Horst D. Deckert

Meine Kunden kommen fast alle aus Deutschland, obwohl ich mich schon vor 48 Jahren auf eine lange Abenteuerreise begeben habe.

So hat alles angefangen:

Am 1.8.1966 begann ich meine Ausbildung, 1969 mein berufsbegleitendes Studium im Öffentlichen Recht und Steuerrecht.

Seit dem 1.8.1971 bin ich selbständig und als Spezialist für vermeintlich unlösbare Probleme von Unternehmern tätig.

Im Oktober 1977 bin ich nach Griechenland umgezogen und habe von dort aus mit einer Reiseschreibmaschine und einem Bakelit-Telefon gearbeitet. Alle paar Monate fuhr oder flog ich zu meinen Mandanten nach Deutschland. Griechenland interessierte sich damals nicht für Steuern.

Bis 2008 habe ich mit Unterbrechungen die meiste Zeit in Griechenland verbracht. Von 1995 bis 2000 hatte ich meinen steuerlichen Wohnsitz in Belgien und seit 2001 in Paraguay.

Von 2000 bis 2011 hatte ich einen weiteren steuerfreien Wohnsitz auf Mallorca. Seit 2011 lebe ich das ganze Jahr über nur noch in Paraguay.

Mein eigenes Haus habe ich erst mit 62 Jahren gebaut, als ich es bar bezahlen konnte. Hätte ich es früher gebaut, wäre das nur mit einer Bankfinanzierung möglich gewesen. Dann wäre ich an einen Ort gebunden gewesen und hätte mich einschränken müssen. Das wollte ich nicht.

Mein Leben lang habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Seit 2014 war ich nicht mehr in Europa. Viele meiner Kunden kommen nach Paraguay, um sich von mir unter vier Augen beraten zu lassen, etwa 200 Investoren und Unternehmer pro Jahr.

Mit den meisten Kunden funktioniert das aber auch wunderbar online oder per Telefon.

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Kategorie: Nachrichten

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Außenminister Szijjártó: „Wir sind nicht der Brüsseler Bürokratie verpflichtet, sondern den ungarischen Wählern“

Außenminister Szijjártó: „Wir sind nicht der Brüsseler Bürokratie verpflichtet, sondern den ungarischen Wählern“

Von Bogdan Sajovic

Wir sprachen mit dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó u.a. über die Central-5-Initiative, die Visegrád-Gruppe, die Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Slowenien und Ungarns Streit mit der Brüsseler Bürokratie.

Können Sie uns sagen, welche Themen Sie bei dem heutigen Treffen in Brdo besprechen werden?

Das Thema des heutigen Treffens in Brdo (dt. Egg bei Krainburg) wird der Kampf gegen die Covid-Virus-Pandemie sein. Die Central-5-Initiative, bestehend aus Slowenien, der Slowakei, Österreich, der Tschechischen Republik und Ungarn, wurde letztes Jahr genau wegen der Pandemie ins Leben gerufen. Heute werden sich die Außenminister dieser fünf Länder über Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie austauschen. Wir brauchen kluge Maßnahmen, um einerseits die Pandemie zu unterdrücken und andererseits so schnell wie möglich zum normalen Leben zurückzukehren. Wir sind Nachbarn und daher stark voneinander abhängig, daher brauchen wir eine Koordination, um so schnell wie möglich die Wirtschaft, den Transport, den Personen- und Warenverkehr über die Grenzen hinweg wieder anzukurbeln. Neben der Koordinierung der Maßnahmen zwischen den fünf Mitgliedern müssen wir auch Deutschland berücksichtigen, das der größte Wirtschaftspartner aller fünf Länder ist.

Also funktioniert das Central-5-Projekt gut?

