Kategorie: Nachrichten
Epidemologe Stöhr: Corona endlich wie normale Atemwegserkrankung behandeln!
Mit dem Epidemiologen Prof. Dr. Klaus Stöhr kommt bei den großen Medien endlich ein Fachmann zu Wort, der die Wissenschaft und nicht die Interessen der Pharmaindustrie vertritt.
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Zeitenwende in Wolfsburg: Der Abgang von VW-Chef Diess ist eine Absage an den E-Autowahn!
Für Branchen-Insider kam das Ende von VW-Chef Herbert Diess am vergangenen Wochenende nicht wirklich überraschend. Der „einvernehmliche“ Rauswurf mit goldenem Handschlag läutet eine Zeitenwende in Wolfsburg ein. Denn unter Führung des Österreichers war Europas größter Autobauer und Arbeitgeber in eine gefährliche Stromer-Schieflage geraten. Dem Abgang von Diess dürfte jetzt eine Absage an dessen einseitige E-Auto-Strategie folgen.
Die Ära Herbert Diess ging am Freitagnachmittag, 22.07.2022, kurz nach 16 Uhr und zwei Tage vor Beginn des VW-Werksferien abrupt zu Ende. Neuer Konzernlenker wird in Personalunion Porsche-Chef Oliver Blume. Neben vielen anderen Baustellen, die der E-Auto-Fetischist Diess in Wolfsburg hinterlässt, muss Blume die Konzernstrategie von Volkswagen neu ausrichten.
Autoexperte Helmut Becker, Ex-Mitglied des Sachverständigenrates („Fünf Weise“), sieht die Ära Diess im Rückblick mehr als kritisch: Der Österreicher habe mit seiner Fixierung auf den Batterieantrieb den VW-Konzern „wachgeküsst. Kritiker allerdings sehen da fast schon einen Todeskuss.“
Als „schlimmste Sünde“ von Diess bezeichnet Becker die völlig einseitige technische Fokussierung des Verbrenner-Giganten Volkswagen auf eine völlige fremde Antriebstechnik, eben den Elektroantrieb: „Und zwar nicht nur im hochpreisigen Nobelsegment, sondern auch im Brot-und-Butter-Golf-Segment des VW-Konzerns.“
In Kreisen der automobilen Fachwelt wurde die Stromer-Strategie des einstigen Merkel-Claqueurs Diess seit Jahren mit Befremden und Sorge verfolgt: Der größte deutsche Autokonzern habe damit seinen absoluten Markenkern von bezahlbaren und reichweitentauglichen Fahrzeugen für die Breite der Bevölkerung aufgegeben, analysierte etwa Prof. Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie.
Angesichts der Gas-Krise sind E-Autos nicht mehr die Lösung
Wie fatal die E-Auto-Fixierung bei VW war, macht die aktuelle Gaskrise wie unter einem Brennglas deutlich. Dazu schreibt Gunnar Schupelius in der Berliner B.Z. : „Wenn der Strom knapp wird, ist es praktisch ausgeschlossen, auch noch Elektroautos damit zu versorgen.“ Der Ausfall der Versorgung mit Erdgas offenbare „den Pferdefuß der Elektromobilität“.
Geradezu grotesk mutet vor diesem Hintergrund an, dass in der Hauptstadt dieser Tage 200 neue „Laternenladedepunkte“ in Betrieb genommen wurden. Das sind Steckdosen, die in Straßenlaternen eingebaut werden und an denen man ein Elektroauto aufladen kann.
Schupelius: „Weil nun im kommenden Winter das Erdgas knapp wird, will die Bundesregierung möglichst wenig Erdgas für die Stromproduktion einsetzen. Also ist auch der Strom eine knappe Ware und muss an jeder Ecke eingespart werden. In Berlin sollen künftig deshalb sogar die Ampelanlagen nachts abgeschaltet bleiben. Wenn der Strom so knapp wird, ist es praktisch ausgeschlossen, auch noch Elektroautos damit zu versorgen. Sie belasten das Netz zusätzlich.“
Davor allerdings hatte der Deutschland-Kurier schon vor einem Jahr gewarnt – lange vor der Ukraine-Krise!
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Slowenien legalisiert Homo-Ehe und Homo-Adoption, obwohl Bevölkerung dreimal dagegen gestimmt hat
Das slowenische Verfassungsgericht hat die Homo-Ehe und die Adoption durch Homosexuelle legalisiert, obwohl die Bevölkerung des Landes in drei getrennten Volksabstimmungen dagegen gestimmt hat.
Das Land ist damit das erste ehemalige kommunistische Ostblockland, das die Homo-Ehe legalisiert hat, allerdings unter völliger Missachtung des demokratischen Willens des Volkes.
„Am 8. Juli stimmten sechs Richter für die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen und Adoptionen, während drei dagegen stimmten“, berichtet Remix News.
„Die Mehrheit argumentierte, dass ein Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen verfassungswidrig sei. Laut Radio France kam die Entscheidung zustande, nachdem zwei homosexuelle Paare geklagt hatten, dass sie nicht heiraten oder Kinder adoptieren dürfen.“
Die Slowenen lehnten die Homo-Ehe zuletzt 2015 in einem nationalen Referendum ab, bei dem 60 Prozent dagegen stimmten – die dritte Ablehnung dieser Art.
Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung die Legalisierung der Homo-Ehe ablehnt, wird sie nach dem Gerichtsurteil nun wahrscheinlich von der Regierung gesetzlich verankert werden.
„Wenn die ungarische Regierung den Willen des Volkes umsetzt und die Homo-Ehe und an Kinder gerichtete Homo-Propaganda verbietet, werden ihr Sanktionen angedroht und sie wird von der EU beschuldigt, „gegen die Demokratie“ und „demokratische Normen“ zu verstoßen, aber wenn Sloweniens oberstes Gericht seinem Volk die Homo-Agenda aufzwingt, bekommt es nichts als Lob“, schreibt Chris Menahan.
