Kategorie: Nachrichten
Der Kampf um Grönland
Chef des EU-Militärausschusses fordert Stationierung von EU-Soldaten in Grönland. Die USA wollen sich die Insel einverleiben, um geostrategisch in der Arktis in die Offensive zu gehen – gegen Russland und China.
Der Vorsitzende des EU-Militärausschusses spricht sich für die Stationierung von Truppen aus EU-Mitgliedstaaten in Grönland aus. Eine solche Maßnahme „wäre ein starkes Signal“, erklärte der österreichische General Robert Brieger am Wochenende in Reaktion auf die Bestrebungen der Trump-Administration, sich die Kontrolle über die zu Dänemark gehörende Insel zu sichern. Trump hatte zuvor erstmals einen US-Eroberungskrieg gegen den EU-Staat Dänemark ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Der Konflikt um Grönland ist eine Folge der schnell steigenden Bedeutung der Arktis, die wiederum aus dem Klimawandel und dem Abschmelzen der polaren Eiskappen resultiert. Letzteres führt dazu, dass strategisch wichtige Seewege, die bislang noch von Eis bedeckt sind, befahrbar werden und sich der Zugriff auf Ressourcen unter arktischem Boden öffnet. Grönland etwa verfügt über riesige Lagerstätten an Seltenen Erden, auf die es sowohl die EU als auch die Vereinigten Staaten abgesehen haben, um ihrer heutigen Abhängigkeit vom Bezug der Rohstoffe aus China zu entkommen. Geostrategisch besitzt Grönland ebenfalls Bedeutung – nicht zuletzt im Machtkampf gegen Beijing.
Richard Mills: Gold-Prognose – Unternehmen und Metalle im Überblick
Der Goldpreis erreichte 2024 eine Reihe von Höchstständen, und diese Entwicklung könnte sich bis ins Jahr 2025 fortsetzen. „Die Anleger sind optimistisch, was Gold und Silber im Jahr 2025 angeht, weil sie so pessimistisch sind, was die Geopolitik und die Staatsverschuldung angeht“, sagte Adrian Ash, Leiter der Forschungsabteilung von BullionVault, über CNBC. Laut der Nachrichtenseite werden die Marktteilnehmer ein Auge auf weitere chinesische Konjunkturmaßnahmen werfen, in der Hoffnung, dass diese die Rohstoffnachfrage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ankurbeln werden.
Die Bank of America prognostiziert einen Kupferpreis von über 10.000 Dollar je Tonne, aber einen Rückgang der Eisenerzpreise. ING geht davon aus, dass Gold im Jahr 2025 neue Rekorde erzielen wird, da die Zentralbanken ihre lockere Geldpolitik fortsetzen und sich aufgrund der Eskalation der Handelsspannungen in sichere Anlagen flüchten. Die Zentralbanken werden in diesem Jahr weiterhin starke Käufer von Gold sein, da sie ihre Reserven diversifizieren wollen.
Tech-Elite in Silicon Valley lässt ihre Kinder bewusst ohne Technik lernen
Im kalifornischen Silicon Valley, dem Zentrum des digitalen Fortschritts, schreibt Lydia Roeber in einem wichtigen Artikel auf Epoch Times, zögen viele Eltern bewusst für ihren Nachwuchs private Schulen vor, insbesondere die dortige Waldorfschule, die mit wenig oder keinem Computereinsatz arbeiten. Dafür nähmen sie lange Wartezeiten und hohe Schulgebühren in Kauf. Sie seien überzeugt, dass es zunächst auf eine gesunde Entwicklung und Ausbildung aller Anlagen und Fähigkeiten der Kinder ankomme, die durch zu frühe Technik beeinträchtigt würden. Deutschland schreitet jedoch mit der Digitalisierung an den Schulen stramm voran, während Schweden inzwischen zu Tafel, Stift und Buch zurückkehrt.
Viele Eltern in Silicon Valley, die in der IT-Branche tätig sind, seien der klaren Überzeugung, dass die beste Vorbereitung auf die digitale Zukunft nicht darin bestehe, ihre Kinder sofort in die Welt der Bildschirme und Apps einzuführen. Vielmehr sollten sie zuerst eine solide Grundlage in
Ist Julian Reichelt auf einmal AfD-Fan geworden?
(David Berger) Ungewöhnliche, neue Töne von NIUS-Chef Julian Reichelt, der bisher der AfD offiziell eher kritisch gegenüberstand. Nun gesteht er ein: Schon in den nächsten Tagen können die Stimmen für die AfD in einer wichtigen Sache mitentscheiden. Julian Reichelt: „Vier Wochen vor der Bundestagswahl muss auch noch der Letzte erkennen: Unser Land ist in die […]
Der Beitrag Ist Julian Reichelt auf einmal AfD-Fan geworden? erschien zuerst auf Philosophia Perennis.
Geht doch: Kolumbien nimmt Migranten zurück – Donald Trump statuiert Exempel

Donald Trump hat an Kolumbien erfolgreich ein Exempel statuiert. Nicht einmal 24 Stunden dauerte der Widerstand von Präsident Gustavo Petro gegen die Rücknahme illegaler Migranten aus den USA.
Petro hatte zwei US-Militärmaschinen mit kolumbianischen Migranten an Bord zunächst die Landeerlaubnis verweigert, besann sich aber schnell eines anderen, nachdem der US-Präsident mit Strafzöllen von 25 bis zu 50 Prozent auf kolumbianische Produkte gedroht hatte.
Es ist ein Signal an die ganze Welt, dass es Donald Trump ernst meint nicht nur mit seinem harten Migrationskurs. In einer schriftlichen Erklärung von US- Regierungssprecherin Karoline Leavitt heißt es mit Blick auf den Rückzieher Kolumbiens: „Die heutigen Ereignisse zeigen der Welt, dass Amerika wieder respektiert wird.“
The post Geht doch: Kolumbien nimmt Migranten zurück – Donald Trump statuiert Exempel appeared first on Deutschland-Kurier.
Zustimmung zu CDU-Anträgen: AfD stellt Wohl des Landes an erste Stelle – Brandmauer wankt
Es ist ein Moment, der die politische Landschaft Deutschlands nachhaltig verändern könnte. Die AfD, seit Jahren isoliert und von den etablierten Parteien als Paria behandelt, steht vor einem potenziellen Durchbruch im Bundestag. Zum ersten Mal seit ihrem Einzug ins Parlament im Jahr 2017 könnte die Partei als bedeutender Mehrheitsbeschaffer für Anträge der Union auftreten. Auf die parteitaktischen Spielchen der Merzel-CDU, die die AfD in ihrem Antrag direkt angreift und diffamiert, will man sich nicht einlassen: Stattdessen stellt die AfD das Wohl des Landes und der Bevölkerung in den Fokus.
von Heinz Steiner und Vanessa Renner
Die AfD-Parteiführung diskutiert eine Strategie, die nicht weniger als das Ende der sogenannten Brandmauer zwischen Union und AfD bedeuten könnte. Die Empfehlung an die 76 Abgeordneten der AfD-Fraktion: Zustimmung zu drei Anträgen der Union, die eine Verschärfung der Migrationspolitik fordern.
Die Anträge der Union umfassen einen “Fünf-Punkte-Plan” zur Reduzierung illegaler Migration, einen Antrag zur inneren Sicherheit und einen Gesetzesentwurf zur “Zustrombegrenzung”. Unumstritten sind die Pläne der Union auch unter Konservativen nicht, weil sie Überwachungsmaßnahmen beinhalten, die nicht nur gegen Straftäter, sondern auch einfache Bürger eingesetzt werden könnten. Besonders der Gesetzesentwurf enthält aber auch eben jene Maßnahmen, die im Programm der AfD zu finden sind: mehr Kompetenzen für die Bundespolizei, ein Ende des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte und eine konsequentere Abschiebepraxis. Das Bekenntnis zu echter Remigration fehlt freilich – das bekommt man nur von der AfD.