Das Central-5-Projekt funktioniert gut und zwar vor allem deshalb, weil es keine Institution, keinen bürokratischen Apparat gibt. Es geht um die Zusammenarbeit auf der Ebene der Außenminister, um die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Covid-Pandemie und um die Wiederbelebung der Wirtschaft und des Lebens im Allgemeinen. Die bisherige Zusammenarbeit im Rahmen von Central 5 hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass wir beabsichtigen, sie auch nach dem Abklingen der Pandemie fortzusetzen.

In welchen Bereichen, sowohl bilateral als auch international, arbeiten Slowenien und Ungarn noch zusammen?

Die Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Ungarn ist derzeit sehr gut, auch mit der aktuellen slowenischen Regierung. Unseren Ministerpräsidenten Viktor Orbán und Ihren Ministerpräsidenten Janez Janša verbindet eine persönliche Freundschaft und gegenseitiger Respekt. In solchen Fällen, wenn es um gute persönliche Beziehungen zwischen Ministerpräsidenten geht, ist die Zusammenarbeit zwischen den Ländern meist sehr erfolgreich und viel einfacher.

Wir arbeiten gut mit Slowenien zusammen, wenn es darum geht, die illegale Migration nach Europa zu stoppen. Das Problem der Migration ist entscheidend für die Zukunft der Europäischen Union und Europas im Allgemeinen. Wir teilen die Meinung mit Slowenien, dass die Massenmigration nach Europa gestoppt werden muss. Ansonsten stehen wir vor einem großen Problem und schwerwiegenden Folgen. Leider teilen viele Länder in Westeuropa diese Sichtweise der Migration nicht, ebenso wenig wie der bürokratische Apparat in Brüssel.

Sowohl Slowenien als auch Ungarn sind für die Erweiterung der Europäischen Union, deshalb arbeiten wir bei der Annäherung von Serbien und Montenegro an die Europäische Union mit und hoffen, dass sie bald der Union beitreten werden. Wir beteiligen uns auch an dem Prozess der Beschleunigung der Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union.

Slowenien und Ungarn teilen auch die Vision von einem starken Europa der starken Nationen. Eine Union starker, souveräner Nationalstaaten, die für das Gemeinwohl zusammenarbeiten, im Gegensatz zu den Visionen derer, die ein zentralisiertes Europa wollen, das von einem starken bürokratischen Apparat aus Brüssel geführt wird.

Gibt es eine wichtige Frage, die Ungarn während der slowenischen Präsidentschaft in Europa in der zweiten Hälfte dieses Jahres verwirklichen möchte?

Für uns ist der wichtigste Bereich die EU-Erweiterung. Diese ist in den letzten Jahren fast völlig zum Stillstand gekommen und Europa stagniert dadurch. Der Grund für diesen Erweiterungsstopp ist der Widerstand einiger Länder in Westeuropa, die vielleicht auch zu weit von der Erweiterungsregion entfernt sind und deshalb keinen Grund für eine Erweiterung sehen. Wir sehen das anders und wollen, dass sich die Union auch auf diese Region erweitert. Deshalb hoffen wir, dass während der slowenischen Ratspräsidentschaft Fortschritte im Bereich der Erweiterung erzielt werden können.

Ungarn wurde in den letzten Jahren häufig von einem bürokratischen Mastodon in Brüssel angegriffen. Hilft Slowenien Ungarn, sich gegen diese Angriffe zu wehren?

Der Hintergrund all dieser Angriffe auf Ungarn ist unser Widerstand gegen die Massenmigration nach Europa, die von der Brüsseler Bürokratie gefördert wird. Brüssel ist mit dieser Unterstützung der Massenmigration nicht allein, es gibt auch einige Länder im westlichen Teil Europas, die großen Medien und NGOs. Da ihnen Ungarn mit seinem Widerstand gegen die Migration ein Dorn im Auge ist, greifen sie uns systematisch an. Dabei erfinden sie Anschuldigungen, die völlig haltlos sind und nichts mit der Realität zu tun haben. Sie werfen uns zum Beispiel vor, dass in unserem Land eine Diktatur herrsche, was natürlich nicht stimmt. In unserem Land herrscht die Demokratie und alle demokratischen Institutionen funktionieren wie in anderen Ländern auch. Wir weisen solche beleidigenden und unwahren Anschuldigungen zurück, und die slowenische Regierung unterstützt uns dabei. Auch Ihre Regierung ist Opfer ähnlicher haltloser Angriffe, und das nur, weil sie sich ebenfalls gegen linksliberale Agenden stellt.