Wie wir bereits berichteten, hat die ungarische Nationalversammlung ein Gesetz verabschiedet, das sicherstellt, dass die Sexualerziehung in den Schulen nicht auf die „Förderung von Homosexualität“ oder „Geschlechtsumwandlung“ abzielen darf, so die Regierungspartei Fidesz.
Das Gesetz verbietet auch, Kindern unter 18 Jahren im Fernsehen, in Filmen oder in der Werbung Material zu zeigen, das sich auf Homosexualität oder Transgenderismus bezieht.
Dies rief die nicht gewählte Europäische Kommission auf den Plan, die zwei Vertragsverletzungsverfahren gegen das Gesetz einleitete, während die Staats- und Regierungschefs der 17 größten EU-Länder mit einem Schreiben reagierten, in dem sie argumentierten, das Gesetz stelle eine Verletzung der „Grundrechte“ dar.
Ungarn antwortete daraufhin, dass die EU kein Recht habe, sich in die Entscheidung ungarischer Eltern über die Erziehung ihrer Kinder einzumischen.

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Zeit für eine offensivere und härtere Gangart

Von WOLFGANG HÜBNER | Wir alle sind Zeitzeugen eines sich beschleunigenden Niedergangs unserer Heimat Deutschland. Die Minderheit erlebt das klagend, zornig, ohnmächtig. Die Mehrheit schaut der Tragödie teilnahmslos zu, viele darunter vertrauen darauf, dass sich alles irgendwie wieder richten lässt. Und etliche unter uns Deutschen tragen aktiv, ja lustvoll zu diesem Niedergang bei. Für die […]
Wann werden sie begreifen, dass die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen in den USA sinnlos ist?
Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in der Rechtssache West Virginia gegen die EPA vor einigen Wochen hat in den Reihen der Linken eine große Welle des Händereibens ausgelöst. Wie, oh, wie sollen wir jetzt den Planeten retten, wenn unsere Freunde von der EPA nicht mehr eigenmächtig eine landesweite Energiewende anordnen können? Ein paar Beispiele für dieses Genre stammen von Ron Brownstein im Atlantic und von Coral Davenport in der New York Times, beide vom Freitag, den 15. Juli.
Das Komische an diesen und vielen anderen Beiträgen ist, dass die Autoren anscheinend völlig den Überblick verloren haben oder nicht verfolgen, was auf dem Gebiet des internationalen Energieverbrauchs passiert ist und weiterhin passiert. Als ich etwa im Jahr 2000 begann, diesen Bereich zu verfolgen, entfielen auf die USA und Westeuropa zusammen fast zwei Drittel des Weltenergieverbrauchs, wobei der größte Teil davon aus fossilen Brennstoffen stammte. Vielleicht war es damals plausibel zu glauben, dass der Rest der Welt schnell nachziehen würde, wenn nur die USA und Westeuropa von den fossilen Brennstoffen wegkämen und zeigen könnten, wie das möglich wäre.
Aber das war vor mehr als zwei Jahrzehnten. In den dazwischen liegenden über zwanzig Jahren haben die USA und Europa ihre Emissionen zwar ein wenig reduziert, aber die Emissionen der Entwicklungsländer – vor allem, aber keineswegs nur, in China – sind stark gestiegen. Und sie steigen weiter. Weder China noch ein anderes bevölkerungsreiches Entwicklungsland hat sich bereit erklärt, auf die Nutzung von Kohle oder anderen fossilen Brennstoffen zu verzichten, um ein schnelles Wirtschaftswachstum zu erreichen. Heute liegen die US-Emissionen bei etwa 15 % der weltweiten Emissionen und gehen prozentual weiter zurück, auch wenn sie in absoluten Zahlen in etwa konstant bleiben.
Kurz gesagt, die Bemühungen um eine signifikante Verringerung der Kohlenstoffemissionen in den USA sind völlig sinnlos. Kann das jemand Herrn Brownstein, Frau Davenport und Co. Sagen?
Brownsteins Artikel im Atlantic trägt den Titel „Mother Nature Dissents“ (Mutter Natur ist anderer Meinung), was anmaßend andeutet, dass „Mutter Natur“ mit der rechtlichen Argumentation des Obersten Gerichtshofs nicht einverstanden ist. Der Kern des Artikels ist die übliche Auswahl an extremen Wetterereignissen, als ob es nicht jedes Jahr irgendwo extreme und rekordverdächtige Ereignisse gäbe.
Mit einer Rekordhitze in Texas, die das Stromnetz des Bundesstaates auf die Probe stellt, einem Waldbrand in Kalifornien, der einen uralten Mammutbaumhain bedroht, der als Grundstein des Nationalparksystems gilt, und einer anhaltenden Dürre im gesamten Westen, die zu beispiellosen Kürzungen der Wasserlieferungen aus dem Colorado River zwingt, zeichnet sich der Sommer 2022 bereits als eine weitere Saison mit extremen und gefährlichen Umweltbedingungen ab.
[Kursiv im Original]
Scheint das für Sie irgendwie überzeugend zu sein? Wenn ja, sollten Sie sich den jüngsten Bericht über die globalen Satellitentemperaturen von UAH ansehen, aus dem hervorgeht, dass die Gesamttemperaturanomalie für den letzten Monat (Juni) +0,06 Grad Celsius betrug, was kaum über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020 liegt und deutlich unter dem jüngsten Höchstwert von +0,7 Grad Celsius im Jahr 2016. Wenn wir in Texas und Kalifornien ungewöhnlich heißes Wetter haben, die Welttemperatur insgesamt aber nur knapp über dem Durchschnitt liegt, dann muss sie natürlich irgendwo anders weit unter dem Durchschnitt liegen. Und das ist sie auch. Von Roy Spencer bei UAH:
Die tropische (20N-20S) Anomalie für Juni war -0.36 deg. C, das ist die niedrigste monatliche Anomalie seit über 10 Jahren, der kälteste Juni seit 22 Jahren und der neuntkälteste Juni in der 44-jährigen Satellitenaufzeichnung.
