Horst D. Deckert

Meine Kunden kommen fast alle aus Deutschland, obwohl ich mich schon vor 48 Jahren auf eine lange Abenteuerreise begeben habe.

So hat alles angefangen:

Am 1.8.1966 begann ich meine Ausbildung, 1969 mein berufsbegleitendes Studium im Öffentlichen Recht und Steuerrecht.

Seit dem 1.8.1971 bin ich selbständig und als Spezialist für vermeintlich unlösbare Probleme von Unternehmern tätig.

Im Oktober 1977 bin ich nach Griechenland umgezogen und habe von dort aus mit einer Reiseschreibmaschine und einem Bakelit-Telefon gearbeitet. Alle paar Monate fuhr oder flog ich zu meinen Mandanten nach Deutschland. Griechenland interessierte sich damals nicht für Steuern.

Bis 2008 habe ich mit Unterbrechungen die meiste Zeit in Griechenland verbracht. Von 1995 bis 2000 hatte ich meinen steuerlichen Wohnsitz in Belgien und seit 2001 in Paraguay.

Von 2000 bis 2011 hatte ich einen weiteren steuerfreien Wohnsitz auf Mallorca. Seit 2011 lebe ich das ganze Jahr über nur noch in Paraguay.

Mein eigenes Haus habe ich erst mit 62 Jahren gebaut, als ich es bar bezahlen konnte. Hätte ich es früher gebaut, wäre das nur mit einer Bankfinanzierung möglich gewesen. Dann wäre ich an einen Ort gebunden gewesen und hätte mich einschränken müssen. Das wollte ich nicht.

Mein Leben lang habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Seit 2014 war ich nicht mehr in Europa. Viele meiner Kunden kommen nach Paraguay, um sich von mir unter vier Augen beraten zu lassen, etwa 200 Investoren und Unternehmer pro Jahr.

Mit den meisten Kunden funktioniert das aber auch wunderbar online oder per Telefon.

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Kategorie: Nachrichten

Kategorie: Nachrichten

Zentralasien: Hilfe für Christen von unerwarteter Seite

Ein erzürnter Ehemann brachte seine Frau vor ein Schiedsgericht. Was er nicht ahnte: Er ermöglichte damit die Verbreitung des Evangeliums.

Vorwurf für Vorwurf prasselte auf Galya* nieder. Was dachten wohl die Regierungsbeamten und muslimischen Geistlichen, während sie diesen Anschuldigungen zuhörten? Dann war Galyas Moment zur Verteidigung gekommen.

»Christin und Ungläubige«

Alles hatte damit begonnen, dass Galya und ihre Mutter Nadina* von Jesus hörten und Christinnen wurden. Ihre Ehemänner waren entschieden dagegen, dass ihre Frauen sich vom Islam abwandten. Galya wollte ihrem Mann Sabir* gehorchen und ihm keine Schande bereiten. Deshalb verhielt sie sich nach außen hin weiter wie eine gute Muslima, trug Kopftuch und ging zur Moschee. Aber das reichte Sabir nicht. Er schlug Galya, weigerte sich, für den Unterhalt der Familie zu sorgen, und begann eine Affäre mit einer anderen Frau. In der Folge setzte er Galya unter Druck, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Er wolle »nicht mit einer Christin und Ungläubigen zusammenwohnen«.

Auch Galyas Vater Hamid* war aufgebracht über den Glaubenswechsel von ihr und ihrer Mutter Nadina, seiner Ehefrau. Im Juni verprügelte er die beiden Frauen. Nadina richtete er so übel zu, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ihre Nasenscheidewand sowie eine Rippe waren gebrochen, dazu hatte sie eine Gehirnerschütterung und ein schweres Hämatom im Bauchbereich.

Vorgeladen

Nach dem Angriff verstießen Hamid und Sabir ihre Frauen. Die beiden konnten bei anderen Christen unterkommen, doch in Sicherheit waren sie noch nicht. Sabir ließ sich aufgrund ihres christlichen Glaubens von Galya scheiden. Dann versuchte er, den gemeinsamen dreijährigen Sohn zu sich zu holen, und kündigte an, dass Galya keinerlei Kontakt mehr zu ihrem Kind haben dürfe.

Der Vorfall schlug Wellen und weckte sogar die Aufmerksamkeit der Bezirksverwaltung. Diese berief auf Gesuch Sabirs hin ein Treffen ein: Vor örtlichen Beamten und muslimischen Geistlichen sollten er und Galya die Situation klären. Zunächst brachte Sabir verschiedene Anschuldigungen gegen Galya vor, die sie als respektlos ihm und dem Islam gegenüber darstellten. Danach übergab der vorsitzende Beamte Galya das Wort. Sie erklärte, dass sie auf Befehl ihres Mannes auch nach ihrer Hinwendung zu Jesus islamische Regeln befolgt habe. Sie schilderte, wie Jesus ihr die Kraft gegeben habe, alle Schikanen und die Untreue ihres Mannes geduldig und vergebend zu ertragen. Zum Schluss wagte sie einen mutigen Schritt – und verkündeten den anwesenden Beamten und Geistlichen das Evangelium. Erstaunlicherweise unterbrachen sie diese nicht. Der Vorsitzende wies sogar Sabir in die Schranken, als dieser Galya ins Wort fiel.

Sobald Galya geendet hatte, begann Sabir zu toben und stieß fortwährend Drohungen und Beschuldigungen gegen sie aus. Aber erneut erhielt sie Hilfe von unerwarteter Seite: Die Beamten und Geistlichen nahmen Galya in Schutz. Sie versprachen, nicht zu erlauben, dass Sabir ihr ihren Sohn wegnahm. Für Galya war das eindeutig das Eingreifen Gottes.

Neustart

Galya konnte zusammen mit ihrem Sohn und ihrer Mutter untertauchen, um der Gewalt durch Sabir und Hamid endgültig zu entkommen. Örtliche Christen kümmern sich um sie – und Galya und Nadina schmieden bereits Pläne, wie sie sich ein neues Leben aufbauen können. Beten wir, dass sie Arbeit finden und der Neustart gelingt.

Quelle: Open Doors – Im Dienst der verfolgten Christen weltweit.




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Neuseeland bereinigt angebliche Covid-Tote um Unfallopfer und Co.

Neuseeland bereinigt angebliche Covid-Tote um Unfallopfer und Co.

Das von der WEF Marionette Jacinda Ardern regierte Neuseeland bereinigt aktuell die Todesstatistiken der angeblichen Corona-Toten um Menschen, die nicht ursächlich an Corona gestorben sind. Zahlen die bislang angeblich nicht zur Verfügung standen, kommen aus dem Nichts: Statt 2.222 an und mit Covid-19 Verstorbenen sind es jetzt nur noch 1.502.