Einige Regierungen und Politiker in anderen europäischen Ländern schließen sich diesen Angriffen auf Ungarn an, in der Hoffnung, einige Bonuspunkte bei Brüsseler Bürokraten oder den großen Medien zu sammeln. Die slowenische Regierung gehört nicht dazu.

Was unsere Regierung betrifft, so sind wir nicht der Brüsseler Bürokratie verpflichtet, sondern den ungarischen Wählern. Wir tun das, was wir für das Beste für Ungarn halten, und das werden wir auch weiterhin tun, solange wir die Unterstützung der Wählerschaft haben.

Glauben Sie, dass die Menschen in dieser Region, die historisch gesehen jahrhundertelang unter türkischen Invasionen gelitten hat, sich ein wenig mehr für die Verteidigung unserer Traditionen und Kultur einsetzen?

Wahrscheinlich, die ungarische Regierung ist definitiv verpflichtet, unser christliches Erbe, unsere Traditionen und Kultur zu verteidigen. Wir sind uns bewusst, dass Massenmigrationen diese Traditionen und Kultur, unser christliches Erbe, auf dem Europa gegründet ist, bedrohen. Je mehr sie bedroht sind, desto schwächer ist Europa. Wir werden unser christliches Erbe entschlossen schützen und werden nicht zulassen, dass es verschwindet.

Ungarn ist Mitglied der Visegrád-Gruppe; gibt es politische Aktivitäten, um sie zu erweitern?

Ich denke, die Visegrád-Gruppe ist die am besten funktionierende europäische Regionalorganisation. Natürlich sind wir sehr an einer breiteren Integration interessiert. Um es klar zu sagen: Die Visegrád-Vier werden immer die Visegrád-Vier bleiben. Aber wir wollen eine stärkere Integration in der Region. Deshalb haben wir das Modell V4 + vorbereitet.

Slowenien ist sicherlich eines der Länder, die zu diesem Modell der Integration gehören. Im Sommer wird es ein Treffen zwischen den Außenministern der Mitgliedsstaaten der Visegrád-Gruppe und den Außenministern von Slowenien, Österreich und Kroatien geben. Das sind die Länder, die uns am nächsten stehen, und wir hoffen, dass das V4+-Modell zum Leben erweckt wird.

Foto: Veronika Savnik

Technologie-Giganten haben den amerikanischen Präsidenten, den wohl mächtigsten Mann auf dem Planeten, zensiert. Ich glaube, die ungarische Regierung arbeitet an einem Gesetzesentwurf, der eine solche Zensur in Ungarn überwinden soll?

Innerhalb des ungarischen Justizministeriums gibt es ein Komitee für digitale Freiheit, dessen Aufgabe es ist, zu verhindern, dass digitale Unternehmen die Freiheit des Einzelnen gefährden. Einerseits erhöht die Digitalisierung die Freiheit, da sie den Horizont erweitert. Auf der anderen Seite erleben wir die Einschränkung der menschlichen Freiheit durch Zensur der Nutzer und Schließung von Webseiten. Wir beobachten eine diskriminierende Zensur der Äußerung von konservativen, christlichen, patriotischen, rechtsgerichteten Ansichten…

Angesichts der Tatsache, dass die Europäische Union auf christlichen Wurzeln gegründet wurde, könnte man sagen, dass die Zensur christlicher Ansichten die Grundlagen Europas untergräbt…

Ein Angriff auf die christlichen Wurzeln ist sicherlich ein Angriff auf die Fundamente Europas. Diskriminierung und Zensur ohne die Möglichkeit, Einspruch zu erheben, stehen ebenfalls im Widerspruch zu den Grundwerten der Europäischen Union. Wir werden das in Ungarn nicht zulassen, und deshalb wird der Justizminister in diesem Frühjahr einen Gesetzesentwurf ins Parlament schicken, der solche Willkür verhindern wird.