Aber für Brownstein bedeuten ein paar Wochen mit heißem Wetter in Texas und Kalifornien eindeutig, dass die US-Regierung „etwas tun“ muss, um das Klima zu ändern. Und dieses Etwas ist die Erfüllung der „Kohlenstoff-Reduktionsziele“ des Pariser Abkommens von 2016. Außerdem können die blauen Bundesstaaten [= von den Republikanern regiert, A. d. Übers.] dies nicht allein tun, also muss die Bundesregierung handeln. Schließlich „sagen die Wissenschaftler“ das:
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Maßnahmen in den blauen Staaten (und Städten) allein ausreichen, damit die USA die Kohlenstoffreduktionsziele erreichen, die laut Wissenschaftlern erforderlich sind, um die katastrophalsten Umweltveränderungen zu vermeiden.
Davenport berichtet auch, dass „Wissenschaftler sagen“, dass die USA ihre Emissionen bis 2030 erheblich reduzieren müssen, und dass dies irgendwie das Klima beeinflussen wird:
Mr. Biden hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen der Nation bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken. Das ist der Betrag, um den die Vereinigten Staaten nach Ansicht der Wissenschaftler ihre Emissionen reduzieren müssen, um ihren Teil dazu beizutragen, die katastrophalsten kurzfristigen Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden.
Weder im Brownstein- noch im Davenport-Artikel wird auch nur ansatzweise erwähnt, was mit der Nutzung fossiler Brennstoffe und den Kohlenstoffemissionen in anderen Teilen der Welt geschieht, oder inwieweit diese Entwicklungen alles zunichte machen, was die USA jemals zur Verringerung der Emissionen tun könnten. Nehmen wir zum Beispiel die jüngsten Entwicklungen bei der Kohleförderung. Die U.S. Energy Information Administration veröffentlicht jährlich einen Bericht über die Kohleproduktion in den USA, zuletzt im Oktober 2021 für das Jahr 2020. Darin wird berichtet, dass die Kohleproduktion in den USA im Jahr 2020 gegenüber 2019 um etwa 24,2 % auf 535,4 Millionen Tonnen [short tons] zurückgegangen ist. Ein großer Teil dieses starken Rückgangs war zweifellos eine durch die Covid-Krise bedingte Schwankung, die sich nicht fortsetzen wird, aber wir gehen davon aus, dass die USA ihren Kohleverbrauch weiterhin so drastisch senken können. Das Problem ist, dass China inzwischen ein Vielfaches der in den USA verwendeten Kohlemenge produziert und verbraucht sowie seine Produktion weiterhin in raschem Tempo steigert. Aus NPR, 25. April:
Offiziellen Plänen zufolge soll die Kohleproduktionskapazität in diesem Jahr um 300 Millionen Tonnen erhöht werden, heißt es in Medienberichten. Das entspricht 7 % der letztjährigen Produktion von 4,1 Milliarden Tonnen, was einen Anstieg von 5,7 % gegenüber 2020 bedeutet.
Mit anderen Worten: Chinas Kohleproduktion und -verbrauch sind fast achtmal so hoch wie die der USA, und ein jährlicher Anstieg von nur zwei Jahren entspricht ungefähr der gesamten Jahresproduktion der USA. Das folgende Schaubild von Our World in Data zeigt, wie sich die chinesische Kohleproduktion von etwa dem Niveau der USA im Jahr 2000 bis zum Jahr 2020 auf das Achtfache erhöht hat (also vor dem weiteren Anstieg, den das NPR oben festgestellt hat):

Beachten Sie, dass Indien in diesem Diagramm auch die USA in der Kohleproduktion überholt hat. Und mit fast 1,4 Milliarden Menschen – viermal so viel wie die Bevölkerung der USA und nur etwas weniger als die Chinas – würde Indien seine Kohleproduktion in den nächsten 20 Jahren wohl um das Achtfache steigern, so wie es China in den letzten 20 Jahren getan hat. Das Land hat sich nicht verpflichtet, dies nicht zu tun.
Brownstein, Davenport und der Rest der Befürworter der Unterdrückung fossiler Brennstoffe scheinen glücklicherweise nicht zu bemerken, dass die Ereignisse an ihnen vorbeigegangen sind. Zu diesem Zeitpunkt kann nichts mehr getan werden, um die Reduzierung der US-Kohlenstoffemissionen zu einem bedeutenden Unterschied im weltweiten Gesamtbild zu machen. Glücklicherweise ist die Wahrscheinlichkeit von katastrophalen Folgen für das Klima äußerst gering.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Droht ein Krieg? Das russische Fernsehen über den Streit um Taiwan
Berliner Polizei: „We’re queer!“
(David Berger) Dass die Polizei im Rahmen der Schleifung der Gewaltenteilung und damit unseres Rechtsstaates deutschlandweit politisch immer mehr instrumentalisiert wird, ist kein Geheimnis. Auch nicht, dass diese gefährliche Einwicklung in Berlin besonders weit fortgeschritten ist.
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Kein Wort in Deutschland: Hat Biden nicht Covid, sondern Krebs?
