicklung – Heilkunst und Quacksalberei sind noch schwer auseinanderzuhalten. Renommierte Ärzte ersinnen die absurdesten Therapien, behandeln etwa Frauen, die an der vermeintlichen Krankheit Hysterie leiden, mit auf die Gebärmutter gerichteten Stromstößen. Auch Arzneimittelkunde und Chemie beginnen gerade erst, mit wissenschaftlichen Methoden zu arbeiten.
Allerdings entwickeln sich diese Methoden mit gewaltigen Schritten. In früheren Jahrhunderten kamen Menschen vor allem an Schmerz- und Rauschmittel, indem sie Pflanzenteile wie die Blätter des Kokastrauchs verwendeten. Oder sie nutzten natürlich ablaufende Prozesse, ließen etwa Trauben vergären, um Alkohol zu gewinnen.
Der junge Paderborner Apothekergehilfe Friedrich Sertürner aber will herausfinden, wie Arzneipflanzen wirken. Im frühen 19. Jahrhundert experimentiert er mit dem getrockneten Milchsaft der unreifen Schlafmohnkapsel. Der als Opium bekannte Stoff ist eine der ältesten Drogen der Welt. Sertürner will die Substanz finden, die in der bröckelig-braunen, an Kandiszucker erinnernden Masse wirkt. 1806 gelingt es ihm, sie in Kristallform zu isolieren. Nach Morpheus, dem griechischen Gott der Träume, nennt Sertürner später den Stoff: “Morphium”.
In den folgenden Jahrzehnten wird es zur wohl ersten westlichen Modedroge der Geschichte: Nicht nur verschreiben es Mediziner unbesorgt als potentes Schmerzmittel. Auch viele Gesunde schätzen das Stimmungshoch, die Gelassenheit, die ihnen der Stoff verleiht – umso mehr seit Erfindung der Injektionsnadel 1853. Den Stoff direkt in die Blutbahn zu spritzen, führt zu einer schnelleren und heftigeren Wirkung.
Zugleich kristallisiert sich immer stärker heraus: Wer Morphium zu intensiv konsumiert, zahlt einen Preis. Es kann Übelkeit oder Verstopfung, bei Überdosierung sogar eine Lähmung des Atmungsreflexes bewirken. Hat sich der Körper einmal an den Stoff gewöhnt, fordert er ihn unerbittlich immer wieder ein. Bekommt er ihn nicht, straft er die sogenannten Morphinisten mit den Schrecken des kalten Entzugs: Krämpfen, Durchfall, Schlaflosigkeit, Angstzustände.
Just zu dieser Zeit gelingt es einem jungen Göttinger Wissenschaftler, einen Stoff zu isolieren, der bald das scheinbar perfekte Gegengift bietet: Um 1860 untersucht Albert Niemann, Doktorand der Chemie, den Inhalt einer großen Schiffstruhe, die eine österreichische Fregatte von einer Weltumsegelung aus Südamerika mitgebracht hat – darin rund 30 Pfund Blätter des Kokastrauchs. Vor allem in den peruanischen und bolivianischen Anden gehört es seit Jahrhunderten zum Alltag vieler Menschen, sich die Pflanzenteile in die Wange zu stecken und auszulutschen. Die Kokablätter sind reich an Kohlehydraten, Kalzium, Vitaminen – und enthalten geringe Mengen an Koka-Alkaloiden, einem Naturstoff, der leicht berauschend wirkt. Dieser unterdrückt Hunger und Müdigkeit; dank ihm sind die Einheimischen in der Lage, in der kalten, dünnen Hochgebirgsluft weite Strecken zurückzulegen und dabei schwere Lasten zu tragen. Vor der Ankunft der Europäer sollen die Blätter so bedeutend gewesen sein, dass sie als heilig verehrt wurden und vorrangig Herrschern und Priestern zustanden.