Biographie:

Péter Szijjártó wurde am 30. Oktober 1978 in Komárom geboren. Nach dem Abschluss des Benediktiner-Gymnasiums in Győr studierte er an der Universität Budapest und machte seinen Abschluss in Internationalen Beziehungen und Sportmanagement. Im Jahr 1998 wurde er in die Stadtverordnetenversammlung von Győr gewählt, wo er für Bildung, Kultur und Sport zuständig war. Er gehörte zu den Gründern und war der erste Vorsitzende des Győrer Zweigs der Fidelitas, der Jugendorganisation der Fidesz-Partei. Im Jahr 2001 wurde er Vizepräsident der Fidelitas und zwischen 2005 und 2009 war er ihr Präsident.

Im Jahr 2002 wurde er im Alter von vierundzwanzig Jahren als jüngster Abgeordneter in das Landesparlament gewählt und bei den Wahlen 2006, 2010, 2014 und 2018 als Abgeordneter wiedergewählt.

Als die Fidesz-Partei 2010 die Führung in Ungarn übernahm, war Szijjártó der persönliche Sprecher von Premierminister Viktor Orbán. Im Jahr 2012 wurde er Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten und internationale Wirtschaftsbeziehungen im Büro des Ministerpräsidenten und leitete gleichzeitig acht Wirtschaftsausschüsse der Regierung.

Im Jahr 2014 wurde er zum Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Handel ernannt.

Er ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei DEMOKRACIJA, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


Film von Imad Karim: Dekadenz – jubelnd in den Untergang

Film von Imad Karim: Dekadenz – jubelnd in den Untergang

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„Dekadenz – Jubelnd in den Untergang“ heißt der neue Film des deutsch-libanesischen Filmemachers Imad Karim. Er beschreibt darin den nach seiner Ansicht absurden Zustand, in dem sich Europa und speziell Deutschland befinden. Der Film ist ein kurzweiliger Streifzug durch die Zeitgeschichte des Nachkriegsdeutschlands. Er erzählt vom „langen Marsch der Sozialisten durch die Institutionen“ und den […]

Der Budapest-Bericht über Christen­verfolgung 2020

Der Budapest-Bericht über Christen­verfolgung 2020

Von Elmar Forster

Heuchelei der Political Correctness

Unzählige westliche Untersuchungen prangern zwar die Benachteiligung diversester Randgruppen an (etwa den Gender-Pay-Gap, Black-Lives-Matters, etc.). Auf einen erschreckenden Tatbestand weist aber nur Ungarn hin: Dass nämlich „in vielen Teilen der Welt Millionen Menschen nur deswegen diskriminiert werden, weil sie sich zum Christentum bekennen.“ (Einleitung von Viktor Orbán). – Und so bleibt gerade die – auf Egalität und Menschenrechte so stolze – EU diesem globalen Unrecht gegenüber ignorant: Nämlich „dass das Christentum heute die am meisten verfolgte Religion der Welt ist.“ – (2020 waren es 260 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Einwohnerschaft der EU.)

Umso entlarvender „das untätige Schweigen der christlich-basierten westlichen Welt“ sowie „das Tabu in den meisten internationalen Foren“. (Orbán) Der mittlerweile vierte „Budapest-Report“ durchbricht diese „Mauern der Heuchelei, die sich hinter dem Decknamen der Political Correctness versteckt.“ (Orbán) Und doch werden „nicht nur Geschichten von Schmerz und Leid erzählt, sondern auch vielversprechende Ergebnisse, Initiativen, Erfolge und Hoffnungen“ (Kardinal Erdő). – Premierminister Viktor Orbán, Kardinal Péter Erdő und Universitäsrektor András Koltay haben das Vorwort verfasst.