Völkerkunde mit Anna Kupriy bei der Landeszentrale für politische Bildung: Die Russen sind faul, die Ukrainer fleißig

In einem Blog „erklärt“ eine aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtete Journalistin pauschal das russische Volk. Es sei faul, bequem, aggressiv, bindungslos und nicht empathiefähig. Ukrainer dagegen werden als in allen Bereichen vorbildhaft geschildert. Die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg hat diesem „Ukraine-Tagebuch“ viel Platz eingeräumt. Und das verwundert kaum, wenn man auch die eigenen Texte der Landeszentrale in Sachen Ukraine liest. Von Rupert Koppold
„Wir bieten Information und Orientierung für die Meinungs- und Urteilsbildung in einer komplizierter werdenden Welt.“, so verspricht es die baden-württembergische Landeszentrale für politische Bildung (lpb) und verweist auf ihre Selbstverpflichtung:
„Wir sind offen gegenüber Menschen und Themen und treten für Akzeptanz und Toleranz gegenüber ihren Positionen und Fragestellungen ein“.
Ebenso preist sich die Institution, die sich als überparteilich versteht:
„Wir sind Garant für Pluralität, Ausgewogenheit und Qualität in der politischen Bildung,“
Doch dann findet man auf der lpb-Homepage Sätze wie diesen:
„Die Vorfahren der Russen sind Nomaden. Sie waren gezwungen, irgendwohin zu ziehen, jemanden zu erobern, aggressiver zu sein, um sich selbst Lebensbedingungen zu verschaffen. Der Nomade hat keine Bindung an das Land. Daher der Unwille und die Unfähigkeit, sich die Welt um ihn herum einzurichten, sich anzustrengen, um bequem zu leben.”
Als vorbildlich werden dagegen die Ukrainer beschrieben, sie seien „…sparsam, verwurzelt in dieser sehr sesshaften Lebensweise, sowie in dem Wunsch, das zu schützen, was man hat und ein Höchstmaß an Friedfertigkeit zu erreichen.”
Sind das Zitate aus der rassistisch angehauchten Völkerkunde vergangener Zeiten? Sollen hier dumpf-dumme Ressentiments nur deshalb angeführt werden, um sich von ihnen zu distanzieren und danach die Fortschritte der modernen Ethnologie aufzuzeigen? Nein, leider nicht. Die Sätze sind ernst gemeint und aktuell. Geschrieben wurden sie von der ukrainischen Journalistin Anna Kupriy, die nach Ausbruch des Krieges von Odessa nach Deutschland geflüchtet ist. Sie lebe derzeit in der Nähe von Stuttgart, schreibt die Landeszentrale für politische Bildung, die Frau Kupriy auf ihrer Homepage Platz für einen Blog eingerichtet hat. Mittlerweile sind dreizehn Folgen dieses „Ukraine-Tagebuchs“ erschienen.
Die oben zitierten Sätze sind keine Ausrutscher. Sie sind wohl auch nicht (oder nicht nur) nachvollziehbare Reaktion eines Opfers, geschrieben in einer Art innerem Ausnahmezustand aus Angst, Wut und Verzweiflung. Vielmehr wirken sie wie der Ausdruck einer Haltung, die sich schon lange vor Kriegsbeginn herausgebildet hat. Es ist eine Haltung ultranationalistischer Selbstüberhöhung, die nicht nur die Regierung oder das Militär des „wilden, aggressiven Nachbarn“ zum Feind erklärt, sondern das gesamte und als minderwertig geschilderte russische Volk.
„Die Denkweise vieler Russen ist überwiegend asiatisch, die der Ukrainer europäisch”, konstatiert Anna Kupriy, und betont was Ukrainer und Russen außerdem unterscheide: „Russen gelten als weniger empathiefähig…“
Überhaupt dieses Russland:
„Trinkende Familien, Armut und mangelnde Bereitschaft, sich zu entwickeln – ein fruchtbarer Boden für jemanden, der einen Krieg anzetteln will.”
Und daraus folgt für Anna Kupriy: “…keiner der bewussten Ukrainer (wird) einen Russen als Bruder bezeichnen. Und mehr noch: Er wird diesen Vergleich als Beleidigung empfinden.”
“Für die Ukrainer waren Männer und Frauen historisch gesehen immer gleichberechtigt, und unsere Haltung Frauen gegenüber ist ästhetisch…“, so steht es in diesem Ukraine-Tagebuch. Dagegen in Russland: „In der Moskauer Tradition hat immer ein Mann eine Frau geführt. Wenn er dich schlägt, bedeutet das, dass er dich liebt’ . Das ist der springende Punkt in der russischen Auffassung von Familienwerten.”
Nein, Anna Kupriy versteht sich nicht als Märchenerzählerin, aber sie kennt sich im Genre aus. Das liest sich dann so:
„Die ukrainische Märchenfigur ist aktiv, sie rüstet ständig den Raum um sich aus und verändert ihn, indem sie Gerechtigkeit sucht.“
Dagegen:
„Eine russische Märchenfigur wartet auf den Segen von jemandem…“
Anna Kupriy „beweist“ auch, dass die ukrainische Sprache weniger mit der russischen gemein hat, als manche denken. Und will damit wohl indirekt zu verstehen geben, dass russisch sprechende Ukrainer, also ein knappes Drittel der Bevölkerung, für sie keine echten Ukrainer sind.
Wenn man diesen Blog liest, muss man zum Schluss kommen, dass Ukrainer in ihrer „Wertigkeit“ an der Spitze aller Völker stehen. Frau Kupriy jedenfalls weiß:
„Die Ukrainer sind universell einsetzbar, beherrschen mühelos mehrere Spezialgebiete und sind dabei erstaunlich effizient.“
Und dann schreibt sie in direkter Leseransprache und vertraulichem Aufklärungston: „Nach dem Beginn des Krieges im Februar 2022 wurden in einigen Regionen Polens die Bauarbeiten massiv eingestellt. Weißt du, warum? Weil die ukrainischen Männer, die in Polen arbeiteten, ihre Arbeit aufgaben und in die Ukraine zurückkehrten, um sie zu verteidigen.“ Dass es vielleicht Ausdruck eines maroden Wirtschaftssystems sein könnte, wenn ein signifikanter Teil der Bevölkerung Arbeit im Ausland suchen muss, kommt Anna Kupriy nicht in den Sinn.