Niemann will den reinen Wirkstoff isolieren. Er zerschneidet die Blätter, versetzt sie mit hochprozentigem Alkohol und Schwefelsäure, presst aus, filtert, schüttelt, destilliert. Schließlich gewinnt er kleine Kristalle, die auf seinen Vorschlag hin als “Cocaïn” bezeichnet werden. 1862 nimmt die pharmazeutisch-chemische Firma Merck in Darmstadt das weiße Pulver in ihren Warenkatalog auf – zunächst nur zu Forschungszwecken – und verkauft bald bis zum Rand gefüllte Fläschchen.
Schnell wird klar: Kokain wirkt genau so wie die namensgebenden Blätter – nur viel schneller. Und viel intensiver. “Wenige Minuten nach der Einnahme stellt sich eine plötzliche Erheiterung und ein Gefühl von Leichtigkeit her”, wird der junge Wiener Arzt Sigmund Freud später in seiner Abhandlung “Über Coca” schreiben, einer Mischung aus Selbstversuch und Überblicksstudie. “Lang anhaltende, intensive geistige oder Muskelarbeit wird ohne Ermüdung verrichtet”, führt der Mediziner aus. “Nahrungs- und Schlafbedürfnis, die sonst zu bestimmten Tageszeiten gebieterisch aufgetreten, sind wie weggewischt.” Nebenwirkungen oder Gefahren “bei längerem mäßigen Gebrauch” hält Freud für unwahrscheinlich – eine Einschätzung, die er bald bitter bereuen wird.
Es ist wohl der Korse Angelo Mariani, der als Erster erfolgreich einen Markt für Kokainprodukte findet. Der Chemiker mischt 1863 in seinem Pariser Labor mithilfe von Kokablättern ein Getränk zusammen, das Kokain in den folgenden Jahren wortwörtlich in aller Munde bringen wird. Sein “Vin Mariani” beruht auf einem simplen und sehr französischen Rezept: Auf ein Glas Bordeaux kommen im Schnitt 40 Milligramm Kokain. Dieser Trank enthält etwa so viel Pulver wie eine geschnupfte “Line” (diese Art des Konsums setzt sich jedoch erst in den kommenden Jahrzehnten durch).
Marianiwein “ist perfekt, verleiht Gesundheit und vertreibt Trübsal”, jubelt etwa der französische Dramatiker Victorien Sardou. Papst Leo XIII. erlaubt dem Unternehmen gar, Werbung mit seinem Konterfei zu machen. Auch Erfinder Thomas Edison, Jules Verne, Autor von “20 000 Meilen unter dem Meer”, und die britische Königin Viktoria äußern öffentlich ihre Vorliebe für das doppelt berauschende Getränk.
Es ist nicht nur dessen Erfolg, der in den 1880er Jahren einen Kokainboom auslöst. Immer mehr Pharmaunternehmen drängen auf den Markt, umwerben Ärzte, Apotheker und Drogisten, ihren Kundinnen und Patienten den Stoff zu empfehlen. Die Firma Parke, Davis and Company aus Detroit etwa verspricht, Kokain helfe gegen Blähungen, Koliken, Hysterie, Rücken- und Muskelschmerzen, lasse zudem Patienten nach einer Grippe schneller zu Kräften kommen.
Vor allem aber stellt sich bald heraus, dass Kokain, auf Schleimhäute aufgetragen, diese vorübergehend gefühllos macht. Bald setzen es Ärzte ein, um ihre Patienten an Zähnen oder Augen schmerzfrei zu operieren. Damit ist Kokain das erste industriell hergestellte Mittel zur örtlichen Betäubung; 1894 wird es das Brockhaus Konversationslexikon als “unentbehrlich” bezeichnen. Noch in den 1920er Jahren ist es eines der bedeutendsten Lokalanästhetika.
Für die zahlreichen Morphiumsüchtigen ist der neue Stoff eine Verheißung. Mit seiner Hilfe, so scheint es, können sie ihre Gier nach dem Rausch überwinden, ohne Nebenwirkungen oder Entzugserscheinungen fürchten zu müssen. Allein in Paris sollen um 1890 rund 50 000 Morphinisten leben.