„Hungary Helps“

Herausgeber des Reports ist die staatliche ungarische Non-Profit-Agentur „Hungary helps“. Diese unterstützt christliche Kulturen weltweit (im Nahen Osten, in Asien und in Afrika – bedroht etwa durch islamistische Terror-organisationen wie Boko Harem oder den Islamischen Staat), u.a. mit schneller humanitärer Katastrophenhilfe. Fast 100.000 Verfolgte konnten so in ihren Heimatländern verbleiben oder dorthin zurückkehren. (UngarnHeute) Seit 2016 existiert zudem das staatliche Programm „Hilfe für bedrohte Christen“ – mit einer Gesamtinvestition von 43 Millionen Dollar in 21 Ländern weltweit.

Auch Papst Franziskus würdigte bei seinem letzten Irakbesuch diese Bemühungen und traf dabei im irakischen Mossul, am 7.3.2021, den dafür verantwortlichen ungarischen Staatssekretär Tristan Azbej. (Nur ein Beispiel: Während der drei Jahre Terror-Herrschaft des „Islamischen Staates“, 2014 ‑17, flohen aus Mossul eine halbe Million Menschen, darunter mehr als 120.000 Christen. – UngarnHeute)

Die ungarische Position lautet: „Der effektivste Weg zur Hilfe von Menschen in Not“ ist die Hilfe vor Ort, „anstatt diese Herausforderungen nach Europa zu exportieren.“ (Tr. Azbei)

„Ungarn: Schutzschild für das Christentum und der westlichen Zivilisation“ (Papst Pius II, 1456)

Doch ist das Christentum mittlerweile nicht nur in seiner Wiege, im Nahen Osten, bedroht, sondern paradoxerweise gerade auch in seinem Herzland, in Europa – etwa durch die nicht-christlichen, islamischen Flüchtlingsbewegungen.

„Bis 2050 wird sich die Zahl der in Afrika Lebenden verdoppeln (auf) 2,5 Milliarden Menschen. Afrika wird zehnmal mehr Jugendliche haben als Europa. … Wenn man diesen … mehreren hundert Millionen … erlaubt, nach Norden zu kommen, dann werden … unsere Kultur, unsere Identität und unsere Nationen … aufhören zu existieren.

Der Westen fällt, während Europa nicht einmal bemerkt, dass es besetzt wird. Die … Abnahme der Bevölkerung christlicher Kultur, die Islamisierung der Großstädte schreitet … voran, und ich sehe jene politischen Kräfte nicht, die die Prozesse aufhalten wollten oder könnten…“ (Viktor Orbán: „Rede zur Lage der Nation, 18.2.2018)

Und gerade weil sich Ungarn über Jahrhunderte immer als „Schutzschild für das Christentum“ betrachtete, „ermutigt uns dieses Erbe heute, Worte in Taten zu verwandeln“ (Orbán): „Wir haben verhindert, dass die islamische Welt uns überströmte… Wir werden niemals mit jenen europäischen führenden Politikern solidarisch sein, die Europa in ein postchristliches und postnationales Zeitalter führen wollen.“ (Orbán)

Hinter dieser Entschlossenheit verbirgt sich Dankbarkeit: War es doch gerade das Christentum, welches „Ungarn über die schwersten Perioden seiner Geschichte hinweggeholfen hat.“ (Balázs Orbán: „Christianity in the Hungarian National Identity“)

„Im Westen hat man Christus verloren. Und deshalb kommt der Westen zu Fall, einzig und allein deshalb.“ (F.M. Dostojewski)