Ein Narrativ nach dem anderen fällt , für das man Maßnahmengegner und kritische Geister seit zweieinhalb Jahren zensiert und beschimpft hat. In Neuseeland bereinigte das Gesundheitsministerium nun die offiziellen Todeszahlen.

Dabei muss festgehalten werden, dass man solche Zahlen von verantwortungsvollen Behörden ab dem ersten Tag der so genannten Pandemie hätte erwarten müssen. Speziell in Deutschland, welches für das penible und genaue Arbeiten seiner Behörden weltweit berühmt war, kann das Ausbleiben solcher Statistiken nur für Dienstanweisungen, also organisierte Korruption stehen.

Auf dieser Seite veröffentlicht Neuseeland die Corona-“Opferzahlen”. Am 30.7. ergibt sich, dass von 2.222 Toten, die vor ihrem Ableben positiv auf Covid-19 getestet wurden nur 1.502 Menschen angeblich ursächlich an Covid-19 verstorben wären. Es ist davon auszugehen, dass auch das noch nicht die ganze Wahrheit ist. Um einen korrekten Überblick über die tatsächliche Gefährdung durch das Virus zu erhalten, müsste auch die Alterspyramide zur Verfügung stehen, zudem müsste man die individuellen Krankengeschichten und auch das Körpergewicht einfließen lassen.

Neuseeland hat etwas über 5 Millionen Einwohner.

Positiv getestete Unfallopfer als Coronatote?

In Neuseeland wurde tatsächlich so gezählt.

Jetzt geändert, Zahl der bestätigten Toten wegen Corona sinkt noch einmal von 2039 auf 1396 bzw von 380 Tote/Million Einwohner auf 270/Million. (#KorrTweet) https://t.co/0juYhiRxD6 pic.twitter.com/2RErO2O7DF

— Lars Wienand (@LarsWienand) July 26, 2022

Özdemir fordert Fleischverzicht gegen „menschengemachten Klimawandel“

Özdemir fordert Fleischverzicht gegen „menschengemachten Klimawandel“

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Von WOLFGANG PRABEL* | Özdemir ist derzeit der Landwirtschaftsminister. Auf MMnews habe ich gerade seine Aussendung gelesen, daß der Klimawandel menschengemacht sei, also könnten auch Menschen dafür sorgen, dass es nicht einfach so weitergehe. „Zum Beispiel, indem ich weniger Fleisch esse.“ Özdemir sagte, man brauche zwar auch künftig Tierhaltung in Deutschland – etwa, um Tierischen […]

Ist die Klimapolitik mit sozialer Marktwirtschaft vereinbar?

Ist die Klimapolitik mit sozialer Marktwirtschaft vereinbar?

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Edgar L. Gärtner

Wie die gefährlichen Verkehrsblockaden durch Aktivisten der „Letzten Generation“ und deren moralische Unterstützung durch das Habeck-Ministerium der von den Grünen dominierte Berliner Ampel-Regierung, die christlichen Kirchen und politisierte Großkonzerne demonstrieren, ist die politische Auseinandersetzung um die finanzielle Förderung von Wind- und Solarstrom und die Verlängerung der Laufzeit der letzten in Deutschland noch betriebenen Kernkraftwerke längst zu einem Glaubenskampf geworden, in dem Sach-Argumente kaum mehr zählen. Es geht in der Auseinandersetzung mit den „grünen Khmer“ um Leben oder Tod. Wie könnte man da eine dauerhafte und letztlich zerstörerische Spaltung der Gesellschaft noch verhindern?

Nils Goldschmidt und Arnd Küppers sehen hier in einem kürzlich in der Frankfurter Allgemeinen hinter einer Bezahl-Schranke veröffentlichten Aufsatz Parallelen zu den Konflikten, die die Weimarer Republik zerrissen und Hitler an die Macht gebracht haben. Diese Konflikte wurden im Westen erst nach der bedingungslosen Kapitulation Hitler-Deutschlands zeitweilig überwunden – und zwar durch die Idee der „Sozialen Marktwirtschaft“, die der protestantische Ökonom Alfred Müller-Armack erstmals in seinem 1947 erschienenen Buch „Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft“ entwickelte. Müller-Armack war einer der engsten Berater Ludwig Erhards, der 1948 im Zuge der Währungsreform mit seinem mutigen Schritt der Abschaffung von Preiskontrollen und Rationierung den Weg zum westdeutschen „Wirtschaftswunder“ freimachte.

Ökonomie der Versöhnung

Müller-Armack schrieb sein wegweisendes Buch im katholischen Kloster Vreden in der Nähe der niederländischen Grenze. Dorthin war seine Forschungsstelle an der Universität Münster während des Krieges ausgelagert worden. Wie dem ebenfalls protestantischen Ludwig Erhard ging es Müller-Armack nicht vordergründig um eine ökonomische Wachstumsstrategie, sondern um ein gesellschaftliches Reformprojekt, das Aufbrechen der Kartellierung bzw. „Vermachtung“ der Wirtschaft durch die Stärkung des Wettbewerbs auf dem freien Markt. Das „Wirtschaftswunder“ war nicht primäres Ziel, sondern willkommene Nebenwirkung der von ihm angeregten ethischen Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik. Durch das Anfügen des Attributs „Sozial“ zur Marktwirtschaft, so Goldschmidt und Küppers, wollte Müller-Armack signalisieren, dass er die Renaissance der Marktwirtschaft als „Ökonomie der Versöhnung“ verstand, das die Grabenkämpfe, die zur Zerstörung der Weimarer Republik geführt hatten, überwinden sollte. Er bezeichnete das Schlagwort „Soziale Marktwirtschaft“ selbst als „irenische Formel“, als Friedensformel zur Überwindung des Ressentiments zwischen „arm“ und „reich“. Ludwig Erhard hingegen wies wiederholt darauf hin, dass die Marktwirtschaft gar nicht des Attributs „sozial“ bedurfte, da sie an und für sich sozial sei. „Der Markt ist der einzig gerechte demokratische Richter, den es überhaupt in der modernen Wirtschaft gibt“, betonte er im Jahre 1950 im deutschen Bundestag.

