Horst D. Deckert

Vorteile von Lockdowns: «Ein Tropfen auf den heissen Stein» im Vergleich zu den Schäden

Weniger als 1700 Menschenleben in England und Wales sollen die Covid-Beschränkungen laut einer neuen Metastudie gerettet haben. In ganz Europa sollen es 6000 bis 23’000 gewesen sein. Den Forschern der Johns Hopkins University und der schwedischen Lund University zufolge ist das «ein Tropfen auf den heissen Stein im Vergleich zu den gewaltigen Kollateralschäden». Für die Metastudie haben die Wissenschaftler fast 20’000 Studien über Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Covid aus der ganzen Welt analysiert.

Zum Vergleich: In einer durchschnittlichen Woche gibt es in England und Wales etwa 11’000 Todesfälle, während in einer durchschnittlichen Grippesaison in Europa etwa 72’000 Todesfälle verzeichnet werden. Den Autoren zufolge zeigen ihre Ergebnisse, dass die drakonischen Massnahmen eine «vernachlässigbare Auswirkung» auf die Covid-Sterblichkeit hatten und ein «politisches Versagen gigantischen Ausmasses» darstellten.

Der Telegraph, der über die Studie berichtete, erinnert daran, dass der erste Lockdown Grossbritanniens im März 2020 auf der Grundlage von Modellrechnungen von Prof. Neil Ferguson vom Imperial College London eingeführt wurde. Er hatte prognostiziert, dass es im Vereinigten Königreich zu mehr als 500’000 Todesfällen kommen könnte, wenn keine Massnahmen ergriffen würden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

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