Horst D. Deckert

Die meisten «Covid»-Intensivpatienten erholen sich gut

Es gebe immer mehr Beweise dafür, dass «Long Covid» nicht die grosse Gefahr ist, für die sie ursprünglich gehalten wurde, stellt The Daily Sceptic fest. Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation würden zeigen, dass der Prozentsatz der Personen, die zwölf Wochen nach der «Infektion» noch über Symptome berichten, nur 2,5 Prozentpunkte höher ist als die Hintergrundrate.

Darüber hinaus hätten mehrere Studien keinen oder nur einen geringen Unterschied zwischen seropositiven und seronegativen Personen in Bezug auf «Long Covid» festgestellt. Eine französische Studie ermittelte, dass der Glaube, an «Covid» erkrankt gewesen zu sein, ein besserer Prädiktor für «Long Covid»-Symptome war als ein positiver SARS-CoV-2-Antikörper-Test. Die einzige Ausnahme war Anosmie (Riechstörung).

Dies deute darauf hin, dass viele, vielleicht sogar die meisten Fälle von «Long-Covid» psychosomatisch sind, so The Daily Sceptic weiter. Durch die grosse Aufmerksamkeit, die «Long Covid» in den Medien gefunden habe, könnten die Betroffenen dazu neigen, ihre Symptome zu übertreiben und darüber zu berichten – was sie normalerweise nicht getan hätten.

Eine neue italienische Studie analysierte nun die Gesundheit einiger ehemaliger «Covid»-Intensivpatienten. Zangrillo et al. identifizierten alle «Covid»-Patienten, die während der «ersten Welle» in ihr Krankenhaus in Mailand eingeliefert wurden und mindestens einen Tag an ein Beatmungsgerät angeschlossen waren. Von diesen 116 Patienten überlebten 53 Prozent. Ein Jahr später haben die Autoren 56 der 61 Überlebenden erneut untersucht und sie gebeten, einen Fragebogen auszufüllen.

Keiner der Patienten war in der Zwischenzeit verstorben; fünf weigerten sich lediglich, den Fragebogen zu beantworten. Das Durchschnittsalter derjenigen, die den Fragebogen beantworteten, lag bei 56 Jahren, und 89 Prozent waren männlich.

Die Studie ergab, dass die grosse Mehrheit der Patienten über eine gute Lebensqualität berichtete. 82 Prozent hatten keine Schwierigkeiten beim Gehen, 95 Prozent hatten keine Schwierigkeiten beim Waschen oder Anziehen und ganze 84 Prozent hatten keine Schwierigkeiten bei ihren üblichen Aktivitäten.

Ein nicht unerheblicher Teil der Patienten berichtete über Schmerzen und Unannehmlichkeiten sowie Angst und Depression. Diese Patienten waren jedoch in der Minderheit. Insgesamt gaben 61 Prozent der Patienten an, keine Schmerzen oder Beschwerden zu haben, und 64 Prozent hatten keine Angst oder Depressionen.

Dabei sei zu beachten, dass einige der berichteten Symptome möglicherweise schon vor der «Covid»- Behandlung vorhanden gewesen seien, erklärt The Daily Sceptic. Man könne nicht sicher sein, dass der Anteil der Patienten, die über keine Symptome berichteten, 100 Prozent oder auch nur annähernd 100 Prozent betragen würde, wenn es keine «Pandemie» gäbe. Zum Beispiel hätten 52 Prozent der Patienten in der Stichprobe mindestens eine Vorerkrankung.

Bei 36 von 56 Patienten wurde eine Thorax-Computertomographie durchgeführt, um das Ausmass der Lungenschädigung zu beurteilen. Nur 4 hatten Anzeichen einer Lungenfibrose (schwere Lungenschäden). Es ist jedoch anzumerken, dass andere Studien über höhere Raten von Lungenschäden bei der Nachuntersuchung nach einem Jahr berichtet haben.

Nichtsdestotrotz seien die Ergebnisse von Zangrillo et al. für diejenigen, die sich von «Long Covid» erholen, ermutigend, konstatiert The Daily Sceptic, denn ein Jahr nach der Aufnahme in die Intensivstation hätte nur eine Minderheit der Patienten Symptome gehabt, die so schwerwiegend waren, dass sie ihr tägliches Leben beeinträchtigten.

Kommentar Corona-Transition: Wenn von «Long Covid» die Rede ist, sollten auch die Langzeitfolgen der invasiven Beatmung sowie der zahlreichen Medikamente, die Intensivpatienten erhalten, berücksichtigt werden.

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