Horst D. Deckert

Coronakrise belässt Deutschlands BIP unterhalb des Niveaus von 2019

Laut Hans-Böckler-Stiftung kann Deutschland im neuen Jahr trotz des aktuellen Lockdowns auch wirtschaftlich langsam aus der akuten Corona-Krise kommen.

Allerdings werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2021 «immer noch unter dem Niveau von 2019, vor dem Einbruch durch die Pandemie, liegen».

Wenn die Politik den enormen Investitionsbedarf von rund 450 Milliarden Euro bis 2030 für die anstehende Dekarbonisierung und Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zügig und konsequent angehe, könnten notwendige längerfristige Modernisierung und kurzfristige konjunkturelle Belebung aber Hand in Hand gehen.

Die zur Bekämpfung der Corona-Krise aufgenommene höhere Staatsverschuldung sei kein Hindernis für verstärkte Zukunftsinvestitionen, diese sollten vielmehr absolute Priorität gegenüber einer forcierten Rückzahlung der Kredite haben. Der in der Schuldenbremse vorgesehene Tilgungszeitplan sei zu eng und sollte zumindest stark gestreckt werden. Wenn das geschieht, stünden die Chancen gut, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren aus der höheren Verschuldung herauswachse – so wie nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/9.

Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung in seinem wirtschaftspolitischen Ausblick für 2021.*

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