Horst D. Deckert

Mehr Blutplasma gegen COVID-19 gewinnen

Mit 40 Millionen Euro will die Europäische Union die Herstellung von COVID-Rekonvaleszentenplasma (CCP) fördern. Dieses wird aus dem Blut genesener Patientinnen und Patienten gewonnen und ist ein Baustein zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie. EU-weit sollen die Kapazitäten zur Plasmaspende deutlich erweitert werden.

Das Ziel des EU-weiten Projektes: mehr Plasmen mit SARS-CoV-2-Antikörpern zu gewinnen. Das Plasma dient der direkten Patientenversorgung – zunächst in Studien, in besonderen Fällen im individuellen Heilversuch und der Herstellung von SARS-CoV-2-wirksamen Immunglobulinen. Gleichzeitig soll die Infrastruktur der Blut- und Plasmaspende sowie für künftige Pandemien verbessert werden.

«Plasma ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers, der nach Infektionen wie COVID-19 einen ,Cocktail an Antikörpern’ gegen die jeweilige Infektion enthält. Rekonvaleszentenplasma von Genesenen ist schon Wochen nach Beginn einer neuen Infektion oder Pandemie herstell- und verfügbar, während künstlich hergestellte Antikörper und Impfstoffe mindestens Monate, oft Jahre der Entwicklung erfordern.

Die im CCP enthaltenen SARS-CoV-2-Antikörper wirken auf natürliche Weise mit extrem geringen Risiken – auch das macht den Charme dieser passiven Impfung’ aus, die noch dazu vergleichsweise kostengünstig ist», betont Prof. Dr. Birgit Gathof, Leiterin der Transfusionsmedizin und Blutspende der Uniklinik Köln.

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