Für die AfD ist dies dennoch die Gelegenheit, sich als pragmatische Kraft zu beweisen. Alice Weidel hatte bereits klargestellt, dass man zielführenden Anträgen zustimmen würde, weil das Wohl des Landes wichtiger sei als ideologischer Dogmatismus oder Parteitaktik. Diese Einstellung ist in der deutschen Parteienlandschaft derzeitig ein Alleinstellungsmerkmal. Die eher peinlichen Attacken auf die AfD im CDU-5-Punkte-Plan treffen die AfD wenig: “Wir können mit den üblichen Spitzen gegen die AfD umgehen”, erklärte Fraktionschefin Alice Weidel am Montag gegenüber RTL/ntv. “Wenn die CDU es endlich ernst meint mit einer seriösen Migrationspolitik, werden wir dem natürlich zustimmen.”
CDU-Chef Friedrich Merz täuschte in den letzten Monaten immer wieder ein Umdenken an, erwies sich jedoch als Umfaller, der nach linksgrünen Empörungsschreien eilig zurückruderte und kritische Aussagen in Rekordgeschwindigkeit zurücknahm. Nach der tödlichen Messerattacke eines ausreisepflichtigen Afghanen in Aschaffenburg hat die Union ihre Forderungen nach einer härteren Migrationspolitik verschärft. Was in der Sache richtig wäre, werde nicht falsch dadurch, dass die Falschen zustimmen, erklärte Merz am Montag in einer Pressekonferenz. Als die “Falschen” kann man dabei sicher nicht die AfD bezeichnen, die als einzige Kraft seit Jahren für exakt die Politik kämpft, die die CDU nun plötzlich auch umsetzen will. Mit derlei Rhetorik entlarvt Merz sich selbst.
Für eine Mehrheit im Bundestag reicht die Unterstützung von Union und AfD allein nicht aus. Auch die FDP müsste zustimmen, und Fraktionschef Christian Dürr signalisierte am Montag Bereitschaft dazu. “Die Vorschläge der Union gehen grundsätzlich in die richtige Richtung, und deswegen werden wir dem Fünf-Punkte-Plan der CDU/CSU-Fraktion auch unsere Zustimmung erteilen”, sagte Dürr laut Medienberichten. Gleichzeitig betonte er, dass die FDP eigene Anträge einbringen werde, die unter anderem eine Neuauflage des Flüchtlings-Deals mit der Türkei und eine an Rücknahmeabkommen geknüpfte Entwicklungshilfe fordern. Hoffnung liegt zudem auch auf fraktionslosen Abgeordneten.
Von linksgrüner Seite ist der Aufschrei derweil immens: Die Politik der ungebremsten Massenmigration soll nicht beschränkt, sondern ausgeweitet werden. Die Grünen werben jetzt mit noch einfacherem Familiennachzug: Während “Biodeutsche” und integrierte Bürger mit Migrationshintergrund die schädliche Flutung des Landes endlich beendet wissen wollen, möchten die Grünen die Schleusen noch weiter öffnen.
Fällt die Brandmauer?
Sollte die AfD als Mehrheitsbeschaffer für die Unions-Anträge auftreten, wäre dies das Novum in der Geschichte des Bundestags, das die Mehrheit der Bevölkerung fordert. Es wäre nicht nur ein symbolischer Sieg für die AfD, sondern auch ein Signal an die Wähler, dass die Partei sehr wohl in der Lage ist, politische Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen (und dass die Wahl der AfD sich entsprechend auszahlt).
Für die Union hingegen birgt dieser Schritt Risiken. Die Zusammenarbeit – auch wenn sie nur indirekt erfolgt – könnte die Brandmauer endgültig einreißen. Was gut für Deutschland ist, gefährdet für Altparteien den Machterhalt. Einerseits könnten CDU-Wähler, die die Erzählungen der bösen und gefährlichen AfD schlucken, verprellt werden, andererseits könnten jene, die die CDU nur wählen wollen, weil sie die Stimme an die AfD aufgrund der Brandmauer als verschenkt betrachten, ihr Kreuz doch lieber bei den Blauen machen. Allerdings führte schon die ständige Anbiederung an den linksgrünen Zeitgeist seit der Ära Merkel für eine Abwendung vieler traditioneller Unionswähler, sodass eine Rückbesinnung auf die eigentlichen konservativen Werte durchaus auch zu einer gewissen Konsolidierung führen könnte.
Die kommenden Tage werden zeigen, inwieweit in Deutschland eine Wende in der Migrationspolitik tatsächlich umgesetzt werden könnte. Die überfällige Öffnung hin zur AfD – ähnlich wie in Österreich bei der ÖVP und der FPÖ – könnte eine umfassende politische (und wirtschaftliche) Trendwende in Deutschland einleiten. Die Vereinigten Staaten haben mit der republikanischen Welle eine solche Wende eingeleitet und auch Kanada dürfte bei den diesjährigen Parlamentswahlen dem linksliberalen Globalismus den Stinkefinger zeigen.
Kaum ein Politiker machte bislang seine Wahlversprechen so konsequent wahr wie Donald Trump, der seine versprochene Abschiebeoffensive bereits erfolgreich gestartet hat: Das bemerken auch deutsche Wähler. Ein solch stringentes Vorgehen kann der wankelmütigen CDU nicht zugetraut werden – in die AfD dagegen kann man Hoffnungen setzen, denn die agiert nach dem von Trumps Wahlspruch abgeleiteten Motto: “Make Germany Great Again!”
Vierer-Duell: Jetzt doch Kandidaten-Runde mit AfD, Union, SPD und „Grünen“?

Eigentlich sollten auf RTL vor der Wahl am 23. Februar nur Friedrich Merz (CDU) und Olaf Scholz (SPD) diskutieren. Nun sieht es so aus, dass die Runde erweitert werden könnte.
Vor der Bundestagswahl gibt es möglicherweise doch eine Vierer-Debatte mit den Kanzlerkandidaten der aussichtsreichsten im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien. Bisher geplant war ein Duell am 16. Februar nur mit CDU-Chef Friedrich Merz und Noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD).
Wie der RTL mitteilte, soll die Runde um AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und „Grünen“-Kanzlerkandidat Robert Habeck erweitert werden. Organisiert wird die Debatte von RTL, ntv und dem Magazin „stern“, die alle zur Bertelsmann-Gruppe gehören.
In der Sendung seien Alice Weidel, Merz, Scholz und Habeck „eingeladen, im direkten Schlagabtausch gegeneinander anzutreten“, erklärte RTL-Chefredakteur Politik und Nachrichten, Gerhard Kohlenbach. Definitive Zusagen von allen Seiten standen zunächst aber noch aus.
Die Entscheidung könnte den Druck auf ARD und ZDF erhöhen, ihr bisher nur mit Scholz und Merz am 9. Februar geplantes TV-Duell ebenfalls zu erweitern. Zuletzt hatten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender allerdings mitgeteilt, sie wollten nach derzeitigem Stand bei der ursprünglichen Planung bleiben.
Das ZDF plant zusätzlich ein „Wahlforum Klartext“ am 13. Februar, bei dem sich Alice Weidel, Friedrich Merz, Olaf Scholz und Robert Habeck den Fragen von Bürgern stellen sollen.
The post Vierer-Duell: Jetzt doch Kandidaten-Runde mit AfD, Union, SPD und „Grünen“? appeared first on Deutschland-Kurier.