Heute, im 21. Jahrhundert, kulminiert dieser kulturelle und epochale Dekadenzprozess in der Orientierungslosigkeit einer postmodernen „ideologischen Vielfalt“. Denn die (Post-)Moderne hat traditionelle Werte zerstört, welche „die Grundlagen individueller Identitäten und traditioneller Gemeinschaften waren.“ – Doch ist gerade deshalb die „Existenz klassischer Werte wichtiger denn je.“ (B. Orbán) Denn das, was der westliche Nihilismus zurückgelassen hat, ist „eine leere, entfremdete, ideologisch reindoktrinierte Masse, die, wenn nötig, die Massenmigration unterstützen wird. Mit Marsch in Richtung eines neuen irdischen Paradieses, das erreicht werden soll, wenn du Black-Lives-Matter auf deiner Kleidung trägst.“ (B. Orbán)

Insofern listet der Budapest-Report regionale Fallbeispiele von weltweiter Gewalt gegen christliche Gemeinschaften auf – und zwar auch in Europa selbst: in Montenegro und in Bosnien-Herzegowina, aber auch mitten im Westen, als sogenannte „hate crimes“ (Ellen Fantini): „Kirchen wurden angezündet, ausgeraubt, zerstört, christliche Statuen enthauptet und christliche Friedhöfe entweiht. Christen wurden wegen ihres Glaubens angegriffen oder getötet.“ (E. Fantini)

Es ist, als hätte eine dekadente Spätest-Kultur-Europa Joseph Conrad´s „Herz der Finsternis“ herbeibeschworen. (Philosophia Perennis)

Daneben bietet der Budapest-Report aber auch eine kulturkritisch-anthropologische Analyse: „Das Christentum war eine Antwort auf die Sünden der Welt, auf verwirrende Sozialexperimente, und menschliche Fragmentierung von Lebensstilen und des Bewusstseins“. (Dénes Harai: „Some Anthropological Aspects of Christian Culture“) – Oder wie es der Voraufklärer und Mathematiker Pascal ausdrückte: „In jedem Menschen steckt ein Abgrund. Den kann man nur mit Gott füllen.“

Seitdem aber „ist das Christentum in Europa zu einer Minderheit geworden und wird in Zukunft zunehmend isoliert werden.“ (László Gájer: “Christians on the Periphery: Dialogue, Mission and Solidarity”)

Am Schluss listet der Report noch „Staats- und Kirchenorganisationen zur Verteidigung des Christentums“ auf.

„Spirituelle Christenverfolgung in Europa“ (Miklós Szánthó)

Die Antwort auf die Frage „Warum ist Osteuropa wachsamer gegen die Gefahr einer ideologischen Diktatur?“ ist einfach zu beantworten: „Osteuropa wurde nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang terrorisiert, seine Aufstände wurden niedergeschlagen, und ihre Besatzer versuchten, seine Identität mit Gewalt zu zerstören.“ (Szánthó) – Und genau dieser Umstand bewirkte „die Kluft zwischen ost- und westeuropäischen Mentalitäten.“ (ebda)

Insofern aber führt Ungarn die Tradition eines Abwehrkampfes für die Freiheit und gegen die Tyrannei, aus der Zeit des antiken Griechenlandes, weiter: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit. Doch das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“ (Perikles) – Denn „die blutige Vergeltung auf die ungarische 1956-er-Revolution machte eines für alle klar. Wir wissen, wer wir sind, und wir kennen auch die Identitäten unserer Feinde.“ (Szánthó)

Dass die Lage West-Europas längst hoffnungslos geworden ist, wusste keiner besser als der sowjetrussische Dissident und Nobelpreisträger („Der Archipel Gulag“) Alexander Solschenizyn (1918 – 2008):