Bei Weitem nicht alle Konsumenten stechen sich aus reinem Hedonismus die Nadel in den Arm. Die USA importieren etwa zur selben Zeit mehr als 225 Tonnen des Stoffs: Im Amerikanischen Bürgerkrieg zwischen 1861 und 1865 haben Militärärzte an Soldaten 60 000 Amputationen vorgenommen. Zu den typischen Folgen gehören chronische Schmerzen. Und das Mittel der Wahl, um dieses Leid zu lindern, heißt so gut wie immer Morphium.
Kann Kokain heilen?
Wohl kaum ein Versuch eines Schmerzpatienten, die Sucht nach dem Opiat mit Kokain zu heilen, ist besser dokumentiert als der Ernst Fleischl von Marxows, eines aufstrebenden Arztes am Wiener Allgemeinen Krankenhaus. 1871 entzündet sich eine Schnittwunde an dessen Daumen so heftig, dass der Finger amputiert werden muss. Die unsäglichen Folgeschmerzen lindert er mit immer höheren Dosen Morphium.
Ein Freund und Kollege Fleischl von Marxows, der zehn Jahre jüngere und noch weitgehend unbekannte Sigmund Freud, will im Selbstversuch das medizinische Potenzial von Kokain ergründen. Im Frühjahr 1884 bestellt er bei Merck in Darmstadt Stoff für drei Gulden und 33 Kreuzer, ein Zehntel seines dürftigen Monatsgehalts. Er trinkt ihn in Wasser gelöst – und ist begeistert: Eine kleine Dosis, schreibt er bald darauf seiner Verlobten, habe ihn “wunderbar auf die Höhe gehoben”. Ermuntert durch Berichte eines US-Kollegen, der Opiumsüchtige mit Kokain geheilt haben will, schlägt Freud seinem Freund dieselbe Therapie vor. Voller Hoffnung willigt dieser ein.
Tatsächlich sinkt Fleischl von Marxows Morphiumverbrauch innerhalb weniger Wochen drastisch. Freud, der gerade an “Über Coca” arbeitet, greift die vermeintliche Heilung in seiner Schrift auf: “Coca” habe den Patienten in die Lage versetzt, schreibt er, “die Morphinentziehung unter geringfügigen Symptomen zu überstehen”.
Etwa zur gleichen Zeit beginnt auf der anderen Seite des Atlantiks John Pemberton, sich für die Wirkung von Kokablättern zu interessieren: Wegen einer Verletzung aus dem Bürgerkrieg leidet er unter chronischen Schmerzen, die er mit ebenso chronischem Morphiumkonsum unterdrückt. Auch er traut dem neuen Wirkstoff zu, seine Sucht zu heilen. Ganz Geschäftsmann, sucht er zugleich nach Wegen, diesen zu vermarkten. 1884 beginnt er, in Atlanta und Umgebung “French Wine Coca” anzubieten, eine Kopie des Marianiweins und zugleich eine Art alkoholhaltige Vorstufe von Coca-Cola. Pembertons selbstbewusste Werbung – er preist das Getränk als “Gottes bestes Geschenk in der Medizin” an – zeigt Wirkung: Bald verkauft er Hunderte Flaschen French Wine Coca am Tag.
Unterdessen verschlechtert sich der Zustand Fleischl von Marxows. Wenige Wochen nach den ersten Erfolgen nimmt er nicht nur täglich ein Gramm Kokain zu sich; auch sein Morphiumkonsum ist wieder so hoch wie zuvor. Nun abhängig von zwei Substanzen, leidet er unter Schmerzen, Schlaflosigkeit und Halluzinationen, bricht immer wieder zusammen. Er wird seine Sucht nie überwinden. Geistig und körperlich gleichermaßen zerstört, erliegt er ihr 1891.
Sigmund Freud ist tief bestürzt über das Schicksal des Freundes. Er hält zwar noch daran fest, Kokain sei zumindest für gesunde Menschen unschädlich, distanziert sich aber damit von früheren Lobreden. Überhaupt mehren sich am Ende des Jahrhunderts die Stimmen, die Kokain für ähnlich schädlich halten wie Morphium. 1888 etwa berichtet ein US-amerikanischer Arzt, wie Kokain einen seiner Patienten innerhalb weniger Monate in einen “ausgezehrten, hohläugigen, verschlagenen, flachbrüstigen, hilflosen Hinkefuß der Menschheit” verwandelt habe.