Und so geht die „Aufklärung“ weiter: „Weißt du, welche Art von Geschäft in Polen danach eine unerwartete Entwicklung genommen hat? Die Gastronomie. Ukrainische Frauen, die nach Polen kamen, sahen sich um und beschlossen: Wir können nicht untätig bleiben. Eine nach der anderen eröffneten dort kleine Bäckereien und Cafés mit ukrainischer Küche. Als Nächstes steht ein Durchbruch im Bereich der Schönheitsindustrie an: Ukrainische Frauen, die eine Arbeitserlaubnis erhalten haben, bieten Maniküre, Haarschnitt und Tätowierungen an. Und wir wissen, wie man arbeitet, glaube mir!“ Man will jetzt lieber nicht fragen, welche Art von Tätowierungen oder welche Art von Dienstleistungen sonst noch angeboten werden. Aber man sollte spätestens jetzt darauf hinweisen, wie die ökonomische Situation der Ukraine tatsächlich ist. Werner Rügemer zum Beispiel hat dies neulich in den Nachdenkseiten ausführlich und detailliert getan.
Die Lobpreisung der Ukrainer und der Ukraine, verbunden mit der Herabsetzung anderer Nationalitäten und Völker, setzt sich bei Frau Kupriy übrigens auch gegenüber ihrem Gastland fort. Deutschland ist in den Augen dieser Ukrainerin nämlich erstaunlich rückständig. In ihrem Land seien „24-Stunden-Supermärkte und -Apotheken längst alltäglich geworden. Eine besondere Überraschung für die Ukrainer ist daher ein vollwertiges Wochenende, an dem alles geschlossen ist…“ Oder die unnütze deutsche Post! „In unserem Land sehen wir die klassische Post als eine Art Archaismus an. Wir lösen alle Probleme durch Telefonate und Chatten mit Instant Messengern…“
Schlimm ist in Deutschland auch das Internet: „Das Internet ist in unserem Land fast überall verfügbar… Hier (also in Deutschland) sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass es in kleinen Städten und Mietshäusern oft kein Internet gibt…” Ist noch etwas besser in der Ukraine? Aber ja: „Ich habe mehr als einmal gehört, dass trotz des hohen Niveaus der medizinischen Versorgung in Deutschland der Service in der Ukraine effizienter aufgebaut ist.”
In ihrem Blog preist Frau Kupriy, die vor dem Krieg neben ihrer Journalistentätigkeit (über die wenig Konkretes zu erfahren ist) in der Tourismusbranche gearbeitet hat, auch ihre Heimatstadt Odessa an. So wie sie dies schon in der Ankündigung zu ihren damaligen Führungen tat. „Unglaubliche Träumer, spielende Abenteurer, großzügige Gönner, kluge Geschäftsleute und Abenteurer… Die Menschen, die unsere Stadt regierten, waren sehr unterschiedlich. Aber jeder von ihnen, der am Ruder stand, steuerte auf den Erfolg zu – nicht auf sich selbst. Für Odessa.“ Das müsste dann wohl auch, obwohl er namentlich nicht erwähnt wird, für Gennady Trukhanov gelten. Der ist seit 2014 Bürgermeister der Stadt und dazu, schon lange vor diesem Datum und nicht nur laut BBC, führendes Mitglied der berüchtigten Odessa Mafia.
Aber Anna Kupriy, die nach eigenen Angaben alles über Odessa weiß, verstand ihre Aufgabe als Stadtführerin eben so, dass sie „die Leute zu Verliebten“ machen wollte, „sie sollten sich in Odessa verlieben. Das war meine Arbeit die letzten fünf Jahre vor dem Krieg.“ Also lieber nichts über Odessas brodelnde Kriminalgeschichte sagen und auch nichts über das dortige Gewerkschaftshaus, in dem am 2. Mai 2014 ein Pro-Maidan-Mob linke Maidan-Gegner eingeschlossen und verbrannt hat, ein von den Behörden nie aufgeklärter, weil nie wirklich verfolgter Massenmord. Der Romancier Eugen Ruge („In Zeiten des abnehmenden Lichts“) hat damals in der „Zeit“ geschrieben: „Da werden in
Odessa 40 Menschen von Maidan-Anhängern ermordet, aber der Deutschlandfunk formuliert so lange an der Meldung herum, bis irgendwie, man weiß nicht, wie, das Gegenteil herauskommt.“ (Ruges hellsichtiger und von heute aus betrachtet fast prophetischer Text wurde vom „Infosperber“ nachgedruckt.