Allerdings stieß Erhard von Anfang an auf Widerstand – nicht nur bei den sozialdemokratisch orientierten Gewerkschaften, sondern auch im eigenen politischen Lager. Im Jahre 1957 setzte Bundeskanzler Konrad Adenauer gegen den Widerstand seines Wirtschaftsministers Erhard, um der Altersarmut kurzfristig abzuhelfen, die Rentenreform in Form des längerfristig nicht durchhaltbaren Umlageverfahrens durch. Immerhin ging die hinter der „irenischen Formel“ stehende Wette bis weit in die 1960er Jahre auf: Der erwünschte soziale Friede stellte sich ein und ermöglichte ein im Vergleich zu unseren westeuropäischen Nachbarländern beeindruckendes Wirtschaftswachstum. Schon 1950 überschritt das Realeinkommen der Durchschnittsdeutschen das Vorkriegsniveau und ab 1960 herrschte in Deutschland offiziell Vollbeschäftigung. Doch wenn es den Menschen zu gut geht, werden sie leichtsinnig und übermütig. Die Studentenrevolte von 1968 und ihr „Marsch durch die Institutionen“ in den folgenden Jahrzehnten setzte alle ökonomischen und sozialen Errungenschaften der ersten Nachkriegs-Jahrzehnte wieder aufs Spiel. Immer öfter wurden Rufe nach staatlicher Lenkungswirtschaft (oft verbrämt durch anarchistische Parolen) laut. Heute sind vom Friedenswerk Müller-Armacks nur noch ferne Erinnerungen übrig. Längst geht es im Konflikt um den „Klimaschutz“ um Leben und Tod der Demokratie und des sozialen Friedens.

In dieser Situation schlagen Goldschmidt und Küppers eine „irenische Zusammenführung“ verschiedener Gruppen und Parteien zu einer „praktischen Weltaufgabe“ vor. Statt um den Wiederaufbau Deutschlands und Europas nach den Flächenbombardements der Alliierten im Zweiten Weltkrieg gehe es nun um die „Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zur Klimaneutralität“. Denn es stehe außer Frage, dass das die „größte Aufgabe unserer Epoche“ ist. Als studierter Ökologe frage ich mich da unwillkürlich, wie die beiden Autoren zu dieser Einschätzung gelangt sind. Vermutlich akzeptieren sie unhinterfragt das Dogma eines linearen Zusammenhangs zwischen der atmosphärischen CO2-Konzentration und der Entwicklung der globalen Durchschnittstemperatur. Bis jetzt ist dieser Zusammenhang aber rein hypothetisch und wird wahrscheinlich nie schlüssig bewiesen werden können. Dafür sind das Wettergeschehen und die mittelfristige Entwicklung des Klimas im regionalen und globalen Maßstab viel zu komplex, weil da eine unüberschaubare Zahl natürlicher und gesellschaftlicher Ursachen zusammenwirkt. Darf man aus einer unzureichend begründeten Vermutung quantifizierte politische Vorgaben wie das Kioto-Protokoll von 1997 und das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 ableiten? Und verdient das Ergebnis der hoheitlichen Zuteilung handelbarer „Treibhausgasemissionslizenzen“ (Zertifikate) und deren politische Rationierung noch die Bezeichnung „Soziale oder Ökologische Marktwirtschaft“? Goldschmidt und Küppers bejahen diese Fragen implizit.

Ich selbst habe schon vor 20 Jahren in meinem Beitrag im einschlägigen „Handbuch Nachhaltige Entwicklung“ (2003) ebenfalls ausgehend vom oben zitierten Buch Alfred Müller-Armacks zu begründen versucht, warum ich diese Fragen verneinen muss. Außer auf Müller-Armack habe ich mich dort aber auch auf den Abschlussbericht der Enquete-Kommission des 13. Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt“ (1998) sowie auf Arbeiten des französischen Wissenschaftsforschers Bruno Latour berufen. Ich habe damals hergeleitet, dass Müller-Armacks „irenische Formel“ nur dann mit individueller Freiheit und Demokratie vereinbar ist, wenn sie nicht als operatives wirtschaftliches Management-Modell, sondern als „produktives Missverständnis“ behandelt wird.

Die Nachhaltigkeits-Enquête des 13. Deutschen Bundestages hatte darauf hingewiesen, dass bei der Umsetzung politischer Gestaltungsansprüche meist andere als die gewollten Ergebnisse erzielt werden, wenn nicht sogar ihr Gegenteil: „Am Ende kommt man bei der Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse selten dort an, wohin man wollte – und wenn doch, hat das ursprüngliche Ziel seine Bedeutung geändert, hat der Weg selbst mit seinen Stationen und Umwegen längst die Perspektiven verschoben, neue Horizonte geschaffen. Notwendig ist deshalb die Offenheit der Suchprozesse, damit Versuch und Irrtum einander ablösen und einmal gesetzte Ziele revidiert werden können, wenn sie sich als Irrtum erweisen.“ Überdies, so die Kommission weiter, gebe es „keine eindeutigen Bezugspunkte, die es erlauben würden, wissenschaftlich zu entscheiden, was optimale Umweltzustände sind.“

Diese Einsichten sind vermutlich beim Umzug von Parlament und Regierung nach Berlin in Vergessenheit geraten. Zwar versicherte der damals dafür zuständige Staatsminister, mit Planwirtschaft habe die vom Bundeskabinett im April 2002 verabschiedete „Nachhaltigkeitsstrategie“ nichts zu tun. Doch zeigen die Reihenfolge der dort gewählten Nachhaltigkeitsindikatoren wie das (vergebliche) Insistieren der deutschen und EU-Delegationen auf den „Klima-Gipfeln“ auf entsprechenden quantitativen Vorgaben im dort verhandelten globalen Aktionsplan, dass dem Papier die Überzeugung zugrunde liegt, (natur-)wissenschaftlich sei längst ausgemacht, wohin die Reise gehen muss.

Bruno Latours „Parlament der Dinge“ 

Der (grüne) französische Wissenschaftsforscher Bruno Latour teilt diese Illusion nicht. In seinem Versuch einer „symmetrischen Anthropologie“ von 1991 und in seiner Essay-Sammlung Pandora’s Hope von 2000 räumte er mit der Vorstellung auf, die exakten (Labor-)Wissenschaften („Sciences“, auf Deutsch ganz irreführend „Naturwissenschaften“ genannt) beschäftigten sich mit der Natur und lieferten den Schlüssel für die saubere Trennung zwischen Objekt und Subjekt, zwischen Tatsachen und Werten. Da es unmöglich sei, Menschen und Dinge voneinander zu trennen, existierten die Gegenstände wissenschaftlicher Forschung nicht ohne die Forscher und umgekehrt. Latour schloss daraus: Vor Louis Pasteur habe es (für die Menschen) keine Mikroben gegeben.