Fehlinterpretation der Entwicklung in den Vereinigten Staaten (½), von Thierry Meyssan
Martin Lichtmesz über die „Zeitenwende“-Rede von Elon Musk

[…] Am bemerkenswertesten [an Musks Rede] ist vor allem der Anfang der Rede, in dem Musk drei essentielle, eng miteinander zusammenhängende Dinge betont: Schluß mit dem “Schuldkult”, stattdessen Stolz darauf, einer Nation anzugehören, deren Wurzeln “tausende Jahre” zurückreichen, verknüpft mit der Aufforderung, die deutsche Kultur zu bewahren und nicht in einen nivellierenden Multikulturalismus aufgehen zu lassen, unter dem Blickwinkel eines astreinen Ethnopluralismus: “Wir wollen auf der Welt einzigartige Kulturen haben. Wir wollen nicht, daß überall alles gleich ist, nur eine große Art von Einheitsbrei.”
Ich finde es absolut verblüffend, ja fast schon surreal, dergleichen Dinge aus Musks Mund zu hören. Das eher lahme Gespräch mit Weidel ließ befürchten, daß er über Atomenergie und freies Unternehmertum und so weiter reden würde.
Was er stattdessen lieferte, waren die Kernaussagen (beispielsweise) meines Buches „Verteidigung des Eigenen“ aus dem Jahr 2011, auf vier Sätze eingedampft. Es ist die wesentliche Botschaft der Neuen Rechten, lange bevor ich zu ihr stieß. Sie wird nun durch Musk “gemainstreamt”. Hätte man mir das noch vor einem Jahr prophezeit, ich hätte es für völlig utopisch gehalten.
Ich hoffe, daß Musks Intervention nun auch innerhalb der AfD zu einem Konsens führen wird: Anti-Schuldkult, Anti-Multikulturalismus, positive nationale Identität, Ethnopluralismus. Auf dieser Basis, und nur auf dieser Basis, kann man etwas aufbauen.
Die Reaktionen darauf trennen die Spreu vom Weizen. “Konservative” Betrüger wie Reichelt, Poschardt oder Döpfner bestätigen mit ihren Kommentaren die simple Wahrheit von Musks Ratschlägen: Wer sich immer noch an die “Holocaustianity” klammert, aus welchen Gründen auch immer, will keine wahrhafte Veränderung der deutschen Politik, oder versteht zumindest nicht, was die Voraussetzungen dafür sind.
Was sein Auftritt darüber hinaus bewirken wird, weiß ich nicht. Musk überschätzt natürlich mit amerikanischem Pathos maßlos die Bedeutung dieser Wahl; daß sie zu seinem AfD-Sieg führen wird, ist unwahrscheinlich.
Vielleicht aber sind die Chancen in ein paar Jahren schon wesentlich besser. Musks Rede mag ein Indiz sein, daß wir uns tatsächlich in einer Zeitenwende befinden.
(Der ganze Artikel des österreichischen Buchautors Martin Lichtmesz findet sich auf sezession.de)
Die neueste „Lösung“ der Großindustrie: Die Kuhverdauung für Profit ausschlachten
Analyse von Ashley Armstrong
Die Geschichte auf einen Blick
- Chemische Lösungen stehen im Mittelpunkt – Big Ag forciert einen neuen synthetischen Zusatzstoff Bovaer, um die Methanemissionen von Kuhrülpsern zu „beheben“, während nachhaltige landwirtschaftliche Lösungen außen vor bleiben
- Mit Bovaer nehmen Kühe täglich eine Dosis Siliziumdioxid, aus Erdöl gewonnenes Propylenglykol und synthetische Verbindungen zu sich – aber zu welchem Preis?
- Die von Unternehmen kontrollierte Forschung lässt die Alarmglocken schrillen, mit alarmierenden Erkenntnissen über die Gesundheit der Kühe und mögliche langfristige Auswirkungen auf den Menschen
- Die Veränderung der Verdauung der Kühe stört einen uralten, ausgewogenen Kohlenstoffkreislauf und birgt Risiken, die wir nicht vollständig verstehen
- Die Methanemissionen aus der Produktion von synthetischem Stickstoff werden stark unterschätzt, doch Big Ag schweigt dazu
DSM-Firmenich, ein niederländischer Chemieriese, hat Bovaer entwickelt – seine Antwort auf Methanemissionen von Rindern und den Klimawandel. Das Unternehmen behauptet, dass bereits ein viertel Teelöffel dieses Futterzusatzes pro Kuh und Tag die Methanemissionen bei Milchkühen um 30 % und bei Fleischrindern um 45 % reduziert. Aber in unserem heutigen Artikel wollen wir uns genauer ansehen, was wirklich hinter dieser „Innovation“ steckt.
Der Unternehmensvorstoß
DSM-Firmenich wird im Jahr 2024 voraussichtlich 13,86 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Bovaer würde pro Kuh und Tag etwa 0,30 US-Dollar kosten (zuzüglich der Arbeitskosten für das Futtermischen). Wenn man nur 10 % der weltweiten Milchkuhpopulation ins Visier nimmt, würde dies Einnahmen in Höhe von 2,85 Milliarden US-Dollar generieren.
Trotz des Marketing-Hypes erhalten derzeit weltweit nur etwa 100.000 Rinder Bovaer, wobei ein ähnliches Produkt, Agolin, bei 150.000 US-amerikanischen Rindern eingesetzt wird – ein Bruchteil der weltweit 260 Millionen Milchkühe. Bovaer hat jedoch Zulassungen in der EU, Australien, Brasilien und Neuseeland erhalten.
Die kürzlich erfolgte FDA-Zulassung für US-Milchvieh im Mai 2024 zeigt die wachsende Agenda der Unternehmen. Elanco Animal Health hat sich mit DSM-Firmenich zusammengetan, um den Zusatzstoff zu vertreiben, und plant, nach der weit verbreiteten Einführung bei Milchkühen auch auf den Rindfleischmarkt zu expandieren.

Anstatt mit natürlichen Lösungen zu arbeiten, wird bei diesem Ansatz versucht, die Verdauung der Kuh durch chemische Eingriffe künstlich zu verändern. Jede Kuh muss täglich 10 bis 22 Gramm dieser synthetischen Verbindung zu sich nehmen – ein weiteres Industrieprodukt, das unserem Nahrungsmittelsystem hinzugefügt wird.
Wie wir noch besprechen werden, bleiben die langfristigen Folgen der Manipulation natürlicher Verdauungsprozesse abzuwarten. Fragen, die es sich zu stellen lohnt:
- Warum setzen wir auf teure technologische Lösungen, anstatt nachhaltige, natürliche Anbaumethoden wie die regenerative Landwirtschaft zu unterstützen?
- Welche unbekannten langfristigen Auswirkungen hat die chemische Veränderung der Verdauung von Nutztieren?
- Wer profitiert wirklich von dieser „Lösung“ – die Umwelt oder die Aktionäre der Unternehmen?
Hier geht es nicht darum, das Problem des Klimawandels zu lösen – es geht darum, neue Einnahmequellen zu schaffen, indem man die Landwirte davon überzeugt, dass sie einen weiteren teuren Betriebsmittel benötigen. Die Geschichte zeigt uns immer wieder: Der Versuch, die Natur durch chemische Eingriffe zu überlisten, führt oft zu unbeabsichtigten Folgen, die wir erst Jahre später entdecken.
Wie funktioniert das also?
Wenn man das geschickte Marketing beiseitelässt, füttern wir unsere Kühe in Wirklichkeit mit einem synthetischen chemischen Cocktail, der zu 60 % aus Siliziumdioxid, zu 30 % aus Propylenglykol (einem Erdölderivat) und zu 10 % aus dem Wirkstoff 3-Nitrooxypropanol (3-NOP) besteht. Für eine Kuh, die eine typische Tagesdosis von 20 Gramm erhält, bedeutet dies, dass sie 12 Gramm Siliziumdioxid, 6 Gramm Propylenglykol und 2 Gramm 3-NOP zu sich nimmt – jeden Tag.