Und das bringt uns zurück zur Landeszentrale für politische Bildung. Ist das Ukraine-Tagebuch von Frau Kupriy versehentlich auf deren Homepage gelandet? Oder verantwortet und vertritt diese Institution diesen Blog tatsächlich inhaltlich? Eine Relativierung, gar eine Distanzierung findet jedenfalls nicht statt. Und das wundert dann etwas weniger, wenn man den eigenen lpb-Beitrag zur Geschichte der Ukraine liest. „Mehr als 2,4 Millionen Männer und Frauen wurden als sogenannte ,Ostarbeiter‘ aus der Ukraine, die von September 1941 an als ,Reichskommissariat Ukraine‘ von den Nationalsozialisten besetzt worden war, ins Deutsche Reich verschleppt, wo sie in zahlreichen Betrieben Zwangsarbeit leisten mussten und oftmals daran starben. Allerdings sind auch Formen der Kollaboration mit den nationalsozialistischen Machthabern dokumentiert. Mit der Gründung nationaler Gruppierungen wie etwa der „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ erhofften sich einige Ukrainer neuen Aufschwung eines von Hitler unterstützen Nationalstaats.“
Und das war’s auch schon fast zur Kollaboration ukrainischer Nationalisten und Faschisten mit dem deutschen Hitler-Reich, mit der Wehrmacht, mit der SS. Die massive Kollaboration bei der Ermordung ukrainischer Juden wird komplett ignoriert. So formuliert die lpb: „Neben Massenmorden an Jüdinnen und Juden in Charkiw, Berditschew und an anderen Orten ist das Massaker von Babyn Jar in der Nähe von Kiew das bis heute bekannteste Verbrechen der deutschen Wehrmacht auf ukrainischem Boden. In der Schlucht von Babyn Jar wurden mehr als 30.000 Menschen ermordet.“ Tatsächlich, so schreibt der Historiker Grzegorz Rossoliński-Liebe, wurden diese Verbrechen der deutschen Nazis unter großer und aktiver Mithilfe vieler ukrainischer Nationalisten begangen. Bei der Landeszentrale aber geht der Text zu Babyn Jar mit einer anderen Täterzuweisung weiter: „Die wenigen Überlebenden wurden nach der Rückeroberung der Ukraine durch die Rote Armee 1944 Opfer antijüdischer Kampagnen durch die Sowjetunion.“
Es ist geradezu obszön, wenn die Selenski-Regierung sich, etwa in der israelischen Knesset, so besorgt um die Gedenkstätte Babyn Jar zeigt, das eigene Land nur als Hort der Nazi-Opfer oder Widerstandskämpfer darstellt – und gleichzeitig Denkmäler für die eigenen Mittäter errichtet! Denn es wurden und werden in der Ukraine ja nicht nur Straßen benannt nach dem zum Nationalhelden erkorenen Antisemiten und Faschistenführer Stepan Bandera, der die Ukraine ethnisch säubern wollte. Diesem „Helden“ zu Ehren wurden und werden auch Statuen errichtet – die in Lviv alias Lemberg ist sieben Meter hoch! In der Ukraine wurde Bandera eben nicht nur von den neonazistischen Asow-Kriegern als Vorbild erkoren.
Stepan Bandera? Wer war das nochmal? In den großen deutschen Medien tauchte er höchstens am Rande und/oder in verschwommen Beschreibungen auf, meist wurde er ganz verschwiegen. Als Tilo Jung neulich in seinem Podcast „Jung und naiv“ den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk in einem Interview als Bandera-Anhänger zeigte, schüttelten sich die deutschen Qualitätsmedien kurz und taten so, als wären sie erstaunt (sie hatten natürlich alles gewusst, aber meist nicht publiziert), lieferten dann entschuldigende Zeilen zu Bandera – Tenor: eine komplizierte Figur, andere Zeiten etc. – und zogen sich wieder ins Verschweigen zurück. Auch in der Landeszentrale für politische Bildung scheint ihn niemand zu kennen. Jedenfalls kommt der Name Bandera im Text zur Ukraine-Geschichte nicht vor.
Im Mai dieses Jahres hatte ich folgende Frage an die lpb gesandt:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
es geht um die Geschichte der Ukraine in ihrem Text. Warum fehlen Worte wie Asow und Bandera? Letzterer war ein Faschist, Nazi-Kollaborateur, Judenhasser, Mörder. Seine Gruppe war an Pogromen beteiligt. Bandera aber ist eine Art Gründungsvater der Ukraine geworden. Geehrt mit Denkmälern, Straßennamen, Fackelzügen.“
Mir wurde der Eingang der Frage bestätigt. Eine Antwort habe ich allerdings nicht erhalten.
Die Landeszentrale für politische Bildung hat sicher ihre Verdienste. Was sie sich in Sachen Ukraine leistet, ist, man muss es wohl so formulieren, propagandistische Geschichtsklitterung. Und was sie sich mit der Veröffentlichung dieses unsäglichen Ukraine-Tagebuch-Blogs leistet, das torpediert die propagierten Werte Aufklärung, Toleranz, Völkerverständigung oder Friedenswillen. Geben wir das letzte fatal-unversöhnliche Wort an Anna Kupriy: “…es ist unwahrscheinlich, dass die Ukrainer auch nach mehreren Generationen die Kraft zur Vergebung finden können”.
Titelbild: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, CC0
Von wegen „sauber”: Windrad-Monster sind gigantische Öl-Schlucker!
Dieser Tage krachte in Nordschweden ein Windrad in sich zusammen – nichts Ungewöhnliches, sollte man meinen. Das eingestürzte Windrad gehörte zum Nysäter-Projekt, das erst vor wenigen Wochen mit medialem Tamtam gestartet worden war. Es handelt sich um eines der größten Windkraft-Projekte Europas – und um einen der angeblich modernsten Flügler. Komisch nur: Um die Havarie wurde fast ein Staatsgeheimnis gemacht, die Anlage weiträumig abgesperrt.
Verständlich: Am Ort des Geschehens bot sich ein verstörendes Bild. Trümmer aus Kunststoffteilen-lagen inmitten einer riesigen Öllache. Der Fall entlarvt die vermeintlich „grüne Energie“ einmal mehr als Riesenschwindel. Für den Öl-See rund um das havarierte Windrad gibt es nämlich einen der breiteren Öffentlichkeit bislang kaum bekannten Grund.
Im Schweizer „Wochenblick“ lesen wir: „Verschiedenen Untersuchungen zufolge benötigt ein Windrad zwischen 200 und 800 Liter Öl pro Jahr.“ Das gehe u.a. aus Fachartikeln hervor, die der Wissenschafts-Verlag MDPI (Basel) veröffentlicht habe.