Um Glaubenskriege zu verhindern, könne sich die Politik nicht auf die „modernistische Übereinkunft“ einer unabhängig von menschlichen Interessen existierenden Natur berufen. „Natur“ gebe es nur im Plural. Die Erde sei nicht a priori die „eine Welt“, das „gemeinsame Haus“ der Menschen. Die unterschiedlichen konkreten Lebenswelten müssten vielmehr erst (auf möglichst demokratische Weise) „von unten“ zu einem solchen gemacht werden – und zwar mithilfe des von Latour angeregten Parlaments der Dinge mit einem „Oberhaus“, das entscheidet, welche Anliegen einbezogen werden, und einem „Unterhaus“ für das Ordnen der einbezogenen Mischwesen.

Wie der liberale Ökonom Friedrich-August von Hayek (aber unter einem ganz anderen politischem Vorzeichen!) geht also auch Latour davon aus, dass die Menschen, trotz aller erreichten wissenschaftlich-technischen Fortschritte, weiterhin grundsätzlich im Dunkeln tappen müssen. Sie können sich (in Form des „Parlaments der Dinge“) lediglich politisch auf eine „experimentelle Metaphysik“ einigen. Das heißt sie können nur so tun, als hätten sie das für das Management der Erde nötige Wissen.

In diesem Sinne interpretiert Latour Verlauf und Ausgang der Klimakonferenzen von Kyoto (1997) und später Paris (2015). In den Mammut-Palavern sieht er Vorstufen seines „Parlaments der Dinge“. Denn dort habe es erstmals eine politische Repräsentation nichtmenschlicher Wesen neben allen Formen legitimer menschlicher Interessen gegeben. Man dürfe in den Ergebnissen solcher und anderer Großveranstaltungen aber keinen durch rationale Diskurse erzielten Konsens sehen. Vielmehr handele es sich dabei um diplomatische Zweideutigkeiten: „Diplomatie bedeutet, dass es (…) keinen Schiedsrichter gibt, der darüber wacht, ob rationale Verhandlungsbedingungen eingehalten werden und der die eine oder andere Partei des Irrationalismus zeiht, wenn die Verhandlungen scheitern. In der Diplomatie ist vielmehr die Aufrechterhaltung der Zweideutigkeit Bedingung für die Einstellung von Feindseligkeiten. In einer Welt, in der Verstehen unwahrscheinlich ist, haben wir nur den Weg der Diplomatie um Blutvergießen zu verhindern“, erklärt Latour. „Der rationale Diskurs ist demgegenüber ein unerreichbares Ideal. Wir sind zu viele auf der Welt, um uns darauf einigen zu können, wie diese aussehen soll.“ (so Bruno Latour in einem Interview mit dem Verfasser, veröffentlicht in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ am 12.Mai 2002).

Die auf diplomatischen Arrangements fußenden Maßnahmen sind deshalb für Latour nichts weiter als (friedensstiftende) offene kollektive Realexperimente, deren Verlauf durch ein wissenschaftliches Monitoring begleitet werden sollte. Insofern hat Bruno Latour recht, wenn er Versuche, das Kyoto-Protokoll naturwissenschaftlich zu begründen, von vornherein für müßig erklärt. Dennoch hat er sich ohne Vorbehalt hinter die für den Westen suizidären Beschlüsse der Mammut-Palaver des Kioto-Prozesses gestellt. Er unterstützt bis heute den Aberglauben, eine Drosselung, wenn nicht die totale Zerstörung der Wirtschaft durch „Net Zero“ leiste einen Beitrag zur Milderung von Hitze und Trockenheit. Folgerichtig wurde er im Jahre 2021 mit dem „Kyoto-Preis“, einem der neben dem Nobelpreis höchst dotierten Wissenschaftspreise, ausgezeichnet.

Bruno Latour hat mit dem von ihm vorgeschlagenen „Parlament der Dinge“ zwar das Problem der Quellen des Management-Wissens konstruktivistisch aufgelöst und dadurch die Ökologie (zumindest in der Theorie) einigermaßen mit demokratischen Ansprüchen versöhnt. Doch hinter dem damit ausgesprochenen „Primat der Politik“ sind die Belange der Ökonomie beinahe vollständig dem Gesichtskreis entschwunden. Er verdächtigt die Ökonomen sogar, statt auf eine Politische Ökonomie auf eine „Ökonomie des Politischen“ im Sinne eines sparsamen Umgangs mit Politik hin zu arbeiten und regte sich darüber auf, dass auch „Klimaskeptiker“ sich seiner konstruktivistischen Argumentation bedienten.

Bruno Latour geriet m.E. vor allem deshalb in ein wirtschaftlich und ethisch bedenkliches Fahrwasser, weil er seinem „Parlament der Dinge“ Aufgaben zuschrieb, die nach Ansicht Friedrich August von Hayeks und der Begründer des Liberalismus eigentlich der Markt lösen sollte. Nur dort ist ein ethisch einwandfreier Umgang mit dem auch Latour durchaus bewussten Problem der Entscheidungen unter der Bedingung mangelnden, wenn nicht völlig fehlenden Wissens denkbar. Von Marktwirtschaft kann man m.E. eigentlich nur sprechen, wenn die freien Marktteilnehmer die Informationen, die ihren Investitions-, Kauf- und Verkaufsentscheidungen zugrunde liegen, ausschließlich vom Markt selbst und nicht aus konstruierten Narrativen und entsprechenden staatlichen Vorgaben beziehen. Neben den Marktsignalen brauchen die Menschen in diesem Prozess spontaner Ordnungsbildung nur die 10 Gebote der Bibel oder ähnliche seit Jahrtausenden bewährte Lebensregeln ohne Bezug zur außermenschlichen Umwelt als Vorgaben. Jedwede weitere externe Vorgabe muss als Einstieg in den Sozialismus gewertet werden. Kurz: Was nachhaltig ist, “weiß“ in einem liberal-demokratisch und marktwirtschaftlich verfassten Gemeinwesen nur der Markt. Wobei der Markt nicht als Abstraktum verstanden werden darf, sondern als Summe der Entscheidungen Tausender, wenn nicht Millionen vernunftbegabter Individuen. Diese gründen sich auf die Hoffnung, dass sich im Wettbewerb hinter ihrem Rücken materielle Fortschritte einstellen, von denen zuvor niemand geträumt hat. Friedrich-August von Hajek hat das wie folgt auf den Punkt gebracht: „Weil jeder einzelne so wenig weiß, vertrauen wir darauf, dass die unabhängigen und wettbewerblichen Bemühungen Vieler die Dinge voranbringen, die wir wünschen werden, wenn wir sie sehen.“