3-NOP wirkt, indem es einen grundlegenden Verdauungsprozess bei Wiederkäuern verändert, der sich über einen sehr langen Zeitraum entwickelt hat, um ihre einzigartige Biologie zu unterstützen.
Es blockiert ein Enzym namens Methyl-Coenzym-M-Reduktase (MCR), das methanproduzierende Bakterien im Darm der Kuh für ihre Funktion benötigen. Das Unternehmen behauptet, dieser Prozess sei harmlos, da die Verbindungen im Pansen „sicher abgebaut“ würden. Aber folgen wir der chemischen Spur.
Beim Abbau von 3-NOP entstehen Nitrite und Propionsäure. Das Unternehmen stellt dies als vorteilhaft dar, aber was sie nicht betonen, ist Folgendes: Wir verändern grundlegend, wie Kühe Wasserstoff-Nebenprodukte verarbeiten. Anstelle des natürlichen Methan-Stoffwechselwegs zwingen wir ihr Verdauungssystem dazu, alternative Wege zu finden – Wege, die die Natur nicht vorgesehen hat. Offene Fragen:
- Was passiert mit dem angesammelten Wasserstoff, wenn sein natürlicher Weg blockiert ist?
- Wie wirken sich diese täglichen Dosen von Siliziumdioxid und aus Erdöl gewonnenem Propylenglykol langfristig auf die Gesundheit aus?
- Was sind die langfristigen Folgen, wenn Bakteriengemeinschaften gezwungen werden, sich an neue Stoffwechselwege anzupassen?
Selbst Forscher, die sich mit der Methanhemmung befassen, räumen ein, dass es „erhebliche Lücken“ beim Verständnis der „Komplexität des Wasserstoffflusses innerhalb des Ökosystems des Pansens“ gibt. Und dennoch sollen wir darauf vertrauen, dass die tägliche Störung dieses komplexen Systems keine Folgen hat?
Die Synthese von 3-NOP ist kein natürlicher Prozess – es handelt sich im Kern um industrielle Chemie. Die Verbindung wird unter Verwendung von Industriechemikalien wie Silbernitrat und Acetonitril hergestellt, wobei 3-Brom-1-propanol als Ausgangsmaterial dient. Dieses synthetische Molekül wird dann mit Siliziumdioxid und aus Erdöl gewonnenem Propylenglykol gemischt, um das Endprodukt herzustellen.
Kurzzeitstudien deuten zwar auf Sicherheit hin, können jedoch nicht die potenzielle langfristige Anreicherung dieser Verbindungen oder die allmähliche Anpassung der Darmbakterien berücksichtigen, die zu unbeabsichtigten Folgen führen könnte. Die Geschichte hat uns wiederholt gelehrt, dass Eingriffe in komplexe biologische Systeme oft erst nach Jahren oder Generationen der Nutzung ihre wahren Auswirkungen zeigen.
Die „Sicherheitsstudien“ – Ein Blick hinter die Kulissen
Wenn sie mit Sicherheitsbedenken konfrontiert werden, verweisen DSM-Firmenich und Partner wie Arla schnell auf „15 Jahre Studien“ und „umfangreiche Tests“. Bei näherer Betrachtung der tatsächlichen Forschung ergibt sich jedoch ein anderes Bild – eines von begrenzten Studien, fragwürdigen Ergebnissen und von Unternehmen kontrollierten Daten.


Die Sicherheitsstudien fallen unter die Verordnung (EG) Nr. 1831/2003 der Europäischen Union – ein Rahmen mit einem entscheidenden Fehler: Der Hersteller stellt seine eigenen Sicherheitsdaten zur Verfügung. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) überprüft diese Daten zwar, stützt sich dabei jedoch stark auf die von den Unternehmen bereitgestellten Zusammenfassungen und hat nur begrenzten Zugang zu den Rohdaten. Eine unabhängige Überprüfung ist aufgrund der hohen Kosten für die Studien nahezu unmöglich. Dies führt zu einem offensichtlichen Interessenkonflikt, bei dem der Fuchs den Hühnerstall bewacht.

Ein Blick auf die tatsächlichen Studien zeigt beunruhigende Einschränkungen:
- Viele Tests wurden in vitro (in Laborschalen) oder an Ratten durchgeführt
- Die Studien an Kühen waren kurzfristig und mit kleinen Stichproben
- Die Forscher konnten nicht einmal die Exposition der Verbraucher gegenüber NOPA (einem Abbauprodukt) richtig einschätzen, da es „unerwartet hohe Unterschiede“ in den Konzentrationen gab
- Das Potenzial für DNA-Schäden (Genotoxizität) „kann nicht ausgeschlossen werden“
- Eine zweijährige Studie an Ratten ergab eine Zunahme seltener Darmtumoren, die nach Ansicht der Forscher „nicht als Zufallsbefund betrachtet werden kann“
Zwei Studien, die die „Toleranz“ von Milchkühen untersuchten:
- In einer Studie mit 16 Kühen sank die Futteraufnahme signifikant. Noch alarmierender? „Zwei Kühe mussten aufgrund der reduzierten Futteraufnahme und Lethargie vorzeitig eingeschläfert werden.“
- Eine Studie mit 80 Kühen ergab Veränderungen im Blutbild und insbesondere kleinere Eierstöcke bei behandelten Kühen (wiederum stellt sich die Frage nach den langfristigen Auswirkungen).

Das Fazit der Forscher? „Es besteht weiterhin eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Verträglichkeit von 3-NOP für Milchkühe.“ Sie konnten keine Sicherheitsmarge festlegen und die Sicherheit nicht auf andere Tiere übertragen. Dennoch wurde es auf breiter Basis eingeführt.
Am beunruhigendsten ist vielleicht, wie sie „sichere“ Verzehrmengen für Menschen festlegten, die Produkte von behandelten Tieren essen. Sie führten kurzfristige Laborstudien an Tieren durch, fanden eine Menge ohne offensichtliche Auswirkungen (NOAEL) und teilten diese durch 100 als „Sicherheitsfaktor“.
Dabei werden potenzielle langfristige Anreicherungen, Wechselwirkungen oder subtile Effekte, die möglicherweise erst nach jahrelangem Verzehr auftreten, ignoriert.
Darüber hinaus müssen Landarbeiter täglich mit dieser Chemikalie umgehen (indem sie sie dem Futter für Wiederkäuer beimischen), wobei Studien zeigen, dass sie haut- und augenreizend ist und „beim Einatmen schädlich sein kann“. In dem Bericht wurde auch erwähnt, dass das Produkt erheblichen Staub erzeugt, wodurch eine Exposition und Inhalation während der Fütterung wahrscheinlich ist.
Wenn ein Unternehmen behauptet, dass etwas „ausgiebig getestet“ und „als sicher erwiesen“ ist, sollten wir fragen: Von wem getestet? Nach welchem Standard als sicher erwiesen? In diesem Fall zeigen die Sicherheitsstudien ein überstürztes Zulassungsverfahren auf der Grundlage begrenzter und kurzfristiger Daten, die Ergebnisse betreffen, die weitere Untersuchungen rechtfertigen, sowie Studien, die von demselben Unternehmen entworfen und bereitgestellt wurden, das vom Verkauf des Produkts profitiert.
Das perfekte Design der Natur – Die Verdauung der Kuh verstehen
Bevor wir uns beeilen, die Methanemissionen von Kühen mit synthetischen Chemikalien zu „lösen“, sollten wir einen Moment darüber nachdenken, womit wir uns einmischen – ein Verdauungssystem, das mit Sorgfalt und im Laufe der Zeit perfektioniert wurde.