Die Havarie in Schweden passierte in einem weitgehend unbewohnten Gebiet. Nicht auszudenken, wenn sich ein solcher Vorfall mit den von der „Ampel“ beschlossenen Absenkungen der Mindestabstände vor der Haustür deutscher Wohngebiete ereignet. Es dürfte dann wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis außer Vögeln, Fledermäusen und Insekten auch Menschen zu Opfern dieser von den „Grünen“ geradezu kultisch verherrlichten „Technologie“ werden!
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Unsinnige Diskussion um Energie-Kosten statt endlich die Bürger zu entlasten
In Österreich wird die Welt wieder unnötig verkompliziert. Es werden völlig unbrauchbare Lösungen ins Gespräch gebracht, wie man die Bürger bei den massiven Energiekosten entlasten könnte. Herauskommen wird wieder nur Pfusch.
Statt einfach einen Preisdeckel zu beschließen bzw. Mehrwertsteuer und Abgaben auf Energie zu streichen, werden in Österreich wieder Lösungen diskutiert, die erst recht zu Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten beitragen. So brachte Gabriel Felbermayr, Chef des Wifo-Instituts, die Idee ins Spiel, dass Haushalte für 80 % der Energie gedeckelte Preise zahlen und für den Rest marktübliche. Dadurch verspricht man sich Einsparungspotenzial. Doch Haushalte, die bisher schon sparsam waren, Geräte absteckten oder die Heizung bei Abwesenheit herunterdrehten, schauen dabei durch die Finger. Wo sollten sie denn noch viel einsparen?
Realitätsferne und komplizierte Vorschläge
Einsparungspotenzial gäbe es nur dort, wo vorher verschwendet wurde. Auch die Idee von ÖGB-Chef Katzian, pauschal den Grundbedarf der Energie durch Haushaltsgröße oder Quadratmeteranzahl zu berechnen, ist realitätsfern. Wer etwa mit Strom heizt, verbraucht im Jahr mehr als durchschnittlich 3.000 kWh. Und wer in einem Altbau lebt oder eine Wohnung im obersten Stock im Eck hat, hat auch höhere Heizkosten als der Mieter einer Wohnung in Mittellage, womit die willkürliche Festsetzung von 9.800 kWh Gas auch benachteiligt. Daher muss es das Ziel der Politik sein, die Preise für alle zu senken, schnell & unkompliziert.
Gas: Manche Welser versorgen sich selbst
Sollte die Gasversorgung in Österreich ganz wegbrechen, was möglicherweise passieren könnte, dann dürfte es zumindest in Wels noch eine Handvoll Privat-Leute geben, die selbst Energieversorger sind. Sie gehören zu jener kleinen Gruppe von Menschen in der Messestadt, die noch über einen eigenen, funktionierenden Gasbrunnen verfügen, mit dem sie Heizen, Kochen und Warmwasseraufbereiten können. Dieser stammt noch aus der Zeit, in der Wels einen Erdgas-Boom erlebte.
Nach etlichen Jahrzehnten spaziere ich erstmals wieder durch den kleinen Park bei meiner alten Volksschule in Wels. Die alten Bäume sind noch da und auch der Kiosk am Park-Ausgang beziehungsweise Park-Eingang an der Herrenstraße. In meiner Schulzeit war dieser Kiosk noch eine Trafik gewesen, heute fungiert er als Würstelstand und auch sonst hat sich in der grünen Oase einiges geändert.
Freude über Gasfunde
Uns Schülern, die wir die Klassen eins bis vier in einem der beiden wuchtigen, kasernenartigen Gebäude am westlichen Ende des Grünareals besuchten, war von den Lehrern streng verboten worden, sich dort nach Unterrichtsende herumzutreiben.
Wir haben uns aber nicht darum gekümmert und heutige Lehrer tummeln sich mit ihren Schülern nunmehr wie selbstverständlich nach Unterrichtsende oder auch in den Pausen in der grünen Lunge, die jetzt „Energiepark“ genannt wird, zu meiner Zeit aber noch „Gas-Park“ hieß.
Denn der Park war nicht immer schon ein Park, sondern davor Standort der ersten Welser Gasanstalt. Dort lagerte man ab 1872 jenen Stoff, den die Stadt brauchte, um öffentliche Plätze und Straßen zu erhellen, aber auch einige „Privatlokale“, wie es in Notizen von Stadtarchivar Michael Kitzmantel heißt. Das Gaswerk war zunächst als Privatbetrieb errichtet worden, wurde aber ab 1901 von der Stadt Wels „samt Verrohrung und Zubehör“ gekauft.
Nach Kerzen und Petroleum schien Gas in jenen Jahren des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts das ideale Mittel für Beleuchtungszwecke zu sein. Denn dafür wurde es damals hauptsächlich verwendet. Da man in Wels noch über kein eigenes Gas aus städtischem Boden verfügte, muss es wohl von außerhalb zugeliefert worden sein, worüber die Ortschroniken aber keine Auskunft geben.
Erst ab 1892 gab es Gas aus Welser Boden. Entdeckt wurde das Naturgas vom Gärtner Josef Ammer bei der Suche nach Wasser auf seinem Grundstück in der Nähe des Bahnhofs. Dabei war ein Suchtrupp mit dem Bohrer schon bis in eine Tiefe von 350 Metern vorgedrungen, als plötzlich eine weißlich-gelbe Stichflamme aus dem Loch schoss.
Das geschah damals auf jener Fläche, auf der heute die Häuser Nummer eins bis elf des Römerwalls stehen. Damals gab es dort an der Westbahnstraße noch einen straßengleichen Bahnübergang und viel unbebautes Terrain. Heute erinnert dort nichts mehr an die seinerzeitige Bohrung, die Ammer täglich 300 Kubikmeter Gas bescherte.