Viele Kokainabhängige aber wirken nach außen hin ganz normal, bewältigen ihren Alltag scheinbar problemlos. Anders als bei Morphium bewirkt die Sucht auch je nach Einnahmeart weniger starke körperliche Entzugserscheinungen. Doch braucht, wer regelmäßig Kokain nimmt, ständig höhere Dosen, um den gewünschten Rausch zu erleben. Bei starkem Konsum zerstört es die Schleimhäute der Nase, führt zu Herz- und Gehirninfarkten oder bewirkt psychische Störungen, die zum Selbstmord führen können. Ein späterer Versuch mit Ratten zeigt: Während Tiere, denen unbegrenzt das Opiat Heroin zur Verfügung steht, weiterhin schlafen, essen und trinken, tun Ratten mit freiem Zugang zu Kokain nichts anderes mehr, als sich zu berauschen, und sterben innerhalb weniger Wochen.
Aber selbst die schlimmsten Nachrichten über die Folgen des Konsums bringen die Menschen um die Jahrhundertwende nicht vom Kokain ab – gerade in den USA. Einige europäische Staaten versuchen den Markt zu regulieren; Großbritannien etwa hat schon 1868 eine Registrierungspflicht für Apotheker eingeführt, die Wirkstoffe wie Opium verkaufen, 1901 tritt im Deutschen Reich eine ähnliche Verordnung in Kraft.
In den USA dagegen entscheiden die Bundesstaaten über Gesundheitsfragen. Viele von ihnen überwachen nicht, wer als Mediziner praktizieren darf. Sie schreiben auch nicht vor, welche Wirkstoffe selbst ernannte Heiler den Menschen verordnen, und erlauben unbegrenzt Werbung für beliebige Substanzen. Die Pharmafirma Parke, Davis and Company etwa gibt angesehene medizinische Fachzeitschriften heraus und platziert dort unter anderem illustrierte Anzeigen für Kokain. Konkurrent Lloyd wiederum bewirbt die “sofortige Heilung” durch seine kokainhaltigen Zahnschmerztröpfchen – explizit für Kinder. Über 90 Prozent des in den USA verkauften Stoffs beschaffen sich die Konsumenten ohnehin direkt in Apotheken und Drogerien.
Auch das Geschäft mit Coca-Cola läuft gut; 1891 produziert das Unternehmen mehr als 75 000 Liter Sirup für die Herstellung der Kokainbrause. John Pemberton profitiert von diesem Boom nicht mehr. 1887 fürchtete der an Magenkrebs erkrankte Erfinder, angesichts der nur langsam steigenden Einnahmen weder seine Familie ernähren noch seine weiterhin bestehende Morphiumsucht finanzieren zu können. Er veräußerte die Marke Coca-Cola und die Rechte an der Rezeptur für ein paar Tausend Dollar an mehrere Interessenten; im Jahr darauf erlag er seiner Krankheit. Erst der Geschäftsmann Asa Candler, der schließlich die Firma übernimmt, weitet die Produktion zügig aus und wandelt das Unternehmen 1892 in eine Kapitalgesellschaft um, die bald millionenschwere Coca-Cola-Company.
Um 1902 sind Schätzungen zufolge rund 200 000 US-Amerikaner süchtig nach Kokain, vier Jahre später liegt der Konsum vermutlich bei elf Tonnen. Etwa zu dieser Zeit beauftragt die Coca-Cola-Company ihren Lieferanten, den verwendeten Kokablättern ihren Wirkstoff zu entziehen (das genaue Datum ist nicht überliefert, da die Coca-Cola-Company hartnäckig leugnet, ihr Produkt habe jemals Kokain enthalten).