Kühe sind Wiederkäuer, die mit einem speziellen Vierkammermagen ausgestattet sind, der eine wesentliche ökologische Funktion erfüllt: die Umwandlung ungenießbarer Pflanzenfasern in nährstoffreiche Nahrung für den Menschen. Wenn Kühe diese zähen Pflanzenmaterialien verdauen, produzieren ihre Darmmikroben (insbesondere Methanogene) als natürliches Nebenprodukt Methan, das die Kühe durch Aufstoßen abgeben.
Hier ist der entscheidende Punkt, den die Vermarkter von Bovaer Ihnen nicht vermitteln wollen: Dieses Methan ist Teil eines natürlichen Kohlenstoffkreislaufs:
- Pflanzen nehmen durch Photosynthese CO2 aus der Luft auf
- Diese Pflanzen werden von Kühen gefressen
- Kühe verdauen sie und setzen Methan frei
- Innerhalb von etwa 10 bis 12 Jahren wird dieses Methan auf natürliche Weise wieder zu CO2 abgebaut
- Pflanzen nehmen dieses CO2 wieder auf, wodurch der Kreislauf erneut beginnt
Es gibt keinen neuen Kohlenstoff.
Rülpser von Kühen tragen nicht zur Erhöhung des Kohlenstoffgehalts in der Atmosphäre bei. Sie sind einfach Teil eines kontinuierlichen, natürlichen Kreislaufs, der seit sehr, sehr langer Zeit besteht.
Tatsächlich gibt es heute in Nordamerika weniger Methan ausstoßende Wiederkäuer als im 17. Jahrhundert, als 60 Millionen Bisons frei neben Millionen von Hirschen, Antilopen und Elchen umherstreiften. Lassen Sie uns die „Emissionen“ von Rindern in die richtige Perspektive rücken:
- Die US-amerikanische Viehzucht ist nur für 4,2 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich (sehr viel weniger als die 18 % bis 51 %, die von Befürwortern oft genannt werden)
- Transportsektor – 27 %
- Energiesektor – 31 %

Anstatt zu versuchen, einen natürlichen Prozess mit synthetischen Chemikalien zu „reparieren“, sollten wir uns auf regenerative landwirtschaftliche Praktiken konzentrieren, die mit den Kreisläufen der Natur arbeiten, anstatt gegen sie. Es gibt jedoch ein Problem bei diesem Ansatz: Die Agrarindustrie kann ihn nicht patentieren und davon profitieren.
Die Agrarindustrie kann jedoch von „chemischen Lösungen für den Klimawandel“ profitieren. Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass Kohlendioxid (CO2) oft fälschlicherweise als schädlicher Schadstoff dargestellt wird, obwohl es ein entscheidender Bestandteil des Lebens auf der Erde ist. Es spielt zwar eine Rolle bei der Regulierung des Klimas auf dem Planeten, doch sein Einfluss auf die Temperatur wird oft übertrieben dargestellt.
So würde beispielsweise eine Verdoppelung des atmosphärischen2-Gehalts von 400 ppm auf 800 ppm die Abstrahlung ins All nur um 1,1 % verringern und einen moderaten Anstieg der globalen Temperatur um 0,7 Grad Celsius verursachen. Das eigentliche Problem liegt nicht im2 selbst, sondern in der Störung natürlicher Kreisläufe wie Kohlenstoff und Wasser, die größtenteils auf industrielle Praktiken zurückzuführen ist, bei denen der Profit vor echter Nachhaltigkeit steht.
Warum beeilen wir uns, einen natürlichen Verdauungsprozess, der seit Millionen von Jahren perfekt funktioniert, chemisch zu verändern? Die Antwort liegt nicht in synthetischen Futtermittelzusätzen – sie liegt in der Rückkehr zu landwirtschaftlichen Praktiken, die im Einklang mit den natürlichen Kreisläufen stehen, nicht gegen sie. Mutter Natur hat das bereits herausgefunden. Vielleicht sollten wir, anstatt zu versuchen, sie zu überlisten, versuchen, ihr zuzuhören.
Das schmutzige kleine Geheimnis der konventionellen Landwirtschaft
Während die Agrarindustrie teure Futtermittelzusätze zur „Lösung“ des Problems des natürlichen Kuhrülpsens vorantreibt, ignoriert sie praktischerweise ein Problem, das im Widerspruch zu ihrer Haltung zum Klimawandel steht: synthetische Stickstoffdünger. Vergleichen wir diese beiden Methanquellen:
| Natürliche Kuhverdauung | Herstellung synthetischen Stickstoffs |
| Teil eines geschlossenen Kohlenstoffzyklus | Verwendet fossile Brennstoffe durch das Haber-Bosch-Verfahren |
| Methan zersetzt sich in 10 bis 12 Jahren | Es entsteht neues Methan, das nicht im natürlichen Kreislauf vorhanden war |
| Dem System wird kein neuer Kohlenstoff hinzugefügt | Die Emissionen werden bei weitem nicht vollständig erfasst (laut Cornell University um den Faktor 100) |
| Geschieht seit jeher auf natürliche Weise | Fügt der Atmosphäre auf unbestimmte Zeit neues Methan hinzu |
| Produziert nach der Anwendung Distickstoffmonoxid – ein Treibhausgas, das 265-mal stärker ist als CO2 |
Ist es nicht interessant, dass dieselbe Agrarindustrie, die Bovaer dazu drängt, Kuhrülpser zu „reparieren“, über ihre Düngemittelemissionen schweigt? Eine Studie der Cornell University ergab, dass die von der Industrie gemeldeten Methanemissionen aus der Produktion von synthetischem Stickstoff um den Faktor 100 zu niedrig angesetzt sind.
Doch anstatt dieses Problem mit giftigen Chemikalien anzugehen, versucht man, einen natürlichen biologischen Prozess chemisch zu verändern. Das Problem geht über die bloßen Emissionen hinaus. Die Abhängigkeit der konventionellen Landwirtschaft von synthetischen Betriebsmitteln schafft einen Teufelskreis:
- Chemische Düngemittel und Pestizide schädigen die Bodengesundheit
- Glyphosat stört nützliche Pilznetzwerke im Boden
- Geschwächte Böden werden von mehr chemischen Inputs abhängig
- Jede „Lösung“ schafft neue Probleme, die mehr Chemikalien erfordern
Warum sollte man sich auf Kuhrülpser statt auf Düngemittelemissionen konzentrieren? Ganz einfach: Es ist nicht profitabel, zuzugeben, dass synthetische Düngemittel das Problem sind.
Die Agrarindustrie kann keine natürlichen Bodenprozesse patentieren oder Ihnen ein Produkt zur Beseitigung von Düngemittelemissionen verkaufen. Aber sie kann Ihnen Bovaer verkaufen – eine neue chemische „Lösung“ für einen natürlichen Prozess, der nie gestört wurde.
Anstatt noch mehr Chemikalien hinzuzufügen, um natürliche Prozesse zu „reparieren“, sollten wir uns mit dem eigentlichen Problem befassen: dem Zusammenbruch der natürlichen Nährstoffkreisläufe durch die industrielle Landwirtschaft. Dazu müssten wir jedoch zugeben, dass das konventionelle Landwirtschaftsmodell selbst das Problem ist – und dazu ist Big Ag nicht bereit.
Während sie die Landwirte dazu drängen, ihre Kühe mit synthetischen Chemikalien zu füttern, um Methan zu reduzieren, sollten wir uns vielleicht fragen: Wer wird das Methan aus der Herstellung all dieser synthetischen Düngemittel beseitigen?
Das Fazit
Der Versuch, das Methan von Kühen mit synthetischen Futterzusätzen zu „reparieren“, ist ein perfektes Beispiel für die falsche Denkweise der modernen Landwirtschaft: Anstatt mit natürlichen Prozessen zu arbeiten, entwickelt die Industrie immer neue chemische „Lösungen“ für Probleme, die es gar nicht gibt – und ignoriert dabei die tatsächlichen Umweltschäden, die durch konventionelle landwirtschaftliche Praktiken verursacht werden.