Latours Vorschlag einer „experimentellen Metaphysik“ kann dagegen alles Mögliche rechtfertigen – insbesondere auch angeblich von „der“ Wissenschaft gebotene repressive, aber kaum wirksame Maßnahmen wie den Lockdown zur Eindämmung einer politisch dekretierten Corona-Pandemie. Das hat Latour in seinem gegen Ende des vergangenen Jahres erschienen Buch mit dem Titel „Wo bin ich?“ explizit getan. Es zeigt, dass der postmoderne Konstruktivismus letztlich immer dazu dient, das jeweils herrschende Narrativ zu bestätigen. Insofern stimme ich dem zu, was die Physiker Alan Sokal und Jean Bricmont 1999 über Latour und andere postmoderne Wissenschaftsforscher schrieben: Es handele sich dabei um „eleganten Unsinn“, der obendrein gefährlich werden kann, wenn er wie im Fall der Covid-„Pandemie“ zur Begründung despotischer Maßnahmen dient. Im Klartext: Ich halte das Einsperren der Bevölkerung und die ihr mithilfe massiver Erpressung angeblich als Schutz vor Covid-19 aufgedrückte ebenso nutzlose wie gefährliche Gen-Spritze für „experimentelle Metaphysik“ reinsten Wassers.

Produktive Missverständnisse

Konsens, da hat Bruno Latour zweifelsohne recht, beruht in einer ungeplanten Welt fast immer auf Missverständnissen. Fortschritte der Neurobiologie auf der einen Seite und die von der Wissenschaftsforschung vermittelten Einsichten in die Entstehungsbedingungen und den politischen Stellenwert wissenschaftlichen Wissens auf der andern Seite legen es nahe, die Hoffnung, über rationale Diskurse zu einvernehmlichen und dauerhaften Lösungen gesellschaftlicher Probleme gelangen zu können, als unbegründet fahren zu lassen.

Wir wissen heute: Missverständnisse sind unvermeidlich. Es fragt sich nur, ob diese destruktiv oder produktiv sind. Die große Kunst der Politik besteht darin, Konsensformeln zu finden, die auf produktiven Missverständnissen beruhen. Dabei handelt es sich im Prinzip um Leerformeln, die einen so großen politischen und wirtschaftlichen Interpretations- und Gestaltungsspielraum bieten, dass alle Akteure damit lange Zeit in Frieden leben und auf einigermaßen anständige Weise ihren wirtschaftlichen Interessen nachgehen können.

Die Väter der „Sozialen Marktwirtschaft“ wussten wohl, warum es besser war, ihr Leitbild nicht in die Form quantitativer Zielvorgaben zu bringen. Jedenfalls gibt es darüber bis heute, je nach politischer Partei oder zivilgesellschaftlicher Organisation, die unterschiedlichsten Vorstellungen. Doch wurde dieses Manko bislang keineswegs zum Anlass, Meinungsverschiedenheiten mit juristischen Mitteln oder gar durch die Anwendung physischer Gewalt auszutragen. Im Gegenteil: Gerade als Leerformel brachte die „soziale Marktwirtschaft“ den Deutschen ein halbes Jahrhundert lang inneren Frieden und Wohlstand. Hätten sich Wissenschaftler und Politiker jedoch schon in den fünfziger Jahren daran gemacht, die Formel zum operativen Managementkonzept mit 20 oder 50 Indikatoren für die Messung seiner Umsetzung auszubauen, hätte der schillernde Begriff höchstwahrscheinlich bald seine Faszination eingebüßt und wäre möglicherweise schon längst wieder in Vergessenheit geraten.

Der Verzicht auf inhaltliche Ausgestaltung und quantitative Operationalisierung wertet die Idee der Sozialen oder Ökologischen Marktwirtschaft keineswegs ab. Denn eine regulative Idee im Sinne Emmanuel Kants (wie Wahrheit, Freiheit oder Gerechtigkeit) ist viel mehr als „nur so ´ne Idee.“ Sie kann durchaus zur materiellen Gewalt werden, indem sie Leidenschaften erzeugt. Neuerdings scheint die Idee der „Sozialen Marktwirtschaft“ bei den Deutschen wieder im Aufwind zu sein. Nach einer im vergangenen Jahr vom Allensbach Institut durchgeführten demoskopischen Umfrage finden 56 Prozent der Deutschen die irenische Formel sympathisch. Im Jahre 2005 waren es nur 34 Prozent. Die Idee einer nachhaltigen Entwicklung mit und in der „Sozialen und Ökologischen Marktwirtschaft“ (aber ohne Rationierung der CO2-Emissionen bzw. des „Ökologischen Fußabdrucks“!) hätte m.E. durchaus das Zeug, weiterhin als friedensstiftendes Missverständnis zu dienen. Das kann sie aber nur, wenn sie den Zauber der Vieldeutigkeit bewahrt.

 

Transnistrien plant Anschluss an Russland

Transnistrien ist ein international, nur durch Abchasien und Südossetien anerkanntes, von Russland unterstütztes autonomes Gebiet in Südosteuropa. Das Land ist östlich des Flusses Dnister an der moldauisch-ukrainischen Grenze gelegen und Teil der Republik Moldau.

Das knapp 470.000 Seelen zählende Gebiet mit der Hauptstadt Tiraspol hat sich nun unter der Führung ihres Präsidenten Wadim Nikolajewitsch Krasnoselski, zu einem Anschluss an die russische Föderation entschieden.

Wunsch der Zugehörigkeit zu Russland groß

Wie in beinahe allen international nicht anerkannten Kaukasus-Republiken wie Südossetien und Abchasien, so auch bereits 2014 auf der Krim, spricht sich die Bevölkerung mehrheitlich für eine Zugehörigkeit zur russischen Föderation, aus.

Der transnistrische Außenminister erklärte letzte Woche, das Ziel der Republik bleibe unverändert, nämlich die Anerkennung der Unabhängigkeit und die Eingliederung in die Russische Föderation zu erreichen. Moldawien hingegen äußerte die Hoffnung auf Konfliktlösung und gemeinsamen EU-Beitritt.

Auch der Außenminister Transnistriens, Witali Ignatjew, hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti erklärt, dass Tiraspol die Unabhängigkeit mit anschließendem Beitritt zu Russland anstrebe.

Ignatjew zufolge ist die Ausrichtung Transnistriens in all den Jahren des Bestehens der Republik unverändert geblieben, was sich auch in den Ergebnissen des Referendums vom September 2006 widerspiegeln würde.

Damals sprachen sich nach Angaben der Zentralen Wahlkommission Transnistriens, 97 Prozent der Abstimmungs-Teilnehmer für die Unabhängigkeit der Republik und den Anschluss an Russland aus.

Ignatjew fügte hinzu, dass die transnistrischen Behörden „pragmatisch und ehrlich“ handeln und keine Entscheidungen „zum Nachteil von einer halben Million Menschen im Land“ treffen würden.

