Horst D. Deckert

Kein Starlink für Drohnenangriffe: Selenskyj ist verärgert

Die Ukraine darf die von Elon Musks SpaceX zur Verfügung gestellte Starlink-Technologie nicht mehr zur Steuerung von Drohnen nutzen. Dies sei nicht Teil der Vereinbarungen. Präsident Selenskyj und sein Büro sind nun sehr verärgert. Musk würde Putin in die Hände spielen, so beklagt man sich.

Kürzlich erst verkündete Starlink-Präsidentin Gwynne Shotwell, dass die Technologie nicht dazu gedacht sei, “bewaffnet” zu werden. Dabei wies sie darauf hin, dass das ukrainische Militär diese dazu nutze, Drohnen zu kontrollieren. Das Unternehmen habe die Technologie ausdrücklich für humanitäre Zwecke zur Verfügung gestellt. Es sei nicht die Intention gewesen, die Starlink-Technologie “für offensive Zwecke” zu nutzen, doch die Ukraine habe diese in einer Art und Weise genutzt, die “ungewollt und nicht Teil einer Vereinbarung” gewesen sei.

Die Ankündigung von SpaceX wurde in Kiew mit Verärgerung aufgenommen, nachdem die ukrainische Regierung bereits eine Lawine von Kritik an Musk persönlich wegen seiner im Oktober angebotenen “Russland-Ukraine-Friedensumfrage” losgetreten hatte. Selenskyjs Büro veröffentlichte am Donnerstag eine Anprangerung, in der es sich beschwerte, dass Musks Unternehmen bei seiner Entscheidung das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine nicht verstanden oder anerkannt habe. Präsidentensprecher Mykhailo Podolyak unterstellte Musk, Putin in die Hände zu spielen, und erklärte, SpaceX müsse sich entscheiden, ob es “auf der Seite des Rechts auf Freiheit” stehe oder “auf der Seite der Russischen Föderation und deren ‘Recht’, zu töten und Territorien zu besetzen”.

A year of 🇺🇦 resistance & companies have to decide:
-Either they are on the side of 🇺🇦 & the right to freedom, and don’t seek ways to do harm.
-Or they are on RF’s side & its “right” to kill & seize territories.#SpaceX (Starlink) & Mrs. #Shotwell should choose a specific option

— Михайло Подоляк (@Podolyak_M) February 9, 2023

Die Ankündigung war absehbar, denn Elon Musk selbst hatte schon Ende Januar ein entsprechendes Statement auf Twitter abgegeben. Dort schrieb er, SpaceX Starlink habe sich zwar zum Verbindungsrückgrat der Ukraine bis an die Front entwickelt, man werde jedoch nicht zulassen, dass es für Langstrecken-Drohnenangriffe genutzt wird.

SpaceX Starlink has become the connectivity backbone of Ukraine all the way up to the front lines. This is the damned if you do part.

However, we are not allowing Starlink to be used for long-range drone strikes. This is the damned if you don’t part.

— Elon Musk (@elonmusk) January 31, 2023

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