1911 berufen die USA eine internationale Opiumkonferenz in Den Haag ein. Schon lange ist es den Amerikanern ein Dorn im Auge, dass die Briten China seit Jahrzehnten illegal mit Opium überfluten und daran fürstlich verdienen. Damit soll nun Schluss sein. Die Briten aber wollen sich nicht vor aller Welt bloßstellen lassen – und knüpfen ihre Konferenzteilnahme an eine Bedingung: Wenn die Opiumkontrollen strenger werden sollen, müsse mit gleicher Härte auch der Handel mit Morphium, Heroin und Kokain reglementiert werden. Stoffe also, die zu dieser Zeit vielerorts noch legal als Heil-, Stärkungs- und Schmerzmittel verwendet werden.
Die offizielle Begründung der Briten: Fällt das Opium weg, werden Süchtige umso mehr Ersatzstoffe brauchen. Und jeder weiß, wer diese Substanzen produziert: das Deutsche Reich, der weltgrößte industrielle Hersteller und Exporteur dieser Wirkstoffe. Einen Aufschwung Deutschlands zum internationalen “Großdealer” aber will niemand, vor allem angesichts des politischen Säbelrasselns der Deutschen am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Trotz großer Interessenkonflikte einigen sich im Januar 1912 insgesamt zwölf Staaten in Den Haag darauf, den Handel mit Opium, aber auch mit Morphium, Heroin und Kokain weltweit zu beschränken.
Das Pulver der Boheme
Es dauert Jahre und einen Weltkrieg, bis die Konvention in Kraft tritt. Erst 1920 wird Kokain in Deutschland verschreibungspflichtig. Wer dagegen verstößt, muss 10 000 Mark Bußgeld bezahlen oder kommt für sechs Monate ins Gefängnis. Doch noch 1924 reichen Übelkeit, Asthma, Seekrankheit oder Migräne, um vom Arzt ein Rezept für ein Kokainpräparat zu bekommen, teils mit der Anweisung, es über Monate einzunehmen.
Zu diesem Zeitpunkt, rund 65 Jahre nach der Entdeckung, hat sich das Kokain jedoch längst der staatlichen Kontrolle entzogen. Der Schwarzmarkt blüht. Die etwa 15 000 Menschen, die 1924 in Berlin Kokain konsumieren, haben kaum Schwierigkeiten, an ihren Stoff zu kommen. In der Hauptstadt verkaufen Händler auf der Straße, in eleganten Lokalen und trüben Spelunken “Mehl”, “Leinwand”, “Kragen”, so die Codenamen von Kokain, schnupfen Süchtige in einschlägig bekannten Etablissements das Pulver öffentlich von Nagelfeilen und Handrücken. Freunde veranstalten zu Hause “Cocain-Nächte”, deren Ziel allein darin liegt, alle “irre zu machen”, wie ein Zeitgenosse schreibt. “Kokolores” nennen die Berliner den Kokainrausch.
An all dem ändert auch das 1929 vom Reichstag erlassene strenge Opiumgesetz, das Herstellung und Handel mit fast allen berauschenden Stoffen außer Alkohol in Deutschland unter Kontrolle stellt, nur wenig. Wer kann, schnupft weiter. Kokain wirkt stärker als das Gesetz.
Der Beitrag Das Pulver der Boheme: Aufstieg und Fall des Kokains ist zuerst erschienen auf anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert und wurde geschrieben von Redaktion.
Mitsubishi storniert Windprojekte im Wert von 1,7 Milliarden Dollar in Japan

Mitsubishi gibt drei große Offshore-Windprojekte in Japan auf, die aufgrund von Inflation, Chaos in der Lieferkette und steigenden Kosten finanziell zusammengebrochen sind. Die globale grüne Energiebranche scheitert, da Unternehmen zugeben, dass Projekte im Bereich unzuverlässiger Energien ohne massive Subventionen niemals wirtschaftlich rentabel waren. Japans Vorstoß in Richtung Offshore-Windenergie ignoriert die rauen natürlichen Bedingungen, die tiefen […]
Der Beitrag Mitsubishi storniert Windprojekte im Wert von 1,7 Milliarden Dollar in Japan erschien zuerst unter tkp.at.