Friedlicher Dialog angestrebt

Anfang Mai diesen Jahres erklärte das Oberhaupt Transnistriens, Wadim Krasnosselski, dass die Republik nicht militärisch, sondern friedlich, „am Verhandlungstisch, im Dialog“ anerkannt werden sollte. Er wies darauf hin, dass niemand einen bewaffneten Konflikt brauche, die Bewohner Transnistriens wüssten, was Krieg sei, und schätzten den Frieden.

Wenige Tage zuvor waren mehrere Einrichtungen in Transnistrien angegriffen worden, darunter auch der Sitz des Ministeriums für Staatssicherheit der Republik, und die örtlichen Behörden hatten die „rote Terrorwarnstufe“ ausgerufen.

Gleichzeitig äußerte die moldawische Präsidentin Maia Sandu die Hoffnung, dass das Land den Konflikt mit Transnistrien beilegen und gemeinsam mit der Republik der Europäischen Union beitreten könne. Moldawien erhielt am 23. Juni 2022 den Status eines EU-Kandidaten.

Moldawien fordert Abzug russischer Friedenstruppen

Nach einem kurzen Krieg von März bis August 1992 erreichte Transnistrien eine „de-facto-Unabhängigkeit“, während Moldau seine Souveränität über das Gebiet einbüßte. Die Kämpfe forderten über 500 Todesopfer und endeten erst durch die Vermittlung von General Alexander Lebed, der die dort stationierte 14. Armee Russlands damals befehligte.

Sandu forderte Russland außerdem auf, seine Truppen aus der Region abzuziehen, nachdem der Beschluss der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) das Gebiet als „von Russland besetzt“ anerkannt hatte. Darüber hinaus hatte die PACE den Konflikt in Transnistrien im Jahr 1992 als einen „Akt militärischer Aggression“ Russlands gegen Moldawien eingestuft. In Transnistrien sind rund 1.000 russische Friedenssoldaten im Rahmen der Operativen Gruppe der russischen Streitkräfte (OGRW) stationiert. Das russische Außenministerium bezeichnete die PACE-Formulierung als „inakzeptabel“.

Ignatjew hatte zuvor argumentiert, dass die Bewohner Moldawiens und Transnistriens „unterschiedliche Identitäten“ hätten, was es nahezu unmöglich mache, sie zu vereinen.

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, äußerte sich zu Medienberichten über die Absicht der moldawischen Republik Transnistrien, Teil Russlands zu werden. Ihm zufolge weiß der Kreml nicht, worauf sich diese Informationen beziehen. Auf eine entsprechende Frage von Journalisten antwortete er, „nein, ich habe ehrlich gesagt Medienberichte gesehen, aber ich weiß nicht, womit das zusammenhängt, ich weiß nicht, welche Prozesse das sind, ich kann dazu also nichts sagen.“

Entschlossenheit zur „Rückkehr“ in Bevölkerung

Im Märzdiesen Jahres kündigte der südossetische Präsident Anatoli Bibilow seine Absicht an, „rechtliche Schritte“ ein zu leiten, um Teil Russlands zu werden. Die Volksrepubliken Donezk und Lugansk, deren Unabhängigkeit Ende Februar von Moskau anerkannt wurde, haben ebenfalls beschlossen, dies zu prüfen. Die Mitglieder der militärisch-zivilen Verwaltungen der ukrainischen Gebiete Cherson und Saporoschje, die in den von den russischen Truppen kontrollierten Teilen der Gebiete eingerichtet wurden, bereiten sich ebenfalls auf ein Referendum über die Wiedervereinigung mit Russland vor.

Es scheint also zu brodeln im Kaukasus, der Westen sollte sich allerdings langsam Gedanken machen, aus welchen Gründen die Bevölkerung all dieser ehemaligen Teile Russlands derart massive Bestrebungen haben, in die Russische Föderation zurück kehren zu wollen.




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Wie die Ukraine, Polen und Lettland die Gasknappheit in der EU verschärfen

Bekanntlich steckt die EU in einer selbst verursachten Gaskrise. Ich habe schon über die fünf Pipelines berichtet, die Europa mit billigem russischen Gas versorgen könnten, und dass zwei davon (Nord Stream 2 und Jamal-Europe) aufgrund von Entscheidungen der EU, beziehungsweise Polens und Deutschlands, abgeschaltet sind. Weitere zwei Pipelines (Turkish Stream und die ukrainische Pipeline) laufen […]

Hilfslosigkeit an Finanzmärkten – Nebelgranaten vor Zinsanhebung

Das Muffensausen im EZB-Direktorium muss bereits vor der ersten Zinsanhebung groß gewesen sein –  Nebelgranaten und ein SIGNAL der HILFLOSIGKEIT an die FINANZMÄRKTE

Von ANDREAS KUBIN |Man hat die Hosen offensichtlich im Juni und Anfang Juli 2022 bereits gestrichen voll. Bei Finanzexperten müssen die Alarmglocken schrillen. Nun, der Reihe nach.

Mittwoch, den 15. Juni 2022 hatte die EZB überraschend zu einer Ad-hoc-Sondersitzung einberufen. Doppelter Druck baute sich auf. Einerseits durch die hohe jährliche Teuerungsrate im Euroraum (EU-27) von nun bereits 8,8 % im Mai 2022. [1] Andererseits durch die stark steigenden Zinsen speziell bei südeuropäischen Staatsanleihen.

Wegen Corona sind die Defizit- und Schuldenregeln ausgesetzt und der Stabilitätspakt bleibt auch 2023 außer Kraft. Es ist das Papier nicht mehr wert auf dem es steht!

Laut Mitteilungen per 23.5.2022 hatte die EU-Kommission wie erwartet vorgeschlagen, die europäischen Schuldenregeln auch noch 2023 ausgesetzt zu lassen. Die Brüsseler EU-Behörde verwies auf den hohen Unsicherheitsfaktor durch den Ukraine-Krieg hin, den geringer zu erwartenden Wachstumsraten steigende Inflationsraten.

