Horst D. Deckert

FC St. Pauli: Nach ausländerfeindlichen Parolen der Vereinsführung jetzt der sportliche Niedergang

Der Kicker schreibt am 8.10.2022 in dem Beitrag „Kiez-Kicker geben Führung aus der Hand. Pherai versetzt Eintracht-Stadion spät in Ekstase: BTSV bezwingt St. Pauli„:

„Während die Eintracht damit auch im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage (drei Siege) blieb, wartet St. Pauli seit sieben Spielen auf einen Sieg – auswärts feierten die Hamburger noch keinen Dreier. Braunschweig verließ durch den Erfolg auch die Abstiegsplätze und zog an den Kiez-Kickern vorbei.“

Dritte Liga nächstes Jahr? Das wäre doch was!

Vor vier Monaten hatte der Verein noch eine große Klappe und setzte Forderungen gegen den DFB durch, welche die Kriterien der Bundeszentrale für Politische Bildung hinsichtlich Fremdenfeindlichkeit und Ausländerfeindlichkeit erfüllen. Dazu dieser Artikel vom Juni 2022:


Der ausländerfeindliche EM-Gastgeber

Der FC St. Pauli will bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 nicht alle Nationen in sein Stadion lassen.

St. Pauli türkenfrei? Was sich nach Nazifantasien und „National Befreiter Zone“ anhört, könnte bei der nächsten EM „auf St. Pauli“ Wirklichkeit werden: Der Hamburger Zweitliga-Fußballklub FC St. Pauli verbietet Ausländern das Training in seinem Millerntorstadion – wenn sie der „falschen Nation“ angehören.

Bei der Bundeszentale für Politische Bildung kann man unter dem Begriff „Fremdenfeindlichkeit“ Folgendes nachlesen (1):

„Ablehnende und feindselige Haltung gegenüber allem, was gegenüber den vertrauten Lebensumständen als fremd und deshalb bedrohlich empfunden wird. Fremdenfeindlichkeit richtet sich gegen Menschen, die sich durch Herkunft, Nationalität (Ausländerfeindlichkeit), Religion (Antisemitismus) oder Hautfarbe (Rassismus) von der eigenen Umwelt unterscheiden. Sie äußert sich in Ausgrenzung, tätlichen Angriffen, systematischer Vertreibung bis hin zur Ausrottung.“

Das Sportmagazin Kicker berichtete am 21. Juni 2022 in dem Artikel „Zweitligist will nicht jede Nationalmannschaft ins Millerntorstadion lassen – St. Pauli und die EM: Einspruchsrecht gegen bestimmte Nationalteams“ über den Umgang des FC St. Pauli mit Fremden, die als Gäste zur Europameisterschaft nach Deutschland kommen (2):

„Der FC St. Pauli will bei der EM 2024 von seinem Hausrecht im Millerntorstadion Gebrauch machen und Nationen, die ’nicht zu den Werten und Zielen‘ des Zweitligisten passen, kein Trainingsrecht einräumen.“

Ob sich die Spieler der ausländischen Gast-Mannschaften, denen der Zugang verweigert wird, wohl aufgrund ihrer Nationalität ausgegrenzt fühlen?

Müssen alle Nationen weltweit „zu den Werten und Zielen des FC St. Pauli“ passen und haben sie eine Bestrafung verdient, wenn sie dies nicht tun?

Den FC St. Pauli, der hier sein „lokales Potenzrecht“ – also Hausrecht – reklamiert, scheinen solche Fragestellungen nicht zu tangieren. Man ist „Herr im Haus“ und der Ausländer hat, wenn er der „falschen“ Nation angehört, sowieso nichts zu melden.

Der FC St. Pauli hält die Namen der betroffenen Nationen bisher geheim. Es kann und muss also spekuliert werden. Heiße Kandidaten für ein „Ausländer-Hausverbot“ bei der nächsten EM, deren Teilnehmer noch nicht feststehen, sind wohl die Türkei, Ungarn, Serbien und vielleicht auch Polen. Wobei letztere ja in den vergangenen Monaten beim „Kampf gegen den Russen“ aus Sicht des Wertewestens bedeutende Fortschritte gemacht haben und 2024 auch für den FC St. Pauli akzeptabel sein könnten.

Links und Verweise

(1) https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/pocket-politik/16418/fremdenfeindlichkeit/

(2) https://www.kicker.de/st-pauli-und-die-em-einspruchsrecht-gegen-bestimmte-nationalteams-906433/artikel

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