„Ihr in Europa, ihr habt die Intelligenz ausgeschlossen. Ihr werdet leiden. Der Abgrund ist tief. Ihr seid krank. Ihr habe die Krankheit der Leere. … Das westliche System bewegt sich auf einen ultimativen Zustand geistiger Erschöpfung zu: Eine seelenlose Gesetzestreue, ein rationaler Humanismus, ein verbotenes Innenleben… Eure gesamten Eliten haben den Sinn höherer Werte verloren. Sie haben vergessen, dass das erste Recht des Menschen darin besteht, seine Seele NICHT mit Nichtigkeiten vollzustopfen…“ 1

Allerdings: Das wehrlose Nachkriegs-Europa wurde nicht durch primitive physische Waffengewalt, unterworfen, sondern durch einen Orwell´schen postmodernen Totalitarismus, die Political Correctness (PC). Der antike chinesische Militärstratege Sun Tzu (544–486 v. Chr.) wusste, wovon er sprach: „Ein geschickter Führer unterwirft die feindlichen Truppen kampflos. Er erobert ihre Städte ohne Belagerung. Er übernimmt ihr Königreich ohne lange Gefechts-Operationen.“ – Im Westen „erledigte (diese) verdeckte, äußerst effiziente Kriegserklärung“ der postmoderne Dekonstruktivismus: Indem „er jene Werte beseitigt, die uns in Menschen verwandeln“ und „das christliche Paradigma Europas zerstört“. (Szánthó) – Daraus aber folgt eine fast irreversible Konsequenz: „Wenn ein Mensch seiner natürlichen Umgebung, seiner Religion, seiner Nation, seiner Familie und schließlich, ad absurdum, seines Geschlechts beraubt wurde, dann müssen wir nicht einmal den Krieg erklären, da Gemeinschaften automatisch verschwinden.“ (Szánthó)

Vor 27 Jahren glaubten wir, dass Europa unsere Zukunft ist. Im Augenblick sind wir es, die Europas Zukunft sind.“ (Orbán)

Doch erblickte Solschenizyn allerdings auch einen „Abgrund“, der „sich zum Licht hin öffnen wird. Kleine Leuchtkäfer werden in der Nacht in der Ferne flackern. Anfangs werden wenige Menschen diese flackernden, fragilen Lichter bemerken und vor feindlichen Gewittern schützen. Es wird Menschen geben, die sich erheben werden im Namen der Wahrheit, der Natur, des Lebens.  Sie werden die Spirale des Niedergangs der Tapferkeit durchbrechen. So wird es zu einem Aufbrechen des dressierten Gewissens kommen. Heute sind die Dissidenten im Osten, sie werden bald im Westen sein.“ (s.o.)

„Ex oriente lux“

Im dekadenten römischen Reich verstanden die Christen darunter, ein Licht, das aus dem Osten kommt: das Christentum. Ob dieses Licht den gefallenen Westen noch einmal erleuchten wird, bleibt zweifelhaft… Denn und trotzdem war es gerade das Christentum, welches „eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Konzepts der Freiheit in Europa spielte, … und von hier aus die ganze Welt, unabhängig von der Weltanschauung, bereicherte“ (Koltay) – Und gerade deshalb „halten wir es für eine moralische Pflicht der Europäer, das christliche Erbe Europas wiederzubeleben. Und Christen auf der ganzen Welt zu schützen. (Vorwort Koltay)

Kein Volk weiß das besser…: „In den letzten tausend Jahren ging das Christentum für die Ungarn über die Religiosität hinaus. Dank der Tatsache, dass es mit der Verteidigung der Souveränität verflochten ist, mit spiritueller und kultureller Entwicklung und mit dem Aufstieg der ungarischen Nation, im Kampf mit fremden Zivilisationen und extremen Ideologien.“ (B. Orbán)

„Wenn die Liebenden fallen: Die Liebe fällt nicht.“ (Dylan Thomas)