SINTRA Portugal, Dienstag 28. Juni 2022:

Das bevorstehende Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank wird die steigenden Kreditkosten für gefährdete Länder der Eurozone eindämmen und gleichzeitig den Druck auf die Regierungen dieser Länder zur Sanierung ihrer Haushalte aufrechterhalten, sagte Christine Lagarde in Portugal. .…. Zeitgleich hatte die Zentralbank auch angekündigt, dass sie die Erlöse aus fälligen Anleihen aus ihrem 1,7 Billionen Euro schweren Pandemie-Notkaufprogramm in Länder mit großen Zinsdifferenzen leiten wird – eine Maßnahme, die laut Lagarde am 1. Juli 2022 beginnen sollte. [2]

Da die EZB kurz vor ihrer ersten Zinserhöhung seit 2011 stand, sind die Anleiherenditen für Italien, Griechenland  und andere verschuldete Länder in die Höhe geschnellt. Die Abstände zum sicheren Hafen Deutschland haben sich vergrößert. Man befürchtete also einen größeren Zins-Spread zwischen Nord- und Südländischen Staatsanleihen der Eurozone und rechnet, dass hochverschuldete Euroländer die vollzogene Leitzinserhöhung nicht schultern können.

Die Vorgehensweise der europäischen Zentralbank resultiert in einer Liquiditätsumleitung von Nord nach Süd, um die Spreads zu begrenzen. Ist das nicht eine Verallgemeinerung von Schulden, also bereits eine Form der Schuldenunion? Was ja immer abgestritten wurde.

In einem Gespräch mit Reuters sagte der belgische Zentralbankchef Pierre Wunsch sogar, das Programm der EZB sollte  unbegrenzt und ohne lästige Bedingungen sein, aber die EZB sollte es nur Ländern mit glaubwürdigen Haushaltsplänen gewähren.

Die zahlreichen Rettungspakete einer Währung (Euro-Schutzschirme)

Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) [3]

Schon 2010 reagierten die Mitglieder des Euroraums auf die akute Staatsschuldenkrise und spannten einen temporären Euro-Schutzschirm auf. Die EFSF wurde durch den ESM abgelöst.

[1] de.statista.com/statistik/daten/studie/217052/umfrage/inflationsraten-in-den-laendern-der-eu-monatswerte/

[2] Vgl. www.reuters.com/markets/europe/ecbs-spread-fighting-tool-will-have-safeguards-lagarde-2022–06-28/


[3] EFSF:
www.bundesregierung.de/breg-de/themen/euro/was-sind-esm-efsf-und-efsm–476194

Europäischer Stabilitätsmechanismus (ESM) [4]

Der ESM hatte Oktober 2012 seine Arbeit aufgenommen. Er ist eine Art „Europäischer Währungsfonds“ und kann Mitgliedstaaten in finanziellen Schwierigkeiten helfen. Dem ESM stehen mehrere Instrumente zur Verfügung, die an strenge Auflagen gebunden sind.

Der ESM verfügt über ein Stammkapital von rund 705 Milliarden Euro. Damit kann er unter anderem Darlehen an notleidende Länder vergeben und Finanzierungsschwierigkeiten überbrücken.

Das breit gefächerte umfangreiche Asset Purchase Programme (APP)

Am 22. Januar 2015 kündigte der EZB-Rat ein erweitertes Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP) an. Damit dehnte das Eurosystem seine Ankäufe auf Anleihen aus, die von im Euroraum ansässigen Zentralstaaten, Emittenten mit Förderauftrag und europäischen Institutionen begeben werden (Public Sector Purchase Programme; PSPP). Das erweiterte Programm schließt die bereits Ende 2014 aufgelegten Ankaufprogramme für Asset-Backed Securities (Asset-Backed Securities Purchase Programme; ABSPP) und für gedeckte Schuldverschreibungen (Third Covered Bond Purchase Programme; CBPP3) mit ein. Am 10. März 2016 beschloss der EZB-Rat, das Anleihekaufprogramm um Ankäufe von Unternehmensanleihen des Nicht-Finanzsektors (Corporate Sector Purchase Programme; CSPP) zu erweitern. Mit dem APP zielt das Eurosystem auf die Senkung langfristiger Zinsen und auf die Bereitstellung zusätzlicher Liquidität ab, um mittelfristig Preisstabilität zu gewährleisten.… [5]

APP cumulative net purchases, by programme. The stock of Eurosystem APP bonds stood at €3419 billion at the end of May 2022. The cumulative net purchases are illustrated. Quelle ECB:  www.ecb.europa.eu/mopo/implement/app/html/index.de.html

[4] ESM:  www.bundesregierung.de/breg-de/themen/euro/was-sind-esm-efsf-und-efsm–476194

[5] www.bundesbank.de/de/aufgaben/geldpolitik/geldpolitische-wertpapierankaeufe/asset-purchase-programme-app–830334

Die monatliche Nettoaufkäufe der viersen Programme:  z.B. alleine aus dem APP Programm beliefen sich alleine im April 2022 auf mehr als 30 Milliarden Euro… [6]

[6] www.ecb.europa.eu/mopo/implement/app/html/index.de.html

Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP)

Beim Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme, PEPP) handelt es sich um ein zeitlich befristetes Ankaufprogramm für Anleihen öffentlicher und privater Schuldner.….PEPP-Ankäufe starteten am 26. März 2020. Der Umfang betrug ursprünglich 750 Mrd EUR. Am 4. Juni 2020 erhöhte der EZB-Rat das Volumen um 600 Mrd EUR, am 10. Dezember 2020 erneut um 500 Mrd EUR auf insgesamt 1.850 Mrd EUR.… Mit dem Beschluss des EZB-Rats vom 16. Dezember 2021 wurden die Nettoankäufe des PEPP Ende März 2022 eingestellt. Reinvestitionen der fälligen Tilgungsbeträge aus PEPP-Beständen sollen mindestens bis Ende 2024 erfolgen.[7]

NextGenerationEU – Größtes Konjunkturpaket aller Zeiten (schwupp schon wieder eines)

„NextGenerationEU“   mehr als nur ein Aufbauplan!  Es wäre eine einmalige Gelegenheit, gestärkt aus der Pandemie hervorzugehen, unsere Volkswirtschaften umzugestalten sowie neue Chancen und Arbeitsplätze für unser Europa von morgen zu schaffen.….  So oder ähnlich lauteten die vollmundigen Erklärungen dazu.

Der dazugehörige Finanzrahmen ist ein mehrjähriger Finanzrahmen (MFR) 2021–2027  und  NextGenerationEU — Mittelzuweisungen nach Rubriken:  MFR 1.2109 Billionen Euro plus 806,9 Mrd. Euro machen insgesamt 2,018 Billionen Euro zu jeweiligen Preisen. Damit soll Europa nach Corona wieder auf die Beine kommen. Es soll ein grüneres (?), stärker digital ausgerichtetes und krisenfesteres Europa werden. [8] 

Die nun jüngste EZB-ZINSANHEBUNG in Verbindung mit einem neuerlichen RETTUNGSPAKET (TPI)

Die mit Spannung erwartete erste Zinsanhebung im Ausmaß von 50 Basispunkten – äquivalent  0,5 % – der EZB nach einer gefühlten kleinen Ewigkeit von 11 Jahren  wurde endlich am Donnerstag, dem 21. Juli 2022 bekanntgegeben.

