Horst D. Deckert

Freie Bahn für die Gesundheitsdiktatur

Die Gesundheitsdiktatur in Hongkong schreitet voran – wie überall auf der Welt. Nach Angaben des Medienportals Lockdown Sceptics ebnet die chinesische Regierung derzeit den Weg für das Impfpass-System. Zwar dürfen Bars und Nachtclubs ab dem 29. April wieder öffnen, doch sollen nur diejenigen Zutritt haben, die gegen Covid-19 geimpft sind.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Sophia Chan, Gesundheitsministerin des asiatischen Finanzzentrums, dass sowohl Bars und Nachtclubs als auch Badehäuser und Karaoke-Clubs wieder öffnen dürften. Voraussetzung: Mitarbeiter und potenzielle Kunden müssen mindestens eine Impfdosis erhalten haben. Die Sperrstunde wurde auf zwei Uhr morgens festgelegt, die Betriebe sind aufgefordert, nur mit halber Kapazität zu arbeiten.

«Wir alle hoffen, dass das Leben zur Normalität zurückkehren kann, aber wir müssen allen etwas Zeit geben, sich an diese neuen Massnahmen anzupassen», sagte Chan auf einer Pressekonferenz.

Die Behörden würden versuchen, Bürgern Anreize zur Impfung zu geben, mutmasste Lockdown Sceptics nach Chans Ankündigung. Denn nur etwa elf Prozent der 7,5 Millionen Einwohner der Stadt hätten bisher ihre erste Impfdosis erhalten.

Seit Beginn des Impfprogramms in der chinesischen Sonderverwaltungszone im Februar laufe die Impfung nur schleppend an. Das Vertrauen in den chinesischen Impfstoff Sinovac fehle, Nebenwirkungen werden befürchtet. Seit März sei nun auch ein Vakzin der deutschen Firma BionNTech im Angebot.

«Diese Impfstoffblase ist eine sehr wichtige Massnahme für die öffentliche Gesundheit. Wir können eine sichere Lockerung haben, auf der anderen Seite können wir auch das Risiko abmildern, das mit ihr verbunden ist», wurde Chan von Bloomberg News zitiert, eine New Yorker Nachrichten- und Bildagentur, die immer am Puls des Corona-Geschehens ist.

Zu diesen «sehr wichtigen Massnahmen» gehört auch, wie Bloomberg ebenfalls kundtat, die sogenannte Hong Kong’s LeaveHomeSafe-App, mit der sich Besucher in den Lokalen anmelden müssen. Google wirbt mit diesen Worten für das Wunderwerk modernster Corona-Technologie:

«Die LeaveHomeSafe-Mobil-App bietet Bürgern ein bequemes digitales Werkzeug, um ihre Besuchshistorie selbst auf ihrem Mobiltelefon aufzuzeichnen, indem sie QR-Codes scannen, die an Veranstaltungsorten zur Nutzung in der Sonderverwaltungszone Hongkong angezeigt werden. Die Besuchsaufzeichnungen werden nach 31 Tagen automatisch entfernt.»

Doch so ganz perfekt scheint das Produkt noch nicht zu sein: Wie auf der Website zu sehen ist, gaben User der LeaveHomeSafe-App nur dürftige zweieinhalb von fünf Punkten.

Dennoch feilt Hongkongs Regierung schon an einer noch präzisieren digitalen Überwachung der Nachtschwärmer: «Die Regierung studiert auch eine neue App, mit der Veranstaltungsorte den Impfstatus von Kunden identifizieren können», verriet Chan.

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