In Wirklichkeit ist dieser westliche Nihilismus zwar noch nicht tot… Aber er befindet sich in der Raserei eines Totentanzes. Und er wird noch viel Unheil anrichten. Der „Osten“ scheint dagegen resilient zu sein. Die Zukunft des alten Europa wird scheitern – oder sich ein letztes Mal neu entzünden – an der Frage: Ob dieser alt gewordene Kontinent die schönste Utopie des menschlichen Geistes, seit es den Neandertaler gibt, neu mit Sinn beleben kann:

„Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben. Die nackten Toten, die sollen eins mit dem Mann im Wind und im Westmond sein. Blankbeinig und bar des blanken Gebeins ruht ihr Arm und ihr Fuß auf Sternenlicht. Wenn sie irr werden, soll´n sie die Wahrheit sehn… Wenn sie sinken ins Meer, soll´n sie aufersteh´n. Wenn die Liebenden fallen – die Liebe fällt nicht… Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.“ (Dylan)

Die Liebenden, das Christentum, sind an der höchsten Utopie, der Liebe, gescheitert… So wie jede Idee an der vulgären Macht des Irdischen scheitern muss… Denn seit der römischen Spätantike hat die Kirche immer in gegenseitigem Interesse die Politik der Mächtigen getragen (großteils auch im deutschen Faschismus). Jetzt unterwirft sie sich wieder einem pervertiert-säkularen Alt-68er-Political-Correctness-Wahn. (Forster: „Offener Brief an meinen Ex-Schulkollegen, den Vorarlberger Bischof Benno Elbs) – „Die Nihilisten sind in der Gesellschaft in der Minderheit, aber die europäische Elite haben sie schon lange okkupiert.“ (Orbán)

Wir Liebenden mögen gefallen sein… Doch die höchste Idee, jene von der Liebe, fällt nicht… Denn „es ist die Liebe, nicht die Vernunft“, die „dem Tod entgegen steht“. (Thomas Mann)

Selbst einer der größten Nihilisten, Gottfried Benn, ahnte, dass dieser Nihilismus nicht das letzte Wort sein kann…: Und dass „aus Fernen, aus Reichen“ eine Hoffnung in unser Irdisches hereinweht:

„Was dann nach jener Stunde sein wird, wenn dies geschah, weiß niemand: Keine Kunde kam je von da, von den erstickten Schlünden, von dem gebroch’nen Licht… Wird es sich neu entzünden? Ich meine nicht. Doch sehe ich ein Zeichen, über das Schattenland, aus Fernen, aus Reichen: Eine große, schöne Hand, die wird mich nicht berühren, das lässt der Raum nicht zu: Doch werde ich sie spüren. Und das bist du. Und du wirst niedergleiten am Strand, am Meer. Aus Fernen, aus Weiten: ‚- Erlöst auch er‘“ (Hier eine Interpretation)

Die Quintessenz daraus fasste einer der frühen Modernen in betörend einfache Worte: „Ich glaube, wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist“ (Arthur Schopenhauer).  – Noch kindlicher sah es Mathias Claudius: „Und am Ende meiner Reise hält der Ewige die Hände und er winkt und lächelt leise – und die Reise ist zu Ende.“) (Hier eine Analyse: „Notre Dame – Unser verlorenes Ich“)

Quellen:

The Budapest Report on Christian Persecution 2020 is available now – Hungary Helps (gov.hu)

Der Budapest-Report ist als PDF-Dokument in Ungarisch und Englisch abrufbar.

Außerdem liegt auf youtube ein interessantes Round-Table-Gespräch vor.

__

1) Zitiert nach: Eva-Maria Michels: „Gesellschaftlicher Infantilismus und Gewalt, die siamesischen Zwillinge“; in „Infantilismus – Der Nanny-Staat und seine Kinder“ / Hrsg.: Christian Günther, Werner Reichelt / Team Stronach Akademie, 2016


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Der Beitrag Die Ecken bleiben rund – Ben Becker, seine Schwester und #allesdichtmachen erschien zuerst auf Philosophia Perennis.

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