Nach einer gewissen Zeit stellen wir oft fest, dass diese „chemischen Lösungen“ mehr Probleme verursachen, als sie ursprünglich gelöst haben.
Hier geht es nicht um den Klimawandel, sondern um Gewinne. Die Agrarindustrie kann natürliche Prozesse nicht in Geld umwandeln, aber sie kann Ihnen Chemikalien verkaufen, die diese stören. Sie haben die Wahl: Unterstützen Sie ein System, das die Natur als etwas betrachtet, das mit Chemikalien besiegt werden muss, oder unterstützen Sie Landwirte, die im Einklang mit den natürlichen Kreisläufen arbeiten.
Wenn Ihnen sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit am Herzen liegen, ist die Antwort klar: Kaufen Sie kein industriell hergestelltes Fleisch und keine industriell hergestellten Milchprodukte mehr in Lebensmittelgeschäften. Nehmen Sie stattdessen direkten Kontakt zu Landwirten und Genossenschaften auf, die natürliche Prozesse durch den Einsatz regenerativer landwirtschaftlicher Praktiken respektieren, anstatt zu versuchen, sie mit synthetischen Chemikalien zu überlisten.
Mutter Natur hat das bereits herausgefunden – vielleicht ist es an der Zeit, dass wir anfangen, auf sie zu hören, anstatt gegen sie zu kämpfen.
Über die Autorin
Ashley Armstrong engagiert sich leidenschaftlich dafür, andere aufzuklären und zu inspirieren, ihre Stoffwechselgesundheit zu verbessern. Sie und ihre Schwester betreiben den Social-Media-Account „Strong Sistas“ und bieten auf ihrer Website kostenlose Informationen und Kurse rund um die Verbesserung des Stoffwechsels an.
Ashley setzt sich außerdem leidenschaftlich für die Verbesserung des Lebensmittelsystems und die Bereitstellung von Lebensmitteln ein, die die Gesundheit von Schilddrüse und Stoffwechsel unterstützen. Ashley ist eine regenerative Landwirtin und Mitbegründerin des Angel Acres Egg Club, der sich auf Eier mit niedrigem PUFA-Gehalt (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) und niedrigem Phytoöstrogengehalt spezialisiert hat, die in alle 50 Bundesstaaten geliefert werden, sowie der Nourish Cooperative, die Hühner- und Schweinefleisch, Rindfleisch, Käse und traditionellen Sauerteig mit niedrigem PUFA-Gehalt in alle 50 Bundesstaaten liefert.
Quellen:
USA vs. China: Das KI-Rennen hat begonnen

Der Wettlauf um das KI-Superprogramm hat nun offiziell begonnen. Chinas erster Auftritt ließ begehrte westliche Tech-Aktien auf Talfahrt schicken. Auch für Trump sind das keine guten Nachrichten. China schockierte am Montag die westliche Tech-Branche, schickte die Börsen auf Talfahrt: DeepSeek, ein KI-Modell einer chinesischen Firma, soll ChatGPT den Rang ablaufen. Damit dürfte der Wettlauf um […]
Der Beitrag USA vs. China: Das KI-Rennen hat begonnen erschien zuerst unter tkp.at.
Remothballing. USA reaktiviert stillgelegte Kernkraftwerke

Von Günter Keil
In den USA gibt es etliche stillgelegte, eingemottete Kernkraftwerke, die jetzt eine neue Chance bekommen. Sie sind vor etlichen Jahren wegen Unrentabilität außer Dienst gestellt worden – und es war absolut nicht so wie in Deutschland, wo eine Frau Merkel nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima den kompletten Ausstieg aus der Kernkraft anordnete. Und die Ampelregierung hat das brav fortgesetzt, weshalb nun sämtliche deutschen Kernkraftwerke vom Netz genommen wurden; einige sind bereits zerstört worden. In den Vereinigten Staaten schaltet man keine Kraftwerke ab, weil „die Leute Angst haben“, sondern da entscheidet die Wirtschaftlichkeit – und die billiger Strom produzierenden Kohle- und Gaskraftwerke führten zu den Stilllegungsentscheidungen der Energieunternehmen. Die Regierung nahm das bislang zur Kenntnis.
Jedoch jetzt gibt es in dieser Angelegenheit eine Wende: Die von Mottenkugeln befreiten (remothballed) Anlagen bekommen eine neue Chance, denn man braucht sie – und ihre Wiederbelebung kostet weniger als Neubauten, die es selbstverständlich auch gibt. Über diese sowohl von den Energieunternehmen als auch von den Bundesstaaten und der Regierung in Washington eingeleitete Initiative hat Edward Kee einen Artikel mit der Überschrift „Neustart von Three Mile Island. Ein US Nuklearkraftwerk, das außer Dienst gestellt wurde“ veröffentlicht. Er erschien jetzt im Januar in dem deutschen „atw -Internationalen Journal für Nuklearenergie“. Der hier präsentierte Artikel ist eine verkürzte Übersetzung der Originalveröffentlichung von Edward Kee durch den oben genannten Autor. Der Titel bezieht sich zwar auf die jüngste Entscheidung für die erneute Instandsetzung und Inbetriebnahme von „Three Mile Island“ in Pennsylvania; der Artikel behandelt jedoch die bislang einbezogenen Kraftwerke – seien die Arbeiten schon im Gange oder geplant.
Restarting Three Mile Island, a US nuclear power plant that closed for decommissioning
Edward Kee
atw Vol.70 (2025)
Der Neustart von TMI-1 Microsoft und Constellation Energy kündigten am 20. September 2024 ein 20-jähriges Leistungskauf-Abkommen (PAA) für das Three Mile Island Kernkraftwerk zur Versorgung von Microsofts Daten Centers an. Dieses PPA würde das Wiederanfahren dieses Kernkraftwerks erfordern, das zur Außerdienststellung stillgelegt worden war. Der Standort für Three Mile Island befindet sich im US-Staat Pennsylvania auf einer Insel im Susquehanna-Fluss und war bis 2019 in Betrieb, während Anlage 2 (TMI-2) nach einer Kernschmelzung 1979 geschlossen worden ist. Constellation Energy wird TMI-1 erneut starten, aber nicht TMI-2. TMI-1 ist ein 800 MW Kernkraftwerk nach dem Babcock&Wilcox-Design, das seinen Betrieb im September 1974 aufnahm. Obwohl TMI-1 eine Betriebsgenehmigung bis 2034 hatte, beschloss Exelon Generation – der Besitzer vor Constellation – 2019 die Stilllegung wegen finanzieller Verluste.
Einige US-Staaten – z.B. Illinois, New Jersey und New York – beschlossen ein Null-Emissionen-Kreditprogramm (ZEC), um Kernkraftwerken, die ähnlich wie TMI-1 ökonomische Probleme hatten, den weiteren Betrieb zu ermöglichen. Constellation erwartet, dass TMI-1 2028 mit einer 20-jährigen Betriebserlaubnis wieder beginnen wird. Der Re-Start ist ein komplizierter Vorgang, der mehrere Jahre dauert. Das ist der zweite derartige Re-Start in den USA nach dem Kraftwerk Palisades – von dem noch bei der Zusammenstellung dieser weiteren Fälle die Rede sein wird. Es ist noch unklar, wo sich die zu versorgenden Microsoft-Datenzentren befinden werden, weshalb TMI-1 seine Leistung ins Übertragungsnetz einspeisen wird, wobei dann Microsoft auch für die Übertragung und Netzgebühren aufkommt.
Weshalb ein Neustart von TMI-1 ?
