Horst D. Deckert

Weltweit grösste Datenbank zu politischen Massnahmen aufgebaut

Ein Wissenschaftlerteam unter Leitung der Hochschule für Politik (HfP) an der Technischen Universität München (TUM) hat mit «CoronaNet» die weltweit grösste Datenbank zu politischen Entscheidungen zur Corona-Pandemie aufgebaut.

«CoronaNet» enthält inzwischen Informationen über mehr als 50’000 Massnahmen, die Regierungen in 195 Ländern in Reaktion auf die Pandemie beschlossen haben. Die Datenbank wird von derzeit mehr als 500 Forschenden und Studierenden laufend ergänzt.

Nach Angabe der Initiatoren ist das Material nicht nur umfassender, sondern auch deutlich differenzierter als andere Datensätze.

Erfasst werden unter anderem einzelne Massnahmen, die 18 Kategorien zugeordnet werden wie beispielsweise Social Distancing, Einschränkungen des Schulunterrichts und Investitionen in das Gesundheitswesen. Auch darüber, wann die Massnahmen eingeführt wurden, und wie lange sie gelten, informiert «CoronaNet». Für wen die Massnahmen gelten, ob auch Reisebeschränkungen dazu zählen sowie die entsprechenden Gebiete, für die die Massnahmen angeordnet sind, sind hier zu finden.

Weiterhin sind mithilfe der gesammelten Daten weitere Untersuchungen möglich. So können sie unter anderem genutzt werden, um Zeitverläufe zu rekonstruieren oder Unterschiede zwischen Staaten und Regionen zu überblicken.

Die Auswertung der Daten hat zum Beispiel gezeigt, dass nicht in allen Föderalstaaten die Bundesländer einen ähnlich grossen Einfluss auf die Entscheidungen zur Pandemie hatten wie in Deutschland. In der Schweiz habe vielmehr eine Zentralisierung der Corona-Politik von den Kantonen auf die Bundesregierung stattgefunden.

Ähnliche Nachrichten