TPI (Transmission Protection Instrument)

Ersten Schlussfolgerungen zufolge handelt es sich um ein weiteres Instrument, das  gezielt und unbegrenzte Anleihekäufe einzelner Länder ermöglichen soll. Hintergrund ist der Anstieg der Risikoaufschläge (Spreads) einiger Euro-Länder wie beispielsweise jene Italiens gegenüber deutschen Bundesanleihen.

Exkurs Transmission

Der monetäre Transmissionsmechanismus beschreibt die Auswirkungen geldpolitischer Entscheidungen auf Volkswirtschaften insbesondere auf das Preisniveau. Die Geldpolitik der Notenbank beeinflusst die Finanzierungsbedingungen über Geldmenge und Leitzinsen, die Konjunktur- und Inflationserwartungen in einer Volkswirtschaft und kann sich dadurch auf den Außenwert einer Währung, Güter- und Vermögenspreise auswirken.

Weitere Details aus der (deutlich zu vage formulierten) Presseaussendung des ECB-Eurosystem zum TPI:

.……Das TPI wird unser Instrumentarium ergänzen und kann aktiviert werden, um einer ungerechtfertigten, ungeordneten Marktdynamik entgegenzuwirken, die eine ernsthafte Bedrohung für die Übertragung der Geldpolitik im gesamten Euroraum darstellt. Durch die Sicherung des Transmissionsmechanismus wird das TPI den EZB-Rat in die Lage versetzen, sein Preisstabilitätsmandat effektiver zu erfüllen.

Vorbehaltlich der Erfüllung festgelegter Kriterien wird das Eurosystem in der Lage sein, Wertpapiere am Sekundärmarkt zu kaufen, die in Ländern begeben wurden, in denen sich die Finanzierungsbedingungen verschlechtert haben, was durch die länderspezifischen Fundamentaldaten nicht gerechtfertigt ist, um Risiken für den Transmissionsmechanismus im erforderlichen Umfang zu begegnen. Der Umfang der TPI-Käufe würde von der Schwere der Risiken für die geldpolitische Transmission abhängen. Die Käufe sind nicht ex ante (im Voraus) beschränkt.

Kaufparameter:   Die Ankäufe von TPIs würden sich auf Wertpapiere des öffentlichen Sektors (marktfähige Schuldtitel von Zentral- und Regionalregierungen sowie von Agenturen, wie von der EZB definiert) mit einer Restlaufzeit von einem bis zehn Jahren konzentrieren. Der Ankauf von Wertpapieren des privaten Sektors könnte gegebenenfalls in Betracht gezogen werden.…..[9]

Besonders interessant ist der drittletzte Paragraph jener ECB press release in dem es u. a. heißt: …“ Die Ankäufe im Rahmen der TPI würden so durchgeführt, dass sie „keine dauerhaften Auswirkungen auf die Gesamtbilanz des Eurosystems und damit auf den geldpolitischen Kurs haben.“

Deshalb eine erste Anfrage meinerseits zur Umsetzung von TPI an die EZB, die am 26.7.2022 folgendermaßen beantwortet wurde:

„Wir können Ihre Fragen zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau beantworten. Weitere operative Einzelheiten werden wir Ihnen mitteilen, wenn wir das TPI aktivieren. Was wir Ihnen allgemein sagen können, ist, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, um zu vermeiden, dass sich solche Käufe dauerhaft auf die Bilanz auswirken.….….

Ähnlich dem  SMP-Programm (2010–2012),  bei dem die durch die Käufe geschaffene Liquidität dadurch absorbiert wurde, dass den Banken angeboten wurde, Geld bei der EZB zu attraktiven Zinssätzen zu parken? Auch hier sind noch keine Entscheidungen für das TPI getroffen worden, aber die Sterilisierung über Termineinlagen wäre eine Möglichkeit, den Umfang der Bilanz mehr oder weniger gleich zu halten.“

Mit freundlichen Grüßen,  W. L.

Resümee

Für Kenner der Materie ist vollkommen klar, diese EZB Entscheidung führt nicht annähernd zu einer Normalisierung (Außer man bezeichnet neuerdings eine galoppierende Inflation als „NORMAL“.), sondern ist eine Fortsetzung der „WHATEVER IT TAKES“ Zentralbank-Politik, die seinerzeit von Mario Draghi eingeleitet wurde und nun fortgesetzt sowie speziell erweitert wird um das TPI Instrument. Weder wird die Bilanzsumme der EZB deutlich reduziert, noch der EZB Leitzins auf das notwendige Ausmaß von 870 Basispunkten (8,7 %) angehoben, welche zur Bekämpfung der ausufernden Inflation in der Eurozone dringendst notwendig wären.  Nur Tage später markierte der Franken eine neue Rekordstärke zum EURO mit 0,976 CHF.

Eine Leitzinserhöhung von NULL kommend auf 0,5 % in dieser Situation verdient nicht einmal die Bezeichnung Kosmetik.

Profis, Zentralbank-Spezialisten und Kenner der Inflationstheorien – eine davon ist per Definition die sog. „politisch verursachte Inflation“ – warnten bereits im Vorfeld, dass eine Anhebung – nämlich mindestens im Ausmaß der Inflationsrate notwendig ist – um wirksam  auf das Inflationsgebilde einzuwirken. In Relation zu der für  Juni 2022 errechneten  Inflationsrate im Euroraum wären das mindestens 870 Basispunkte bzw. 8,7 % und keinen Basispunkt weniger!

WAS WIRD PASSIEREN?

Der Euro wird weiter geschwächt. Die Kapitalmärkte werden mit noch mehr Liquidität versorgt. Immer deutlicher tritt zu Tage, dass die  EZB die Zinsen nicht so stark anzuheben vermag,  so dass Anleihen wieder für Kapitalanleger an Attraktivität gewinnen würden, wie das in der Vergangenheit häufiger der Fall war. Welche Implikation das auf die Aktienmärkte zulässt, habe ich wiederholt in meinen früheren Artikeln bereits aufgezeigt.

Erste Gerüchte keimen auf, die FED  werde bereits in 2023 gezwungen sein, ihren Leitzins zu senken.

Was am 21. Juli 2022 an Leitzinserhöhung und TPI (Transmission Protection Instrument)  beschlossen bzw. geboten wurde, war nichts anderes als die Offenbarung einer erschreckenden HILFLOSIGKEIT an die FINANZMÄRKTE.

Copyright, Andreas Kubin, MBA   25.7.2022

 

 

 

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