Die Notwendigkeit für einen Neustart von TMI-1 und anderen Kernkraftwerken hat zwei hauptsächliche Gründe. Erstens ist die Kernkraft eine besonders große Chance für die Erzeugung Kohlenstoff-freier elektrischer Energie zu einer Zeit, wenn in der die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen wichtig ist. Zweitens steigt der Bedarf an Elektroenergie, was eine zuverlässige, stets verfügbare Stromerzeugung notwendig macht, um die Stabilität des Stromnetzes zu unterstützen. Der Plan für den TMI-1 Neustart widerspiegelt die neue Anerkennung des Wertes, den die Kernenergie darstellt – einschließlich sauberen Stroms, zuverlässiger Betriebsweise, wichtiger Netzstabilität sowie eines langfristigen Ertragswerts.
Saubere Elektrizität
Es gab in den letzten Wochen viele Erklärungen von Unternehmen, Kernenergie für ihre Datencenter einzusetzen. Etliche erklärten ihre Verpflichtung, in wenigen Jahren Kohlenstoff-frei zu sein, beispielsweise Microsoft und Google um 2030, Amazon um 2040.
Zuverlässiger Betrieb
Kernkraft ist zuverlässig. In den meisten Anwendungen arbeiten Kernkraftwerke als Grundlastquelle – mit einem 90-prozentigen oder höheren Kapazitätsfaktor. Sie arbeiten, wenn es nötig ist, weshalb sie keine Backuplösungen benötigen – wie es bei der stark schwankenden Stromerzeugung von Solar- und Windkraft der Fall ist. Gleichzeitig, auch im Grundlastbetrieb, können sie eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Netzstabilität spielen, so zum Beispiel für die Sicherung der Frequenzstabilität mit der Rotations-Energiereserve ihrer Generatoren.
Wachsende Bedeutung
Die Fähigkeit, große Energiemengen zu liefern, wird für den steigenden US-Strombedarf eine wichtige Rolle spielen, zum Beispiel für Datenzentren, für elektrische Fahrzeuge sowie die Elektrifizierung kommerzieller und industrieller Prozesse. Anmerkung: Dieser Artikel beschreibt die vorsorgende US-Energiepolitik, aber in Deutschland stellen dies steigenden Anforderungen ein Riesenproblem dar. Hier wurden bislang Kernkraftwerke nicht nur stillgelegt, sondern sie werden anschließend zerstört, Kohlekraftwerke werden gleichfalls stillgelegt, womit jegliche sichere Grundlast-Stromversorgung unmöglich wird. Teurer Stromimport aus den Nachbarländern stellt nur provisorische Rettungsmaßnahmen dar – insbesondere bei harten Wintern, wenn dort der eigene Bedarf steigt.
Der erneute Start der Kernkraftwerke
Wo Kernkraftwerke den Marktstrukturen und Bedingungen nicht genügten, mussten etliche von ihnen – wie das TMI-1 – aus wirtschaftlichen Gründen vorzeitig schließen. Die Eigentümer hatten nur zwei realistische Optionen: – Weiterer Betrieb mit Verlusten für Jahre oder Dekaden in der Hoffnung auf wiederkehrende Profitabilität – oder Schließung des Kraftwerks, um die finanziellen Verluste zu beenden.
Der Langzeit-Wert
Der Neustart von Kernkraftwerken zeigt eine neue Einschätzung ihres langzeitigen Werts, da Kraftwerke wie das TMI-1 für einen jahrzehntelangen Betrieb konstruiert und gebaut worden sind. Die meisten von ihnen sogar für 60 bis 100 Jahre. Der gegenwärtige Kraftwerkspark aktiver Anlagen kann schließlich noch Dekaden nach ihrem originalen, festgelegten 40-jährigen Betriebsende zuverlässig und sicher laufen. Kernkraftwerke unterliegen regelmäßigen Erhaltungs- und Reparaturarbeiten, ferner auch wesentliche Modernisierungen, die ihnen einen rentablen und sicheren Betrieb gewährleisten. Fast alle aktiven Kernreaktoren einschließlich TMI-1 haben ihre 40-jährigr Betriebslizenz für weitere 20 Jahre erneuert; also auf 60 Jahre. Einige von ihnen haben die Genehmigung für einen 80-jährigen Betrieb. Es wird erwartet, dass die meisten Kernkraftwerke eine derartige „Subsequent License Renewal“ beantragen werden. Die Langlebigkeit dieser Technologie kann als einzigartig bezeichnet werden.
Das Hinzufügen der „Entmottungs-Option“
Das Konzept der „Einmottung“ eines laufenden KKW mochte für deren Eigentümer attraktiv sein, aber deren Kosten und Anforderungen waren unbekannt. Die Lektionen, die man während der Arbeiten für den Neustart von TMI-1, Palisades und weiterer KKW gelernt hat, könnten der NRC (US Nuclear Regulatory Commission) und den Kraftwerkseigentümern dabei helfen, eine erfolgversprechende Einmottungsoption zu entwickeln. Kanada hat dafür bereits ein Beispiel geliefert, als es 4 zwischen 1970 und 1987 gebaute Schwerwasser-Reaktoren zwischen 1995 und 1988 stilllegte – und sie zwischen 2003 und 2012 wieder startete. TMI-1 und Palisades , die zwei ersten US-Kernkraftwerke, die nach Außerbetriebnahme neu gestartet werden, können für weitere stillgelegte KKW beispielhaft für die Möglichkeit einer Wiederinbetriebnahme sein. Für einen Neustart muss die NRC es formell genehmigen. Die technischen Anforderungen können recht umfangreich sein: Die Überholung oder auch der Ersatz von Komponenten, insbesondere wenn die Instandhaltung vor Ende des Betriebs aufgegeben worden ist. Das ist insbesondere der Fall, wenn eine Demontage erfolgt war. Der Neustart erfordert selbstverständlich die Einstellung und das Training der Mannschaft, die die Anlage instand zu setzen und zu betreiben hat, durch die NRC. Auch Simulationen werden dafür eingesetzt.
Weitere Neustarts von Kernkraftwerken Palisades
Palisades ist ein ab 1973 betriebenes KKW mit einem 805 MWe-Reaktor; es befindet sich an der Ostküste des Lake Michigan, 75 Meilen von Chicago entfernt. Sein Betrieb endete am Ende der genehmigten Laufzeit im Jahre 2022. Der neue Eigentümer Holtec beschloss den Neustart. Das Energieministerium DOE bewilligte im Oktober 2024 eine Anleihe von 1,52 Milliarden US-Dollar; der Staat Michigan stellte 300 Millionen Dollar zur Verfügung. Der Neustart ist für Oktober 2025 geplant. Unklar ist dieser Termin, weil der schlechten Zustands des Dampfgenerators 500 Millionen Dollar und zwei Jahre an Verzögerung kosten würde. Man prüft das nun…
Duane Arnold
Iowas Dune Arnold-KKW, mit 601 MWe, wird als ein weiterer Kandidat für einen Restart genannt. Dessen Betrieb begann 1975. Es wurde 2020 wegen Unrentabilität geschlossen. Das Unternehmen NextEra ist an einem Neustart interessiert – falls er „risikofrei“ sei.
Weitere Kandidaten
Dazu gehören Kraftwerke, die nicht vollständig fertiggestellt wurden und daher keine kommerzielle Anwendung hatten. Sogar die nicht fertiggestellten, und 2017 aufgegebenen V.C.Summer 2&3-Neubauten werden als potenzielle Kandidaten für ihre Komplettierung genannt. Es wird angenommen, dass trotz der erheblichen Projektkosten und Verzögerungen ein Neustart der Konstruktion möglich wäre.