Neutralität auf dem Vormarsch

Es geht in Deutschland vorwärts mit dem Neutralitätsgedanken als Friedensimpuls. In diesem Gastbeitrag gehen Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann, zwei Urgesteine der deutschen Friedensbewegung und Herausgeber der Neuen Rheinischen Zeitung auf die aktuellen Entwicklungen ein. Wichtige friedenspolitische Impulse kamen vom Gründungskongress des BSW-Jugendverbands. Beim Gründungskongress des BSW-Jugendverbands (JSW) in Bochum wurde am 26. Juli 2025 […]
Der Beitrag Neutralität auf dem Vormarsch erschien zuerst unter tkp.at.
Merz, Merkel und das „Wir“
Von WOLFGANG HÜBNER | Die letzten beiden CDU-Kanzler haben ein ernstes „Ich“-Problem. Die vielen Psychiater in unserem Land sollten sich dringend mal mit diesem krankheitsverdächtigen Phänomen beschäftigen und nach einer Therapie für die davon befallenen Damen und Herren kümmern.
Die begeisterte Blockflötenspielerin Angela Merkel (2005 – 2021) erklärte bekanntlich nach ihrem großzügig gestatteten Zustrom von menschlichen Goldstücken aus aller Welt: „Wir schaffen das“. Damit glaubte sie mehr zu wissen als 80 Millionen verblüffte Untertanen, die seitdem mit massiven Messerproblemen in der Poller-Republik leben müssen.
Vergleichsweise harmlos ging die Sache mit dem SPD-Kurzzeitkanzler Olaf Scholz (2021 – 2025) aus. Der deklarierte zwar die „Zeitenwende“, überließ es aber seiner grünen Außenministerin Annalena Baerbock (derzeit New York), Russland den Krieg zu erklären, was allerdings zum Leidwesen von Roderich Kiesewetter (CDU) in Moskau nicht ernst genommen wurde. Dort ging man vernünftigerweise davon aus, dass „Wir“ das nicht wollten, sondern es sich um eine spezifische Form des „Ich“-Problems aufgrund übersteigerten Trampolintrainings bei Baerbock handelte.
Gewohnte Wege des „Ich“-Problems von CDU-Kanzlern beschreitet nun wieder der Lügenkanzler Friedrich Merz (2025 – Atomkrieg). Der mittelständische Millionär und Privatflugzeugbesitzer hat jetzt nicht nur – seinen Vorgänger Scholz souverän übertreffend – einen „Epochenbruch“ verkündet, sondern stellvertretend für nun bereits mindestens 85 Millionen Untertanen festgestellt: „Wir leben schon lange über unsere Verhältnisse“.
Diese Erkenntnis des BlackRock-Veteranen schockiert nicht nur die Villenviertel in Deutschland, sondern irritiert auch Armutsrentner und Supermarktkassiererinnen. Denn Millionen fragen sich nun: Was machen „wir“ falsch, was können „wir“ tun, um endlich wieder brav unter unseren Verhältnissen zu leben? Und nur Demokratiefeinde am linken und rechten Rand denken: Wie kann diesem notorischen Großmaul endlich dasselbe nachhaltig gestopft werden?
Wolfgang Hübner.
PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Geopolitik, Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite und seinen Telegram-Kanal erreichbar.
The post Merz, Merkel und das „Wir“ appeared first on PI-NEWS.
Trotz offizieller Klimaschutzzusagen setzt Neuseeland wieder auf fossile Brennstoffe.

H. Sterling Burnett
Es scheint, als würde die neuseeländische Regierung angesichts der schnell steigenden Energiepreise die Vorteile und Kosten einer Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen durch Investitionen in Wind- und Solarenergie zur Erreichung der Netto-Null-Emissionsziele neu überdenken.
„Die neuseeländische Regierung hat trotz heftiger Proteste der Opposition und von Umweltverbänden, die argumentieren, dass diese Kehrtwende das Ansehen des Landes in Sachen Klimaschutz ruinieren würde, für die Wiederaufnahme der Öl- und Gasförderung gestimmt“, berichtet The Guardian. „Im Jahr 2018 hatte die von Jacinda Ardern geführte Labour-Regierung im Rahmen ihres Plans für den Übergang zu einer klimaneutralen Zukunft die Erteilung neuer Genehmigungen für die Offshore-Öl- und Gasförderung verboten.
„Am 31. Juli stimmte die regierende rechte Koalition jedoch nach der dritten und letzten Lesung des Gesetzesentwurfs zur Änderung des Kronmineraliengesetzes für die Aufhebung des Verbots – ein Schritt, von dem sie glaubt, dass er die Energieknappheit und die hohen Energiepreise lindern wird. Der Gesetzentwurf wurde mit 68 zu 54 Stimmen angenommen“, schrieb The Guardian.
Simon Watts, Neuseelands Minister für Klima und Energie, sprach sich vor dem Parlament für den Gesetzentwurf zur Wiederaufnahme der Öl- und Gasförderung aus und erklärte:
Neuseeländer sollten nicht aufgrund steigender Kosten zwischen dem Heizen ihrer Häuser und dem Kauf von Lebensmitteln wählen müssen. Neuseeland ist ein Land, das mit seinem System für erneuerbare Energien gesegnet ist, da heute rund 92 Prozent unserer Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen stammen. Dennoch stehen wir vor schwierigen Kompromissen.
Wir haben Strommangel, und unsere Stromerzeugung bietet nicht immer die Sicherheit, die wir brauchen. …
Das Verbot sandte eine abschreckende Botschaft an die Investoren und stoppte genau die Exploration, die unsere Energiesicherheit untermauert, was direkt zu den Versorgungsengpässen und Preisschwankungen führte, die wir heute erleben.
In Zeiten, in denen die Produktion erneuerbarer Energien zurückgeht, ist es klar, dass wir Notfalloptionen brauchen, um sicherzustellen, dass die Neuseeländer nicht mit höheren Kosten belastet werden und dass wir über ausreichende Vorräte verfügen. …
Wir stehen vor einem wichtigen Moment in Bezug auf die Art und Weise, wie wir unsere Energie derzeit verwalten. Unsere derzeitigen Gasfelder sind im Rückgang begriffen. Wir müssen dies durch den Import von Kohle aus Übersee kompensieren, anstatt heimisches Gas zu verwenden. Ohne weitere Investitionen in bestehende und neue Felder werden die Einschränkungen bei der Gasversorgung weiterbestehen. Die Folgen sind bereits zu spüren. Unternehmen haben mit hohen Energiekosten zu kämpfen, unsere Unternehmen stehen vor der Schließung, und unsere Gemeinden leiden unter Arbeitsplatzverlusten.
Diese Maßnahme ist nur eine von mehreren Initiativen, welche die Regierungskoalition im vergangenen Jahr umgesetzt hat, um traditionelle Industrien und die Entwicklung fossiler Brennstoffe zu fördern. Im Jahr 2024 verabschiedete die Regierung ein Gesetz zur Beschleunigung neuer Infrastrukturprojekte, darunter auch im Bergbau. Außerdem zog sie das Land aus der internationalen Koalition „Beyond Oil and Gas“ zurück, die sich für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen einsetzt.
Versuche, Netto-Null zu erreichen, haben Konsequenzen für die Energieversorgung, die Kosten und die Wählbarkeit von Politikern. Es scheint, dass die Regierungskoalition Neuseelands zumindest nicht bereit ist, die potenziellen Wahlkosten zu tragen, wenn es hart auf hart kommt.
Quellen: The Guardian; New Zealand Parliament
Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-553-settled-science-is-getting-unsettled-as-government-support-wanes/, dritte Meldung
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Der Beitrag Trotz offizieller Klimaschutzzusagen setzt Neuseeland wieder auf fossile Brennstoffe. erschien zuerst auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie.
Trotz offizieller Klimaschutzzusagen setzt Neuseeland wieder auf fossile Brennstoffe.

H. Sterling Burnett
Es scheint, als würde die neuseeländische Regierung angesichts der schnell steigenden Energiepreise die Vorteile und Kosten einer Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen durch Investitionen in Wind- und Solarenergie zur Erreichung der Netto-Null-Emissionsziele neu überdenken.
„Die neuseeländische Regierung hat trotz heftiger Proteste der Opposition und von Umweltverbänden, die argumentieren, dass diese Kehrtwende das Ansehen des Landes in Sachen Klimaschutz ruinieren würde, für die Wiederaufnahme der Öl- und Gasförderung gestimmt“, berichtet The Guardian. „Im Jahr 2018 hatte die von Jacinda Ardern geführte Labour-Regierung im Rahmen ihres Plans für den Übergang zu einer klimaneutralen Zukunft die Erteilung neuer Genehmigungen für die Offshore-Öl- und Gasförderung verboten.
„Am 31. Juli stimmte die regierende rechte Koalition jedoch nach der dritten und letzten Lesung des Gesetzesentwurfs zur Änderung des Kronmineraliengesetzes für die Aufhebung des Verbots – ein Schritt, von dem sie glaubt, dass er die Energieknappheit und die hohen Energiepreise lindern wird. Der Gesetzentwurf wurde mit 68 zu 54 Stimmen angenommen“, schrieb The Guardian.
Simon Watts, Neuseelands Minister für Klima und Energie, sprach sich vor dem Parlament für den Gesetzentwurf zur Wiederaufnahme der Öl- und Gasförderung aus und erklärte:
Neuseeländer sollten nicht aufgrund steigender Kosten zwischen dem Heizen ihrer Häuser und dem Kauf von Lebensmitteln wählen müssen. Neuseeland ist ein Land, das mit seinem System für erneuerbare Energien gesegnet ist, da heute rund 92 Prozent unserer Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen stammen. Dennoch stehen wir vor schwierigen Kompromissen.
Wir haben Strommangel, und unsere Stromerzeugung bietet nicht immer die Sicherheit, die wir brauchen. …
Das Verbot sandte eine abschreckende Botschaft an die Investoren und stoppte genau die Exploration, die unsere Energiesicherheit untermauert, was direkt zu den Versorgungsengpässen und Preisschwankungen führte, die wir heute erleben.
In Zeiten, in denen die Produktion erneuerbarer Energien zurückgeht, ist es klar, dass wir Notfalloptionen brauchen, um sicherzustellen, dass die Neuseeländer nicht mit höheren Kosten belastet werden und dass wir über ausreichende Vorräte verfügen. …
Wir stehen vor einem wichtigen Moment in Bezug auf die Art und Weise, wie wir unsere Energie derzeit verwalten. Unsere derzeitigen Gasfelder sind im Rückgang begriffen. Wir müssen dies durch den Import von Kohle aus Übersee kompensieren, anstatt heimisches Gas zu verwenden. Ohne weitere Investitionen in bestehende und neue Felder werden die Einschränkungen bei der Gasversorgung weiterbestehen. Die Folgen sind bereits zu spüren. Unternehmen haben mit hohen Energiekosten zu kämpfen, unsere Unternehmen stehen vor der Schließung, und unsere Gemeinden leiden unter Arbeitsplatzverlusten.
Diese Maßnahme ist nur eine von mehreren Initiativen, welche die Regierungskoalition im vergangenen Jahr umgesetzt hat, um traditionelle Industrien und die Entwicklung fossiler Brennstoffe zu fördern. Im Jahr 2024 verabschiedete die Regierung ein Gesetz zur Beschleunigung neuer Infrastrukturprojekte, darunter auch im Bergbau. Außerdem zog sie das Land aus der internationalen Koalition „Beyond Oil and Gas“ zurück, die sich für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen einsetzt.
Versuche, Netto-Null zu erreichen, haben Konsequenzen für die Energieversorgung, die Kosten und die Wählbarkeit von Politikern. Es scheint, dass die Regierungskoalition Neuseelands zumindest nicht bereit ist, die potenziellen Wahlkosten zu tragen, wenn es hart auf hart kommt.
Quellen: The Guardian; New Zealand Parliament
Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-553-settled-science-is-getting-unsettled-as-government-support-wanes/, dritte Meldung
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Der Beitrag Trotz offizieller Klimaschutzzusagen setzt Neuseeland wieder auf fossile Brennstoffe. erschien zuerst auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie.