Wie in Goldrauschzeiten
Nicht nur Ammer war darüber begeistert, sondern auch der Rest der Welser Bevölkerung, von der sich nun viele daranmachten, das „weiße Gold“ zu suchen. Dabei dürfte sich so mancher Zeitgenosse an die Zeiten des amerikanischen Goldrausches erinnert gefühlt haben, über den auch die Gazetten im österreichischen Kaiserreich berichtet hatten.
Nicht nur, aber vor allem auch Geschäftsleute und Fabrikanten versuchten Gas zu finden und zu fördern. Denn mit Gas konnte man nicht nur das Haus, die Werkstätten oder die Schaufenster beleuchten, man konnte damit auch Kochen und heizen.
Schnell erkannte man, dass im Boden des Areals um den Bahnhof herum das meiste Erdgas zu lagern schien, weshalb sich in dieser Gegend hektische Aktivität entfaltete. Die ersten Bohrungen erfolgten noch per Handbetrieb, spätere Bohrungen wurden dann maschinell durchgeführt und dabei stieß man in Tiefen bis zu 500 Metern vor.
Nördlich der Westbahnlinie wie auch am Grünbachplatz, an der Eferdinger Straße und an der Römerstraße schossen die kleinen hölzernen Bohrtürme plötzlich wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden und im Endausbau sollte das in Wels erschlossene Gasfeld eine Fläche von 1,5 Quadratkilometern umfassen.
Bereits 1893 schrieb ein Gustav Adolf Koch begeistert über die „Neuen Bohrungen auf brennbare Gase im Schlier von Wels, Grieskirchen und Eferding.“ Ab 1898 beheizte die Maschinenfabrik Pfeiffer durch eigenen Brunnen 14 Zimmeröfen und einen „18 pferdekräftigen Motor.“
Für den Bäcker Franz Gindlhumer an der Westbahnstraße 34 (heute Bahnhofstraße 42) trieb Bohrmeister Josef Rinordner ebenfalls ein Loch in die Erde und stieß schon in 250 Metern Tiefe auf Gas und so ging es munter weiter…
Diese Erfolge sprachen sich schnell im Land herum, sodass sich im Jahr 1902 auch der oberösterreichische Landeshauptmann Graf Bylandt, den man damals allerdings noch als Statthalter bezeichnete, bei einer großen Bohrung höchstpersönlich über das neue Phänomen informierte.
Spital war starker Nutzer
Bis zum Jahr 1914 sollte man exakt 104 Bohrungen in der Welser Heide und im Stadtgebiet bilanzieren und die Stadtverwaltung würde mit Plakaten überall stolz verkünden: „Wels in Oberösterreich ist Erdgasterrain.“ Dieser ausgedruckte Jubel war aber nicht nur der reinen Freude geschuldet, sondern auch dem Bestreben, sich als moderner Wirtschaftsstandort in den Köpfen der Menschen zu etablieren.
Doch der Jubel sollte im Laufe der Jahre einen Dämpfer erfahren. Denn nicht aus allen Welser Gasbrunnen – es sollen zum Schluss an die 150 gewesen sein – strömte es mit der erhofften Üppigkeit. So deckten manche Quellen schon von Anfang an nicht einmal den bescheidenen täglichen Haushaltsbedarf, während andere kontinuierlich 400 bis 500 Kubikmeter lieferten. Bei den ergiebigsten betrug das tägliche Aufkommen 3.500 bis 4.000 Kubikmeter. Schätzungen zufolge wurden von 1891 bis 1930 rund 90 Millionen Kubikmeter Gas aus Welser Brunnen geschöpft.
Zu den großen Nutzern in der Stadt gehörte auch das Krankenhaus, das im Jahr 1921 fünf Gasometer betrieb. Allein im Neustadtviertel soll es vor 100 Jahren noch 45 Gasbrunnen gegeben haben, wovon 29 – darunter auch die des Spitals – noch funktionierten und genutzt wurden. Bedarf für ein moderneres Gaswerk in Wels war offenbar auch noch zu Beginn der 1930-Jahre gegeben, denn 1929 wurde in der Wiesenstraße neben der Knorr-Fabrik ein neues gebaut.
Das alte Gaswerk zwischen Herrengasse und Stelzhamerstraße wurde abgerissen und die entstandene Brache später dem E-Werk Wels zur weiteren Verwendung übergeben. Das E-Werk hatte dafür offenbar keinen Bedarf und ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Wels dann auch die Forderung nach Umgestaltung des alten Gaswerkgeländes zu einem Park laut.
Das Gaswerk in der Wiesenstraße mit seinem markanten Gasometer ist mittlerweile ebenfalls aus dem Stadtbild getilgt und an betriebsbereiten Gasbrunnen soll es mittlerweile keine Handvoll mehr in Wels geben. Diese aber nutzen noch immer das vor 100 Jahren entdeckte Gas vor allem für die Warmwasseraufbereitung, aber auch zum Kochen und Heizen.
Bescheidene Förderung
24 Jahre davor existierten noch sechs dieser Brunnen: Einen davon nutzte die Kinderbewahranstalt an der Stefan-Fadinger-Straße, einer stand im Pühlhofergut an der Friedhofsstraße 71 und der Rest verteilte sich auf die Häuser Südtirolerstraße 41, Grünbachstraße 8 und Bahnhofstraße 66. Die sechs Gasbrunnen, die das Welser Krankenhaus einst versorgt hatten, wurden nach Auskunft der Berghauptmannschaft 1990 stillgelegt und aufgefüllt.
In anderen Gegenden Oberösterreichs, vor allem im Hausruckviertel, aber auch im Innviertel, wird Naturgas weiterhin gefördert, allerdings ebenfalls in bescheidenen Mengen. Damit werden nach Auskunft der RAG (Rohöl Austria AG) nur 0,7 Prozent des österreichischen Jahresbedarfs gedeckt.