Browns Ferry
Das Browns Ferry Kernkraftwerk bestand aus 3 Einheiten. Sie wurden 1985 geschlossen und dann später wiedergestartet: Sechs Jahre später BF-2, 10 Jahre später BF-3 und 22 Jahre später BF-1. Im Gegensatz zu Palisades und TMI-1 behielten sie ihre Betriebslizenz während ihrer langen Stilllegung und man sorgte für die Erhaltung wichtiger Systemteile – in der Erwartung einer Rückkehr zu einem Betrieb. Die Kosten dieser Variante waren jedoch höher als bei der oben beschriebenen „Einmottungs“-Lösung.
Watts Bar
Das Kraftwerk Watts Bar in Tennessee besaß Anlagen, die seinen Bau um einen langen Zeitraum verzögerten, woraufhin dessen Konstruktion von neuem startete, um Anlagenteile zu komplettieren. WB-1 startete seinen kommerziellen Betrieb 1996, 23 Jahre nach dem Baubeginn in 1973. WB-2 begann den Betrieb 2016, 43 Jahre nach dem Baubeginn von 1973. Anmerkung: Ob das überhaupt ein Kandidat für einen Neuanfang sein kann, ist die Frage.
Onagawa (Japan)
Im Oktober 2024 nahm das 825 MWe-Kernkraftwerk Onagawa-2 wieder seinen Betrieb auf. Es liegt an der Ostküste Japans; 72 Meilen nördlich der Fukushima Dai-Ichi Kernkraftwerke. Onagawa-2 wurde 2011 außer Betrieb genommen. Es war das Kernkraftwerk, das dem Epizentrum des großen Erdbebens der Stärke 9 in Japans Osten im Jahre 2011 am nächsten war. Es blieb unbeschädigt, wurde jedoch nach dem Tsunami, der das Kernkraftwerk Fukushima vernichtete, von Tuhoku Electric in eine ausgesetzte Betriebsphase gestellt, um zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen einzubauen. Das dauerte 13 Jahre.
Anmerkung: Onagawa blieb unbeschädigt, obwohl es von dem Tsunami mindestens so stark getroffen wurde wie Fukushima. Aber es wurde durch eine ausreichend hohe Sperrmauer auf der Meeresseite geschützt. Schließlich war nach den zahlreichen Tsunamis, die etwa im 30-Jahres-Rhythmus Japan treffen, bekannt, wie hoch die Flutwelle sein kann. In Fukushima war diese Mauer viel zu niedrig; die Flutwelle traf das Kraftwerk, zerstörte das in keiner Weise widerstandsfähige Tor zu den im Untergeschoß befindlichen Notstromdieseln, die absoffen. Das beendete die Kühlung des Reaktors und seine Restwärme erzeugte das Knallgas, das dann den Reaktor sprengte. Diese unverständlichen Unterlassungen bei der Konstruktion, beim Bau und bei der Endkontrolle (falls es sie gab) waren die Garantie für die Zerstörung des Kraftwerks.
2. Anmerkung: Edward Kees Artikel vermittelt einen Eindruck von den sehr unterschiedlichen Gründen, wegen denen die beschriebenen Kernkraftwerke teilweise sehr lange Aus-Zeiten erfahre hatten. Technisches Versagen war offensichtlich nicht dafür verantwortlich. Erstaunlich ist die zum Teil sehr lange Stillstandszeit, nach der offenbar eine Wiederinbetriebnahme möglich ist – falls es die Kosten gestatten. Die inzwischen in den USA geradezu üblich gewordene Betriebsgenehmigung von 40 plus 20 Jahren zeigt die Langlebigkeit der Technologie. Und eine Bemerkung zur Kernkraftpolitik Deutschlands: Hier kann kein stillgelegtes Kernkraftwerk nach etlichen Jahren wieder in Betrieb genommen werden. Weil es zerstört wird.
Abschließende Bemerkungen
Der Artikel von Edward Kee beschreibt die geradezu extremen Unterschiede zwischen der deutschen Energiepolitik und der amerikanischen Praxis. In den USA wird die Stromversorgung des Landes von den Bundesstaaten kontrolliert, wozu auch die Restrukturierung der Industrie gehört. Deren Vorgehensweise ist unterschiedlich, so gibt es den traditionellen regulierten Betrieb, ebenso Kraftwerke in ungeregelten Anbindungen und auch die Genehmigung zur Teilnahme am Großhandelsmarkt. Für jeden Einzelfall die beste Lösung, das ist das Prinzip. Wenn Verluste anfielen und lokale Handelsunternehmen bei Strompreisen oberhalb des Großhandels-Niveaus keine Verträge mehr abschlossen, wurden Kraftwerke eben geschlossen. Das waren meist ältere Anlagen mit oft nur einem Reaktor und höheren Betriebskosten. Einige US-Staaten führten Null-Emissions-Kredite als Mittel gegen Stilllegungen ein. Bei dem ersten hier beschriebenen Beispiel des Neustarts von Three Miles Island TMI-1 wird der wohl künftig wieder über dem Marktpreis liegende Strompreis vom Großverbraucher Microsoft akzeptiert. Die zunehmende Tendenz von energieintensiven Großunternehmen, sich ein eigenes Kraftwerk zuzulegen, dient der Versorgungssicherheit.
Die US-Methode, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten die beste Variante herauszupicken, führt zu jeweils optimalen Ergebnissen – und ist jeglicher zentraler Energiepolitik mit politisch begründeten Planungen, zahllosen Vorschriften, Berichtspflichten und Einschränkungen weit überlegen; vom Zeitaufwand zwischen Planung und Fertigstellung gar nicht zu reden. Es ist dort schlicht unvorstellbar, dass – wie in unserem Lande – ideologische Vorlieben und Abneigungen gegen bestimmte Technologien zum Dogma erhoben und dann Unbrauchbares mit hohen Subventionen in einen dafür nicht existierenden Markt gedrückt wird. Zusammen mit Erziehungs- und Belehrungsmethoden. Es besonders absurd, dass hier zugleich mit der Prognose einer angeblichen Klimakatastrophe durch CO2-Emissionen die beste und stärkste CO2-freie Energietechnik, die Kernkraft, vollständig zerstört wird. In den USA sind die CO2-Freiheit der Kernkraft zusammen mit der Sicherstellung des stark steigenden Strombedarfs die Haupt-Antriebe für den Neubau sowohl großer als auch deutlich kleinerer Reaktoren – die SMS. Ergänzt wird das nun durch die erneute Nutzung und Verbesserung stillgelegter Anlagen – siehe Mr. Kee`s Papier. Die Regierung Merkel hat nach dem Unglück in Fukushima im Gegensatz zu allen anderen Industrieländern, die neue Kernkraftwerke bauen, die Zerstörung aller Kernkraftwerke beschlossen – nicht etwa nur deren Stilllegung. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass das im Artikel von Mr. Kee erwähnte 70 km an der gleichen Küste befindliche Kernkraftwerk Onagawa, das vom Tsunami noch stärker getroffen wurde, vollkommen unbeschädigt blieb und weiterarbeitete. Frau Merkel begründete ihre Entscheidung auch nicht etwa mit einer angeblichen Gefahr durch alle deutschen Kernkraftwerke; sie erklärte vielmehr, dass sie das „wegen der Leute“ tun müsse. Es ging somit um die von den Medien verbreitete Angst. „Le Angst“, wie man das in Frankreich nennt. Das sich das mit einer neuen deutschen Regierung noch ändern könnte, da es noch einige stillgelegte, aber noch nicht zerstörte KKW gibt, kann man vergessen: Es war der bayerische Ministerpräsident Söder, der mit Nachdruck und erfolgreich die Zerstörung des modernsten und sichersten Kernkraftwerks „Isar 2“ forderte. Leider sind Trümmer weder nachhaltig noch erneuerbar.
Der Beitrag Remothballing. USA reaktiviert stillgelegte Kernkraftwerke erschien zuerst auf EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie.


Von: